Mal sehen, wann der Aufschrei bei sämtlichen deutschen Mobilfunkanbietern kommt, wenn Starlink ihr gesamtes Ökosystem obsolet macht. Könnte witzig werden, verdient haben sie es ja.
Die Sende- und Empfangstechnik wird bei Größe, Gewicht, Stromverbrauch und vor allem der Nutzbarkeit in Gebäuden massive Nachteile gegenüber Mobilfunk haben. Von der riesigen Größe der einzellen, innerhalb derer sich Nutzer die Transferrate teilen müssen, ganz zu schweigen.
Ich schätze, sobald paar 10000 Satelliten oben sind, wird Elon Musk kein Problem darin sehen, Starlink für Privatnutzer zur Verfügung zu stellen. Das könnte allerdings bestimmte Regierungen nicht gerade erfreuen, weil man so prinzipiell jede lokale Sperre umgehen kann.
Der Service soll eigentlich von Anfang an kommerziell bereitstehen. Diktaturen werden aber sicherlich die Verbreitung entsprechender Endgeräte, die für deren Bürger ohnehin kaum finanzierbar sein dürften, reglementieren. Für reine Textinhalte ist auch Iridium schnell genug, hat aber in den letzten 20 Jahren nicht wirklich zum freien Informationszugang auf der Welt beitragen können.
LOL, du glaubst auch an den Weihnachtsmann, oder? Der wahre Nutzen von Starlink liegt im Businessbereich, im besonderen beim Hochfrequenzhandel. Da man im All mit "echter" Lichtgeschwindigkeit kommuniziert und nicht wie bei Glasfaser nur mit ca. 2/3 von c und die Satelitten einen sehr niedrigen Orbit haben, hat man da erhebliche Vorteile zwischen internationalen Börsen. Da liegen die Milliarden für Elon Musk.
Die Rechner für Hochgeschwindigkeitshandel stehen meist in der Nähe, oft sogar in den Handlungszentren selbst. Aber selbst auf der Langstrecke hat Starlink den Nachteil, dass Signale über zahlreiche Nodes weitergegeben werden müssen, während simple Repeater in einem Seekabel beinahe Verzögerungsfrei arbeiten. Die berichteten 40 ms Ping sind sicherlich schon ein Bestwert, bei dem sich Sender und Empfänger im gleichen oder zumindest benachbarten Zellen befanden, während terrestrisches Internet derartige Geschwindigkeiten selbst zwischen Europa und Nordamerika schafft (wenn man nicht durch DOCSIS auf der letzten Meile ausgebremst wird). Man müsste den HFT-Rechner also schon in Australien aufstellen und mit der Frankfurter Börse verbinden wollen, ehe Starlink einen geldwerten Vorteil hätte. Aber warum sollte man das tun?
Dennoch werden Aktienhändler sicherlich zur Zielgruppe gehören, wenn die Zuverlässigkeit gegeben ist. Allerdings deutlich Latenz-unkritischere Daytrader, die die mit dem gleichen Gerät und der gleichen [sicheren] Verbindung von Miami, den Malediven, Montreux und Melbourne aus arbeiten wollen.
Ich verstehe den Artikel, wie so öfters hier auf der Seite, nicht so ganz. Wo sind das erstaunliche Werte? Mal berechnet wie schnell sich Funkwellen ausbreiten? Und am Boden sehr viele elektrische Router und Leitungen liegen nicht nur Glasfaser? Mh.... ..... ............
Desweiteren, wieso ist das ganze eigentlich erlaubt? Wieso darf ein US Unternehmen einfach TAUSENDE von Satelliten in den Orbit pusten für so ein Unfug wie Internet und die Erde damit zumüllen? Gibt es kein Weltrat der da Veto einlegen kann oder sowas? Gehört der Weltraum bzw der Orbit der Erde den USA?
Es gibt zwar eine Handvoll internationaler Verträge, aber so etwas detailliertes wie einzelne Orbits und Startrechte sind darin meinem Wissen nach nicht geregelt, sondern nur der freie Zugang. Tatsächlich sind die USA die einzige Nation, die darüber hinausgehende Gesetze mit globalem Gültigkeitsanspruch (aber natürlich nur nationaler Durchsetzbarkeit) haben, weswegen US-Unternehmen ihre Satelliten von einer US-Behörde genehmigen lassen. Wenn sich die Bahnen dann doch mal mit russischen/chinesischen/indischen/europäischen/... Flugkörpern kreuzen, gibt es zwar eine internationale Schlichtungskommission - aber ob man sich deren Urteil beugt oder nicht wäre eine Frage der Diplomatie, ein verbindliches Abkommen wäre mir nicht bekannt. (Praktische Fälle sind mir aber nicht bekannt. Die einzige Satellitenkollision fand zwischen einem alten russischen und einem Iridium-Satelliten statt. Da letzterer erst lange nach der Deaktivierung ersteren gestartet wurde, handelte es sich also um einen Auffahrunfall mit Schrott an einer bekannten Position und der "Auffahrende" hat keine Schadensansprüche geltend gemacht, der Schrott hatte sowieso keinen Wert. Mit den resultierenden Trümmerwoken mussten alle anderen auf eigene Faust fertig werden.)