AW: Sony-Infotainment: Neues Nachrüstradio mit Android Auto und Apple Carplay angekündigt
Das sehe ich anders. Gerade zur Jahrtausendwende wurden von vielen Herstellern die mit Abstand besten Auto gebaut, was Laufleistung von Motoren, Rostanfälligkeit und ähnliches angeht.. da können viele Neuwagen nur davon träumen...und gerade was den Restwert angeht kann man sich extrem täuschen, rs gibt genug "alte" Fahrzeuge die mehr Wert haben als die heutigen "Spielzeugautos" mit Ihren Softwareproblemen...
In der Tat sind die Autos seit der Jahrtausendwende ziemlich robust geworden, was die "klassische Mechanik" angeht. Man kann zu Recht sagen, dass aktuelle Autos erheblich langlebigere Motoren, bessere Karosserien, Fahrwerke etc. haben, als um 1980 und noch früher.
Allerdings: Gerade Baujahre in den ersten Jahren der 2000er leiden manchmal unter Elektronikfehlern. Es war noch relativ neu, dass es Bordcomputer, Radios mit Display und Navigationsgeräte gab. Da konnte es schon mal zu Problemen damit kommen.
Generell ist es aber so, dass Festeinbau-Radios und Festeinbau-Navis eine robuste Software haben müssen. Das bedeutet, dass der Programmcode möglichst ein "Autoleben lang" unverändert seinen Dienst tun muss. Erst seit Tesla das Model S im Jahr 2012 vorgestellt hat, hat sich die Einstellung der Autohersteller geändert. Nun gibt es auch Festeinbau-Navis, die sich via Softwareupdate aktuell halten lassen. Das ist auch notwendig geworden, weil es nun vernetzte Autos gibt. Und damit man diese Connectedcars gegen Hacker schützen kann, braucht man eine Software mit Updates.
In einem modernen Auto mit Festeinbau-Navi sind eigentlich immer mindestens zwei getrennte Bordcomputer verbaut. Ein Computer kümmert sich um die Assistenzsysteme. Dafür hat dieser ein eigenes Betriebssystem - oft Blackberry QNX - das robust programmiert ist. So soll verhindert werden, dass man mit irgendeinem Update einfach so etwas ändern kann.
Der andere Computer ist für das Festeinbau-Navi zuständig. Hier läuft wieder ein anderes Betriebssystem. Entweder eine spezielle Version von Blackberry QNX oder eine Linux-Distribution. Die Hardware muss ganz speziellen Anforderungen genügen. Das liegt daran, dass im Auto extreme Temperaturen herrschen. Hat es draußen 30 Grad Celsius, dann kann der Innenraum mal locker mindestens doppelt so warm sein! Damit das Festeinbau-Navi selbst dann bei 60 Grad Celsius noch funktionert, müssen die Hardwarekomponenten speziell gekühlt werden. Das Festeinbau-Navi und natürlich auch der andere Bordcomputer (für die Assistenzsysteme) werden dann bei der Fahrzeugerprobung auf Herz und Nieren im realen Straßenverkehr, in der Wüste und der Arktis getestet.
So kommt es, dass die Hardware eines Festeinbau-Navis schon zwei oder drei Jahre alt ist vom technischen Standpunkt (Prozessoren etc.) wenn das jeweilige Automodell auf dem Markt zum Verkauf angeboten wird.
Ein Automodell lebt normalerweise für sieben Jahre nach dem es erstmals zum Verkauf angeboten wurde. Nach diesen sieben Jahren erscheint die nächste Generation des Automodells. Für die dann ausgelaufene Generation halten die Autohersteller aber noch mindestens 10 Jahre lang originale Ersatzteile bereit. Je nachdem, wie beliebt das jeweilige Modell war, werden die Ersatzteile auch mehrere Jahrzehnte lang produziert.
Übrigens gibt es innerhalb der sieben Jahre in aller Regel einmal ein Facelift, bei dem kleinere Änderungen am Automodell vorgenommen werden. Ein neues Festeinbau-Navi zählt oft zu den Neuerungen. Besitzt man das Vor-Facelift-Modell lässt sich ein solches neues Festeinbau-Navi samt neuer Hardware nachrüsten. Aufgrund der langen Entwicklungszeit und der spezifischen Kühllösungen schlägt die neue Computerhardware aber mit Preisen zwischen 1.500 und gut 3.000 Euro zu buche.