Dexter, Game of Thrones, Lost oder Breaking Bad
Wer kam denn bitte auf die Idee, BB mit in diese Auflistung zu nehmen? Die letzte Staffel gilt doch als Paradebeispiel wie man eine sehr gute Serie dann auch gelungen und konsequent zu Ende bringen und auf einer hohen Note enden lassen kann. Wäre wirklich das erste Mal, dass ich mitbekomme, dass jemand dem Finale dieser Serie nichts abgewinnen kann...
Ich bin für das Game of Thrones Ende. [...]
Zu deinem Beitrag, das kann man inhaltlich alles so unterschreiben, dass Problem an den letzten Staffeln GoT ist weniger WAS im großen und ganzen passiert, sondern WIE es passiert. Die Wandlung von Daenerys hätte grundsätzlich wunderbares Material für eine weitere Staffel voller Misstrauen und Intrigen liefern können, die Szene wie Königsmund verbrannt wird, wäre - eingebettet in einen würdigen und sinnigen Kontext - eine Wucht gewesen. So fühlte sich aber alles zu hastig, überstürzt und unsinnig an, da den Figuren überhaupt keine Zeit gelassen wurde, eine letzte Entwicklung durchzumachen. Bestes Beispiel Jamie: da wird über Staffeln aufgebaut, was hinter der Fassade des arroganten Lannisters steckt, wie er den irren König verrät, weil er Seefeuer unter Königsmund entfesseln wollte - nur um dann spontan zu Cersei zurückzurennen, nachdem sie das
tatsächlich getan hat. Das wirkt dann eben maximal unstimmig.
Von Folgen wie die hinter der Mauer (S7E6), "Daenarys hat die eiserne Flotte vergessen" (S8E4), dem plötzlich extrem unvorsichtig gewordenen Varys, dem dämlichen Tyrion, der nur noch Witze über Genitalien erzählt, der unspektakulären, sehr kurzen "langen Nacht", in der zahlreiche relevante Figuren wiederholt unter Untoten begraben werden, nur um nach einem Schnitt wieder putzmunter & lebendig zu sein, der nun irrelevanten Fähigkeiten von Arya oder Bran, der völlig inkonsequent eingesetzen Skorpione (einer trifft direkt, hunderte treffen nicht) und Drachen (die Mauer schmelzen ist drin; den Stein, hinter dem sich John versteckt, leider nicht) und von vielen, vielen weiteren schwachsinnigen Dingen, von denen ich jetzt gar nicht anfangen will, wurde die übergeordnete Rahmenhandlung einfach dermaßen versaut, es war von dem einstigen Niveau des Writings schlicht nichts mehr übrig.
Zum Thema generell:
LOST:
Hat irgendwann leider gar keinen Sinn mehr ergeben, die haben sich einfach komplett verrannt, konnte aber bis zuletzt durch die Figuren, Stimmung und Musik punkten. Da würde ich jedem den Rat mitgeben: "Der Weg ist das Ziel." Die Auflösung bleibt eine Enttäuschung - vor allem, da ja jede Menge ungeklärt bleibt (4 8 15 16 23 42 ???).
HIMYM:
Im Gegensatz zu vielen anderen konnte ich dem Finale von HIMYM einiges abgewinnen. Ich fand es konsequent, wenn man die seit Staffel 1 angelegten Hinweise richtig deutet, und nachträglich haben einige Folgen dadurch nochmal eine enorme emotionale Aufwertung bekommen ("You're all alone, Ted"). Die ganze Prämisse (warum erzählt Ted die Geschichte überhaupt seinen Kindern und warum liegt der Fokus nicht von Anfang an auf der Mutter?) ergibt auch nur mit diesem Ende Sinn. Lediglich Barney wurde meiner Meinung nach Unrecht getan, sein Charakter in einer Doppelfolge quasi rückabgewickelt. Wäre eventuell verschmerzbar gewesen, wäre man bei den ursprünglichen 8 Staffeln geblieben, und hätte nicht eine 9. komplett auf eine Hochzeit konzentriert, die dann irrelevant wird.
DEXTER:
Bis einschließlich S4 gut, danach ok, die letzte Staffel war dann leider Müll. Hier hätten sie die Möglichkeit gehabt, konsequent in die Vollen zu gehen, haben aber alle Chancen liegen gelassen und ein total unstimmiges und unwürdiges Ende zusammengesponnen.