Schweden denkt über Kennzeichnung von sexistischen Spielen nach

AW: Schweden denkt über Kennzeichnung von sexistischen Spielen nach

Sexistische Spiele als solche zu kennzeichnen finde ich grundsätzlich nicht schlecht. Aber dies auf Basis von an den Haaren herbeigezogenen Kriterien wie den Bechdel-Test zu machen ist bestenfalls lachhaft.
 
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Du meinst vermutlich die Anklage gegen Julian Assange?

On Topic:
Diesen ominösen Test kannte ich bis jetzt nicht. Nachdem ich auf Wikipedia nachgelesen habe (Pegasos hat den "Test" ja schon beschrieben), kann ich nur vermuten, dass sich Schweden (wer dort eigentlich?) einen verfrühten Aprilscherz leistet. Wenn zwei Frauen eine Rolle spielen (wie groß muss diese Rolle sein?) und sich über ein anderes Thema unterhalten, als es Männer tun würden, dann ist ein Film oder Spiel NICHT sexistisch? Da habe ich doch sofort ein Drehbuch parat, dass alle diese Kriterien erfüllt:

Drei Männer gehen am Wochenende saufen und bequatschen dabei sturzbetrunken zwei Frauen, die superkurze Miniröcke und tief ausgeschnittene, transparente Tops tragen. (Erstes Kriterium erfüllt.) Die Männer greifen den beiden Frauen unter die Röcke, woraufhin diese sich sofort begeistert auf ein sexuelles Abenteuer mit den Männern einlassen. Dazu sagt eine der Frauen zu ihrer Freundin: "Welchen dieser scharfen Jungs willst du haben?" Darauf die zweite: "Ich nehme den mit dem süßen Muttermal." (Zweites und drittes Kriterium erfüllt.) :ugly:

Das Problem mit solchen Vorhaben ist immer die Definition. Was ist eigentlich, im juristischen Sinne präzise formuliert, sexistisch? Darunter dürfte jede(r) etwas anderes verstehen. Es gibt z. B. einen witzigen Film namens "Zack and Miri Make a Porno". Darin sind Zack and Miri kein Paar, sondern nur platonisch befreundet und kommen aus Geldnot auf die reichlich behämmerte Idee, einen Pornofilm zu drehen. Was die dann alles dafür anstellen und wie die Sache ausgeht, fand ich ausgesprochen witzig. Meine Frau und ich empfanden diese Film nicht im geringsten als sexistisch, sondern eher als anti-sexistisch, auch, oder gerade wegen des teils derben Humors. Andere mögen das aber ganz anders sehen.

Munter bleiben!

Du hast den Test genau umgedreht zu einem Kriterien Katalog für sexistische Filme, auch nicht schlecht. ;)
Deinen Frauen fehlt 1) noch ein Name, 2) müssen sie sich über ein Thema unterhalten das NICHT Männer ist (nicht ein Thema über das sich Männer nicht unterhalten...) und 3) muss dieses Gespräch länger gehen als ein Satz. ;)

Das interessante an dem "Test" ist, das die Forderungen trivial wirken, tatsächlich ist nach diesem "Test" aber meine komplette Filmsammlung wahrscheinlich "sexistisch". Star Wars und Herr der Ringe fallen da glaube ich schon mal raus. ;)

Der "Test" gibt einen Anstoß darüber nachzudenken wie Frauen in Filmen dargestellt werden, einen "Test" ob ein Film oder Spiel deswegen sexistisch ist, sehe ich darin allerdings nicht unbedingt...
 
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Demnach müssen in einem Werk mindestens zwei Frauen vorkommen, die sich über andere Dinge unterhalten als ein Mann

Und das ist also Sexismus?? :what:

Der Mann unterhält sich mit jemand anderen wie er den letzten Gegner erledigt hat und die Frauen reden über etwas anders, und das soll Sexismus sein?? :what:

Wollt ihr mich ver****n oder was?? Ist doch nicht deren Ernst das dies Sexismus sein soll oder?
 
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Gott. Dieser Genderwahn nimmt im wohlstandssatten Europa immer beklopptere Züge an. Am besten noch ne Frauenquote bei den Entwicklern. Und weil Frauen lieber ihre Orchideenfächer studieren, bläht man einfach die Marketingabteilung noch weiter auf. Programmiererinnen gibt es schließlich kaum. Natürlich nur, weil sie von pösen weißen Männern aus priviligierten Familien daran gehindert werden :ugly:
 
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Und das ist also Sexismus?? :what:

Der Mann unterhält sich mit jemand anderen wie er den letzten Gegner erledigt hat und die Frauen reden über etwas anders, und das soll Sexismus sein?? :what:

Wollt ihr mich ver****n oder was?? Ist doch nicht deren Ernst das dies Sexismus sein soll oder?

Der Bedchel Test ist Uralt und sehr wenig aussagekräftig, weshalb ich ihn auch nicht mag. Eine Prüfung von Fall zu Fall wäre dem imho eindeutig vorzuziehen, wobei dann allerdings gerne das Risiko besteht dass man dann Favoritismus vorgeworfen wird, indem die eigenen Regeln nicht so genau nähme.

Kurz, für so ein Vorhaben ist schlicht und ergreifend ein besseres, größeres und genaueres Regelwerk vonnöten als der simplistische Bedchel Test.

Die Idee an sich ist nicht unbedingt schlecht - wenn sie in beide Richtungen geht. Doppelter Standard, also dass Sexismus gegen Frauen geahndet wird aber Sexismus gegenüber Männer (und natürlich alle LGBT nicht zu vergessen) nicht sollte dann aber echt nicht der Fall sein. Und wie gesagt, nur mit genaueren Regeln als dem Bedchel Test.

Und wer hier meint, da wären Feministen am Werk: Auch diese sind überwiegend gegen diesen "Test", genau wie quasi alle Filmkritiker, weil seine Aussagekraft einfach gegen Null tendiert. Dass der Bedchel test dazu auserkoren wurde, liegt einfach daran, dass es in Schweden Arthouse (weiß nicht wie ich das Sinngemäß übersetzen soll ohne zweideutig zu werden) Kinos gibt die jetzt schon den Test anwenden um von vornerein über möglichen geschlechtliche Kontroversen hinzuweisen. Sprich, diese Hausregel sollte einfach nur für alle generalisiert werden.

Wer des englischen mächtig ist und mehr über den Bedchel test lernen möchte, dem kann ich nur die "The Big Picture" über den Test vorschlagen:
https://www.youtube.com/watch?v=Mio9fVRGKr4
 
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So ein Kennzeichen gibt es ja schonAnhang anzeigen 786801

Dieses Symbold steht meines Wissens nach für sexuelle Inhalte, das ist nicht das gleiche wie Sexismus. Letzteres bezeichnet die Diskriminierung von Personen aufgrund ihres Geschlechts, wobei typischerweise auch die Darstellung von stereotypen Geschlechterrollen dazu gezählt wird.


Und das ist also Sexismus?? :what:

Der Mann unterhält sich mit jemand anderen wie er den letzten Gegner erledigt hat und die Frauen reden über etwas anders, und das soll Sexismus sein?? :what:

Wollt ihr mich ver****n oder was?? Ist doch nicht deren Ernst das dies Sexismus sein soll oder?

Du hast "en" vergessen: "Sich über einen Mann unterhalten". Konkret geht es darum, dass zwei Frauen in eigenständigen Dialogrollen auftreten. Denn an Frauen-Charakteren, deren einzige Funktion darin besteht, die Attraktivität der männlichen Charaktere zu betonen, herrscht meist kein Mangel.
Das Frauen auch handelnd dargestellt werden und nicht nur Anhängsel von Männern sind, erscheint in der Tat als lächerlicher Test (und das Ganze ist ja auch aus einem Comic übernommen), aber es ist wirklich erstaunlich, wie viele Filme daran scheitern. Ich bin mir spontan nicht einmal sicher, ob es in den 10 Stunden LotR überhaupt eine vierte Frau gibt, die mehr als einen Satz sagt, aber Galadriel, Eowyn und Arwen sprechen definitiv nicht miteinander und zwei von den dreien sind quasi komplett auf ihre Beziehung zu Aragorn reduziert.
 
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Ich bin mir spontan nicht einmal sicher, ob es in den 10 Stunden LotR überhaupt eine vierte Frau gibt, die mehr als einen Satz sagt, aber Galadriel, Eowyn und Arwen sprechen definitiv nicht miteinander und zwei von den dreien sind quasi komplett auf ihre Beziehung zu Aragorn reduziert.

Den Filmen kann man ja noch zugute halten, dass sie auf einer Buchvorlage aus den 50er Jahren basieren, die wiederum von einem alten Mann geschrieben wurde. ;) Den Filmen wurde sogar schon Rassismus vorgeworfen, weil da keine Farbigen in tragenden Rollen auftreten. Angeblich geht es nur um weiße Männer gegen den bösen Schwarzen in Gestalt der Orks.
 
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Dieses Symbold steht meines Wissens nach für sexuelle Inhalte, das ist nicht das gleiche wie Sexismus. Letzteres bezeichnet die Diskriminierung von Personen aufgrund ihres Geschlechts, wobei typischerweise auch die Darstellung von stereotypen Geschlechterrollen dazu gezählt wird.

Stimmt genau, das Symbol bezieht sich auf sexuelle Handlungen und Anspielungen, nicht auf Sexismus.


Du hast "en" vergessen: "Sich über einen Mann unterhalten". Konkret geht es darum, dass zwei Frauen in eigenständigen Dialogrollen auftreten. Denn an Frauen-Charakteren, deren einzige Funktion darin besteht, die Attraktivität der männlichen Charaktere zu betonen, herrscht meist kein Mangel.
Das Frauen auch handelnd dargestellt werden und nicht nur Anhängsel von Männern sind, erscheint in der Tat als lächerlicher Test (und das Ganze ist ja auch aus einem Comic übernommen), aber es ist wirklich erstaunlich, wie viele Filme daran scheitern. Ich bin mir spontan nicht einmal sicher, ob es in den 10 Stunden LotR überhaupt eine vierte Frau gibt, die mehr als einen Satz sagt, aber Galadriel, Eowyn und Arwen sprechen definitiv nicht miteinander und zwei von den dreien sind quasi komplett auf ihre Beziehung zu Aragorn reduziert.

Lord of the Rings fällt durch, genau wie etwa Star Wars (alle außer Episoden 1 + 2), sowie viele andere Filmklassiker. Vor allem fallen aber auch reihenweise Filme durch, die eine starke Frau als Frontfrau besitzen, wie etwa alle Tomb Raider verfilmungen. Was gut zeigt wieso der Test (welcher ja eh aus einer sarkastischen Szene aus einem comic stammte) wenig Aussagekraft besitzt. Andererseits kann man aber auch bemerken, dass Drehbuchauthoren sich irgendwie scheuen, mehr als nur eine charakterstarke Frauenrolle (wenn überhaupt) zu schreiben.
 
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Wobei die Tomb Raider Filme(und Spiele) ja wohl auch ein Paradebeispiel für eine sexistische Darstellung trotz "starker" Frau sind...
 
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Wow dann ist Sex and the City das größte parade Beispiel von Sexismus o.O
4 Frauen die 6 Staffeln bzw. 95 Episoden nur über Männer und Sex reden.

Mal davon abgesehen sehe ich diese Kennzeichnung, aus Sicht einer Frau, mal für total daneben...Mir ist es völlig egal ob in einem Film/Spiel/Serie oder sonst was zwei Frauen drin vorkommen die sich nicht über Männer unterhalten.
Ich nehme das nicht mal zur Kentniss oder schaue geziehlt danach. Wenn ich ein Film/Serie schaue dann weil diese gut sind und das gleiche gilt für Spiele.
 
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