Pronounta
BIOS-Overclocker(in)
[REVIEW] Die Gigabyte XM300- eine günstige Maus für ambitionierte Spieler?
Vorwort
An dieser Stelle möchte ich der Redaktion von PCGH für das Organisieren dieses Testberichtes und Gigabyte für das Bereitstellen des Testmusters bedanken. Außerdem möchte ich erwähnen, dass alle hier geschilderten Eindrücke subjektiv sind. Ihr müsst meine Meinung also nicht teilen.
Die Gigabyte XM300 ist die erste unter dem Label "Xtreme Gaming" vermarktete Maus, welche einige große Features für einen günstigen Preis von, zum Zeitpunkt des Testberichtes, unter 40€ bieten will. Offiziell spricht Gigabyte von einer "perfekten Gaming-Waffe mit sehr guter Präzision", die für "Spielen in Wettbewerben" geeignet sein soll. Außerdem soll sie "neben RGB-Beleuchtung viele weitere auf Gaming ausgelegte Features, welche enthusiastische Spieler definitiv hoch schätzen würden", besitzen.
In diesem Testbericht möchte ich der Frage nachgehen, ob Gigabyte ihre Versprechen erfüllen kann und es eventuell sogar schafft, für den günstigen Preis von 39€ eine Maus zu produzieren, die sogar Enthusiasten und kompetitive Spieler auf höchstem Niveau glücklich macht.
Offizielle und informative Videos zu der Gigabyte XM300 findet ihr hier und hier.
Inhaltsverzeichnis
Ersteindruck: Verpackung und Material
Präsentation und Lieferumfang
Verarbeitung
Zwischenfazit
Technische Daten
Ergonomie
Software
Performancetests
Tasten
Input Lag
DPI und Polling Rate
Beschleunigung
Angle Snapping und Jittering
Lift-Off-Distanz
Zwischenfazit: Theoretische Tests
Praxistests
Spielbetrieb
Alltagsaufgaben
Zwischenfazit: Praktische Tests
Fazit: Gigabyte XM300
Erklärung der Fachbegriffe
Ersteindruck: Verpackung und Material
Präsentation und Lieferumfang
Die Gigabyte XM300 kommt in einer in schwarz-orange gehaltenen Verpackung geliefert, passend zu den Farben des "Xtreme Gaming"-Labels. Die Verpackung ist modern gestaltet und beherbergt zum größten Teil die wichtigsten Informationen. Die Vorderseite der Verpackung ist per Klettverschluss auf- und zuklappbar, damit man einen Einblick auf die Maus bekommen kann. Dort wird die Maus auf einer orangenen Oberfläche präsentiert.
In der Verpackung befindet sich die Maus und zwei Sets an Ersatz-Teflonfüßen. Extras wie eine Treiber-CD oder Bedienungsanleitung findet man hier nicht. Somit wird nur das Wichtigste mitgeliefert, was im Angesicht des Preises der Maus aber auch verständlich ist.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Ausgepackt sieht man die Maus dann in ihrer vollen Pracht. Sie ist, abgesehen vom DPI-Indikator und dem kleinen RGB-Licht an der Oberseite der Maus komplett in schwarz gehalten und kommt in einem einem coolen, aber zeitlosen Design daher. Das Design einer Maus ist selbstverständlich subjektiv, mir persönlich gefällt es aber. Die XM300 sieht nett aus und passt, vor allem dank des kleinen RGB-Lichtes an der Oberseite, zu den meisten Setups.
Wenn man die Maus das erste Mal in die Hand nimmt, fällt sofort auf, dass die benutzten Materialen nicht billig sind. Auf der Oberseite der Maus wird glattes Plastik benutzt, an den Seiten raues Plastik. Von Klavierlack hat Gigabyte sich bei dieser Maus zum Glück ferngehalten. Die Seiten der Maus sind gummiert, um ein Rutschen der Maus beim Spielen zu verhindern.
Obwohl die Maus schon seit vier Wochen bei mir im persönlichen Gebrauch ist, sieht sie immer noch fast so aus wie neu. Nur das durchsichtige Plastik über der Beleuchtung hat bei genauer Betrachtung einige dunkle Flecken, aber auch die sind nicht zu gut sichtbar.
Die Verarbeitung der Maus ist ebenfalls größtenteils in Ordnung. Am negativsten fällt das teilweise starke Wackeln der Tasten und das Kabel auf.
Alle Tasten auf der Maus, abgesehen von den DPI-Tasten, kriegt man ordentlich zum Wackeln. Bei den Maustasten und den Daumentasten zwar nicht zu extrem, das Mausrad wackelt mir persönlich aber schon zu viel.
Das Kabel ist sehr dünn und nicht geflochten. Da hätte Gigabyte nachbessern können, immerhin ist der Grund für kaputte Hardware oft ein kaputtes Kabel.
Diese Mängel sind im Angesicht des Preises allerdings zu verschmerzen. Von einer Maus mit High-End-Features und dem Preis der Mittelklasse muss man Kompromisse bei der Verarbeitung erwarten, und diese halten sich bei der Gigabyte XM300 im Rahmen.
Abgesehen von diesen Mängeln legt die XM300 aber In Punkto Verarbeitung eine gute Vorstellung ab. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und nicht zu groß und auch die LED auf der Oberseite stellt zufrieden. Auch auf niedrigeren Intensitätseinstellungen leuchtet diese noch sehr gleichmäßig aus. Die guten benutzten Materialien runden das Paket ab.
Wie gut die Teflonfüße sind, wird sich noch zeigen. Auf den ersten Blick erkennt man zwar, dass sie ziemlich dünn sind, doch in wie fern sich das auf die Gleiteigenschaften der Maus auswirkt, könnt ihr später lesen.
Technische Daten
Hersteller
|Gigabyte
Modell |XM300
Sensor |Pixart PMW 3988
Polling Rate |Bis zu 1000hz
Gewicht |101g ohne Kabel
Größe (L x B x H) |130 x 60 x 55mm
Tastenanzahl| 7
Layout |Rechtshänder
Kabellänge |1,8m
Beleuchtung |RGB
Preis | ca. 38€ Quelle | Herstellerseite
An dieser Stelle möchte ich auf den benutzten Sensor und das Gewicht der Maus eingehen, da diese eine weitere Erwähnung verdienen.
Der benutzte Sensor ist der Pixart PMW 3988, welchen man in Mäusen für 40€ normalerweise nicht antrifft. Dieser Sensor gehört zu den besten Sensoren, die es aktuell gibt und wird unter anderem auch in anderen, teureren High-End-Mäusen wie der Razer Deathadder Chroma oder der Asus ROG Gladius verwendet und schlägt objektiv gesehen auch den PMW 3310, welcher in einigen teureren, auf Performance ausgelegten Mäusen wie den Zowie-Modellen EC1-A und EC2-A vorkommen. Ob die Maus die Kapabilitäten des Sensors auch ausspielen kann, werde ich später genauer unter die Lupe nehmen, aber als Spieler diverser kompetitiver Spiele wie Counter-Strike: Global Offensive und Overwatch freut mich die Wahl des Sensors sehr und zeigt auf, dass Gigabyte es ernst meinte, als sie versprachen, dass diese Maus für das Spielen in Wettbewerben geeignet ist. Der PMW 3988 spielt sehr weit oben mit und verspricht sehr gute Trackingeigenschaften.
Das Gewicht ist einer Maus ist nicht rein objektiv zu beurteilen, da einige Leute schwere, einige Leute leichte Mäuse bevorzugen. Mit einem Gewicht von 101g gehört die Gigabyte XM300 zwar nicht zu den absoluten Leichtgewichten wie die Zowie FK2 mit einem Gewicht von 85g, siedelt sich aber trotzdem weiter unten an. Eine gute Entscheidung: die meisten kompetitiven Spieler bevorzugen leichtere Mäuse, wie diese Umfrage im Forum der E-Sports-Organisation Team Liquid aufzeigt. Durch das geringe Gewicht der Maus lässt sich diese einfacher und mit weniger Wiederstand bewegen, was schnelle Bewegungen erlaubt und bei langen Gaming-Sessions Schmerzen am Arm vorbeugen kann.
Ergonomie
Die Maus ist tailliert und bietet an der Unterseite zwei eher kleine Gummiablagen für den Daumen bzw. den kleinen Finger und den Ringfinger. Die Maus liegt wie angegossen in der Hand- wenn man an diese Gummiablagen perfekt rankommt. Ich, als jemand, der hauptsächlich den Claw Grip benutzt und eine kleine Hand hat (16,5cm Länge vom Anfang meines Handballens bis zur Spitze meines Mittelfingers), muss meine Hand teilweise doch leicht stärker abflachen als ich es gerne würde. Die Maus liegt dann zwar komfortabel in der Hand, mein Grip fühlt sich aber leicht aufgezwungen an und ist nicht ganz so, wie ich ihn gerne hätte. Die Maus hätte etwas kleiner sein müssen, um ordentlich in meine Hand zu passen. Bekannte, welchen ich die Maus zum testen gegeben hatte, bestätigten aber mein Bild: In eine große Hand passt die Maus wie angegossen.
Das Material der Maus fühlt sich auf der Hand sehr gut an. Die gummierten Ablagen tun ihren Job und das Plastik an der Oberseite fühlt sich sehr trocken und komfortabel an. Einen Palm Grip empfinde ich bei der XM300 als ziemlich komfortabel, wenn auch hier wieder das Problem der Mausgröße besteht: Leute mit sehr kleinen Händen sind eventuell nicht ganz zufrieden. Die Maus ist überall ziemlich stark abgerundet, weshalb keine nervigen Ecken beim Halten der Maus auffallen. Die XM300 im Fingertip Grip empfinde ich als nicht optimal. Aufgrund der ziemlich stark abgerundeten Gummiablagen muss man seine Finger doch ziemlich weit vorne ansetzen. Normalerweise surfe ich gerne im Fingertip Grip, was ich mir aber mit der XM300 abgewöhnen musste. Wie schon vorhin erwähnt ist auch ein Palm Grip bei der XM300 gut nutzbar, wobei hier vor allem die Handgröße eine große Rolle zu spiele scheint; Leute mit kleinen Händen werden hier eher nicht glücklich.
Generell halte ich die XM300 für eine sehr komfortable Maus, was mir Bekannte beim Testen der Maus bestätigten. Leute mit kleinen Händen könnten allerdings Probleme dabei haben, diese Maus komfortabel zu Grippen, vor allem, falls sie einen Claw Grip benutzen. Vom Fingertip Grip rate ich bei der XM300 eher ab, da man seine Finger zu weit vorne ansetzen müsste.
Software
In Gigabytes umfangreicher "Xtreme Macro Engine" lassen sich einige Sachen einstellen. Neben reichlichen Optionen bezüglich des RGB-Lichtes gibt die Software jemandem die Möglichkeit, Makros zu programmieren und Tastenbefehle zu verändern, Änderungen an der DPI vornehmen, die Polling Rate umzustellen und auch die Scrollgeschwindigkeit des Mausrades zu verändern.
Die Software ist dabei, den Farben des Xtreme Gaming-Labels treu bleibend, komplett in Schwarz und Orange gehalten. Unter den verschiedenen Tabs "Assign Keys", "Manage Macros" und "Other Settings" verstecken sich alle Einstellungen.
Unter dem Tab "Assign Keys" kann die Farbe der LED umgestellt werden und Tastenbefehle umgestellt werden. Hier werden auch programmierte Makros bestimmten Tasten zugewiesen.
Die LED der Maus ist sehr gut programmierbar- neben verschiedenen Leuchtmodi (Konstant, Pulsierend, Rotierend) kann man die Geschwindigkeit der Farb- bzw. Intensitätswechsel und die Helligkeit umstellen, außerdem selbstverständlich die Farbe der Beleuchtung. Die Intensität der LED lässt sich gefühlt stufenlos einstellen. Auf der untersten Stufe ist sie komplett aus und auf der obersten sehr hell, genügend Abstufungen sind definitiv vorhanden. Die Wechselgeschwindigkeit finde ich auf der untersten Stufe zwar okay, es hätten aber ein paar mehr Abstufungen vorhanden sein können. Schade finde ich, dass die DPI-Indikatoren permanent weiß leuchten und diese Farbe nicht abänderbar ist.
Durch Klick auf einen der anderen Felder im Tab "Assign Keys" lassen sich andere Befehle oder Makros auf die entsprechende Taste legen. Die Bedienung ist dabei ziemlich intuitiv; auf einen Befehl oder einen Makro drücken, speichern und schon ändert sich die Funktion der Taste. Dabei werden, neben dem ziemlich umfangreichen Makro-Editor, sehr viele vorgefertigte Funktionen gegeben, aus welchen man auswählen kann; diese sind in der unteren Grafik sichtbar.
Im Tab "Manage Macros" kann man insgesamt 50 Makrobefehle abspeichern, um sie später auf eine beliebige Taste zu legen. Der Makroeditor beinhaltet sehr viele Funktionen und Makros lassen sich einfach per Drag & Drop programmieren, was die Bedienung des Makroeditors ziemlich einfach macht.
Der Tab "Other Settings" enthält einfachere Settings; hier lässt sich schnell und einfach Veränderungen der Scrollgeschwindigkeit, der Polling Rate und der DPI (in 50er-Stufen) vornehmen. Außerdem enthält sie einen Link zur Gigabyte-Website und die Möglichkeit, schnell die Firmware oder Software zu aktualisieren.
Generell lässt sich die Software einfach bedienen. Leider ist sie nur auf Englisch vorhanden, was ihre Bedienung für einige Leute, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, etwas schwerer machen dürfte. Doch trotzdem; sie ist ziemlich klein und doch ziemlich umfangreich, ohne dabei schwer zu verstehen zu sein. Nach nur ein paar Minuten Eingewöhnungszeit konnte ich jede Funktion der Software problemlos bedienen. Auf Bugs bin ich ebenfalls nicht gestoßen und Ruckler oder ähnliches, welche den Arbeitsfluss mit der Software hindern, ebenso nicht. Nur ein paar Sachen vermisse ich hier: Einstellungen für Angle Snapping, Beschleunigung und Lift-Off-Distance (vor allem, da diese ziemlich hoch ist) wären nett gewesen und hätten im Tab "Other Settings" auch noch Platz.
Die Software hinterlässt im allgemeinen einen echt sehr ordentlichen Eindruck. Sie funktioniert gut, gibt dem Benutzer viele Möglichkeiten und lässt sich intuitiv bedienen. Ein Wermutstropfen ist, dass die Software nur auf Englisch verfügbar ist, was aber nur bei den wenigsten ein Problem darstellen sollte. Den DPI-Indikatoren RGB-Lichter zu geben, wäre auch angemessen gewesen. Es ist etwas schade, dass man die Farbe dieser nicht umstellen kann. Zusätzlich fehlen mir ein paar Optionen.
Performancetests
Für diesen Test habe ich die Maus vier Wochen in Benutzung gehabt und bei verschiedensten Spielen und Anwendungen benutzt. Neben alltäglicher Benutzung habe ich mit ihr viel gespielt und Tests durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Sensors zu bestimmen.
Tasten
Die auf 20 Millionen Klicks spezifizierten Omron-Schalter für die linke und rechte Maustaste tun ihren Job gut. Die Maustasten sind ziemlich laut, was sich auch in ihrem Druckgefühl wiederspiegelt. Die Betätigungskraft dieser ist nämlich eher hoch, so wie der Weg der Maustaste. Insgesamt fühlt sich der Druck auf die Maustasten gut definiert an und sehr genau.
Die Daumentasten sind ziemlich schwergängig und die benötigte Betätigungskraft liegt ziemlich hoch, wobei nach Gefühl die hintere Daumentaste einfacher zu betätigen ist. Die Betätigungskraft hätte meiner Meinung nach etwas niedriger sein können, wobei ich hier nur für mich reden kann; ein perfektes Druckgefühl gibt es nicht, da jeder dieses anders wahrnimmt. Auf der positiven Seite führt die hohe Betätigungskraft dazu, dass es sehr schwer ist, aus Versehen eine der Daumentasten zu betätigen. Wie schon bei der linken und rechten Maustaste fühlen sich die Daumentasten kaum schwammig an, sondern ziemlich genau.
Anders als ich die rechte und linke Maustaste und die Daumentasten empfunden habe, finde ich das Mausrad ziemlich schwammig. Die Betätigungskraft des Scrollrads und die benötigte Kraft zum scrollen gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Das Scrollen ist weder zu leicht, noch zu schwer und auch die Betätigungskraft des Mausrads ist, dem Schema der restlichen Tasten folgend, zwar eher hoch, aber keinesfalls zu hoch. Einzig und allein an Genauigkeit fehlt es mir, da sich das Mausrad im allgemeinen ziemlich schwammig und nicht sehr genau anfühlt. Bei einer Maus für 40€ kann ich das verschmerzen und Probleme beim Spielen hat mir das Mausrad auch nie bereitet, doch etwas mehr Genauigkeit wäre doch schön gewesen.
Die DPI-Tasten sind sehr kantig geformt. Der Vorteil dabei ist es, dass sie beim Spielen dank ihrer markanten Form sehr einfach auszumachen sind, allerdings fühlt es sich komisch an, sie zu drücken.
Sie fühlen sich ziemlich gedämpft an und sind deshalb ziemlich leise. Da im Normalbetrieb die DPI-Tasten nur seltenst betätigt werden, ist auch die komische Form okay. Sie macht das Drüken zwar ziemlich unangenehm, das schnelle Erkennen der DPI-Taste gleicht das aber wieder aus. Auch wurde etwas Abstand zwischen den DPI-Tasten und dem Mausrad gelassen, weshalb unbeabsichtigtes Drücken der DPI-Tasten nicht passieren sollte.
Die Maustasten machen einen gemischten, aber hauptsächlich guten Eindruck. Während die linke und rechte Maustaste mir dank ihrer hohen Betätigungskraft und Genauigkeit gut gefallen und auch die Daumentasten, obwohl sie ziemlich schwer zu betätigen sind, sehr genau sind, ist das Scrollrad etwas schwammig. Den Preis miteinbezogen kann ich aber sagen, dass die einzelnen Tasten trotzdem über meinen Erwartungen liegen. vor allem die beiden Maustasten machen einen sehr guten Eindruck und mir fällt keine Maus ein, bei welcher mir das Klicken auf die Maustasten mehr gefallen hat.
Input Lag
Um den Input Lag der Maus zu bestimmen, habe ich den Test von humanbenchmark.com benutzt und den Reaktionstest jemals 10 mal durchgeführt. Das Ergebnis sprach dabei nur für die XM300: Die ROG Gladius und die Anker High Precision Laser agierten in etwa auf demselben Level, während die XM300 durchschnittlich in etwa 14ms schneller als beide war. Nach dem ersten Testdurchgang habe ich den selben Test noch einmal mit der XM300 durchgeführt, um sicherzugehen, dass meine Ergebnisse auch genau sind. Auch beim zweiten Durchgang lag die XM300 durchschnittlich in etwa 10ms vor ihrer Konkurrenz.
Mäuse
|
Minimum
|
Durchschnitt
XM300|178ms|212ms
Anker High Precision Laser|200ms|226ms
ROG Gladius|214ms|227ms
XM300 Durchgang 2|197ms|216ms
Als weiteren Test habe ich Bloodys "Mouse Shooting" Test verwendet. Dabei schließt man zwei Mäuse an und drückt die linke Maustaste der einen Maus gegen die rechte Maustaste der anderen Maus. Dann wird angegeben, wie viel später eine der Maustasten betätigt wurde. In den Fotos unten ist die Maus "A" Die Gigabyte XM300, welche, wie ihr sehen werdet, auch hier immer gegen die Anker High Precision Laser und die ROG Gladius gewinnt.
Auch, wenn die paar Millisekunden weniger Input-Lag nur seltenst einen Unterschied machen sollten, können sie in einigen Situationen hilfreich sein; wer als erster das Feuer auf seinen Gegner eröffnet, kann spielentscheidend sein. Gigabyte hat es geschafft, den Input Lag der XM300 weit zu reduzieren, um in kompetitiven Spielen dem Spieler einen Vorteil vor Leuten mit anderen Gaming-Mäusen wie der ROG Gladius und der Anker High Precision Lasermaus zu geben.
DPI und Polling Rate
Der verbaute PMW 3988-Sensor gehört zu den aktuell besten und sollte auch ambitionierte Spieler glücklich machen. Hier könnt ihr sehen, ob dieser auch gut implementiert wurde und so genau ist, wie er sein soll.
Kurz vorweg: Bei meinem Testmodell treten ein paar Probleme bezüglich der DPI und der Polling Rate der Maus auf. Diese sind allerdings keinem anderem Reviewer aufgefallen, weshalb ich stark von einem Defekt ausgehe- ob mehr dahintersteckt, kann ich ohne weitere Testmodelle nicht sagen. Behaltet dies bitte im Hinterkopf.
Den Enotus Mouse Test habe ich benutzt, um die DPI und Polling Rate der Maus zu bestimmen. Dabei fiel mir etwas auf: Eine Polling Rate von 1000hz wird, unabhängig von den Treibereinstellungen, bei meinem Testmodell nicht erreicht. Ungefähr 780hz scheint hier das Maximum zu sein. Um sicherzustellen, dass das Problem hier weder am Testsystem noch zwischen Tisch und Stuhl liegt, habe ich den Test mit meiner ROG Gladius durchgeführt: Hier erreicht sie eine Polling Rate von 1997hz, also in etwa die versprochenen 2000hz. Das Problem liegt also an der XM300.
Wenn die Polling Rate auf 500hz verringert wird, erreicht die Maus laut des Enotus Mouse Testers 485hz, also ungefähr die versprochenen 500hz.
Eine weitere Ungewöhnlichkeit sind die DPI, die durch den Enotus Mouse Tester angegeben werden. Auch hier werden die versprochenen DPI nie erreicht. Dieses Problem existiert auch hier nur bei der XM300, nicht aber bei der ROG Gladius.
Wie man auf den Bildern sehen kann, hängt der reelle DPI-Wert bei einer Polling Rate von 1000hz und jeglicher DPI-Einstellung im Treiber unter dieser. Weiterhin ist es ungewöhnlich, dass die Maus sich bei sehr langsamen Bewegungen schneller bewegt. Dieses Phänomen nennt man eigentlich (negative) Beschleunigung, nur im Falle der Gigabyte XM300 tritt diese nur bei sehr langsamen Bewegungen auf. Dieses Problem wird beim Beschleunigungstest, den ich weiter unten durchgeführt habe, deutlich.
Dieses Problem tritt bei einer Polling Rate von 500hz komischerweise nicht auf. Da ist es egal, wie schnell ich die Maus bewege- unter den eingestellten DPI bleibt die reelle DPI zwar immer noch, aber wenigstens werden die reellen DPI nicht höher, wenn ich die Maus sehr langsam bewege. Der Unterschied zwischen langsamen und schnellen Bewegungen liegt noch im Toleranzbereich; eine 100% genaue Messung vorzunehmen ist sehr schwierig, kleinere Ungleichheiten können also vorkommen.
Dies trifft auf horizontale und vertikale Bewegungen gleichermaßen zu.
Genaues Tracking ist also bei meinem Testmodell nur bei einer Polling Rate von 500hz möglich. Eine Polling Rate von 1000hz wird bei meinem Testmodell nicht erreicht und DPI-Werte werden verfälscht. Bei 500hz muss ich mit einer höheren DPI kompensieren, dass diese reell weiter unten liegt als sie sollte. Bei einer eingestellten DPI von 450 z.B. erreiche ich reel ziemlich genau 400DPI. Mit der erhöhten DPI und der niedrigeren Polling Rate konnte ich diesen Fehler also fürs Erste beheben. Für die Interessierten habe ich hier eine Tabelle mit eingebunden, welche anzeigt, welche DPI ich bei verschiedenen DPI-Einstellungen reell erreiche. Ein kleiner Unterschied besteht zwar immer noch, aber sehr signifikant ist er nicht. Man darf nicht vergessen, dass DPI-Messungen nicht einfach zu 100% messbar sind, kleine Variationen können also vorkommen.
1000hz
|400DPI eingestellt|800DPI eingestellt|1600DPI eingestellt
Langsame Bewegungen|352DPI|710DPI|1420DPI
Schnelle Bewegungen|261DPI|550DPI|1150DPI
1000hz
|400DPI eingestellt|800DPI eingestellt|1600DPI eingestellt
Langsame Bewegungen|352DPI|710DPI|1420DPI
Schnelle Bewegungen|261DPI|550DPI|1150DPI
Kleiner Zusatz: Wie genau Enotus Mouse Test die Precision- und Smoothnesswerte berechnet, ist nicht bekannt und deshalb sollte man auch nicht zu viel Wert auf diese legen. Die Software wird außerdem schon lange nicht mehr weiterentwickelt, deshalb ist nichts bis auf den Polling Rate- und DPI-Test sehr vertrauenswürdig. Der Vollständigkeit halber habe ich allerdings alle Tests durchgeführt.
Vorwort
An dieser Stelle möchte ich der Redaktion von PCGH für das Organisieren dieses Testberichtes und Gigabyte für das Bereitstellen des Testmusters bedanken. Außerdem möchte ich erwähnen, dass alle hier geschilderten Eindrücke subjektiv sind. Ihr müsst meine Meinung also nicht teilen.
Die Gigabyte XM300 ist die erste unter dem Label "Xtreme Gaming" vermarktete Maus, welche einige große Features für einen günstigen Preis von, zum Zeitpunkt des Testberichtes, unter 40€ bieten will. Offiziell spricht Gigabyte von einer "perfekten Gaming-Waffe mit sehr guter Präzision", die für "Spielen in Wettbewerben" geeignet sein soll. Außerdem soll sie "neben RGB-Beleuchtung viele weitere auf Gaming ausgelegte Features, welche enthusiastische Spieler definitiv hoch schätzen würden", besitzen.
In diesem Testbericht möchte ich der Frage nachgehen, ob Gigabyte ihre Versprechen erfüllen kann und es eventuell sogar schafft, für den günstigen Preis von 39€ eine Maus zu produzieren, die sogar Enthusiasten und kompetitive Spieler auf höchstem Niveau glücklich macht.
Offizielle und informative Videos zu der Gigabyte XM300 findet ihr hier und hier.
Inhaltsverzeichnis
Ersteindruck: Verpackung und Material
Präsentation und Lieferumfang
Verarbeitung
Zwischenfazit
Technische Daten
Ergonomie
Software
Performancetests
Tasten
Input Lag
DPI und Polling Rate
Beschleunigung
Angle Snapping und Jittering
Lift-Off-Distanz
Zwischenfazit: Theoretische Tests
Praxistests
Spielbetrieb
Alltagsaufgaben
Zwischenfazit: Praktische Tests
Fazit: Gigabyte XM300
Erklärung der Fachbegriffe
Ersteindruck: Verpackung und Material
Präsentation und Lieferumfang
Die Gigabyte XM300 kommt in einer in schwarz-orange gehaltenen Verpackung geliefert, passend zu den Farben des "Xtreme Gaming"-Labels. Die Verpackung ist modern gestaltet und beherbergt zum größten Teil die wichtigsten Informationen. Die Vorderseite der Verpackung ist per Klettverschluss auf- und zuklappbar, damit man einen Einblick auf die Maus bekommen kann. Dort wird die Maus auf einer orangenen Oberfläche präsentiert.
In der Verpackung befindet sich die Maus und zwei Sets an Ersatz-Teflonfüßen. Extras wie eine Treiber-CD oder Bedienungsanleitung findet man hier nicht. Somit wird nur das Wichtigste mitgeliefert, was im Angesicht des Preises der Maus aber auch verständlich ist.
Erster Eindruck und Verarbeitung
Ausgepackt sieht man die Maus dann in ihrer vollen Pracht. Sie ist, abgesehen vom DPI-Indikator und dem kleinen RGB-Licht an der Oberseite der Maus komplett in schwarz gehalten und kommt in einem einem coolen, aber zeitlosen Design daher. Das Design einer Maus ist selbstverständlich subjektiv, mir persönlich gefällt es aber. Die XM300 sieht nett aus und passt, vor allem dank des kleinen RGB-Lichtes an der Oberseite, zu den meisten Setups.
Wenn man die Maus das erste Mal in die Hand nimmt, fällt sofort auf, dass die benutzten Materialen nicht billig sind. Auf der Oberseite der Maus wird glattes Plastik benutzt, an den Seiten raues Plastik. Von Klavierlack hat Gigabyte sich bei dieser Maus zum Glück ferngehalten. Die Seiten der Maus sind gummiert, um ein Rutschen der Maus beim Spielen zu verhindern.
Obwohl die Maus schon seit vier Wochen bei mir im persönlichen Gebrauch ist, sieht sie immer noch fast so aus wie neu. Nur das durchsichtige Plastik über der Beleuchtung hat bei genauer Betrachtung einige dunkle Flecken, aber auch die sind nicht zu gut sichtbar.
Die Verarbeitung der Maus ist ebenfalls größtenteils in Ordnung. Am negativsten fällt das teilweise starke Wackeln der Tasten und das Kabel auf.
Alle Tasten auf der Maus, abgesehen von den DPI-Tasten, kriegt man ordentlich zum Wackeln. Bei den Maustasten und den Daumentasten zwar nicht zu extrem, das Mausrad wackelt mir persönlich aber schon zu viel.
Das Kabel ist sehr dünn und nicht geflochten. Da hätte Gigabyte nachbessern können, immerhin ist der Grund für kaputte Hardware oft ein kaputtes Kabel.
Diese Mängel sind im Angesicht des Preises allerdings zu verschmerzen. Von einer Maus mit High-End-Features und dem Preis der Mittelklasse muss man Kompromisse bei der Verarbeitung erwarten, und diese halten sich bei der Gigabyte XM300 im Rahmen.
Abgesehen von diesen Mängeln legt die XM300 aber In Punkto Verarbeitung eine gute Vorstellung ab. Die Spaltmaße sind gleichmäßig und nicht zu groß und auch die LED auf der Oberseite stellt zufrieden. Auch auf niedrigeren Intensitätseinstellungen leuchtet diese noch sehr gleichmäßig aus. Die guten benutzten Materialien runden das Paket ab.
Wie gut die Teflonfüße sind, wird sich noch zeigen. Auf den ersten Blick erkennt man zwar, dass sie ziemlich dünn sind, doch in wie fern sich das auf die Gleiteigenschaften der Maus auswirkt, könnt ihr später lesen.
Technische Daten
Modell |XM300
Sensor |Pixart PMW 3988
Polling Rate |Bis zu 1000hz
Gewicht |101g ohne Kabel
Größe (L x B x H) |130 x 60 x 55mm
Tastenanzahl| 7
Layout |Rechtshänder
Kabellänge |1,8m
Beleuchtung |RGB
Preis | ca. 38€ Quelle | Herstellerseite
An dieser Stelle möchte ich auf den benutzten Sensor und das Gewicht der Maus eingehen, da diese eine weitere Erwähnung verdienen.
Der benutzte Sensor ist der Pixart PMW 3988, welchen man in Mäusen für 40€ normalerweise nicht antrifft. Dieser Sensor gehört zu den besten Sensoren, die es aktuell gibt und wird unter anderem auch in anderen, teureren High-End-Mäusen wie der Razer Deathadder Chroma oder der Asus ROG Gladius verwendet und schlägt objektiv gesehen auch den PMW 3310, welcher in einigen teureren, auf Performance ausgelegten Mäusen wie den Zowie-Modellen EC1-A und EC2-A vorkommen. Ob die Maus die Kapabilitäten des Sensors auch ausspielen kann, werde ich später genauer unter die Lupe nehmen, aber als Spieler diverser kompetitiver Spiele wie Counter-Strike: Global Offensive und Overwatch freut mich die Wahl des Sensors sehr und zeigt auf, dass Gigabyte es ernst meinte, als sie versprachen, dass diese Maus für das Spielen in Wettbewerben geeignet ist. Der PMW 3988 spielt sehr weit oben mit und verspricht sehr gute Trackingeigenschaften.
Das Gewicht ist einer Maus ist nicht rein objektiv zu beurteilen, da einige Leute schwere, einige Leute leichte Mäuse bevorzugen. Mit einem Gewicht von 101g gehört die Gigabyte XM300 zwar nicht zu den absoluten Leichtgewichten wie die Zowie FK2 mit einem Gewicht von 85g, siedelt sich aber trotzdem weiter unten an. Eine gute Entscheidung: die meisten kompetitiven Spieler bevorzugen leichtere Mäuse, wie diese Umfrage im Forum der E-Sports-Organisation Team Liquid aufzeigt. Durch das geringe Gewicht der Maus lässt sich diese einfacher und mit weniger Wiederstand bewegen, was schnelle Bewegungen erlaubt und bei langen Gaming-Sessions Schmerzen am Arm vorbeugen kann.
Ergonomie
Die Maus ist tailliert und bietet an der Unterseite zwei eher kleine Gummiablagen für den Daumen bzw. den kleinen Finger und den Ringfinger. Die Maus liegt wie angegossen in der Hand- wenn man an diese Gummiablagen perfekt rankommt. Ich, als jemand, der hauptsächlich den Claw Grip benutzt und eine kleine Hand hat (16,5cm Länge vom Anfang meines Handballens bis zur Spitze meines Mittelfingers), muss meine Hand teilweise doch leicht stärker abflachen als ich es gerne würde. Die Maus liegt dann zwar komfortabel in der Hand, mein Grip fühlt sich aber leicht aufgezwungen an und ist nicht ganz so, wie ich ihn gerne hätte. Die Maus hätte etwas kleiner sein müssen, um ordentlich in meine Hand zu passen. Bekannte, welchen ich die Maus zum testen gegeben hatte, bestätigten aber mein Bild: In eine große Hand passt die Maus wie angegossen.
Das Material der Maus fühlt sich auf der Hand sehr gut an. Die gummierten Ablagen tun ihren Job und das Plastik an der Oberseite fühlt sich sehr trocken und komfortabel an. Einen Palm Grip empfinde ich bei der XM300 als ziemlich komfortabel, wenn auch hier wieder das Problem der Mausgröße besteht: Leute mit sehr kleinen Händen sind eventuell nicht ganz zufrieden. Die Maus ist überall ziemlich stark abgerundet, weshalb keine nervigen Ecken beim Halten der Maus auffallen. Die XM300 im Fingertip Grip empfinde ich als nicht optimal. Aufgrund der ziemlich stark abgerundeten Gummiablagen muss man seine Finger doch ziemlich weit vorne ansetzen. Normalerweise surfe ich gerne im Fingertip Grip, was ich mir aber mit der XM300 abgewöhnen musste. Wie schon vorhin erwähnt ist auch ein Palm Grip bei der XM300 gut nutzbar, wobei hier vor allem die Handgröße eine große Rolle zu spiele scheint; Leute mit kleinen Händen werden hier eher nicht glücklich.
Generell halte ich die XM300 für eine sehr komfortable Maus, was mir Bekannte beim Testen der Maus bestätigten. Leute mit kleinen Händen könnten allerdings Probleme dabei haben, diese Maus komfortabel zu Grippen, vor allem, falls sie einen Claw Grip benutzen. Vom Fingertip Grip rate ich bei der XM300 eher ab, da man seine Finger zu weit vorne ansetzen müsste.
Software
In Gigabytes umfangreicher "Xtreme Macro Engine" lassen sich einige Sachen einstellen. Neben reichlichen Optionen bezüglich des RGB-Lichtes gibt die Software jemandem die Möglichkeit, Makros zu programmieren und Tastenbefehle zu verändern, Änderungen an der DPI vornehmen, die Polling Rate umzustellen und auch die Scrollgeschwindigkeit des Mausrades zu verändern.
Die Software ist dabei, den Farben des Xtreme Gaming-Labels treu bleibend, komplett in Schwarz und Orange gehalten. Unter den verschiedenen Tabs "Assign Keys", "Manage Macros" und "Other Settings" verstecken sich alle Einstellungen.
Unter dem Tab "Assign Keys" kann die Farbe der LED umgestellt werden und Tastenbefehle umgestellt werden. Hier werden auch programmierte Makros bestimmten Tasten zugewiesen.
Die LED der Maus ist sehr gut programmierbar- neben verschiedenen Leuchtmodi (Konstant, Pulsierend, Rotierend) kann man die Geschwindigkeit der Farb- bzw. Intensitätswechsel und die Helligkeit umstellen, außerdem selbstverständlich die Farbe der Beleuchtung. Die Intensität der LED lässt sich gefühlt stufenlos einstellen. Auf der untersten Stufe ist sie komplett aus und auf der obersten sehr hell, genügend Abstufungen sind definitiv vorhanden. Die Wechselgeschwindigkeit finde ich auf der untersten Stufe zwar okay, es hätten aber ein paar mehr Abstufungen vorhanden sein können. Schade finde ich, dass die DPI-Indikatoren permanent weiß leuchten und diese Farbe nicht abänderbar ist.
Durch Klick auf einen der anderen Felder im Tab "Assign Keys" lassen sich andere Befehle oder Makros auf die entsprechende Taste legen. Die Bedienung ist dabei ziemlich intuitiv; auf einen Befehl oder einen Makro drücken, speichern und schon ändert sich die Funktion der Taste. Dabei werden, neben dem ziemlich umfangreichen Makro-Editor, sehr viele vorgefertigte Funktionen gegeben, aus welchen man auswählen kann; diese sind in der unteren Grafik sichtbar.
Im Tab "Manage Macros" kann man insgesamt 50 Makrobefehle abspeichern, um sie später auf eine beliebige Taste zu legen. Der Makroeditor beinhaltet sehr viele Funktionen und Makros lassen sich einfach per Drag & Drop programmieren, was die Bedienung des Makroeditors ziemlich einfach macht.
Der Tab "Other Settings" enthält einfachere Settings; hier lässt sich schnell und einfach Veränderungen der Scrollgeschwindigkeit, der Polling Rate und der DPI (in 50er-Stufen) vornehmen. Außerdem enthält sie einen Link zur Gigabyte-Website und die Möglichkeit, schnell die Firmware oder Software zu aktualisieren.
Generell lässt sich die Software einfach bedienen. Leider ist sie nur auf Englisch vorhanden, was ihre Bedienung für einige Leute, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, etwas schwerer machen dürfte. Doch trotzdem; sie ist ziemlich klein und doch ziemlich umfangreich, ohne dabei schwer zu verstehen zu sein. Nach nur ein paar Minuten Eingewöhnungszeit konnte ich jede Funktion der Software problemlos bedienen. Auf Bugs bin ich ebenfalls nicht gestoßen und Ruckler oder ähnliches, welche den Arbeitsfluss mit der Software hindern, ebenso nicht. Nur ein paar Sachen vermisse ich hier: Einstellungen für Angle Snapping, Beschleunigung und Lift-Off-Distance (vor allem, da diese ziemlich hoch ist) wären nett gewesen und hätten im Tab "Other Settings" auch noch Platz.
Die Software hinterlässt im allgemeinen einen echt sehr ordentlichen Eindruck. Sie funktioniert gut, gibt dem Benutzer viele Möglichkeiten und lässt sich intuitiv bedienen. Ein Wermutstropfen ist, dass die Software nur auf Englisch verfügbar ist, was aber nur bei den wenigsten ein Problem darstellen sollte. Den DPI-Indikatoren RGB-Lichter zu geben, wäre auch angemessen gewesen. Es ist etwas schade, dass man die Farbe dieser nicht umstellen kann. Zusätzlich fehlen mir ein paar Optionen.
Performancetests
Für diesen Test habe ich die Maus vier Wochen in Benutzung gehabt und bei verschiedensten Spielen und Anwendungen benutzt. Neben alltäglicher Benutzung habe ich mit ihr viel gespielt und Tests durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Sensors zu bestimmen.
Tasten
Die auf 20 Millionen Klicks spezifizierten Omron-Schalter für die linke und rechte Maustaste tun ihren Job gut. Die Maustasten sind ziemlich laut, was sich auch in ihrem Druckgefühl wiederspiegelt. Die Betätigungskraft dieser ist nämlich eher hoch, so wie der Weg der Maustaste. Insgesamt fühlt sich der Druck auf die Maustasten gut definiert an und sehr genau.
Die Daumentasten sind ziemlich schwergängig und die benötigte Betätigungskraft liegt ziemlich hoch, wobei nach Gefühl die hintere Daumentaste einfacher zu betätigen ist. Die Betätigungskraft hätte meiner Meinung nach etwas niedriger sein können, wobei ich hier nur für mich reden kann; ein perfektes Druckgefühl gibt es nicht, da jeder dieses anders wahrnimmt. Auf der positiven Seite führt die hohe Betätigungskraft dazu, dass es sehr schwer ist, aus Versehen eine der Daumentasten zu betätigen. Wie schon bei der linken und rechten Maustaste fühlen sich die Daumentasten kaum schwammig an, sondern ziemlich genau.
Anders als ich die rechte und linke Maustaste und die Daumentasten empfunden habe, finde ich das Mausrad ziemlich schwammig. Die Betätigungskraft des Scrollrads und die benötigte Kraft zum scrollen gefällt mir eigentlich ziemlich gut. Das Scrollen ist weder zu leicht, noch zu schwer und auch die Betätigungskraft des Mausrads ist, dem Schema der restlichen Tasten folgend, zwar eher hoch, aber keinesfalls zu hoch. Einzig und allein an Genauigkeit fehlt es mir, da sich das Mausrad im allgemeinen ziemlich schwammig und nicht sehr genau anfühlt. Bei einer Maus für 40€ kann ich das verschmerzen und Probleme beim Spielen hat mir das Mausrad auch nie bereitet, doch etwas mehr Genauigkeit wäre doch schön gewesen.
Die DPI-Tasten sind sehr kantig geformt. Der Vorteil dabei ist es, dass sie beim Spielen dank ihrer markanten Form sehr einfach auszumachen sind, allerdings fühlt es sich komisch an, sie zu drücken.
Sie fühlen sich ziemlich gedämpft an und sind deshalb ziemlich leise. Da im Normalbetrieb die DPI-Tasten nur seltenst betätigt werden, ist auch die komische Form okay. Sie macht das Drüken zwar ziemlich unangenehm, das schnelle Erkennen der DPI-Taste gleicht das aber wieder aus. Auch wurde etwas Abstand zwischen den DPI-Tasten und dem Mausrad gelassen, weshalb unbeabsichtigtes Drücken der DPI-Tasten nicht passieren sollte.
Die Maustasten machen einen gemischten, aber hauptsächlich guten Eindruck. Während die linke und rechte Maustaste mir dank ihrer hohen Betätigungskraft und Genauigkeit gut gefallen und auch die Daumentasten, obwohl sie ziemlich schwer zu betätigen sind, sehr genau sind, ist das Scrollrad etwas schwammig. Den Preis miteinbezogen kann ich aber sagen, dass die einzelnen Tasten trotzdem über meinen Erwartungen liegen. vor allem die beiden Maustasten machen einen sehr guten Eindruck und mir fällt keine Maus ein, bei welcher mir das Klicken auf die Maustasten mehr gefallen hat.
Input Lag
Um den Input Lag der Maus zu bestimmen, habe ich den Test von humanbenchmark.com benutzt und den Reaktionstest jemals 10 mal durchgeführt. Das Ergebnis sprach dabei nur für die XM300: Die ROG Gladius und die Anker High Precision Laser agierten in etwa auf demselben Level, während die XM300 durchschnittlich in etwa 14ms schneller als beide war. Nach dem ersten Testdurchgang habe ich den selben Test noch einmal mit der XM300 durchgeführt, um sicherzugehen, dass meine Ergebnisse auch genau sind. Auch beim zweiten Durchgang lag die XM300 durchschnittlich in etwa 10ms vor ihrer Konkurrenz.
XM300|178ms|212ms
Anker High Precision Laser|200ms|226ms
ROG Gladius|214ms|227ms
XM300 Durchgang 2|197ms|216ms
Als weiteren Test habe ich Bloodys "Mouse Shooting" Test verwendet. Dabei schließt man zwei Mäuse an und drückt die linke Maustaste der einen Maus gegen die rechte Maustaste der anderen Maus. Dann wird angegeben, wie viel später eine der Maustasten betätigt wurde. In den Fotos unten ist die Maus "A" Die Gigabyte XM300, welche, wie ihr sehen werdet, auch hier immer gegen die Anker High Precision Laser und die ROG Gladius gewinnt.
Auch, wenn die paar Millisekunden weniger Input-Lag nur seltenst einen Unterschied machen sollten, können sie in einigen Situationen hilfreich sein; wer als erster das Feuer auf seinen Gegner eröffnet, kann spielentscheidend sein. Gigabyte hat es geschafft, den Input Lag der XM300 weit zu reduzieren, um in kompetitiven Spielen dem Spieler einen Vorteil vor Leuten mit anderen Gaming-Mäusen wie der ROG Gladius und der Anker High Precision Lasermaus zu geben.
DPI und Polling Rate
Der verbaute PMW 3988-Sensor gehört zu den aktuell besten und sollte auch ambitionierte Spieler glücklich machen. Hier könnt ihr sehen, ob dieser auch gut implementiert wurde und so genau ist, wie er sein soll.
Kurz vorweg: Bei meinem Testmodell treten ein paar Probleme bezüglich der DPI und der Polling Rate der Maus auf. Diese sind allerdings keinem anderem Reviewer aufgefallen, weshalb ich stark von einem Defekt ausgehe- ob mehr dahintersteckt, kann ich ohne weitere Testmodelle nicht sagen. Behaltet dies bitte im Hinterkopf.
Den Enotus Mouse Test habe ich benutzt, um die DPI und Polling Rate der Maus zu bestimmen. Dabei fiel mir etwas auf: Eine Polling Rate von 1000hz wird, unabhängig von den Treibereinstellungen, bei meinem Testmodell nicht erreicht. Ungefähr 780hz scheint hier das Maximum zu sein. Um sicherzustellen, dass das Problem hier weder am Testsystem noch zwischen Tisch und Stuhl liegt, habe ich den Test mit meiner ROG Gladius durchgeführt: Hier erreicht sie eine Polling Rate von 1997hz, also in etwa die versprochenen 2000hz. Das Problem liegt also an der XM300.
Wenn die Polling Rate auf 500hz verringert wird, erreicht die Maus laut des Enotus Mouse Testers 485hz, also ungefähr die versprochenen 500hz.
Eine weitere Ungewöhnlichkeit sind die DPI, die durch den Enotus Mouse Tester angegeben werden. Auch hier werden die versprochenen DPI nie erreicht. Dieses Problem existiert auch hier nur bei der XM300, nicht aber bei der ROG Gladius.
Wie man auf den Bildern sehen kann, hängt der reelle DPI-Wert bei einer Polling Rate von 1000hz und jeglicher DPI-Einstellung im Treiber unter dieser. Weiterhin ist es ungewöhnlich, dass die Maus sich bei sehr langsamen Bewegungen schneller bewegt. Dieses Phänomen nennt man eigentlich (negative) Beschleunigung, nur im Falle der Gigabyte XM300 tritt diese nur bei sehr langsamen Bewegungen auf. Dieses Problem wird beim Beschleunigungstest, den ich weiter unten durchgeführt habe, deutlich.
Dieses Problem tritt bei einer Polling Rate von 500hz komischerweise nicht auf. Da ist es egal, wie schnell ich die Maus bewege- unter den eingestellten DPI bleibt die reelle DPI zwar immer noch, aber wenigstens werden die reellen DPI nicht höher, wenn ich die Maus sehr langsam bewege. Der Unterschied zwischen langsamen und schnellen Bewegungen liegt noch im Toleranzbereich; eine 100% genaue Messung vorzunehmen ist sehr schwierig, kleinere Ungleichheiten können also vorkommen.
Dies trifft auf horizontale und vertikale Bewegungen gleichermaßen zu.
Genaues Tracking ist also bei meinem Testmodell nur bei einer Polling Rate von 500hz möglich. Eine Polling Rate von 1000hz wird bei meinem Testmodell nicht erreicht und DPI-Werte werden verfälscht. Bei 500hz muss ich mit einer höheren DPI kompensieren, dass diese reell weiter unten liegt als sie sollte. Bei einer eingestellten DPI von 450 z.B. erreiche ich reel ziemlich genau 400DPI. Mit der erhöhten DPI und der niedrigeren Polling Rate konnte ich diesen Fehler also fürs Erste beheben. Für die Interessierten habe ich hier eine Tabelle mit eingebunden, welche anzeigt, welche DPI ich bei verschiedenen DPI-Einstellungen reell erreiche. Ein kleiner Unterschied besteht zwar immer noch, aber sehr signifikant ist er nicht. Man darf nicht vergessen, dass DPI-Messungen nicht einfach zu 100% messbar sind, kleine Variationen können also vorkommen.
Langsame Bewegungen|352DPI|710DPI|1420DPI
Schnelle Bewegungen|261DPI|550DPI|1150DPI
Langsame Bewegungen|352DPI|710DPI|1420DPI
Schnelle Bewegungen|261DPI|550DPI|1150DPI
Kleiner Zusatz: Wie genau Enotus Mouse Test die Precision- und Smoothnesswerte berechnet, ist nicht bekannt und deshalb sollte man auch nicht zu viel Wert auf diese legen. Die Software wird außerdem schon lange nicht mehr weiterentwickelt, deshalb ist nichts bis auf den Polling Rate- und DPI-Test sehr vertrauenswürdig. Der Vollständigkeit halber habe ich allerdings alle Tests durchgeführt.
Zuletzt bearbeitet: