[Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

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Schraubenverwechsler(in)
[Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Hallo!
Ich habe mir vor einiger Zeit Gedanken darüber gemacht, wieso man immer wieder Reviews über Radiatoren liest, aber nie über das, was in direktem Zusammenhang mit diesen Radiatoren steht: dem Lüfter auf dem Radiator.
So ist also der Plan für dieses Roundup entstanden, mit dem ich herausfinden möchte, ob der Lüfter wirklich einen sonderlich großen Einfluss auf die Kühlleistung eines Radiators hat und wenn, welchen Lüfter es zu kaufen gilt.

Testsystem:
AMD Phenom II 1055T@stock
ASRock 890GX Extreme3@stock
2x2 GB G.Skill Eco DDR3-1600 7-8-7-24
Sapphire ATI Radeon HD5870@stock
G.Skill Falcon II 64GB
Samsung F1 1000GB
Asus Xonar DX
Antec Truepower New 650W
Lian Li PC-A05
2x Noiseblocker Multiframe S1, 1x Noiseblocker BlackSilentPro PK1 als Gehäuselüfter

Wasserkühlungskomponenten:
Watercool Heatkiller 3.0 LT
Anfi-Tec UPC Slim
Alphacool HF14 Smartmotion
EK Waterblocks EK-FC5870
EK Waterblocks EK-Multioption Reservoir 250 Rev. 2
Watercool Silentstar Single Classic
Laing DDC, Zern Deckel, Watercool ProBox, Noise Destructor@etwa 85l/h
Tygon 11,2/8mm auf TFC-Schraubanschlüssen
EK Waterblocks 120er Radiator mit 2xScythe Ultra Kaze 1000 zur Unterstützung
Alphacool Heatmaster
Phobya G-Changer 140
Und zwei Temperatursensoren, jeweils einer am Ein- und Ausgang des Radiators


Testprozedur:
Der Radiator wird mit je einem der zu testenden Lüfter bestückt, die Drehzahl wird auf den vorher festgelegten Wert (500, 750 oder 1000 UPM) festgelegt und ich laste die CPU für 30 Minuten mit prime95 aus. Nach exakt 30 Minuten werde ich die Temperaturen des ein- und ausfließenden Wassers notieren und damit feststellen, wie stark der Durchfluss durch den Radiator das Wasser herunter kühlt. Mit diesem Wert lässt sich die Leistung des Lüfters im Radiatorbetrieb bestimmen.
Unabhängig von dem Leistungstest werde ich zusätzlich jeden Lüfter auf eventuelles Lagerschleifen in allen Einbaulagen überprüfen, sowie meinen subjektiven Eindruck über die Lautstärke bei 7V und 12V liefern.
Die Umgebungstemperatur pendelte während den Tests zwischen 18 und 22°C, also keine extremen Werte.

Die Endbewertung der Lüfter erfolgt in folgendem Verhältnis:
40% Leistung (Bester Lüfter bekommt 40%. Dann jeweils relativ abnehmend.)
10% Verarbeitung
10% beiliegendes Zubehör
10% Lagergeräusche
10% Lautstärke
20% Preis (Günstigster Lüfter bekommt 20%. Dann jeweils relativ abnehmend.)

Also dann, preisgünstiges Modell gegen Luxusmodell mit allem möglichen Zubehör, lasst uns loslegen.



BeQuiet SilentWings USC BQT T14025-LF
UPM: 1000*
Stromverbrauch: 1,08 W*
Lautstärke: 16 dB(A)*
Luftzug: 102,7m³/h*
Startspannung: 3,5V*
Lüfterblätter: 9
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x BeQuiet SilentWings USC BQT T14025-LF
4x Entkoppelnde Montagedornen
1x 3-Pin auf 4-Pin, 12V
1x 3-Pin auf 4-Pin, 7V

Preis: 18,90€

Das Topmodell der deutschen Firme BeQuiet kommt mit drei Jahren Herstellergarantie daher und ist zwar eigentlich als Gehäuselüfter und nicht für den Einsatz auf Radiatoren vorgesehen, konnte mich aber dennoch überzeugen. In der Kühlleistung kann er zwar mit den leistungsfähigsten Konkurrenten nicht mithalten, aber dies war durch den nicht abgeschlossenen Rahmen zu erwarten.
Der Lüfter macht auf mich einen sehr soliden, qualitativ hochwertigen und erwachsenen Eindruck, der durch die beidseitig geriffelten Lüfterblätter noch verstärkt wird. Im Gegensatz zu dem üblichen, abgeschlossenen Rahmen hat BeQuiet bei diesem Lüfter auf entkoppelnde, leicht flexible Abstandshalter gesetzt, die sich leider bei der Montage auf einem Radiator als unpraktisch erwiesen haben: Die von mir verwendeten M3-Schrauben ließen sich nur mit hohem Kraftaufwand durch die Abstandshalter drücken.
Optische Verarbeitungsmängel konnte ich kaum entdecken, lediglich die grauen Entkoppler waren nicht sehr sauber produziert; zudem noch ein leichter Punktabzug für leicht scharfe Kanten an der Innenseite. Positiv überrascht hat mich jeder die Verarbeitung des Lagers - egal in welcher Einbaulage und egal bei welcher Geschwindigkeit, ich konnte kein Schleifen feststellen. Sehr schön!
Auch macht der Lüfter seinem Namen alle Ehre: 170 von möglichen 200 Punkten im Lautstärke-Test. Weder unter 12, noch unter 7V konnte man mehr als einen Luftzug vernehmen, eventuelle Motorengeräusche gingen darin unter. Weitere Punkte wären noch im 12V-Modus zu holen gewesen, aber üblicherweise sind Lüfter auf Radiatoren ja eh meist geregelt.

Wie schon eingangs erwähnt muss sich der BeQuiet in der Kühlleistung zwar nicht verstecken, aber so glänzt er weniger als in den vorigen Disziplinen. Bei den drei Durchläufen hat er das Wasser im Schnitt um 1,2K heruntergekühlt, was ihm einen Platz im unteren Mittelfeld sichert.

Durch den verhältnismäßig hohen Preis und die unterdurchschnittliche Kühlleistung bedingt schafft es der BeQuiet trotz Bestnoten in vielen anderen Bereichen und seiner eigentlichen Gesinnung als Gehäuselüfter auf einen Endpunktstand von 76% - ein sehr guter 4. Platz für einen Lüfter, dem ich persönlich durch seine Bauform nicht soviel zugetraut habe.
BeQuiet SilentWings USC BQT T14025-LF Foto 1
BeQuiet SilentWings USC BQT T14025-LF Foto 2
BeQuiet SilentWings USC BQT T14025-LF Foto 3



Enermax T.B.Silence UCTB14
UPM: 750*
Stromverbrauch: 1,80W*
Lautstärke: 15 dB(A)*
Luftzug: 77,13m³/h*
Startspannung: unbekannt
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Enermax T.B.Silence UCTB14
4x Lüfterschrauben
1x 3-Pin auf 4-Pin, 12V

Preis: 9,90€

Ein überraschend kostengünstiger Lüfter, jedoch aus dem günstigen Preis auch keinen Hehl macht. Bereits beim Auspacken fällt auf, dass es sich nicht um eines der deutlich hochwertigeren Enermax Topmodelle handelt, sondern um einen Einstiegslüfter. Dies spiegelt sich leider auch in der Verarbeitung wieder, für die ich diesem Lüfter 60 von 100 möglichen Punkten geben würde aufgrund von diversen scharfer Kanten, vielen Kratzern im Rahmen und Lüfterblättern, die zwar schwarz und leicht durchsichtig sein sollen, aber leider einen leichten Grünstich besitzen.
Ein großes Defizit zeigt dieser Lüfter leider auch beim Schleif-Test - egal in welcher Einbaulage der Lüfter verbaut war, immer gab es ein deutlich vernehmbares Lagerschleifen, das leider nicht abstellbar war. Im Gegensatz dazu war der Motor des Lüfters schön ruhig, ja, fast unhörbar. 190 von 200 Punkten in der Lautstärkekategorie, wenn man das Schleifen ignoriert - das ist Höchstpunktzahl.

Auf einem Radiator montiert macht der Enermax keine schlechte Figur und bietet eine durchschnittliche Kühlleistung von 1,23K in Kombination mit dem Phobya G-Changer 140, den ich für dieses Review verwendet habe.

Mit einem Endergebnis von 67% landet der Enermax auf dem 5. Platz, den er sich mit dem Phobya Nano-G 14 (s. weiter unten) teilen muss.
Enermax T.B.Silence UCTB14 Foto 1
Enermax T.B.Silence UCTB14 Foto 2
Enermax T.B.Silence UCTB14 Foto 3



Nanoxia DX Series DX14-1200
UPM: 1200*
Stromverbrauch: 1,82W*
Lautstärke: 22 dB(A)*
Luftzug: 89m³/h*
Startspannung: 4V
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Nanoxia DX Series DX14-1200
4x Gummientkoppler

Preis: 13,69€

Der UV-aktive Nanoxia kommt in einer einfachen Blister-Verpackung mit einem kleinen Tütchen voll von vier interessant anmutenden Gummientkopplern, die aber durch ihre Länger sicherlich beim Einbau behilflich sein können.
Das mir vorliegende Testmuster war solide verarbeitet, kleinere Mängel hier und da sind selten zu vermeiden. Wenige Kratzer und ziemlich sauber gearbeitete Kanten helfen hier zu 85% der Punkte. Leider schliff das Muster, wenn es nach oben blies, deutlich hörbar; ein leiseres Schleifen konnte ich auch in horizontaler Blasrichtung feststellen. Ebenso war die Geräuschkulisse, die der Lüfter produziert hat, für meine Ohren leider ziemlich störend - insbesondere bei 12V konnte ich den Motor deutlich heraushören, so dass es nur für 140/200 Punkten in dieser Disziplin reichte. Dennoch scheint Nanoxia ihren Lüftern sehr zu vertrauen, denn sie geben stolze zehn (!) Jahre Garantie!

Überrascht hat mich die Kühlleistung des Nanoxia. Mit einem durchschnittlichen Delta-T von "nur" 1,1K war dies leider nur der letzte Platz in dieser Kategorie für den grünen Lüfter. Wäre es mir möglich gewesen, den Lüfter auf 500 UPM runterzuregeln, wäre dieser Wert wohlmöglich noch mehr gesunken.

Der Nanoxia ist durch seinen stolzen Preis, seines quasi nicht vorhandenen Zubehörs und die unterdurchschnittliche Kühlleistung wohl leider nur eine Alternative für User, die aus optischen Gründen einen grünen Lüfter haben wollen. Wenn man von der einzigartigen Farbe absieht, reicht es nur für den 7. Platz, den sich der Nanoxia sogar noch mit dem Sharkoon System Fan teilen muss.
Nanoxia DX Series DX14-1200 Foto 1
Nanoxia DX Series DX14-1200 Foto 2
Nanoxia DX Series DX14-1200 Foto 3



Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2
UPM: 1100*
Stromverbrauch: 2,90W*
Lautstärke: 21 dB(A)*
Luftzug: 77,00m³/h*
Startspannung: 5V*
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2
4x Lüfterschrauben

Preis: 11,49€

Nach einem Lüfter mit grünen Blättern hier etwas ganz anderes: Das Einstiegsmodell aus dem Hause Blacknoise mit blauen Lüfterblättern. Um den Preis niedrig halten zu können wurde auch hier auf eine aufwendige Pappverpackung, wie auch auf große Mengen Zubehör verzichtet.
Wie zu erwarten ist auch der "kleine" Noiseblocker auf einem sehr hohen Niveau verarbeitet, es wäre auch ein Wunder wenn Blacknoise sich hier nicht an die gewohnt hohen Qualitätsstandards halten würde.
Diese Qualität zieht sich auch durch Antrieb des Lüfters durch - lediglich bei Montage mit Luftzugrichtung nach unten, also hängend, lässt sich ein ganz leises Schleifen vernehmen, das aber von jeder Pumpe übertönt werden würde. Generell ist die Lautstärke dieses Lüfters auch sehr gering - 180 von 200 Punkten vergibt mein Gehör für den Lüfter, auf den Blacknoise drei Jahre Garantie gibt.

Auch auf dem Radiator gibt sich der BSF keine Blöße und erreicht mit einem durchschnittlichen Delta-T von 1,33K den zweitbesten Wert im Test, auch wenn er zu seinem großen Bruder, dem BlackSilentPRO nicht ganz aufschließen kann.

Der BlackSilentFan ist in meinen Augen ein äußerst solider Lüfter und eine gute Alternative zu preislich höher angesiedelten Konkurrenten. Wer über das quasi nicht vorhandene Zubehör und die gewöhnungsbedürftig gefärbten Lüfterblätter hinwegsehen kann, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Endergebnis: 78%, Platz 3!
Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2 Foto 1
Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2 Foto 2
Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2 Foto 3



Noiseblocker NB-BlackSilentPRO PK2
UPM: 1200*
Stromverbrauch: 1,08W*
Lautstärke: 22 dB(A)*
Luftzug: 93,00m³/h*
Startspannung: 4,5V*
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Noiseblocker NB-BlackSilentPRO PK2
4x Schrauben
4x Muttern
4x Silikonmuffen
1x Silikonentkoppler und -Dichtung "NB-SilentFrame"
1x Anschlusskabel 50cm
1x Anschlusskabel 20cm
1x "(((NB)))"-Case Badge

Preis: 15,99€


Der in direkter Zusammenarbeit mit der Community des deutschen Hardwareforums "Hardwareluxx" entwickelte BlackSilentPRO kommt im tiefschwarzen Gewand daher und bringt einen ganzen Haufen an Zubehör mit sich. Durch das dezente Auftreten findet der Lüfter optisch sowohl in stark gemoddeten, als auch in ganz neutralen System Anklang; ebenso ist das große Maß an Understatement in meinen Augen äußerst ansprechend. Über den in diesem Roundup zweithöchsten Preis kann also viel hinwegtrösten - und wenn das alles noch nicht reicht, gibt es sogar noch eine sechsjährige Garantie auf den Lüfter.
Egal wie ich ihn gedreht und gewendet habe, aus dem Lager des BlackSilentPRO war kein Geräusch zu hören - volle Punkte für im Schleif-Test. Ebenso gut schlägt er sich auch im Lautstärke-Test. Selbst bei 12V war kaum mehr als der Luftzug zu hören, abermals stolze 90%. Wie schon vorher erwähnt, gibt es selten etwas an der Verarbeitungsqualität von Blacknoise-Lüftern zu bemängeln, dies ist auch hier der Fall. Der BlackSilentPRO ist völlig makellos...einzig die Farbe der Lüfterblätter stört mich leicht, wenn man diese gegen Licht hält erkennt man einen leichten Braunschimmer im sonst so schwarz gehaltenen Lüfter. Ebenso zufrieden war ich mit dem beiliegendem Montagematerial in Form eines Silikonrahmens und einem Schraubenset, das zusätzlich hilft Vibrationen zu reduzieren. Der Silikonrahmen mit dem Namen "NB-SilentFrame" hilft zusätzlich, Zwischenräume zwischen Radiator und Lüfter zu füllen und unterstützt somit die Kühlleistung.
Und genau diese Kühlleistung ist es, die den verhältnismäßig hohen Preis völlig rechtfertigt. Ja, der Lüfter ist äußerst leise, grandios verarbeitet und bietet eine Menge Zubehör, aber auf dem Radiator glänzt der BlackSilentPRO besonders: Eine durchschnittliche Leistung von 1,4K, also massive 21% vor dem schwächsten Lüfter in diesem Test. Diese Leistung bringt ihm den Sieg in dieser Kategorie.

...und auch des gesamten Roundups. Mit 86% der maximal erreichbaren Punkte hängt der BlackSilentPRO seine Konkurrenten deutlich ab und bietet das beste Gesamtpaket. Klare Kaufempfehlung von meiner Seite aus.
Noiseblocker NB-BlackSilentPRO PK2 Foto 1
Noiseblocker NB-BlackSilentPRO PK2 Foto 2
Noiseblocker NB-BlackSilentPRO PK2 Foto 3



Phobya Nano-G 14 Silent Waterproof
UPM: 1000*
Stromverbrauch: 2,40W*
Lautstärke: 25 dB(A)*
Luftzug: 97,20m³/h*
Startspannung: 7,0V*
Lüfterblätter: 11
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Phobya Nano-G 14 Silent Waterproof
1x Adapter 7V (über Widerstand)

Preis: 11,99€

Der Phobya-Lüfter kommt mit satt roten Lüfterblättern und einer soliden, dreijährigen Garantie daher. Wenn man jedoch Phobya und Enermax nebeneinander hält, stellt man schnell fest, dass es sich wohl um eine Produktion aus dem gleichen Hause handeln muss. Die Lüfter ähneln sich äußerlich sehr und so verwundert es nicht, dass sie auch ähnliche Noten in den verschiedenen Kategorien absahnen.
Ähnlich wie beim Enermax-Lüfter lässt auch hier die Verarbeitung leider zu wünschen übrig, die Kritikpunkte sind die gleichen, die ich schon beim Enermax angeführt habe: scharfe Kanten und zuhauf Kratzer, insbesondere im Rahmen. Somit fällt, ebenfalls wie beim Enermax, auch der Schleif- und der Lautstärkentest aus: Schleifen in allen Einbaulagen, lediglich die vertikale Einbaulage lässt das Schleifen auf ein erträgliches Maß reduzieren. Wenn man jedoch wieder von dem Schleifproblem absieht, ist der Phobya Nano-G 14 ein akustisch durchaus sehr angenehmer Lüfter, jedoch bei 12V minimal lauter als sein Enermax-Vetter durch die höhere Drehzahl.

Auf dem Radiator erreicht der Nano-G 14 einen durchschnittlichen Leistungswert mit einem durchschnittlichen Delta-T von 1,23K: Ein Wert, der durchaus gut ist.

Wie schon der Nanoxia-Lüfter, scheint der Phobya Nano-G ein Lüfter zu sein, der vor allem für Personen mit besonderen Farbvorlieben interessant sein wird. Mit seinem Endergebnis von 67% reicht es für den Phobya zwar nur für den 5. Platz, Seite an Seite mit dem Enermax T.B.Silence, aber dennoch macht er optisch sehr viel her.
Phobya Nano-G 14 Silent Waterproof Foto 1
Phobya Nano-G 14 Silent Waterproof Foto 2
Phobya Nano-G 14 Silent Waterproof Foto 3



Revoltec AirGuard 140mm
UPM: 1200*
Stromverbrauch: 1,32W*
Lautstärke: 19,8 dB(A)*
Luftzug: 96,22m³/h*
Startspannung: unbekannt
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Revoltec AirGuard 140mm
4x Lüfterschrauben

Preis: 5,99€


Mit einem kleinen Preis von 5,99€ ist der Revoltec AirGuard der günstigste Lüfter in diesem Roundup. Bei diesem günstigen Preis könnte man denken, dass Revoltec gespart hat, wo es nur ging - aber dies ist scheinbar nicht der Fall. Die Verarbeitung ist, wenn auch nicht auf höchstem Niveau, nicht schlecht. Okay, der Zubehör ist quasi nicht vorhanden und auch die Verpackung könnte ein wenig mehr Liebe gebrauchen, aber bei dem Preis sind das wirklich Aspekte, die vertretbar sind in meinen Augen.
Der matt schwarz gehaltene Lüfter zeigt jedoch bei den folgenden Tests eindrucksvoll, dass gute Lüfter nicht teuer sein müssen. Man kann ihn zwar nicht schleiffrei nennen (in jeder Einbaulage ein leises Schleifen vernehmbar, das aber nicht störend erscheint) oder sonderlich leise (hier haben meine Ohren 140 von 200 Punkten vergeben), aber in keiner dieser Disziplinen sticht er sonderlich heraus. Lediglich die Lautstärke bei vollen 12V könnte für meinen Geschmack niedriger und weniger präsent sein. Nachteilig erschien mir jedoch die Möglichkeit der Regelung bei diesem Lüfter...schon auf der Packung wird die Betriebsspannung nur von 9-12V spezifiziert, bei 7V konnte ich den Lüfter jedoch noch starten lassen. Per PWM-Steuerung war der niedrigste von mir erreichte UPM-Wert etwa 620, somit fiel also eine dritte Testreihe mit diesem Lüfter aus.

Interessant wurden dann natürlich die Leistungstests mit dem AirGuard. Das Ergebnis war überraschend: durchschnittliche Temperaturdifferenz von 1,3K, das drittbeste Ergebnis im Test, nur geschlagen von den Noiseblockern. Ich war, ehrlich gesagt, völlig überrumpelt davon.

Der drittbest performende Lüfter für nur knappe 6€. Lohnt es sich? In meinen Augen nicht. Ja, mit seiner Endpunktzahl von satten 81% setzt er sich vor vielen anderen Lüftern auf den zweiten Platz, aber ist er dort wirklich gut aufgehoben? Der AirGuard ist in vielen Disziplinen "okay", nicht mehr und nicht weniger, er wird einfach von dem geringen Preis getragen. Falls jemand tatsächlich kaum noch Geld für seine Lüfter übrig hat, dann ist der AirGuard aber trotzdem eine solide Wahl und bekommt von mir davon, trotz meiner Bedenken, den Preis-/Leistungs-Award.
Revoltec AirGuard 140mm Foto 1
Revoltec AirGuard 140mm Foto 2
Revoltec AirGuard 140mm Foto 3


Sharkoon System Fan (Midrange)
UPM: 1200*
Stromverbrauch: 1,44W*
Lautstärke: 27 dB(A)*
Luftzug: 109,60m³/h*
Startspannung: unbekannt
Lüfterblätter: 11
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Sharkoon System Fan (Midrange)
4x Schrauben

Preis: 7,99€


Der Sharkoon Lüfter kommt so basic wie es nur geht: Ein schwarzer Lüfter mit einem Sharkoon-Logo auf der Nabe, sonst keinerlei Beschriftung, ohne Sleeve, kommt mit einem Päckchen Schrauben in einer komfortabel wieder verwendbaren Plastiktüte, nichtmals Angaben über UPM oder Stromverbrauch sind zu lesen. Wenn ich mir ansehe, was andere Hersteller zu dem gleichen oder gar einem niedrigeren Preis hinbekommen, war ich ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.
Ähnlich erging es mir, als ich mir die Verarbeitung angesehen habe - dort musste ich leider viele, viele Kratzer im Rahmen erkennen und extrem scharfe Lüfterblätter, was wohl kaum Sinn der Sache sein soll. Dazu läuft der Lüfter extrem unruhig - eine gewisse Unwucht ist ja normal, aber nicht in dem Maße, wie ich sie bei dem Sharkoon beobachtet habe. Dies schlägt sich auch bei meinem Schleiftest wieder - Schleifen in jeder Einbaulage und das in einem Maße, das auch bei 12V Lüftergeschwindigkeit noch deutlich zu hören ist. Dazu sei gesagt, dass der Lüfter durchaus ein ziemlich prägnantes Motorgeräusch erzeugt, das sowohl bei 12, als auch bei 7V deutlich hörbar ist. Mehr als 60% der Punkte sind in dieser Kategorie für den Sharkoon nicht zu holen.

Dennoch, auch wenn es deutliche Defizite bei der Lautstärke gibt, schlägt sich der Sharkoon auf dem Radiator wacker: durchschnittliche Temperaturdifferenz von 1,3K.

Diese überdurchschnittliche Leistung in der Kühlung hilft dem Sharkoon, zusammen mit dem Nanoxia noch den 7. Platz zu belegen. Wer einen günstigen Lüfter sucht, sollte aber auf jeden Fall lieber zu dem Revoltec greifen und dabei sogar noch 2€ pro Lüfter sparen.
Sharkoon System Fan Midrange Foto 1
Sharkoon System Fan Midrange Foto 2
Sharkoon System Fan Midrange Foto 3



Xigmatek Crystal 140 Blue LED Fan
UPM: 1000*
Stromverbrauch: 3,60W*
Lautstärke: <16 dB(A)*
Luftzug: 107,89m³/h*
Startspannung: unbekannt
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Xigmatek Crystal 140 Blue LED Fan
4x Schrauben
1x 3-Pin auf 4-Pin, 12V

Preis: 12,90€


Der Xigmatek Crystal ist der einzige Lüfter in diesem Test, der LEDs zur Beleuchtung nutzt. Blaue LEDs auf durchsichtigem (und dazu ziemlich glasklarem!) Lüfter sieht ganz nett aus, aber sowas liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Auch wenn man oft denkt, dass Hersteller mit so einer Aufmachung von Verarbeitungsmängeln ablenken wollen, so ist beim Crystal das genaue Gegenteil der Fall: Die Verarbeitung ist außerordentlich gut, mich wurmen lediglich die nicht exakt identischen Lüfterblätter - die Abweichungen sieht man recht gut in dem durchsichtigem Plexi.
Weniger gut ist leider das Schleif- und Lautstärkeverhalten: Lediglich im vertikalen Zustand kann man das Schleifen soweit minimieren, dass es halbwegs erträglich ist - bei vertikaler Ausrichtung ist es sehr prägnant und störend. Ebenso störend sind zudem die Motorgeräusche bei 12V: Lauter und störender war kein anderer Lüfter in diesem Roundup.

Auf dem Radiator montiert sieht der Xigmatek zwar nett aus und leuchtet schön, viel kühlen tut er jedoch im Vergleich zu seinen Konkurrenten nicht: Eine durchschnittliche Kühlleistung von 1,17K ist leider das zweitschlechteste Ergebnis in diesem Test.

Der Xigmatek Crystal ist ein Lüfter, der schön aussehen kann. Scheinbar wurde bei der Entwicklung darauf besonderen Wert gelegt, aber ein paar LEDs können nicht über die Lager- und Motorgeräusche hinwegtrösten, die unüberhörbar sind. Falls jemand unbedingt einen Lüfter mit blauen LEDs sucht, dann könnte der Crystal eine Alternative sein - andernfalls würde ich aber die Finger davon lassen. 64%, Platz 9 - zusammen mit dem "Loonie" ganz unten im Ergebnisfeld.
Xigmatek Crystal 140 Blue LED Fan Foto 1
Xigmatek Crystal 140 Blue LED Fan Foto 2
Xigmatek Crystal 140 Blue LED Fan Foto 3



Yate Loon D14SL-12
UPM: 1000*
Stromverbrauch: 6,00W*
Lautstärke: 21 dB(A)*
Luftzug: 74,77m³/h*
Startspannung: unbekannt
Lüfterblätter: 7
(*=Herstellerangaben, nicht überprüft)

Lieferumfang:
1x Yate Loon D14SL-12

Preis: 7,49€


Ein weiterer "How basic can you get?"-Lüfter. Yate Loon hat sich in den vergangenen Jahren mit dem D12SL-12 einen Namen gemacht, aber bereits vor einiger Zeit haben viele Leute festgestellt, dass der D12SL-12 nicht mehr das ist, was er mal war - durch eine Produktionsumstellung hat scheinbar Schleifen Einzug gehalten und so war die Zeit des Loonie-Wunderlandes vorbei. Ob dies bei dem großen Bruder D14SL-12 ebenso der Fall ist, davon konnte ich mir selbst ein Bild machen.
Und machen wir es kurz: "Ja." Der D14SL-12 hat in meinen Augen starke Mängel in der Verarbeitung - das Plastik ist unsauber, viele Ränder sind scharf und vor allem ist der Rahmen so sehr verkratzt, dass man kaum glauben kann, einen brandneuen Lüfter in der Hand zu halten. Der Gesamteindruck, den ich zu diesem Zeitpunkt von dem "Loonie" gewonnen hatte, führte sich dann leider auch bei den folgenden Tests fort...das Testmuster schliff in allen Einbaulagen, lediglich die vertikale Einbaulage brachte minimale Besserung. Ähnlich lieblos erschien mir der Antrieb, der bei 12V Volllast extrem störend surrte, während er bei 7V völlig lautlos seinen Dienst verrichtete. Zubehör gibt es übrigens garkeinen, dafür also auch keine Punkte.

Auf dem Radiator montiert konnte der "Loonie" immerhin ein Stückchen seiner Familienehre wahren und erreichte eine durchschnittliche Temperaturdifferenz von 1,2K - nicht viel, nicht wenig, okay. Hierbei sei zu erwähnen, dass der Lüfter die aufgedruckten "1000RPM+-10%" voll ausnutzte - mehr als 919UPM konnte ich nicht erreichen und somit auch nur zwei Tests durchführen.

Alles in Allem ein Lüfter, der zwar günstig erscheint und vermutlich wie sein kleiner Bruder einer ziemlichen Serienschwankung unterliegt, aber dennoch keine Kaufempfehlung mehr darstellt. Interessant könnten vielleicht die mit LEDs ausgestatteten Varianten für Modder sein oder die High-RPM-Version mit 2300UPM zum Benchen, aber für den 24/7-Alltag auf Radiatoren würde ich diesen Lüfter in Zukunft meiden. Mit dem Endergebnis von 64% teilt er sich mit dem Xigmatek zusammen den 9. und damit letzten Platz.
Yate Loon D14SL-12 Foto 1
Yate Loon D14SL-12 Foto 2
Yate Loon D14SL-12 Foto 3




Zusammenfassung:

Und so komme ich zu dem Schluss, dass der Noiseblocker NB-BlacksilentPRO aus dem Hause Blacknoise die beste Wahl für die Kühlung einer Wasserkühlung darstellt. Es gibt viele Alternativen, aber selbst bei dem Preis von 16€ setzt sich der BlackSilentPRO gegen die Konkurrenz durch und hängt diese sogar meilenweit in verschiedenen Disziplinen ab.
Wer jedoch nicht bereit ist, 16€ für einen Lüfter auszugeben oder einfach eine große Menge Lüfter braucht, dem kann ich auch bedenkenlos zum Revoltec AirGuard raten. Dieser ist herausragend im Preis-/Leistungs-Verhältnis und bietet mehr als man erwartet.
Als gutes Mittelding zwischen den beiden Lüftern soll auch Platz 3 nicht unerwähnt bleiben, der Noiseblocker NB-BlackSilentFan XK2. Wer auf den gigantischen Zubehör des BlackSilentPRO verzichten kann, für den stellt dies eine ernste Alternative dar, auch wenn die Garantie nur halb so lang ist und das Lager nicht ganz so ausgefeilt wie bei dem großen Bruder.

Anhang anzeigen 265565

Anhang anzeigen 265566

Anhang anzeigen 265567

Ich hoffe, dass euch das Lesen dieses Reviews Spaß bereitet hat und euch helfen konnte, den nächsten Lüfter für eure Wasserkühlung auszusuchen. Kritik und Anregungen sind natürlich immer gerne gesehen, jedoch würde ich euch bitten, dies sachlich zu halten.

-cake


Mein Dank geht an dieser Stelle an die Firmen (in alphabetischer Reihenfolge) Aquatuning, Blacknoise und EKL AG für die Bereitstellung der Testobjekte und bundymania, dessen Arbeiten mich motiviert haben dieses Roundup zu schreiben.
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Danke. Habe den Thread gelesen, mich dann aber bewusst gegen eine Splittung auf vier Posts und damit für Textlinks entschieden. Da das hier ja auch kein "Bilder-Thread" ist, sollte das ja soweit mit den Regeln konform gehen, sehe ich das richtig?
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Ist soweit ich das sehe alle Regeln konform. Geht halt nur um das einfache anschauen der Bilder. ;)
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Gefällt mir sehr gut der Test :daumen: Hab aber auch nicht alles genau gelesen, mehr überflogen. Aber scheint sehr seriös gemacht dein Test!

:daumen::daumen::daumen:
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Ich hab mein Problem mit dem delta T. Du sagst zum einen die Raumtemperatur änder sich um 4°C und misst auf 2 Nachkommastellen genau die delta Temperatur der Lüfter im Betrieb. :ugly: Da kann was nicht stimmen. Hängt auch wohl mit der Messprozedur zusammen.

Ich stelle leider fest, dass der Test überhaupt nichts aussagt. Wichtig wäre eine objektive Lautstärkemessung z.B.. Da jeder Lautstärke anders empfindet.
Und ich habe von einigen der Lüfter die du da ansprichst, schlicht und ergreifened einen anderen Eindruck.

Ich finde es aber gut, dass du dir die Mühe gemacht hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Wobei man bei dieser Objektivität auch wieder ein Problem hat, und zwar ist nirgens normiert wie weit man das Messgerät von der Quelle halten muss. Auch wirst du Hintergrundgeräusche mitaufnehmen da die wenigsten ein Schalllabor zu Hause haben (nervt mich übrigens immer bei der Sonne angabe im Heft, und dann die Videos dazu ...)
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Naja aber man kann die Testumgebung beschreiben. Wobei ich das gar nicht so schlimm finde. Was mich stört sind halt die Temperaturangaben und dessen genauigkeit. Nebenbei ist Zubehör bei einem Radiatorlüfter nicht so wichtig wie bei einem Gehäuselüfter. (Bsp.: die Entkoppler kann man idR. nicht an einem Radi montieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

hmm mal was du dem phobya nano-g 14 waterproof...
ich hab 3 stück davon.. sie glänzen wunderschön.. scharfe kanten fehlanzeige und schleifen tut da auch nichts ._. obendrein sind sei wasserdicht (was auch immer das bringen mag :D)

aber ich finds echt geil das sich jemand in einem forum anmeldet und als ersten post so einen hammer bringt :]
*respect2ya* :]
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Netter Test, aber ein paar (direkt eingebundene) Bilder würde das Ganze immens auflockern.

Ich würd gern halt direkt sehen, um welches Lüfter es sich handelt. ;) Macht den Test in Sachen "Optik" auch nicht so trocken.


MFG
 
AW: [Review] 140er Lüfter im Radiatoreinsatz

Wäre es vielleicht noch möglich, die eigentlichen Temperaturwerte bei den verschiedenen Drehzahlen anzugeben? Und eine dazu passende Gegenüberstellung der Lautstärke?
Von 3 Messwerten gibts du nur einen an und die Lautstärke muss man sich aus dem Text suchen - zudem gibt es sie nur für Spannungswerte, ohne dass man weiß, zu welcher Drehzahl die passen könnte.
 
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