AW: Pimp my PC 2017: PCGH rüstet Ihren PC nach Wunsch auf - jetzt bewerben!
Hallo PCGH-Team,
nachdem ich im letzten Jahr zum ersten mal an dieser Aktion (erfolglos) teilgenommen habe, versuche ich es dieses Jahr wieder. An meinem PC aus 2011 hat sich seitdem nichts verändert, er ist also noch veralteter als zuvor.
Hardware
Mainboard: Asus P8P67 Rev. 3
Prozessor: Intel Core i5 2500K
Kühler: Prolimatech Genesis
Lüfter: Be Quiet Silentwings 140mm
RAM: Corsair Vengeance DDR3 16GB (Speicher war 2011 günstig)
Grafikkarte: Asus Radeon HD 6950 DirectCU II
Festplatte: Western Digital Caviar Green 2TB
Samsung Evo 850 1TB (aufgerüstet in 2015)
DVD-Brenner: Samsung SH-222AB
Blu-Ray: Pioneer BDR-208DBK
Netzteil: be quiet! STRAIGHT POWER BQT E8-500W
Gehäuse: FRACTAL DESIGN Arc Midi
Betriebssystem: Windows 10
Monitor: Samsung SyncMaster S24B350H
Bilder vom Rechner
Die Bilder sind noch aus dem letzten Jahr, aber am Rechner hat sich nichts geändert, von daher immer noch aktuell.
Einleitung
In meinem ersten Entwurf hatte ich hier geschrieben, dass man mit dem Rechner keine grafisch aufwändigen Spiele mehr spielen kann, weil er einfach zu alt ist. Zwischenzeitlich habe ich mir aber die Mühe gemacht den PC zu benchen und musste dabei erstaunliche Dinge feststellen (das hört sich voll nach Clickbait an...). Etwas vielleicht noch kurz vorweg: Für mich sind 20-30 FPS noch spielbar, ich gehöre also nicht zur 60-FPS-Elite. Kommen wir jetzt also zu den Benchmarks. Dazu habe ich meine neuesten Spiele herangezogen, AC Syndicate, Far Cry 4, Witcher 3 und Starcraft 2. Bei allen Spielen habe ich die Einstellungen festgehalten, eine einheitliche Route festgelegt und auch sonst grundsätzlich den Ansatz von PCGH verwendet. Anschließend habe ich mit Excel die Frametimes ausgewertet (ja, ich habe von FRAFS gehört, ich wollte aber wissen was ich da tue und nicht nur Knöpfchen drücken
).
Assassin's Creed Syndicate
Für den Benchmark habe ich die Einstellungen links verwendet. Zum Durchspielen hatte ich übrigens aufgrund von Erfahrungen mit Unity und der VRAM-Anzeige die Auflösung auf 720p gestellt und die restlichen Einstellungen auf Low, außer die Umgebungstexturen auf High. Das war übrigens ein großer Fehler, denn dieser Test hat zutage gebracht, dass es problemlos in 1080p gelaufen wäre mit den restlichen Einstellungen auf High.
Mit dein Einstellungen links kam ich auf durchschnittlich 19 FPS, 1 % Lows waren 13,4 FPS und 0,1 % Lows waren 12 FPS. Selbst für meine Ansprüche ist das etwas langsam, jedoch nach dem benchen, aber bevor ich das Ergebnis gesehen habe, hätte ich auf höhere FPS getippt, denn es hat sich nicht so langsam angefühlt. Ein Blick auf die Frametimes und vor allem die Differenz zwischen den Frametimes (Diffs) verrät vermutlich den Grund. Die Differenz von einem Frame zum nächsten war fast immer unter 10 ms, selbst die seltenen Ausreißer waren immer noch unter 20 ms. Das sorgt dafür, dass die Ausgabe "glatter" wirkt als man es vermuten würde. Hier war ich das erste mal überrascht, dass eine 6950 doch noch so viel Dampf in modernen Titeln mitbringt.
Far Cry 4
Ein ähnliches Bild bot sich mir in Far Cry 4. Für den Benchmark habe ich die gleichen Einstellungen verwendet die auch von der PCGH verwendet wurden (siehe Screenshot). Dabei kam ich auf durchschnittlich 29,6 FPS, 1 % Lows 13,9 FPS und 0,1 % Lows 10,64. Grundlage dafür war eine 1-minütige Reisesequenz (zu Fuß, Flugdrache und Quad). Ich habe hier 3 Minuten (1 Minute x 3) gewählt um aussagekräftige 0,1 % Lows zu bekommen. Bei Assassin's Creed Syndicate entsprachen die 0,1% Lows den Minimum-FPS, weil ich dank der niedrigen FPS kaum mehr als 1000 Frames vorweisen konnte.
Hier war schnell klar weshalb ich mit den Einstellungen nicht gespielt habe, denn trotz der deutlich besseren durchschnittlichen FPS, kann man einen Ego-Shooter mit so niedrigen Lows nicht vernünftig spielen. Dies spiegelt sich auch in den Frametimes und den Diffs wider (die ich jetzt nicht weiter darunter packe, beim ersten mal sollte man nur visuell erkennen können wovon ich spreche). Es gab starke Schwankungen unterhalb von 20 ms und häufige Ausschläge über die 20 ms hinaus bis hoch zu 56 ms. Dieses unruhige Verhalten konnte man spürbar wahrnehmen.
Witcher 3
Aufgrund des aktuellen Sales von Witcher 3 habe ich mir auch den Titel zugelegt und direkt gebencht. Die Einstellungen für Grafik sind praktisch alle auf Ultra, bis auf die NVidia Dinger und Schatten (siehe Screenshot rechts) und die Postprocessing Effekte sind auch zum größten Teil an (siehe Screenshot links). Die Framerate war dabei ebenfalls besser als erwartet, was aber hauptsächlich daran lag, dass ich eine Diashow erwartet habe. Für diesen Test bin ich durch das erste größere Gebiet im Galopp geritten, ab dem ersten Dorf, Vollgas für 30 Sekunden dem Weg gefolgt, 3 mal wiederholt. Das Ergebnis war knapp vor unspielbar, durchschnittliche FPS kamen gerade mal auf 17,84 FPS, die 1 % Lows kamen gerade mal auf 11,62 FPS und die 0,1 % Lows (gerade mal 2 Frametime-Datensätze) kamen auf 10,69 FPS. Das Spiel sah in ruhigen Szenen aber wirklich fantastisch aus! Die Frametimes und Diffs sahen denen von Far Cry 4 sehr ähnlich, dementsprechend wirkte das Bild auch nicht so "ruhig" wie bei ACS obwohl die FPS vergleichbar "schlecht" sind.
Starcraft 2 - LotV
Zuguterletzt habe ich noch Starcraft 2 gebencht, damit ich auch einen CPU-lastigen Titel in der Liste habe. Dafür habe ich mir ein 4vs4 Replay heruntergeladen und eine besonders intensive Sequenz ausgewählt (worst case). Die Einstellungen habe ich komplett auf Anschlag hochgestellt (siehe Screenshot), so hatte ich das Spiel aber auch schon durchgespielt, von daher wusste ich dass es spielbar ist. Für 4vs4 ist mein Rechner aber klar zu langsam, schon die durchschnittlichen 21,97 FPS sind wenig, aber die 1 % Lows von 8,42 FPS sind die langsamsten des ganzen Tests, gleiches gilt für die 0,1 % Lows von 5,59 FPS. Die Frametimes und Diffs waren bei diesem Titel ebenfalls am schlimmsten. Vollkommen chaotisch sprangen die Werte hin und her, meist über 20 ms Diffs. Wären das für den Singleplayer repräsentative Werte gewesen, hätte ich das Spiel so nicht spielen können. Hier bin ich am meisten gespannt wie viel Einfluss die Grafikkarte wirklich hat.
Synthetische Benchmarks
Anschließend habe ich auch noch kurz ein paar synthetische Benchmarks durchlaufen lassen. Diese sind nicht besonders interessant, aber der Vollständigkeit halber mit dabei.
Heaven Unigine
Extreme Preset: 445 Punkte
Valley Unigine
Extreme HD Preset: 1100 Punkte
3D Mark
Firestrike: 3043 Punkte
Cinebench
OpenGL: 81,41
CPU: 499 cb
Furmark
1080p Preset: 2036 Punkte
Wunsch-Hardware
Für die Aufrüstung sehe ich hier 2 potenzielle Wege, die mir beide gefallen würden:
1. Mit High-End-Grafikkarte die Basis für ein neues System schaffen
Grafikkarte: MSI GTX 1080 Ti Gaming X 11G (35 Punkte)
CPU-Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 3 (4 Punkte)
Lüfter-Set: be quiet! Pure Wings 2 PWM (3 × 120 oder 140 mm) (1 Punkte)
Monitor: iiyama G-Master G2730HSU-B1 (10 Punkte)
Gesamt: 50 Punkte von 50 (0 Punkte übrig)
In dieser Variante habe ich eine richtig gute Grafikkarte, die trotzdem noch ziemlich leise ist, was mir wichtig ist. Für den Kühler habe ich mich entschieden, weil der eine gute Grundlage für eine neue Plattform darstellen würde, egal ob ich mich dann für Coffee Lake oder Ryzen entscheide. Die Lüfter kann ich dafür nutzen meine alten Gehäuselüfter auszutauschen, nach 6 Jahren kann das nicht schaden und vor allem hab ich dann auch da welche von bequiet (nicht dass die von Fractal wirklich schlecht wären). Beim Monitor vergebe ich dann die letzten 10 Punkte und hab dann auch hier einen vernünftigen Neuen. Mit diesem Ansatz geht der Sinn der Aktion vielleicht etwas verloren, schließlich pimpe ich hier nicht meinen PC, sondern schaffe die Basis für ein komplett neues System.
2. Ausgewogene Mischung
Grafikkarte: MSI GTX 1080 Gaming X 8G (26 Punkte)
Lüfter-Set: be quiet! Silent Wings 3 PWM (3 × 120 oder 140 mm) (3 Punkte)
Netzteil: be quiet! Straight Power 10-CM 700 Watt (6 Punkte)
Monitor: iiyama G-Master GB2488HSU-B3 (15 Punkte)
Gesamt: 50 Punkte von 50 (0 Punkte übrig)
Bei dieser Variante steht wirklich das Aufrüsten im Vordergrund. Die Grafikkarte passt gut zu dem Netzteil (die 1080 TI mit 500W ist schon eher knapp, wenn auch möglich), fehlt dann nur noch eine neue Plattform und ich hätte dann für ein paar Jahre wieder Ruhe. Die Lüfter wären ein prophylaktisches Upgrade, denn nach über 6 Jahren kann man solche Teile auch mal austauschen. Mit dem Monitor komme ich dann auch mal in den Genuss eines vernünftigen Gaming-Monitor mit 144 Hz.
Fazit
Sollte ich hier gewinnen, werde ich natürlich nach Austausch der Komponenten den gleichen Benchmark-Parcour nochmals durchlaufen um vor allem das Potenzial einer neuen Grafikkarte deutlich zu machen. Auch den Umbau würde ich als alter Schrauber natürlich selbst übernehmen.
Weiterhin gilt: Ein Hoch auf die wissenschaftliche Methode. Gefühlt war alles furchbar und doof, gemessen war es dann doch nicht so schlimm. Dennoch ist es Zeit aufzurüsten, denn Witcher 3 will ich nicht mit 15 FPS spielen und auch AC Origins soll durch eine neue Grafikkarte schick aussehen bei 30+ FPS.
Alles in allem muss ich einerseits feststellen, dass sich in den letzten 6 Jahren die Entwicklung scheinbar entschleunigt hat, andererseits ist es aber nach 6 Jahren dennoch an der Zeit aufzurüsten. In den frühen 2000-ern habe ich noch ca. alle 2 Jahre einen neuen PC gekauft um die neueste Grafikbombe zu spielen, jetzt hält der Rechner schon 6 Jahre. Mit einer neuen High-End-Grafikkarte sollte ich wieder 6 Jahre über die Runden kommen, vor allem wenn ich demnächst die Plattform auch aufrüste (vielleicht vom Weihnachtsgeld *träum*).