Henner
Ex-Redakteur
Ein Kilobyte entspricht 1.024 Byte das weiß jeder. Es stimmt aber nicht, und das stiftet Verwirrung. PCGH schafft nun Klarheit mit den richtigen Bezeichnungen.
Viele kennen das: Sie kaufen eine Festplatte, für die der Hersteller 500 Gigabyte Kapazität verspricht doch Windows erkennt nur 466 GByte. Was ist mit den übrigen Gigabytes passiert? Hat der Hersteller gelogen, Windows sich verrechnet? Weder noch, beide rechnen nur in verschiedenen Einheiten: einer in Gigabyte und einer in Gibibyte. So kommen sie auf unterschiedliche Werte. Aber was genau ist das, ein Gibibyte?
>> Die Verwirrung
In der Datenverarbeitung wird üblicherweise mit binären Größen gearbeitet, Angaben von Speichermengen basieren auf Zweierpotenzen. Denn Grundlage der Datentechnik ist das Bit, eine binäre Einheit, die mit 0 und 1 zwei verschiedene Werte repräsentieren kann. Wenn Sie Ihrem PC ein Gigabyte Arbeitsspeicher gönnen, meinen Sie damit ergo 1.024 (2^10) Megabyte.
So sprechen wir im Alltag und machen damit einen Fehler: Präfixe wie kilo oder mega stehen nämlich für Vielfache, die auf Zehnerpotenzen (10^X) basieren. Ein Kilobyte ist demnach die Menge von genau 1.000 (10^3) Byte und eben nicht 1.024 (2^10) Byte. Das Wort kilo entstammt dem Griechischen und bedeutet tausend; in der Physik steht ein Kilogramm schließlich auch für 1.000 Gramm und ein Megahertz entspricht einer Million Hertz.
>> Die Lösung: Kibibytes
Gut, also besteht ein Kilobyte aus 1.000 Byte. Aber in der Computerwelt ist die Menge von 1.024 Byte nun mal häufiger anzutreffen wie sollen wir sie nennen? Dafür hat das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) eine eigene Einheit ersonnen, die seit Jahren weltweiter Standard ist: das Kibibyte. Dieser merkwürdig anmutende Name ergibt sich aus der Vorsilbe des Präfixes kilo und der Silbe bi, welche die binäre Bedeutung anzeigt. Die Kurzform sieht weniger gewöhnungsbedürftig aus: KiB oder KiByte.
Auch für größere Datenmengen gibt es diese binären Einheiten: 1.024 Kibibyte ergeben ein Mebibyte (MiByte), 1.024 Mebibyte ein Gibibyte (GiByte). Diese und alle weiteren Einheiten finden Sie in dieser Tabelle:
Wie kommt es nun zum eingangs erwähnten Missverständnis beim Festplattenkauf? Den Herstellern kann kein Vorwurf gemacht werden, denn sie halten sich an die Norm: Ein Kilobyte umfasst für sie 1.000 Byte, eine Festplatte mit 500 Gigabyte bietet demnach eine Kapazität von 500 Milliarden Byte. Doch Windows rechnet anders. Microsoft richtet sich nach dem allgemeinen Sprachgebrauch, ein Kilobyte besteht für Windows aus 1.024 Byte. So kommt das System auf niedrigere Werte nämlich auf falsche.
Man mag das als Kleinigkeit abtun. Doch während 24 Byte Unterschied bei einem Kilobyte zu verschmerzen sein mögen, erreicht die Differenz bei einer Terabyte-Festplatte schon fast 70 Gigabyte. Denn mit jeder Größenordnung wächst das Ausmaß des Fehlers: Ein Terabyte entspricht laut Windows nicht 1.000^4, sondern 1.024^4 Byte tatsächlich wären das 1,1 Terabyte, zehn Prozent mehr.
Hier einige Beispiele für die korrekten Byte-Mengen:
>> Wir machen den Anfang
Auch die Fachpresse trägt zu dieser Verwirrung bei, denn kaum jemand unterscheidet korrekt zwischen Kilo- und Kibibyte. Je nach Zusammenhang ist mit dem angeblichen Kilobyte mal die 1.000er- und mal die 1.024er-Zählweise gemeint. Das galt bislang auch für PC Games Hardware.
Damit ist ab Ausgabe 11/2007, die am 2. Oktober erscheint, Schluss: Ab sofort werden wir für alle Speichergrößen die korrekte Bezeichnung verwenden, sowohl im Heft als auch im Internet auf pcghw.de. In manchen Fällen etwa bei Festplattentests geben wir beide Größen an. Dann wissen Sie genau, welche Kapazität Sie erwartet, wenn Sie eine 500-Gigabyte-Festplatte einbauen: nämlich 500 GByte oder 466 GiByte.
Wie denken Sie über diese Entscheidung? Feedback ist jederzeit bekommen: entweder hier im Forum oder per Mail an redaktion@pcgameshardware.de.
Viele kennen das: Sie kaufen eine Festplatte, für die der Hersteller 500 Gigabyte Kapazität verspricht doch Windows erkennt nur 466 GByte. Was ist mit den übrigen Gigabytes passiert? Hat der Hersteller gelogen, Windows sich verrechnet? Weder noch, beide rechnen nur in verschiedenen Einheiten: einer in Gigabyte und einer in Gibibyte. So kommen sie auf unterschiedliche Werte. Aber was genau ist das, ein Gibibyte?
>> Die Verwirrung
In der Datenverarbeitung wird üblicherweise mit binären Größen gearbeitet, Angaben von Speichermengen basieren auf Zweierpotenzen. Denn Grundlage der Datentechnik ist das Bit, eine binäre Einheit, die mit 0 und 1 zwei verschiedene Werte repräsentieren kann. Wenn Sie Ihrem PC ein Gigabyte Arbeitsspeicher gönnen, meinen Sie damit ergo 1.024 (2^10) Megabyte.
So sprechen wir im Alltag und machen damit einen Fehler: Präfixe wie kilo oder mega stehen nämlich für Vielfache, die auf Zehnerpotenzen (10^X) basieren. Ein Kilobyte ist demnach die Menge von genau 1.000 (10^3) Byte und eben nicht 1.024 (2^10) Byte. Das Wort kilo entstammt dem Griechischen und bedeutet tausend; in der Physik steht ein Kilogramm schließlich auch für 1.000 Gramm und ein Megahertz entspricht einer Million Hertz.
>> Die Lösung: Kibibytes
Gut, also besteht ein Kilobyte aus 1.000 Byte. Aber in der Computerwelt ist die Menge von 1.024 Byte nun mal häufiger anzutreffen wie sollen wir sie nennen? Dafür hat das Internationale Büro für Maß und Gewicht (BIPM) eine eigene Einheit ersonnen, die seit Jahren weltweiter Standard ist: das Kibibyte. Dieser merkwürdig anmutende Name ergibt sich aus der Vorsilbe des Präfixes kilo und der Silbe bi, welche die binäre Bedeutung anzeigt. Die Kurzform sieht weniger gewöhnungsbedürftig aus: KiB oder KiByte.
Auch für größere Datenmengen gibt es diese binären Einheiten: 1.024 Kibibyte ergeben ein Mebibyte (MiByte), 1.024 Mebibyte ein Gibibyte (GiByte). Diese und alle weiteren Einheiten finden Sie in dieser Tabelle:
Wie kommt es nun zum eingangs erwähnten Missverständnis beim Festplattenkauf? Den Herstellern kann kein Vorwurf gemacht werden, denn sie halten sich an die Norm: Ein Kilobyte umfasst für sie 1.000 Byte, eine Festplatte mit 500 Gigabyte bietet demnach eine Kapazität von 500 Milliarden Byte. Doch Windows rechnet anders. Microsoft richtet sich nach dem allgemeinen Sprachgebrauch, ein Kilobyte besteht für Windows aus 1.024 Byte. So kommt das System auf niedrigere Werte nämlich auf falsche.
Man mag das als Kleinigkeit abtun. Doch während 24 Byte Unterschied bei einem Kilobyte zu verschmerzen sein mögen, erreicht die Differenz bei einer Terabyte-Festplatte schon fast 70 Gigabyte. Denn mit jeder Größenordnung wächst das Ausmaß des Fehlers: Ein Terabyte entspricht laut Windows nicht 1.000^4, sondern 1.024^4 Byte tatsächlich wären das 1,1 Terabyte, zehn Prozent mehr.
Hier einige Beispiele für die korrekten Byte-Mengen:
>> Wir machen den Anfang
Auch die Fachpresse trägt zu dieser Verwirrung bei, denn kaum jemand unterscheidet korrekt zwischen Kilo- und Kibibyte. Je nach Zusammenhang ist mit dem angeblichen Kilobyte mal die 1.000er- und mal die 1.024er-Zählweise gemeint. Das galt bislang auch für PC Games Hardware.
Damit ist ab Ausgabe 11/2007, die am 2. Oktober erscheint, Schluss: Ab sofort werden wir für alle Speichergrößen die korrekte Bezeichnung verwenden, sowohl im Heft als auch im Internet auf pcghw.de. In manchen Fällen etwa bei Festplattentests geben wir beide Größen an. Dann wissen Sie genau, welche Kapazität Sie erwartet, wenn Sie eine 500-Gigabyte-Festplatte einbauen: nämlich 500 GByte oder 466 GiByte.
Wie denken Sie über diese Entscheidung? Feedback ist jederzeit bekommen: entweder hier im Forum oder per Mail an redaktion@pcgameshardware.de.