So, jetzt mal ein kleines Update:
Ich habe erstmal nur den K712 Pro bestellt und noch keinen Vergleichskopfhörer dazu.
Als Vergleich habe ich ja schließlich auch meinen K612 Pro weiterhin.
Was mir im direkten Vergleich bei der Haptik auffällt:
Der K712 ist spürbar wertiger verarbeitet, wird an den Ohren (bei mir) aber deutlich schneller warm bis schwitzig. Haptisch also sowohl Vor- und Nachteile.
Der Tragekomfort beider AKGs (Druck und Bequemlichkeit) ist insgesamt aber identisch "gut" und den tausche ich nur ungerne gegen Kopfhörer anderer Hersteller ein.
Zum Klang:
Vorweg, ich rede nur von Games und Heimkino. Musik höre ich nicht mit dem Kopfhörer.
Der Bass vom K712 ist schon deutlich kräftiger. So stark kann ich den mit dem K612 auch am Equalizer nicht simulieren, ohne dass die anderen Frequenzen "ausfressen".
Er geht beim 712 auch tiefer runter und grummelt schön satt, wogegen der Bass beim 612 durchaus auch körperlich spürbar ist, mir aber etwas "gedrungener" vorkommt.
Tatsächlich ist mir der Bass in den Sprechstimmen zu stark. Männerstimmen klingen dadurch richtig unnatürlich, aber sogar bei mittelhohen Frauenstimmen schwingt immer etwas Bass mit, der die Stimme ziemlich dunkel färbt.
Ich musste, um mit dem 712er Stimmen genießen zu können, bereits ordentlich am EQ rumspielen. Ein Screenshot ist beigefügt.
Trotz der EQ-Spielereien gelingt es mir bislang nicht, die Stimmen so hinzubekommen, dass sie in meinen Ohren neutral klingen.
Insgesamt klingen sie beim 712er etwas weicher und beim 612 minimal kratziger, dafür fehlt ihnen beim 712er aber auch etwas der Ausdruck. Gefühle und kleine Nuancen, die beim 612er noch gut raushörbar sind, gehen beim 712 irgendwie in so einer Art "Verschmieren" unter, selbst wenn ich den EQ genau auf diese Stimm-Verständlichkeit hin optimiere. Dieses Verschmieren (ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll) klingt für mich ähnlich wie eine komprimierte MP3. Ich rede aber von hochauflösenden BluRay-Tonspuren. Ich würde das so deuten, als ob der K612 hörbar feiner auflöst.
Als Zwischenfazit würde ich sagen, dass der K712 insgesamt schon beeindruckender bei den Special-Effects ist. Bei fast allen Sprech-Stimmen zieht er jedoch gegen den K612 den Kürzeren. Der K612 kitzelt einfach mehr Gefühl und Details aus den Stimmen raus, von der Charakteristik mehr wie die Lautsprecher eines technisch modernen Kinos. Akzente der Stimmen kommen da einfach auf den Punkt.
Was meint ihr?
Spielt sich das mit dem von mir beschriebenen "Verschmieren" noch ein?
Man sagt ja, dass Kopfhörer manchmal etwas laufen müssen, um ihr Potenzial zu entfalten.
Ich möchte den K712 jetzt nicht voreilig aussortieren.
Noch eine andere Frage:
Bei der Soundblaster ZxR kann ich ja neben der "normalen Verstärkung (32/300 Ohm)" auch die "hohe Verstärkung (600 Ohm)" auswählen.
Da steht explizit die Warnung bei, dass Kopfhörer kaputt gehen können, wenn sie nicht für 600 Ohm ausgelegt sind.
Die K612 sind ja "nur" 120 Ohm.
Meint ihr, ich kann das trotzdem gefahrlos probieren, die 612er mal mit 600 Ohm laufen zu lassen?
Hätte das nur Auswirkungen auf die Lautstärke, oder könnte man damit auch bei gleich hoher Lautstärke eine höhere Pegelfestigkeit erreichen?
Die auf hohen Lautstärken schwächelnde Pegelfestigkeit war ja einer der Punkte, die ich beim K612 im Eingangspost kritisiert habe.
Hier glänzt der K712, der nicht nur deutlich lauter geht, sondern da auch "seine Form behält".