Morphin als versteckte Sterbehilfe?

Mein Beileid. Meine Mutter hat es damals auch bekommen und das mit den Augen hin und her Springen hatte sie auch. Ich glaube auch meine Mutter wollte mir noch was sagen aber ich werde es nie erfahren.

Dir viel Kraft. Lass dir eins sagen. Zeit heilt alle Wunden. Vergeude deine Zeit nicht um die Schuld bei den Ärzten zu suchen
 
Erstmal mein Beileid, das ist natürlich hart als direkt familiär betroffener, aber auch nicht einfach als außenstehender da was fachliches zu sagen. Ich kenne ja die genaue Krankheit, sein Alter und zahllose weitere Parameter nicht, aber prinzipiell würde ich den Ärzten da keine schlechten Absichten unterstellen. Man darf auch nicht vergessen, dass Ärzte manchmal eine schnelle Entscheidung treffen müssen ohne vorher den Patienten oder Angehörige fragen zu können. Jedes wirksame Medikament kann eben auch Nebenwirkungen haben. Sie werden schon nach bestem Wissen und Gewissen entschieden haben, vor allem wenn dein Vater ihnen auch bei klarem Verstand zu verstehen gegeben hat keine Schmerzen haben zu wollen.

Natürlich ist man als angehöriger da erstmal wütend und mit der Situation eventuell überfordert. Ich würde einfach versuchen, das alles von einer möglichst positiven Seite zu sehen, nämlich dass sein Leid möglichst gering gehalten wurde. Niemand kann wissen ob er es diesmal wieder geschafft hätte oder nicht. Ich kann dir höchsten raten, dir alle ärztlichen Unterlagen aushändigen zu lassen und dir eine zweite Meinung zum Fall einholen zu lassen. Und auch wenn das jetzt hart klingt, es soll kein Vorwurf sein und es ist auch keine Schande das zu machen, kann vielleicht ein Gespräch mit einem Psychologen dir etwas die Wut und Trauer zu nehmen helfen. Wie gesagt nicht böse gemeint der Vorschlag, manchmal hilft es so eine Situation mit jemand geschultem unbeteiligtem aufzuarbeiten statt es unter bekannten in sich rein zu fressen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keine. Aber persönlich hatte er mir mal gesagt, dass er große Angst habe vor dem Tod und er nicht leiden möchte. Ich habe dann reagiert wie jeder "gute Sohn": "Was redest du für einen Unsinn? Du stirbst schon nicht."


Mein Beileid, nur genau hier frage ich mich, ob du dir und deinem Vater nicht etwas vorgemacht hast.
Ihr hättet die Phasen der Genesung zwischen den Aufenthalten wenigstens einen einzigen Tag dazu nutzen können euch mit genau mit jener Angst befassen können. Zum einen hätte eine Patientenverfügung dir jetzt diese Last abgenommen irgendeine Chance ungenutzt gelassen zu haben. Andererseits hättest du deinem Vater einen Teil der Angst nehmen können. Ich möchte dich nicht belehren aber deine "gute Sohn" Reaktion ist Ursache für dein Problem. Bestimmte Dinge darf man nicht über Jahre ausblenden, auch wenn einem der Mensch noch so viel bedeutet und man jeden Moment am Liebsten mit schönen Dingen erfüllen möchte.

Mach dich jetzt nicht fertig und gib dem Gedanken, Ärzte hätten unter falschen Absichten gehandelt, nicht zu viel Platz.
So wie sich die Sache als Außenstehender liest, könnte dir dein Vater einen Großteil seines Leidens vorenthalten haben. Ärzte können solche Dinge aber durchaus erkennen, denn der Körper reagiert ja in vielerlei Hinsicht auf solche Belastungen.

Mein Opa hat seinen Magenkrebs über Jahre (eher Jahrzehnte) verschwiegen, ist direkt nach einem Urlaub in die Notaufnahme gefahren, dort zusammengebrochen und nach 2 Wochen verstorben. Bis dahin wusste niemand außer ihm und seinen Ärzten von diesem Thema. Aber den Schwestern und Ärzten auf dieser Station ist zu 120% bewusst wie wichtig ihre Arbeit ist, sowohl für die Erkrankten als auch für die Angehörigen. Das war in meinem Fall zumindest deutlich zu erkennen. Daher wäre ich vorsichtig damit, den Gedanken, dass dort bewusst Fehlentscheidungen getroffen wurden, zum einen, weil es dem behandelten Personal wohl nicht angemessen ist aber viel wichtiger, weil es dir sonst die letzten Erinnerungen an deinen Vater für immer vergiften würde.
 
Mein Beileid, nur genau hier frage ich mich, ob du dir und deinem Vater nicht etwas vorgemacht hast.
Ihr hättet die Phasen der Genesung zwischen den Aufenthalten wenigstens einen einzigen Tag dazu nutzen können euch mit genau mit jener Angst befassen können. Zum einen hätte eine Patientenverfügung dir jetzt diese Last abgenommen irgendeine Chance ungenutzt gelassen zu haben. Andererseits hättest du deinem Vater einen Teil der Angst nehmen können. Ich möchte dich nicht belehren aber deine "gute Sohn" Reaktion ist Ursache für dein Problem. Bestimmte Dinge darf man nicht über Jahre ausblenden, auch wenn einem der Mensch noch so viel bedeutet und man jeden Moment am Liebsten mit schönen Dingen erfüllen möchte.

da hast du Recht. Keiner von uns war objektiv in der Lage sich mit den Tatsachen zu beschäftigen. Niemand wollte bewusst das unvermeidliche akzeptieren, geschweige denn sich dem Anbahnenden stellen

So wie sich die Sache als Außenstehender liest, könnte dir dein Vater einen Großteil seines Leidens vorenthalten haben. Ärzte können solche Dinge aber durchaus erkennen, denn der Körper reagiert ja in vielerlei Hinsicht auf solche Belastungen.

das denke ich auch. Er meinte immer ihm gehe es gut, aber diese Aussagen standen immer im Gegensatz zu den Aussagen der Ärzte und ich hielt sie für überzogen.
Im Endeffekt waren wir nicht auf den Tod vorbereitet, da wir eben alles versucht hatten zu verdrängen
 
Ist ja auch menschlich, sich am hier und jetzt so lang es geht zu erfreuen. Danke dass du meine Aussage nicht provokant/falsch aufgefasst hast, so war es auch nicht gedacht.

Dann bleibt mir nur, dich daran zu erinnern, dass es die vergangenen Jahre auch eine Menge positive Erlebnisse gegeben haben müsste, wenn die Sorgen so fern waren. Versuch dir die schönen Momente in Gedanken zu halten,gib dem abrupten Ende und dem damit verbundenen Schmerz nicht zu viel Platz in deinem Herzen. Das hätte dein Vater sicher nicht von dir gewollt. Aber auch den Blick nach vorn nicht verlieren, alles Gute von meiner Seite.
 
Ist ja auch menschlich, sich am hier und jetzt so lang es geht zu erfreuen. Danke dass du meine Aussage nicht provokant/falsch aufgefasst hast, so war es auch nicht gedacht.

Dann bleibt mir nur, dich daran zu erinnern, dass es die vergangenen Jahre auch eine Menge positive Erlebnisse gegeben haben müsste, wenn die Sorgen so fern waren. Versuch dir die schönen Momente in Gedanken zu halten,gib dem abrupten Ende und dem damit verbundenen Schmerz nicht zu viel Platz in deinem Herzen. Das hätte dein Vater sicher nicht von dir gewollt. Aber auch den Blick nach vorn nicht verlieren, alles Gute von meiner Seite.

Vielen Dank
 
mein aufrichtiges Beileid.

Dein Vater hat seinen Zustand wahrscheinlich auch in Eurem Interesse heruntergespielt, denn er wollte das ihr euch weniger Sorgen macht. Natürlich neigt man, als Angehöriger von schwer kranken Menschen, aus emotionalen und ganz menschlichen Gründen immer der chancenreicheren Variante seinen Glauben zu schenken, aber das entspricht nicht zwingend der Realität.

Gedanken wie "das Krankenhaus wollte Platz schaffen" würde ich an deiner Stelle weit weg schieben. Das Krankenhaus als Organisation denkt wirtschaftlich, dass Personal hingegen wird diesen schweren Job wohl kaum gewählt haben, weil ihnen das Wohl der Patienten nicht am Herzen liegt. Beide Punkte sprechen eine deutliche Sprache und stützen eine These des "Platzschaffens" nicht.

bleib(t) stark!
 
Erst einmal mein Beileid ich kann dich gut verstehen da ich den Fall selbst hatte vor 3 Jahren.

Auf den Tod selbst wenn man weiß wann kann einen keiner vorbereiten. Mein Vater hatte auch ein Opium Derivat als Schmerzmittel was Morphium sehr ähnlich ist für ihn aber eine sichtbare Hilfe um die Schmerzen zu lindern.

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@all

Vielen Dank an alle, die mir hier kondoliert haben. Hätte ich vorher nie gedacht, aber auch das hilft um Trauer zu bewältigen.
Auf gehts, das Leben geht weiter. Unsere Lieben bleiben in unseren Herzen.
 
Hattest du nun noch einmal mit den Ärzten gesprochen, bzw. dir die Akten geben klassen, oder es so ruhen lassen?
 
Hätte ich vorher nie gedacht, aber auch das hilft um Trauer zu bewältigen.
Sieh Dich noch einmal virtuell umarmt, "gegruschelt" und sei Dir gewiss, da draußen sind unglaublich viele herzliche Menschen, die Dich nicht alleine lassen werden. Leider gehört der Tod zum Leben und das tragischsten am Älter werden ist, dass man immer mehr geliebte Menschen verliert. Ich schaue immer auf das Gute, auch in ganz schmerzlichen Situationen. Das "Gute" am Tod meiner Mutter war, dass der Rest der Familie zusammenrückte und viele alte Reibereien überwunden wurden. Immerhin, und das hält jetzt seit Jahrzehnten an.

Euch alles Liebe und Gute!
 
Hattest du nun noch einmal mit den Ärzten gesprochen, bzw. dir die Akten geben klassen, oder es so ruhen lassen?

du wirst es nicht glauben: ich bekomme aus Datenschutzgründen keine Infos und auch keine Akten. Ich kann das nur einklagen. Das ist die neue DSGVO
 
Sieh Dich noch einmal virtuell umarmt, "gegruschelt" und sei Dir gewiss, da draußen sind unglaublich viele herzliche Menschen, die Dich nicht alleine lassen werden. Leider gehört der Tod zum Leben und das tragischsten am Älter werden ist, dass man immer mehr geliebte Menschen verliert. Ich schaue immer auf das Gute, auch in ganz schmerzlichen Situationen. Das "Gute" am Tod meiner Mutter war, dass der Rest der Familie zusammenrückte und viele alte Reibereien überwunden wurden. Immerhin, und das hält jetzt seit Jahrzehnten an.

Euch alles Liebe und Gute!

:kuss:
 
du wirst es nicht glauben: ich bekomme aus Datenschutzgründen keine Infos und auch keine Akten. Ich kann das nur einklagen. Das ist die neue DSGVO

Auf welchen Artikel stützen die sich da? Hast du das schriftlich?

Hätte eher erwartet, sie stützen sich auf die Schweigeplicht. Denn die besteht auch nach dem Tod weiter. AErztliche Schweigepflicht - Anwalt.org
Im Gegensatz zu den Ärzten im Krimi, die nach dem Erscheinen der Mordkommission gleich losplappern.
 
Auf welchen Artikel stützen die sich da? Hast du das schriftlich?

Hätte eher erwartet, sie stützen sich auf die Schweigeplicht. Denn die besteht auch nach dem Tod weiter. AErztliche Schweigepflicht - Anwalt.org
Im Gegensatz zu den Ärzten im Krimi, die nach dem Erscheinen der Mordkommission gleich losplappern.

so im Detail wollte ich das nicht wissen. Vielleicht ist es auch besser einfach los zu lassen, daher mache ich da jetzt keinen Ärger
 
so im Detail wollte ich das nicht wissen. Vielleicht ist es auch besser einfach los zu lassen, daher mache ich da jetzt keinen Ärger
Das ist auch besser so ich habe mit 32 alles erfahren weil durch den Sturz bei meinem Vater + Morphium das LKA involviert war und das war für mich und meine Mutter ein Schock. Der zuständige Beamte war aber sehr einfühlsam und hat sowohl das KH in dem mein Vater war wie auch die Sanitäter noch antreten lassen (RTW um 3 Uhr gerufen und die Besatzung wollte ihn nicht mitnehmen)

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