[Lesertest] Corsair Carbide Air 540 - nur ein Würfel oder doch ein Kühlgigant ?

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[Lesertest] Corsair Carbide Air 540 - nur ein Würfel oder doch ein Kühlgigant ?

Corsair Carbide Air 540 - nur ein Würfel oder doch ein Kühlgigant ?

Inhaltsverzeichnis

Damit ihr nicht endlos scrollen müsst, könnt ihr hier zu den Punkten springen, die ich in diesem Testbericht behandelt habe.
Außerdem könnt ihr danach auch wieder hierhin zurückspringen, um bspw. einen anderen Abschnitt lesen zu können.


Danksagung
Einleitung
Daten und Lieferumfang
Das Äußere
Das Innere
Testsystem
Die Tests
Fazit
Preisvergleich
Abschlusswort



Danksagung

Erstmal möchte ich mich bei PCGamesHardware bedanken, dass man mich für den Lesertest des Carbide Air 540 ausgewählt hat. Das gibt mir Ansporn demnächst weitere Testberichte zu schreiben und mich weiterhin mit diesem Thema zu behandeln. Des Weiteren natürlich auch vielen Dank an Corsair zur Bereitstellung des Gehäuses ! :pcghrockt:


Einleitung

Corsair ist vor allem in Sachen Arbeitsspeicher sehr bekannt und gilt als ein fester Bestandteil in diesem Business. Durch die Obsidian-Reihe drang Corsair erstmals in das Segment der Gehäuse vor und machte sich mittlerweile unter anderem auch mit der Graphite-, Vengeance und Carbide-Serie einen festen und beliebten Namen.
Mit dem Carbide 540 Air wurde ein weiteres innovatives Gehäuse entwickelt, dass eine etwas ungewöhnliche, einzigartige Form annimmt. Schon längst ist die eigentlich für den Budget-Markt gedachte Carbide-Serie im mittleren Preissegment angekommen, was sich bereits durch einen Preis von 129,90€ (UVP) zeigen lässt. Der Namenszusatz "Air" verdeutlicht, dass das 540 einen speziellen Aufbau besitzt, bei dem die Hardware den vollen Genuss frischer Luft ausschöpfen kann.
Das Äußere verrät bereits einen zweigeteilten Aufbau, bei dem die Hardware auf der linken Seite und das Netzteil, die Laufwerke und sonstiges im rechten Platz finden. Die drei bereits eingebauten 140mm-Lüfter von Corsair sorgen dabei für Frischluft und sollen das 540 zu einem wahren Kühlexperten machen. Die Zwischenwand ist zusätzlich mit gummierten Durchgängen für Kabel ausgestattet, die mit dem Raum auf der rechten Seite ein großzügiges Kabelmanagement erlauben.
Wenn es um die Hardwarekompatibilität des Air 540 geht, gibt es kaum Grenzen. Das Gehäuse kann es mit Mainboards bis hin zum E-ATX-Format und Multi-GPUs aufnehmen. Ebenfalls können zwei große Radiatoren in der Front und im Deckel verbaut werden.
Das Konzept, die Hardware zu trennen, ist noch eine relativ neue Idee, deswegen bin ich umso gespannter, wie das 540 im Test abschneidet und sich im Temperaturtest gegen zwei Midi-Tower schlägt.


Daten und Lieferumfang

Air540_Specs_big_fined.jpg


Das Air 540 kam in einem "ganz normalen" Paket, dass mit Abbildungen des Gehäuses und Spezifikationen bedruckt ist. Das Case an sich wird in einem schwarzen Beutel ausgeliefert, um eventuelle Schädigungen wie Kratzer o. Ä. zu verhindern. Neben dem Gehäuse legte Corsair nicht viel dazu, so kommt neben fünf Kabelbindern und den obligatorischen schwarzen Schrauben noch eine mehrsprachige Gebrauchsanweisung mit, die alles Wichtige erklärt und Tipps beispielsweise beim Einbau von Laufwerken usw. gibt.

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Das Äußere

Wenn man das Air 540 auf den ersten Blick betrachtet, würde man es als einen kleinen Kühlschrank vermuten, dass genug Platz für Dosenbier hätte. Jedoch beherbergt der Kleine keine Dosen sondern moderne Technik und Hardware. Der Cube ist schwarz lackiert und besteht zum größten Teil aus Stahl - die Verkleidung ist aus Plastik, das sich recht weich anfühlt und dem Gehäuse somit etwas Edles verleiht. Bereits von außen ist zu erkennen, dass das Gehäuse anders als ein gewöhnlicher Midi-Tower ist. Es ist nicht so hoch, nicht so lang, dafür aber breiter und zeigt schon durch die Mesh-Front und die Ausrichtung der Laufwerks-Schächte die Trennung im Inneren.

Das linke Sidepanel ist mit einem großzügigen Window ausgestattet und bietet somit beispielsweise die Möglichkeit, die Hardware im Inneren mit LEDs oder Kaltlichkathoden in Szene zu setzen. Der Deckel und die Front sind mit Lufteinlässen in Form von Meshgitter und Kunststoff-Stripes bestückt, damit Innen keine Hitze entsteht. Das I/O-Panel auf der Front ist standardmäßig mit einem ON/OFF- und Reset-Button sowie Audio-Anschlüssen ausgestattet. Die zwei USB-3.0-Ports sorgen für genügend Geschwindigkeit.
Das rechte Sidepanel ist nur mit einem Lufteinlass für das Netzteil ausgestattet und zeigt ansonsten keine weiteren Merkmale auf.

front.jpg
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Wenn man die Mesh-Abdeckung auf dem Deckel entfernen möchte, muss man erst zwei Schrauben auf der Rückseite entfernen. Anschließend kann auch das Frontgitter herausgezogen werden, hinter dem ein magnetisch angebrachter Staubfilter steckt.
Oben können entweder zwei 120mm oder 140mm Lüfter angebracht werden - laut Corsair hat hier ein Radiator mit einer Maße von 240mm oder 280mm keine Probleme. In der Front kann der Nutzer gleich drei 120mm Lüfter auf einmal anbringen, oder sich mit zwei 140mm Lüftern vergnügen - hier hat sogar ein 360mm wie auch ein 280mm Radiator genügend Platz.

Erst wenn man sich der Rückseite zuwendet wird so richtig ersichtlich, dass das Air 540 eine Zweiteilung besitzt. So wird das Mainboard ganz normal am Tray befestigt und die Erweiterungskarten an den Slots, das Netzteil hingegen wird hochkant positioniert. Zusätzlich zu den Lüftern in der Front ist im Heck ein weiterer 140mm Fan von Corsairs AF140-Serie verbaut, um die Wärme aus dem System zu verbannen. Optional kann hier aber auch ein 120mm Lüfter verbaut werden. Die Sidepanel lassen sich werkzeuglos abnehmen und wieder anbringen - ermöglicht durch Thumbscrews die auch im Gehäuse einen Platz finden.

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In Hinsicht auf die verarbeitet Qualität des Gehäuses gibt es keine Mängel zu melden - das Case ist ordentlich gearbeitet worden, Übergänge sind nicht unregelmäßig und auch die Lackierung der Stahlelemente ist sauber ausgeführt worden.

Das Innere

Der Innenraum ist strukturiert aufgebaut und ebenfalls schwarz lackiert. Durch was Weglassen der übrigen Komponenten wie Netzteil, Laufwerke etc. ist der linke Teil des Air 540 rein für die Kühlung optimiert. Die frische Luft wird direkt zur Hardware transportiert, erwärmte dann auch sofort abgeführt. Zum besseren Kabelmanagement integriert Corsair 8 gummierte und eine nicht-gummierte Kabeldurchführung.
Zusätzlich gibt es eine Aussparung im Mainboard-Tray, um beispielsweise den CPU-Kühler ausbauen zu können, ohne direkt das ganze Mainboard entfernen zu müssen.
Am Boden der linken Seite sind 2 HotSwap-Drives eingebaut, die sich sowohl für Festplatten als auch SSDs eignen. Damit das Ganze funktioniert, muss man diese Funktion im BIOS des Mainboards aktivieren.

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sideback.jpg


In der zweiten und rechten Kammer verbirgt sich in der unteren rechten Ecke ein Platz für das Netzteil, das in diesem Fall wie die Laufwerke hochkant eingebaut wird. Durch die Aussparungen im Sidepanel bekommt dieses dann Frischluft, nur leider ohne Staubfilter - hier ist also Vorsicht geboten, was den Staub angeht!
Darüber befindet sich ein ausbaubarer Festplattenkäfig für bis zu vier 2,5"-HDDs/SSDs. Die werden einfach hereingeschoben und sind durch ein Einrasten gesichert. Auf der Rückseite des Mainboard-Trays befinden sich kleine Ösen, an denen man z.B. Kabelbinder zum Kabelmanagement befestigen kann. Laufwerke wie CD/DVD-Brenner werden wie gesagt oben links in einer hochkanten Position verbaut, dazu müssen sie von außen bis zum Einrasten eingeschoben werden.

ssdcage.jpg



Testsystem

Um das Air 540 zu testen, verwende ich (momentan noch) mein privates System, dass wie folgt aussieht:

Testsystem_Specs.jpg


Das Testsystem ist zwar nicht auf dem aktuellen Stand, leistet jedoch noch genug um damit einen Temperaturtest durchzuführen. Einerseits habe ich mit den Programmen Furmark (Xtreme Burning Modus) und Prime95 20 Minuten lang getestet, andererseits habe ich 10 Minuten lang die Idle-Temperatur* mit einem Temperatursensor sowie AIDA 64 notiert und einen Mittelwert errechnet. Bei allen Tests habe ich die Lüfter sowohl auf 5Volt (Low) als auch auf 12Volt (High) gestellt. Die Testergebnisse habe ich bei einer Raumtemperatur von 19° durchgeführt, natürlich können die Werte trotzdem nicht exakt angegeben werden und so kann es zu Schwankungen im Bereich von ca. 0,5° Grad kommen. Als Vergleichsgehäuse nehme ich mein früheres Corsair Carbide 300R, dass noch mit den Stock-Lüftern bestückt ist - d.h. 2x Front 120mm (LED) + 1x 120mm Rückseite.

testsys.jpg
psu.jpg


*= offene Programme: Google Chrome (1 Tab), Skype, AIDA64, MSI Afterburner, Spotify (Lied spielt)

Die Tests

Als erstes habe ich die beiden Gehäuse im ruhigen "Idle"-Zustand verglichen:

Idle.jpg


Man erkennt, dass das Air 540 im 12 Volt-Betrieb eine deutlich stärkere Kühlleistung als das 300R hat. Jedoch ist es im 5V Betrieb wieder ganz anders - da hat das 300R sowohl von der Kühlung als auch der Lautstärke einen Vorteil.
Als nächstes habe ich das Testsystem dem Prime 95-Test unterzogen:

Prime 95.jpg


Bei der CPU-Kühlung hat der Air 540 dann doch einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem 300R, die zwei Front-Lüfter von Corsairs Lüfterserie pusten ordentlich viel Luft an den Komponenten vorbei. Wenn man im Deckel noch zwei zusätzliche Lüfter platzieren würde, wären die Ergebnisse sicherlich noch besser.
Anschließend habe ich mit dem Benchmark "Furmark" getestet:

Hier sieht man die Temperaturen der Grafikkarte:

GPU-Temperaturen


Hier die Temps der CPU:

CPU-Temperaturen


Beide Statistiken zeigen, dass auch hier das Air 540 fast immer vorne liegt und das Konzept in Sachen Temperatur deutlich aufgeht.
Ein Abstrich muss es lediglich bei den CPU-Werten machen, da dort das 300R im 12V-Betrieb ein klein wenig vorne liegt.

Fazit

Es ist relativ schwierig ein Gehäuse wie das Carbide Air 540 zu bewerten, da das Aufteilen der Komponenten in zwei Räume und die somit entstehende "Kühl-Kammer" nicht mit anderen Gehäusen zu vergleichen ist. Aber eins ist sicher, das Air 540 ist momentan ein sehr einzigartiges Gehäuse mit einem durchdachten Konzept und einem schlichten und edlen Auftreten - das Plastik macht einen sehr hochwertigen Eindruck und der Stahl weist keine scharfen Kanten auf. Insgesamt ist das Air 540 gut verarbeitet, was man zu einem Preis von über 120€ schon erwarten kann. Durch die Kompaktheit sollte man außerdem keine Probleme mehr mit zu kurzen Netzteilkabeln haben - das Air 540 ist quasi perfekt für ordentliches Management. Meiner Meinung nach ging der Einbau der Hardware so schnell, wie bei keinem anderen Case davor. Das "Air" im Namen steht für eine sehr gute Kühlleistung - Die Temperaturen schneiden auch gut ab, jedoch könnten die Ergebnisse etwas besser sein als man erwartet.
Ein Nachteil ist vielleicht die vertikale Anordnung der Laufwerke, da die CD/DVD mal ganz schnell aus der Führung rausfallen kann und beschädigt werden, wenn sie herunterfällt. Ein weiteres Manko sind die Lüfter, da sie vor allem bei hoher Drehzahl doch relativ laut sind (die (LED-)Stockfans meines Carbide 300R waren sogar leiser!) und die graue Farbe nicht Jedermanns Sache ist. Mich persönlich haben auch die Hot-Swap-Drives unterhalb der Komponenten etwas gestört, aber das ist natürlich auch eine Geschmackssache. Dennoch funktionierten diese bei mir nicht im Anlauf, man muss dazu erst einmal im BIOS ein Häkchen suchen, dass das ganze dann aktiviert. Außerdem waren die Schrauben bei den Erweiterungsslots einerseits zu fest, um sie mit der Hand aufzudrehen, andererseits konnte man Sie mit dem Schraubenzieher nur verkantet auf/einschrauben, da ein Teil des Stahls der Rückseite relativ weit ins linke Seitenteil reinging.
Der Preis von ca. 120€ ist gerechtfertigt, dafür bietet das Carbide Air 540 aber auch ein paar nette Gimmicks und eine gute Qualität!

Meiner Meinung nach ist das Carbide Air 540 ein sehr interessantes Gehäuse, das durch seine einzigartige Form und das Cube-Design besticht. Das Konzept ist sehr durchdacht und löst einige Probleme wie beispielsweise zu kurze Kabel oder einen Kabelsalat, da das normale Gehäuse kein Kabelmanagement bietet. Auch der SSD-Käfig im rechten Teil ist eine nette Idee und vereinfacht das Ganze durch einen werkzeugfreien Einbau - sowohl hierbei als auch bei den Sidepaneln, der Erweiterungsslots und der Laufwerke.

Preisvergleich

Das Corsair Carbide Air 540 ist momentan schon ab 119,90€ zu haben! (Stand: 17.12.2013 19:09 Uhr)
Für diesen Preis auf jeden Fall sein Geld wert ;)


Abschlusswort

Ich hoffe, euch hat mein Lesertest gefallen! Bei Kritik oder Anmerkungen einfach per Antwort oder PN bei mir Melden, aber bitte nicht allzu heftig, schließlich ist das mein erstes (richtiger) Bericht von mir.
Danke :daumen:
 
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