Kaufberatung für Mainboards: Gaming-Boards für Intel

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Jetzt ist Ihre Meinung gefragt zu Kaufberatung für Mainboards: Gaming-Boards für Intel (Januar-Update) [2022]

Mainboard-Kaufberatung und -Vergleich auf Basis der PCGH-Bestenliste für Intel-Plattformen; namentlich dem Sockel 1700 mit Rückblick auf älteren Plattformen wie LGA1200 und 2066: Egal ob Asus, MSI, Asrock, Gigabyte oder ein anderer Hersteller - mit unseren Tipps finden Sie die richtige Hauptplatine.

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Habt ihr sowas wie hier, auch schon für die Ryzen Gemeinde gemacht?
Ich suche nämlich ein AM4 Board und weiß nicht ob nun B550 oder X570!?
 
Siehe Link auf der ersten Seite:

Es gab bei AM4 in den letzten Monaten weder etwas neues zu testen noch wurde neue Hardware vorgestellt. Eigentlich sollte der Stand-Alone-AMD-Teil zum Start des 5800X3D entstehen, aber der lässt ja auf sich warten. Umgekehrt heißt das, dass die Empfehlungen vom Ende des letzten Jahres für die Plattform weiterhin gültig sind; an den Preisen hat sich auch nicht groß etwas geändert.
 
Eure Mainboardtests finde ich gut und interessant. Für Intel gibt es sie aber gefühlt häufiger als für AMD. Mir fehlt z.B. ein aktueller Test für AM 4 Boards mit X570S Chipsatz, da ich mir einen Ryzen 9-5950X zulegen möchte und z.Z. einen i7-5960X habe.
 
Echte Schwächen fanden wir in unserem Test dagegen keine, sieht man von einem permanent verdeckten ×1-Slot ab. Den "nur" dritten Platz in der PCGH-Bestenliste verdankt das Z390 Aorus Master vor allem leichten, nicht wirklich spür- aber messbaren Schwächen in unserem Lightroom-Benchmark, fehlenden Angaben im Handbuch sowie Kleinigkeiten wie etwas nahe am Sockel liegenden (aber flachen) Kühlkörpern oder dem Verzicht auf adaptive V-Core-Kontrolle.

Das ist so nicht richtig. Adaptive Vcore funktioniert bei Gigabyte Boards anders, d.h. aber nicht das es nicht vorhanden wäre. -> Aorus Master Dynamic Vcore
 
Habe mittlerweile auch mal das Gigabyte Z690 Gaming x DDR4 auf dem Tisch gehabt.
Also ich weiss nicht, empfehlen kann ich das jetzt nicht gerade.
Da nehme ich lieber noch mal 70€ mehr in die Hand und hole mir z. B. das MAG Tomahawk oder für + 30 € das TUF Gaming Plus D4 von Asus.
 
Eure Mainboardtests finde ich gut und interessant. Für Intel gibt es sie aber gefühlt häufiger als für AMD. Mir fehlt z.B. ein aktueller Test für AM 4 Boards mit X570S Chipsatz, da ich mir einen Ryzen 9-5950X zulegen möchte und z.Z. einen i7-5960X habe.

Wir testen bevorzugt aktuelle Produkte und AMD hat seit 25 Monaten nicht neues mehr herausgebracht, worauf die Mainboard-Hersteller aufbauen könnten. Nachdem es von Frühsommer 2019 bis Frühsommer 2021 sieben AMD-Marktübersichten und nur 1,5 Intel-Vergleiche gab, war das letzte Dreivierteljahr eben Konzentration auf Sockel 1700 mit vier Vergleichen und einem (nicht ganz freiwilligen) Nachtest angesagt. Leserfeedback und Marktstatistiken weisen auch keine sonderlich großen Lücken im Testfeld aus – zu praktisch allen populären Platinen haben wir entweder direkt einen Test veröffentlicht oder aber ein direkt verwandtes, in weiten Teilen baugleiches Modell aus dem Portfolio des Herstellers geprüft. Ich hatte trotzdem überlegt, ob ich noch ein letzten AM4-Round-Up mit kaum veränderten X570-done-right-Modellen nachlege, aber da ist letztlich AMD selbst quergeschossen: Seit der entsprechenden Demo auf der Computex wird eigentlich nur noch nach AM5 gefragt und wenn ich jetzt anfangen würde, ein AM4-Review vorzubereiten, dann Stünde das Heft noch in den Regalen wenn – aktuellen Gerüchten zu Folge – die ersten X670E-Platinen bestellt werden können.

Der AM4-Zug ist also abgefahren und ehrlich gesagt würde ich einem i7-5960X-Besitzer auch raten, die 2-3 Monate abzuwarten bis Zen 4 und Raptor Lake erscheinen. Eine CPU, die so lange gereicht hat, wird vermutlich nicht von heute auf morgen ersetzt werden müssen und wenn ohnehin ein RAM-Neukauf nötig ist, rate ich mittlerweile, dreimal über DDR5 nachzudenken.


Habe mittlerweile auch mal das Gigabyte Z690 Gaming x DDR4 auf dem Tisch gehabt.
Also ich weiss nicht, empfehlen kann ich das jetzt nicht gerade.
Da nehme ich lieber noch mal 70€ mehr in die Hand und hole mir z. B. das MAG Tomahawk oder für + 30 € das TUF Gaming Plus D4 von Asus.

Hast du auch konkrete Gründe, warum du das Gaming X ablehnst? 1/3 respektive 1/6 Aufpreis wollen gerechtfertigt sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hast du auch konkrete Gründe, warum du das Gaming X ablehnst? 1/3 respektive 1/6 Aufpreis wollen gerechtfertigt sein.
Ich lehne es nicht ab, ich halte lediglich die z. B. genannten anderen MBs für besser.
Tatsächlich fand ich Gigabyte, insbesondere B550 bei AM4 für echt gut.

Das liegt nicht zwangsweise an der Platine selber, die ist in meinem Fall sauber und qualitativ gut verarbeitet.

Schlechte Scherze wie kaum zugängliche Fan Anschlüsse zw. CPU und M.2 Steckplatz auf dem genannten Asus MB werden vermieden (was mich auch maßlos bei einem 240 € MB geärgert hat).

Nein, es geht mir einerseits ums Bios, was vorsichtig gesagt, gewöhnungsbedürftig ist und für mich alles andere als intuitiv.
Das mag für Dich als Profi problemlos sein.
Aber empfehle mal so ein Board jemanden in der Config. Beratung, der zum ersten mal einen PC zusammenbaut.
Da wird dir vor PNs schwindlig...

Des weiteren fühle ich mich irgendwie bei Gigabyte derzeit bei LGA 1700 an AM4 in der Anfangszeit erinnert.
Die Ram-Marke geht nicht, der Anschluss funktioniert nicht, bei der Soundkarte bootet das System nicht, Lan Anschluss funzt nicht richtig...
Dass ist alles eher mühsam, anstrengend und unbefriedigend.

Kann ja sein, dass ausgerechnet ich ein Montagsmodell erwischt habe (für einen PC Build für einem Kumpel) aber so viel Rumgezicke auf ein mal hat mich dann doch etwas schockiert.

Vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof oder zu alt für sowas... :D

Das Teil ging dann zurück und mein Kumpel wollte alternativ dann das erwähnte Asus haben.

OK, das hatte auch noch kleinere Themen, aber immerhin läuft sein 12700k problemlos und die Sonar gibt auch einen Ton von sich.
 
Ok, inidividuelle Software-Probleme können natürlich den Ausschlag für persönliche Empfehlungen geben. Ich hatte keine Probleme mit dem RAM (bei MSI dagegen mit den ganz frühen UEFIs), soweit ich die Foren überblicke, treten sie allgemein relativ gleichmäßig verteilt aus – nur einige Markenbewusste Personen zitieren die bei Gigabyte auffällig häufig – und in Sachen LAN sind Fehler bei den ersten Treibern für Intels I225-V mit großem Vorsprung führend und ausgerecht das Gaming X nutzt stattdessen Realtek.

Bestätigen kann ich somit einzig, dass Gigabytes UEFI-Aufbau spürbar von z.B. Asus/Asrock abweicht. Aber abseits der reinen OC-Einstellungen ist es objektiv sinnvoller strukturiert als z.B. MSIs "den ganzen Rest in ein Untermenü" und allgemein treffen ungewohnte UEFI-Philosophien eben gerade Erstkäufer nicht. Die haben schließlich keine Erwartungserhaltung. Nur Umsteiger müssen neu denken, aber ich kann schlecht Gigabyte Minuspunkte geben, weil so viele Leute Asus gewohnt sind.

Zumal es dann für Biostar, die Elitegroup-NZXTs oder gar Supermicro eine ganz neue Notenskala bräuchte.^^ Aber auch mit denen kommt man zurecht, wenn man offen an die Sache rangeht und sich erst einmal alles anguckt. Fehlen wichtigere Optionen dagegen ganz, gibt es dafür ja durchaus Abzüge – aber mit Ausnahme von EVGA hat sich da bei Z690 in meinen Augen niemand was zu Schuden kommen lassen.
 
Danke Torsten. Du hast mir eine Frage beantwortet, die ich gar nicht gestellt hatte. Ich werde mal abwarten, was sich noch tut und was es dann kostet. Stimmt, der 5960X reicht noch. Ist auch auf 4250 MHz übertaktet. Trotzdem braucht meine 6900XT Nitro eine schnellere CPU.
 
Habt ihr sowas wie hier, auch schon für die Ryzen Gemeinde gemacht?
Ich suche nämlich ein AM4 Board und weiß nicht ob nun B550 oder X570!?
richte dich nach der anzahl der usb ports die du brauchst, nen unterschied wäre noch pcie 4.0, sonst haste durch die bank genug spannungsversorgung. die extra software features sind schwachfug und hab mich dazu verleiten lassen ein teures board zu holen wegen usb powercharge. :ugly:
 
Bezüglich Temperaturen und Audio finde ich mich auch ohne empfohlene Kriterien gut zurecht und zum Teil auch bei der üblichen Ausstattung, allerdings lohnt es sich für mich besonders, mir noch mehr Gedanken um Mainboard-Spezifikationen zu machen. Deswegen sind solche Kaufberatungen Gold wert.
 
Ich findes es aktuell ein extrem ungünstiger Zeitpunkt zum Kaufen. DDR5 + PCI5 Boards von Intel+AMD sind aktuell sehr teuer inkl. teurer ddr5 Ram. Auch wenn man aktuell noch nicht viel davon profitiert so würde ich dennoch aktuell eher auf den neuen "5 Standard" setzen da ich denke dass in Zukunft durch z.B. direct storage man davon profitiert. Hätte keine Lust 500€ für einen "alten 4er Standard" auszugeben. Denke wenn man jetzt noch bis zum Sommer wartet ist auch der 5er halbwegs bezahlbar.
So ein z.b. Ryzen 7700x oder Intel 13600k mit DDR und pci5 bietet dann genug Power für die nächsten 5-8 Jahre und diverse gpu upgrades.
 
Ich findes es aktuell ein extrem ungünstiger Zeitpunkt zum Kaufen. DDR5 + PCI5 Boards von Intel+AMD sind aktuell sehr teuer inkl. teurer ddr5 Ram. Auch wenn man aktuell noch nicht viel davon profitiert so würde ich dennoch aktuell eher auf den neuen "5 Standard" setzen da ich denke dass in Zukunft durch z.B. direct storage man davon profitiert. Hätte keine Lust 500€ für einen "alten 4er Standard" auszugeben. Denke wenn man jetzt noch bis zum Sommer wartet ist auch der 5er halbwegs bezahlbar.
So ein z.b. Ryzen 7700x oder Intel 13600k mit DDR und pci5 bietet dann genug Power für die nächsten 5-8 Jahre und diverse gpu upgrades.
bei neuer plattform ist es ja immer ratsam zu warten, haste recht, weil einfach alles teuer ist, ich bezweifel aber das die preise wirklich sinken würden. vor 15 jahren waren gefühlt 200-300€ boards die creme de la creme was es so gab. jetzt haste da die mittelklasse.
 
Technisch ist kein Anlass für deutliche Preissenkungen zu erwarten; auch von A620-Platine erwarte ich eher eine Platzierung in der Nähe von 200 Euro denn unterhalb von 150, wenn die Qualität bei Audio, Wandlern, etc. stimmen soll. (Gut möglich natürlich, dass A620 primär auf an andere Stelle zu tode gesparten Mainboards zum Einsatz kommen wird. Die wären dann aber eben auch nur leidlich "billig", nicht "günstig".)

Schwer einzuschätzen ist hingegen das Verhalten der Product-Manager und der Händler. Der eingebrochenen Nachfrage steht ein gewisses Überangebot an bereits produzierten Platinen gegenüber. Die kann man jetzt entweder für längere Zeit einlagern, oder man kann sich einen Preiskampf liefern. Noch gibt es keine Anzeichen für letzteren.
 
"Intel geht davon aus, dass Desktop-Anwender in der Regel keinen Bedarf an so viel Leistung haben und wir schließen uns dem an;"

Das finde ich wirklich sehr, sehr schade. Begründungen FÜR eine Berichterstattung hatte ich im Vorstellungsthema zu den W-CPUs geschrieben. Muss ich das jetzt so verstehen, dass Ihr nun definitiv nicht unter Gaming-Aspekten über die W-CPUs berichten bzw. Kaufentscheidungen dazu vermitteln werdet?
Denn eigentlich suche ich genau das und will wissen, wie die neuen CPUs in Games rennen, während sie für rechenintensive Anwendungen alternativlos sein dürften...

Andererseits finde ich über Euch ja vielleicht doch noch meinen "Sweetspot" beim 13900K. Könnt Ihr mir da was empfehlen?

Vermutete Probleme sind für mich in Bezug auf mein aktuelles System (siehe unten)
a) die maue Speicheranbindung mit nur dual Ram
b) die wenige Lanes
c) möglicherweise ein zu langsames internes Raid

zu a)
Wie schlimm ist das denn wirklich? Im Moment habe ich auf Rampage V 2011-3 / i6850 sehr schnelle Durchsatzraten mit DDR4-3200 CL 16 auf 4 parallelen Kanälen. Nach meiner Berechnung komme ich selbst mit ddr5 wegen der nur 2 Kanäle und der miesen CL-Werte auf schlechtere oder nur gleiche Performance (wenn ich die superteuren DDR-5-Modelle kaufe, was ich eigentlich nicht will). Dabei brauche ich zukünftig 64GB... Was es ja nochmal verlangsamt. Sehe ich das dabei richtig oder hab ich mich grob verrechnet? (specs aktuelles System siehe unten)

zu b)
Kriege ich das vielleicht über DMI und Sharing irgendwie mit irgendeinem Board auch mit 13900K gewuppt, während das Sharing kaum Leistung kostet? Dazu müssen aber natürlich auch die Steckplätze physisch vorhanden sein: 1x16, 3x4, min 1x1, gern mehr für Reserve

Mein Bedarf:
- 8HDDs, dabei muss Intel-Raid möglich sein (schnelles Raid5 mit WBack-Cache auf RST)
- min 3xM2, gern mehr
- 16-Lanes-Grafikkarte, zukünftig 4090
- 4-Lanes-Videobreakout Videoschnitt
- 1-Lanes (?) ext. Sound mit SB XFI Champion Fatality
- 4, besser 8 Lanes als Reserve für zukünftige Nachrüstungen wie Thunderbird usw...
- min2 USB C-3.2 2x2 (hab selbst gebaute M2-SSDs, die da bis 1,4GB/s real kopieren von internen SSDs)
- viel Onboard-USB (aktuell 12 USB 3a und 2 USB 3C 5GB besetzt, dazu brauch ich für wechselnde externe HDDs einige Ports 5-10GB/s mit schnellem Durchsatz, muss halt sehr viele Daten schnell kopieren können)

Onboard-Grafik brauche ich nicht. Übertaktbarkeit wäre aber schön, auch sollte alles bei vielen Aufgaben zugleich und viel Datendurchsatz auf verschiedenen Kanälen gut laufen... Außerdem habe ich eine ziemliche Abneidung bei zu viel Blingbling, stört nich aber darf definitiv kein geld kosten.

zu c)
Aktuell habe ich ein Raid5 am Laufen mit WriteBack über RST, das mit 3 "normalen" Ironwolf-8GB-Platten 16GB bereitstellt und auch bei großen Datenmengen (große Dateien) um 400MB/s lesend sowie 350MB/s schreibend liefert. Woanders habe ich ein ähnliches Raid auf einem Gigabyte UD-Board aufgebaut mit 12900K, dort liefert das gleiche Raid mit (etwas schnelleren) WD-RED-Platten aber nur 300 lesend und sogar nur um 160-200 schreibend. Alles bei Kopiervorgängen mit einer M2-SSD über USB3.2 2x2 gemessen.
Kann es also sein, dass die aktuellen Raids auf den Mainstream-Rechnern nicht an das Tempo der alten HEDT-Boards heranreichen? Das wäre dann nämlich ein zusätzliches Problem...

Ok, das ist einiges an Fragen, hoffe, Ihr schauts Euch dennoch an, wenn Ihr schon nicht über die neuen CPUs berichtet...

Danke ansonsten für Eure Zeitschrift, war bisher immer toll!!!

Grüße Trajan von Olb

Aktuelles System (das hervorragend läuft, langsam aber dennoch in die Jahre kommt)

Asus Rampage V (1. Gen)
Intel i-6850 (Custom-Wasserkühlung) @4GHz
4x8GB RAM Corsair Veng. 3200 CL 16, 4 Module im 4-Channel-Modus
GB Aorus 1080ti WB (Custom-Wasserkühlung) an 4K-40"
Soundblaster XFI Champion fatality
Blackmagic Desktop Video Breakout-Karte HDMI / SDI (4 Lanes)
1 M2 onboard2GB Corsair MP600 pro LPX
1 M2 auf externer PCIE-Karte (4 lanes)
1xUSB-3-c-2x2 20GB PCIE-Karte (4 Lanes)
insg. 7xHDD + 1 Wechselrahmen, davon 3 als Raid5
USB3: Kamera, 2xHOTAS, 3Drucker, Stream-Deck, G13, TartarusPro, zusätzl. ext. Soundkarte (für Sonderfälle), USB-Micro, Steuerelektronik für div. weitere Geräte
 
"Intel geht davon aus, dass Desktop-Anwender in der Regel keinen Bedarf an so viel Leistung haben und wir schließen uns dem an;"

Das finde ich wirklich sehr, sehr schade. Begründungen FÜR eine Berichterstattung hatte ich im Vorstellungsthema zu den W-CPUs geschrieben. Muss ich das jetzt so verstehen, dass Ihr nun definitiv nicht unter Gaming-Aspekten über die W-CPUs berichten bzw. Kaufentscheidungen dazu vermitteln werdet?
Denn eigentlich suche ich genau das und will wissen, wie die neuen CPUs in Games rennen, während sie für rechenintensive Anwendungen alternativlos sein dürften...

Eine Entscheidung über den Umfang künftiger Berichterstattung durch @PCGH_Thilo steht noch aus. CPU-Tests durch @PCGH_Dave sind dabei wesentlich wahrscheinlicher als Mainboard-Round-Ups durch mich, aber damit hat diese Aussage wenig zu tun. Wir berichten immer mal wieder über Techniken, für die "Desktop-Anwender in der Regel keinen Bedarf haben", die aber trotzdem technisch interessant sind. Threadripper 3000 haben wir zum Beispiel auch getestet. Aber ich kann keine pauschale Mainboard-Kaufberatung für etwas machen, dass nur in bestimmten Spezialfällen sinnvoll ist. Denn da gibt es eben keine allgemeinen Empfehlungen, sondern nur Spezialfälle. Du bis ohne Zweifel ein solcher, aber ich kann nicht einen Artikel nur für dich schreiben. (Edit: Oder doch? Wenn ich mir dieses Post nochmal so durchlese... Eigentlich muss @PCGH_Thilo nur noch eine "Leserfragen beantwortet"-News draus machen. :-))

Andererseits finde ich über Euch ja vielleicht doch noch meinen "Sweetspot" beim 13900K. Könnt Ihr mir da was empfehlen?

a) die maue Speicheranbindung mit nur dual Ram
b) die wenige Lanes
c) möglicherweise ein zu langsames internes Raid

zu a)
Wie schlimm ist das denn wirklich? Im Moment habe ich auf Rampage V 2011-3 / i6850 sehr schnelle Durchsatzraten mit DDR4-3200 CL 16 auf 4 parallelen Kanälen. Nach meiner Berechnung komme ich selbst mit ddr5 wegen der nur 2 Kanäle und der miesen CL-Werte auf schlechtere oder nur gleiche Performance (wenn ich die superteuren DDR-5-Modelle kaufe, was ich eigentlich nicht will). Dabei brauche ich zukünftig 64GB... Was es ja nochmal verlangsamt. Sehe ich das dabei richtig oder hab ich mich grob verrechnet? (specs aktuelles System siehe unten)

zu b)
Kriege ich das vielleicht über DMI und Sharing irgendwie mit irgendeinem Board auch mit 13900K gewuppt, während das Sharing kaum Leistung kostet? Dazu müssen aber natürlich auch die Steckplätze physisch vorhanden sein: 1x16, 3x4, min 1x1, gern mehr für Reserve

Mein Bedarf:
- 8HDDs, dabei muss Intel-Raid möglich sein (schnelles Raid5 mit WBack-Cache auf RST)
- min 3xM2, gern mehr
- 16-Lanes-Grafikkarte, zukünftig 4090
- 4-Lanes-Videobreakout Videoschnitt
- 1-Lanes (?) ext. Sound mit SB XFI Champion Fatality
- 4, besser 8 Lanes als Reserve für zukünftige Nachrüstungen wie Thunderbird usw...
- min2 USB C-3.2 2x2 (hab selbst gebaute M2-SSDs, die da bis 1,4GB/s real kopieren von internen SSDs)
- viel Onboard-USB (aktuell 12 USB 3a und 2 USB 3C 5GB besetzt, dazu brauch ich für wechselnde externe HDDs einige Ports 5-10GB/s mit schnellem Durchsatz, muss halt sehr viele Daten schnell kopieren können)

Onboard-Grafik brauche ich nicht. Übertaktbarkeit wäre aber schön, auch sollte alles bei vielen Aufgaben zugleich und viel Datendurchsatz auf verschiedenen Kanälen gut laufen... Außerdem habe ich eine ziemliche Abneidung bei zu viel Blingbling, stört nich aber darf definitiv kein geld kosten.

zu c)
Aktuell habe ich ein Raid5 am Laufen mit WriteBack über RST, das mit 3 "normalen" Ironwolf-8GB-Platten 16GB bereitstellt und auch bei großen Datenmengen (große Dateien) um 400MB/s lesend sowie 350MB/s schreibend liefert. Woanders habe ich ein ähnliches Raid auf einem Gigabyte UD-Board aufgebaut mit 12900K, dort liefert das gleiche Raid mit (etwas schnelleren) WD-RED-Platten aber nur 300 lesend und sogar nur um 160-200 schreibend. Alles bei Kopiervorgängen mit einer M2-SSD über USB3.2 2x2 gemessen.
Kann es also sein, dass die aktuellen Raids auf den Mainstream-Rechnern nicht an das Tempo der alten HEDT-Boards heranreichen? Das wäre dann nämlich ein zusätzliches Problem...

a) Ist, wenn nur eine vergleichbare Anbindung gefordert ist, kein Problem. Vier Module DDR4-3200 CL16 erzielen ziemlich genau die gleiche Datentransferrate und haben auch die gleiche absolute (Haupt-)Latenz wie zwei Module DDR5-6400 CL32. Der einzige Unterschied wäre, dass du aktuell vier 64-Bit-Kanäle hast, die je Leitung 3,2 Millionen mal pro Sekunde ein Bit ausspucken, wärend es künftig vier 32-Bit-(Sub-)Kanäle wären, die das jeweils 6,4 Millionen mal machen. Hat aber die gleiche Wirkung und entsprechende Kits gibt es ab 330 Euro. "Billig" ist das nicht, aber ein Xeon-System käme viel teuer. Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn du im Moment akut RAM-limitiert bist und deutlich mehr Transferrate brauchst. Selbst DDR5-7600 wären nur eine Steigerung um 20 Prozent und jenseits davon wird die Luft wirklich dünn. Ob und wofür man >>120 GB/s wirklich braucht, können wir als PCGH aber nur schwer beurteilen, denn unsere Expertise endet bei "für Spiele eher nicht".

b) Ist zu knapp innerhalb der Möglichkeiten des LGA1700.
×16 GPU + 3× ×4 M.2: Geht. Auch mit gleichzeitigem Lesevorgang von allen M.2, Z690/Z790/W680 haben einen ×8-DMI und die erste SSD kannst du direkt an die CPU hängen.
Zusätzlich noch einen ×4-Slot für die Video-Schnitt-Karte: Geht.
Zusätzlich noch zweimal USB 3.2: Geht. Reduziert die Auswahl halt auf das High-End-Segment, weiter unten gibt es aus Kostengründen meist nur einen.
Zusätzlich noch acht native SATA-Ports: Geht. Schränkt aber die Auswahl extrem ein, weil >6× SATA im Desktop-Segment kaum noch vorkommt, 4× Standard ist und weil es den Spielraum bei den PCI-E-Lanes reduziert.
Zusätzlich 12 Onboard-USB: Geht mit Onboard-Hubs. Das gilt aber bei jeder Plattform, die USB 3.2 kann, und ist in entsprechenden Desktop-Preisklassen kein alzu großes Problem – eher aber bei Workstation-Boards.
Zusätzlich noch einen ×1: Ginge. Allerdings ist mehr-als-ein-Slot-zusätzlich-zu-GPUs im High-End-Bereich ebenfalls rar geworden. In Kombination mit der SATA-Anforderung kenne ich kein Desktop-Mainboard, das beides kann.
Zusätzlich noch einen ×4 auf Reserve: Ginge ebenfalls. Wenn man noch je eine Lane für LAN und WLAN abzieht, bleiben fünf Lanes frei. (Beim Z790 soger vier davon PCI-E, die erste Gen bremst zusätzlich auch schon einen der vorangehenden ×4-Links auf 3.0)

Aber leider ist mir niemand bekannt, der den Maximalausbau exakt so verkauft; das kleinste Extra an anderer Stelle bedeutet bereits Abstriche bei mindestens einem deiner Wünsche. Hier ein paar Boards, die bis einschließlich SATA mitmachen und dann entweder noch den ×4 und USB bieten (Biostar, EVGA) oder aber zwei weitere (×1-)Slots (Supermicro).
Hier wenn man die SATA-Anforderung streicht, aber dafür auf mehr Slots besteht:

Ich persönlich denke, dass das Asus Strix Z790-A deinen Anforderungen näher kommt. Zumindest den Angaben im Preisvergleich nach (die leider nicht immer stimmen):
×16: check
×4 für Video: check
×1 für Sound: check (Bei Nutzung einer Dual-Slot-Grafikkarte => Wakü oder Riser wird Pflicht. Drei Karten zusätzlich zu einer Quad-Slot-Lukü-GPU-Kühlung wird tatsächlich nur von einigen Workstation-Platinen ermöglicht, weil man ATX voll ausreizen muss.)
Triple-M.2: check
Front- und Rear-USB-3.2: Check
Neun weitere USB-3.x-Ports/-Header und nochmal sechs USB 2.0: Check
zweite ×4 für die Zukunft: Check (aber leider nur als 3.0 ausgeführt. :-()
8× SATA: Fail. Gibt nur vier. Aber im Gegenzug einen vierten M.2.

Wenn du auf Single-Slot-GPU runterkommst, wäre auch das Z690-P einen Blick wert. Vorteil: Es hat statt dem vierten M.4 einen weiteren 4.0-×4-Slot. Du könntest also den zweiten ×4 4.0 mit einem 8-fach-RAID-Controller bestücken. Haken: Einer dieser Slots klebt direkt unter der Grafikkarte. Und der USB-Ausbau ist auch schwächer (3.2 nur hinten, weniger Ports insgesamt), was man gegebenenfalls durch Hubs kompensieren kann.

Dritte Alternative: W680 Ace (auch Asus, nicht MSI).
Ich habe auf die schnelle keinen Zugriff auf ein Blockdiagramm, aber wenn der Mini-SAS-Anschluss direkt vom W680 gespeißt wird und kein Controller dahinter steckt, der tatsächlich SAS kann (in den Specs ist nur noch von SATA die Rede), könnten es nicht nur alle deine Anforderungen bis auf Dual-USB-3.2 (nur 1× Front, da wird auch ein Hub unbequem) erfüllen und es hat sogar Platz für luftgekühlte Grafikkarten.

c) Da kann ich leider nichts zu sagen. Intel hat nie ein Hardware-XOR verbaut, die Leistung der stattdessen zweckentfremdeten Rechenkerne ist gestiegen und die Datentransferrate zwischen PCH und CPU regelrecht explodiert (16 GB/s statt 2 GB/s bei X99). Aber @PCGH_Manu testet keine RAID-Verbünde. Genau genommen haben wir schon sehr lange überhaupt nicht mehr großartig SATA getestet, weil alles außer M.2 im Heimnutzer-Bereich quasi nur noch als Daten-Archiv ohne Performance-Anforderungen genutzt wird. Daten zu aktuellen Intel-Implementationen liegen mir somit nicht vor. Aber da der W780 das gleiche Silizium wie alle Sockel-1700-PCHs nutzt, wärst du von etwaigen Problemen mit Xeon-W vermutlich genauso betroffen.

Wenn dann also mal einen Blick ins Grüne Lager zu Threadripper Pro 7000 riskieren, sobald verfügbar. Leider sind die WRX8-Vorgänger eben das Gegenstück zu Xeon W3400, was zu Einstiegspreisen führt, gegen welche die Xeon-W2400-Klasse beinahe günstig erscheint. Zu diesen Sockel-2011-v3-Urahnen hat AMD aber kein Gegenstück mehr (Intel hat "2300" ja auch ausgelassen) und die alten Threadripper 3000 (TRX4) wären eine fragwüridge Anschaffung. (Keine PCI-E 5.0, kein USB 3.2, CPU-Architektur und somit Gaming-Leistung von Ryzen 3000.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, was für eine detaillierte Antwort!!! DANKE!

Und es klärt viele Fragen in Bezug auf LGA1700 - dachte, das sei noch knapper und hab mich wohl etwas von den vielen share-Verwirrungen irritieren lassen, manchmal klang das, als ob kaum Lanes durchgehen!
Vermutlich werde ich noch die ersten Reviews für Xeon abwarten, habe aber immerhin einen Plan B in der Hinterhand, weil es ja irgendwie doch klappen würde, notfalls mit Raid-Karte (wobei da das Angebot mit Win10/11-Treibern ziemlich mau zu sein scheint aktuel - es sei denn, man will genau so viel Geld wie für ein ganzes Board ausgeben)... Und es kann ja bei meinem schönen, aber alten System jederzeit einen Totalausfall geben, auch wenn es überhaupt nicht danach aussieht (super stabil!)...

Noch mini-Fragen / Anmerkungen:
CPU-Tests durch @PCGH_Dave sind dabei wesentlich wahrscheinlicher als Mainboard-Round-Ups
Das wäre aber ein guter Anfang - im Moment habe ich noch überhaupt keinen Plan, welche Prozis überhaupt spannend sind, von bezahlbarkeit ist da noch gar nicht die Rede. Ein Überblick "Welcher Prozi für wen" wäre also toll.

Vier Module DDR4-3200 CL16 erzielen ziemlich genau die gleiche Datentransferrate und haben auch die gleiche absolute (Haupt-)Latenz wie zwei Module DDR4-6400 CL32.
Meintest Du DDR5 hier? Oder ist 4 und 5 am Ende doch so ähnlich schnell, dass es eher so ein Marketing-Ding ist mit DDR5?

Anders sieht die Sache natürlich aus, wenn du im Moment akut RAM-limitiert bist und deutlich mehr Transferrate brauchst.
Nun ja, MEHR brauche ich eigentlich nicht wirklich. Allerdings scheint mir der Speicher gerade in Parallelanwendungen sehr gut zu gehen mit 4 Kanälen. Es kommt oft vor, dass eine Software etwas (mit viel CPU) umcodiert oder Effekte rechnet, eine andere gerade massiv Daten von irgendeiner Platte auf die SSD oder USB kopiert und diverse Down- und Uploads laufen, während das System für die Schnittarbeit geschmeidig ansprechbar bleibt, wobei auch massiver Datenzugriff geschieht, z.B. in 4K, während viel mit dem Cache, also Speicher gearbeitet wird. Wird in solchen Szenarien nicht 2-Kanal-Ram, wenngleich genau so schnell, zum Flaschenhals? Oder läuft das Ganze eher wie ein Raid, so dass quasi jeder Zugriff parallel geschieht und verschiedene Anwendungen gar keinen Unterschied machen? Vielleicht überschätze ich das maßlos...

Dritte Alternative: W680 Ace (auch Asus, nicht MSI).
Das klingt doch spannend. Gibts das auch in "700er"-Neuauflage? Oder ist das überhaupt nötig? Apropos: viele Empfehlungen sind ja die "alte" Generation - hat das einen konkreten Grund? Ist die neue nicht besser? Und klappt das problemlos mit einem 13900K? Was gibts überhaupt für Nachteile der 600er-Reihe außer PCIE3 an einigen Stellen? Ihr habt irgendwo was dazu geschrieben, ich finde das aber grad nicht...
Den fehlenden 2x2-USB hab ich auf einer 4-Lane-Karte ohnehin hier am Laufen, den könnte ich dann dank der vielen Slots stecken.
Und Graka ist quasi egal, die ist Custom-wassergekühlt (1080ti aorus WB), und das wird eine mögliche neue 4080 oder 4090 auch. Gigabyte oder Inno3D iCHILL Frostbite, dürften beide 1-Slot sein...

Etwas ratlos bin ich wegen des SAS-Anschlusses, der mechanisch auf dem Board liegt. Brauche ich da einen Adapter, um an dem einen Anschluss 4 SATA anzuschließen?

Wenn dann also mal einen Blick ins Grüne Lager zu Threadripper Pro 7000 riskieren
Fällt leider aus - mehrere meiner Kollegen haben Probleme mit AMD und der Standard-Schnittsoftware für TV AVID Mediacomposer, das ist mir zu unsicher.


Na schauen wir mal, am Ende hängt alles davon ab, wie sich die Xeons in Games schlagen. Und auch etwas vom Preis, wobei wegen der Langlebigkeit und weils doch "für die Arbeit" ist etwas mehr Budget da ist als für einen reinen Gaming-Rechner... Fühlt sich dann auch nicht so dekadent an :-)

Nochmal vielen Dank! Grüße Trajan von Olb
 
Zuletzt bearbeitet:
- "DDR4": Ja, richtig erkannt, ich meinte natürlich DDR5-6400 CL32. Da das Bezeichnungsystem übernommen wurde, würde die Leistungseinschätzung zwar auch für "DDR4-6400 CL32" gelten, nur ohne die Aufteilung in zwei 32-Bit-Unterkanäle. Aber den gibt es schlichtweg nicht zu kaufen, weil solche Geschwindigkeiten nur mit DDR5 praktikabel sind. :-)

- Multi-Channel-RAM kann man sich eher wie einen RAID-Verbund vorstellen, ja. Die Anfragen werden zwar fein granular bearbeitet und wenn ein Zugiff nur ein bis dreimal maximal 64 Byte über die ersten ein/zwei/drei Speicherkanäle anfordert, könnten die verbleibenden drei/zwei/ein in der Zwischenzeit was anderes machen, das wirkt aber eher wie Command Queing. Einem Prozess einen Speicherkanal fest zuzuordnen, während ein anderer zwei andere nutzt, ist dagegen unmöglich. Bestimmte Daten liegen nun einmal auf einem bestimmten Modul an einem bestimmten Kanal. Dort liegen aber auch Daten anderer Threads, und umgekehrt möchte der erste für maximale Transferraten auch mal alle vier parallel nutzen.

- Bislang ist mir nichts von einem Nachfolger für den W680 bekannt und der "W790" für Sapphire Rapids unterscheidet sich nur durch viermal PCI-E-4.0- statt -3.0-Speed. (Siehe PCGH 04/23, die heute digital erscheint und den versprochenen Infoartikel enthält :-)) Es erscheint also kaum möglich, zwischen W680 und W790 noch einen "W780" zu quetschen. In der Vergangenheit hat Intel die Workstation-PCHs (damals noch mit "C"-Kennung) in der Regel auch über die gesamte Lebensdauer eines Sockels laufen lassen.

- "SAS" als Bezeichnung ist leider unübersichtlich, denn es gibt sowohl die namensgebende Laufwerkslogik, also Serial Attached SCSI in diversen Generationen, als auch eine Vielzahl an mechanischen Verbindungen, die in diversen Rollen genutzt werden. Allein für "Mini-SAS" listet Wikipedia.org hier drei verschiedene mechanische Formen, wobei die modernste und somit naheliegenste, SFF-8643, eigentlich noch den Zusatz "HD" tragen sollte. Gemein ist all diesen Anschlüssen, dass sie vier SAS-Kanäle in einem Anschluss bündeln, der sich dann am andere Ende des Kabels (oder in einer Hot-Swap-Backplane) auf vier Laufwerksanschlüsse auffächert. Die meisten SAS-Controller verstehen sich dabei sowohl mit SAS- als auch SATA-Laufwerken. Man kann die gleiche Steckverbindung aber auch direkt für viermal natives SATA nutzen, ohne SAS-Controller, und nur dann wäre ein gemeinsame RAID-Verbund an den mechanisch normalen SATA-Anschlüssen via Intel-Treiber möglich. Ich vermute, dass Asus dies beim W680-Ace macht und deswegen keine SAS-Lauferkskompatibilität ausweist. Streng genommen ist es dann aber kein "Mini-SAS" mehr, sondern nur gebündeltes SATA im Mini-SAS-Steckerformat. Noch weiter geht U.2, dass ebenfalls den SFF-8643 nutzt, dort aber für einen ×4-PCI-E-Link: SAS, SATA und PCI-E sowie der Superspeed-Teil von USB 3.X sind allesamt bidirektionale, differentielle, serielle Schnittstellen mit ähnlichen Datenraten; können also ähnliche elektrische Bauteile nutzen. Die Befehle eines PCI-E-Host-Controllers wären für ein SAS-Laufwerk natürlich komplett unverständlich, aber trotzdem habe ich für SFF-8643-U.2-Anschlüsse schon die Bezeichnung "Mini SAS" gelesen. Im Zweifelsfall sollte man also vor dem Kauf einer Platine beim Support anfragen, ob das eigene Szenario praktikabel ist, oder eine Rücksendung einplanen.
 
Und gleich nochmal: DANKE!
Wäre ich nicht schon ein Fan von Euch, es wäre spätestens jetzt soweit :-) ... So freundliche und detaillierte Antworten vom Team habe ich noch nirgendwo anders erlebt. Und in dem Tempo... Ich würde mal unterstellen, Euch macht Spaß, was Ihr tut!

Letzte 3 Blitzfragen zu SAS, falls das bei der Datenlage beantwortbar ist: (1) Kann ich denn nun konkret beim oben beschriebenen ASUS Pro WS W680-Ace (90MB1DZ0-M0EAY0) von 4 weiteren SATA3 via SAS ausgehen? Und (2) wenn ja, dann brauche ich quasi ein 1-auf-4 Kabel vom Board zu den HDDs, wenn ich das richtig versteht - ist das dann genormt oder muss Asus das liefern bzw. ist es vielleicht sogar beim Board dabei? Und - final (3) - muss das Board von Asus kommen oder ist das eigentlich egal, weil alle W680 / 790 eigentlich ähnlich gut ausgestattet sind? Dann würde ich da nämlich nochmal einen eigenen Vergleich anstellen... Oder vielleicht habt Ihr die ja schon mal besprochen (mir war so) - dann würde ich mich über die Nummer der Printausgabe freuen, denn die sind ja hier gesammelt...

Grüße Trajan von Olb
 
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