Fall Citadels und DSA Schicksalsklinge: Vorbesteller sollten Gewinner und nicht Verlierer sein - Ein Kommentar von Thilo Bayer

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Innerhalb weniger Tage sind zwei Spiele erschienen, deren Launch man eigentlich nur als Katrastrophe bezeichnen kann. Sowohl das Echtzeit-Strategiespiel Citadels als auch das Remake des RPG-Klassikers Das schwarze Auge: Die Schicksalsklinge fielen bei den Spielern durch - wer blind vorbestellt hatte, dürfte sich gewaltig ärgern. Hoffentlich kein Trend für die Branche.

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Die Aussage "Vorbesteller sollten Gewinner und nicht Verlierer sein" geht doch total an der Realität vorbei, solange die Spieler/Käufer nicht dazu lernen.
Die sind es, die für einen Pappaufsteller und eine besondere Rüstung bereit sind deutlich mehr für einen Vorbesteller-Edition zu bezahlen.
Die sind es, die das Spiel unbedingt sofort zum release haben und spielen müssen - warum auch immer.
Spätestens seit SimCity sollte jedem klar sein, das Vorbestellen den ganzen Markt schädigt: Publisher, Entwickler und Kunde sind am Ende der Verlierer.
Da Publisher Gewinne erzielen wollen, werden sie nichts daran ändern, das sie nun sogar schon Geld ohne fertiges Produkt einnehmen können.
Entwicklern sind vertraglich die Hände gebunden.
Bleibt nur der Spieler, der Vorbesteller-Editionen meiden muß.
Nur so läßt sich Qualität und Support gewährleisten. Nachhaltig.
Jeder, der vorbestellt, sägt am Stuhlbein der Qualität der Spiele.
Von daher geht der Kommentar meiner Meinung nach völlig in die falsche Richtung.
 
Die Aussage "Vorbesteller sollten Gewinner und nicht Verlierer sein" geht doch total an der Realität vorbei, solange die Spieler/Käufer nicht dazu lernen.
Die sind es, die für einen Pappaufsteller und eine besondere Rüstung bereit sind deutlich mehr für einen Vorbesteller-Edition zu bezahlen.
Die sind es, die das Spiel unbedingt sofort zum release haben und spielen müssen - warum auch immer.
Spätestens seit SimCity sollte jedem klar sein, das Vorbestellen den ganzen Markt schädigt: Publisher, Entwickler und Kunde sind am Ende der Verlierer.
Da Publisher Gewinne erzielen wollen, werden sie nichts daran ändern, das sie nun sogar schon Geld ohne fertiges Produkt einnehmen können.
Entwicklern sind vertraglich die Hände gebunden.
Bleibt nur der Spieler, der Vorbesteller-Editionen meiden muß.
Nur so läßt sich Qualität und Support gewährleisten. Nachhaltig.
Jeder, der vorbestellt, sägt am Stuhlbein der Qualität der Spiele.
Von daher geht der Kommentar meiner Meinung nach völlig in die falsche Richtung.

Verlierer ist in der Regel niemand. Wem ein CoD gefällt, der bestellt es nunmal vor. Wem ein ArmA3 gefällt, der bestellt es vor. Wem ein DragonAge: Inquisition gefällt, der bestellt es vor.
Ich habe in meinem Leben auch schon die ein oder andere Vorbestellung getätigt. Aber inwiefern habe ich da verloren? Ich habe gute Spiele bekommen, die mir gefallen haben und für die ich mein Geld gern ausgegeben habe.

Qualität hängt nicht unbedingt mit neuartigem Gameplay oder schöner Grafik zusammen. Auch nicht mit DLCs, die für eine Special Edition aus dem Spiel genommen wurden, um sie seperat in besagter Edition zu verkaufen. Qualität bedeutet vor allem, dass ein Spiel funktioniert, bugfrei ist und die Entwickler handwerkliches Geschick beweisen. Und das tun die Entwickler meistens auch. Selbst das immens große Skyrim gab sich erstaunlich bugfrei für ein solch großes Spiel.

Das einfache Regal an der Wand, das aus schlichtem Eichenholz besteht und stabil ist, weist immerhin auch gute Qualität auf, obwohl es nur schlicht und ohne Zierrat daher kommt.


Hoffentlich kein Trend für die Branche.
Weil zwei kleine Entwickler miese Spiele raus gebracht haben, gleich so eine Befürchtung?
 
Da muss ich RedDragon20 zustimmen! Vorbestellen ist sicher nicht das Problem. Wenn ein realistischer Release-Termin gesetzt wird, macht man auch nix falsch und kann sich trotzdem auf ein gutes Spiel freuen.
Da find ich diesen ganzen Kickstarter Mist viel schlimmer! Wieso sollte ich irgendeinem Spieleentwickler Geld in den Rachen werfen, damit er ein Spiel entwickeln kann? Kein Wunder das gerade kleinere Entwickler und Publisher halbgare Spiele auf den Markt werfen und die erst nach den ersten Einnahmen fertig stellen.
Eigentlich heißt es doch Geld gegen Ware. Zumindest bekomme ich mein Gehalt erst nach getaner Arbeit am Ende eines Monats.

Und wenn ich das Video sehe, blutet mir als DSA-Veteran das Herz! Ohje
 
Zuletzt bearbeitet:
@Parzival
Wenn Du mit "Geld gegen Ware" kommst, dürfst Du auch nicht vorbestellen.

Kickstarter ist insofern kein Mist, weil das Geld direkt zum Entwickler geht und er die volle Entscheidungsfreiheit hat und nicht vertraglich von nem Publisher zu einem vorzeitigen Release gezwungen werden kann.



@RedDragon20
Mir gefallen auch so mache Spiele, nachdem die ersten Ingame-Screenshots als Teaser veröffentlich wurden. Trotzdem bestelle ich nicht vor. Die Gefahr ist viel zu groß, am Ende nur Mist zu bekommen.
Wenn Du bisher nur gute Spieel bekommen hast, dann hast Du Glück gehabt.

Es ist ja nicht so, das diese beiden Spiele oder diese beiden Entwickler die ersten wären. Siehe SimCity. Siehe Alien Colonial Mariens. Die Liste läßt sich fast beliebig verlängern.
Gerade bei ACM sieht man sehr gut, das der Entwickler für Präsentationen geschönt hat. Da kann jeder drauf reinfallen, das kann bei jedem Spiel passieren. Darum sollte man nicht vorbestellen, sondern abwarten, bis die ersten Reviews und Testergebnisse von vertrauenswürdigen Magazinen da sind. Darauf ein oder zwei Wochen zu warten ist doch auch nicht schlimm, oder? Muß man unbedingt am Tag des Release schon spielen? Meist hat man es doch eh mit Einlogproblemen und Warteschlangen zu tun.

Außerdem hab ich nirgends geschrieben, das Qualität was mit Gameplay oder Grafik oder DLCs zu tun hat. Qualität heißt für mich möglichst bugfrei.
Ich möchte nicht sagen, das es früher nur bugfreie Spiele gab. Aber als es noch nicht für jedes Spiel auch eine Vorbesteller-Edition gab, fühlten sich die Spiele zumindest bugfreier an, wirkten ausgereifter, in sich runder und mit mehr Herzblut erstellt.

Wenn der Publisher nun schon Dein Vorbesteller-Geld hat, warum sollte er dann nicht den Entwickler drängen, das Spiel halbfertig zu veröffentlichen?
Wenn man aber erst hinterher bezahlt, muß der Publisher dafür sorgen, das das Spiel auch hält, was man verspricht. Das ist definitiv besser für Entwickler und Spieler.
Insofern sind bei Vorbestellungen alle Verlierer.
 
Wenn ich an DSA denke geht es mir auch nicht um die Grafik. Bei der ursprünglichen Nordlandtrilogie war das Auftreten ja auch nicht so pralle. Trotzdem war es ein super ausgearbeitet Rollenspiel.

Nochmal ein paar Wochen auf ein Spiel zu warten, auf das man schon Monate oder gar Jahre wartet kann aber schon schlimm sein. ^^
Ich bestelle zwar üblicherweise auch nicht vor, aber bei Diablo 3 war ich zum Beispiel kurz davor.
Diablo 3 ist auch ein schönes Beispiel. An sich bugfrei und gut ausgearbeitet. Nur eben absolut nicht das worauf ich gewartet habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Parzival
Wenn Du mit "Geld gegen Ware" kommst, dürfst Du auch nicht vorbestellen.

Kickstarter ist insofern kein Mist, weil das Geld direkt zum Entwickler geht und er die volle Entscheidungsfreiheit hat und nicht vertraglich von nem Publisher zu einem vorzeitigen Release gezwungen werden kann.



@RedDragon20
Mir gefallen auch so mache Spiele, nachdem die ersten Ingame-Screenshots als Teaser veröffentlich wurden. Trotzdem bestelle ich nicht vor. Die Gefahr ist viel zu groß, am Ende nur Mist zu bekommen.
Wenn Du bisher nur gute Spieel bekommen hast, dann hast Du Glück gehabt.

Es ist ja nicht so, das diese beiden Spiele oder diese beiden Entwickler die ersten wären. Siehe SimCity. Siehe Alien Colonial Mariens. Die Liste läßt sich fast beliebig verlängern.
Gerade bei ACM sieht man sehr gut, das der Entwickler für Präsentationen geschönt hat. Da kann jeder drauf reinfallen, das kann bei jedem Spiel passieren. Darum sollte man nicht vorbestellen, sondern abwarten, bis die ersten Reviews und Testergebnisse von vertrauenswürdigen Magazinen da sind. Darauf ein oder zwei Wochen zu warten ist doch auch nicht schlimm, oder? Muß man unbedingt am Tag des Release schon spielen? Meist hat man es doch eh mit Einlogproblemen und Warteschlangen zu tun.

Außerdem hab ich nirgends geschrieben, das Qualität was mit Gameplay oder Grafik oder DLCs zu tun hat. Qualität heißt für mich möglichst bugfrei.
Ich möchte nicht sagen, das es früher nur bugfreie Spiele gab. Aber als es noch nicht für jedes Spiel auch eine Vorbesteller-Edition gab, fühlten sich die Spiele zumindest bugfreier an, wirkten ausgereifter, in sich runder und mit mehr Herzblut erstellt.

Wenn der Publisher nun schon Dein Vorbesteller-Geld hat, warum sollte er dann nicht den Entwickler drängen, das Spiel halbfertig zu veröffentlichen?
Wenn man aber erst hinterher bezahlt, muß der Publisher dafür sorgen, das das Spiel auch hält, was man verspricht. Das ist definitiv besser für Entwickler und Spieler.
Insofern sind bei Vorbestellungen alle Verlierer.

Da ich ohnehin nur SP-Spiele zocke, bleiben mir Loginprobleme und Warteschlangen erspart. :ugly:
Ich nutze zwar Origin und Steam, aber dort hatte ich nie derlei Probleme.

Ich kann zudem natürlich nur von eigener Erfahrung sprechen. Und ich habe auch nur vorbestellt, weil ich vorher wusste, was auf mich zukommen würde. Zumindest habe ich Erwartungen gehabt, die nunmal erfüllt wurden, und ich habe dem jeweiligen Entwickler vertraut. Zugegebenermaßen kann man meine Vorbestellungen an einer Hand abzählen. ^^
 
Die Aussage "Vorbesteller sollten Gewinner und nicht Verlierer sein" geht doch total an der Realität vorbei, solange die Spieler/Käufer nicht dazu lernen.
Die sind es, die für einen Pappaufsteller und eine besondere Rüstung bereit sind deutlich mehr für einen Vorbesteller-Edition zu bezahlen.
Die sind es, die das Spiel unbedingt sofort zum release haben und spielen müssen - warum auch immer.
Spätestens seit SimCity sollte jedem klar sein, das Vorbestellen den ganzen Markt schädigt: Publisher, Entwickler und Kunde sind am Ende der Verlierer.
Da Publisher Gewinne erzielen wollen, werden sie nichts daran ändern, das sie nun sogar schon Geld ohne fertiges Produkt einnehmen können.
Entwicklern sind vertraglich die Hände gebunden.
Bleibt nur der Spieler, der Vorbesteller-Editionen meiden muß.
Nur so läßt sich Qualität und Support gewährleisten. Nachhaltig.
Jeder, der vorbestellt, sägt am Stuhlbein der Qualität der Spiele.
Von daher geht der Kommentar meiner Meinung nach völlig in die falsche Richtung.

Interessante Meinung. Und eine sehr krasse, wie ich finde. Wenn jemand Fan einer Serie ist und sich ein Spiel vorbestellt, dann man kann man dem IMHO nicht vorwerfen, den Markt zu schädigen.
Sorry, das finde ich pervers. :)

Ob ich jetzt bei Kickstarter dem Entwickler das Geld direkt gebe oder eben indirekt, das nimmt sich IMHO nichts. Allein in der Schuld stehen in dem von mir beschriebenen Fall die übereifrigen Publisher, die endlich Refinanzierung suchen. Das ist das Problem. Das wird sich nicht ändern, wenn keiner vorbestellt. Ein paar Lämmer findet man wohl immer.
 
Wenn der Publisher nun schon Dein Vorbesteller-Geld hat, warum sollte er dann nicht den Entwickler drängen, das Spiel halbfertig zu veröffentlichen?.

Das ist wohl eher andersrum, wenn der Publisher dank der Vorbestellungen schon sicheres Geld verdient hat, kann er es sich leisten den Release zu verzögern. Gibt es keine Vorbestellungen muss das Spiel schneller auf den Markt, um das Geld wieder rein zu holen.
 
Interessante Meinung. Und eine sehr krasse, wie ich finde. Wenn jemand Fan einer Serie ist und sich ein Spiel vorbestellt, dann man kann man dem IMHO nicht vorwerfen, den Markt zu schädigen.
Sorry, das finde ich pervers. :)

Ob ich jetzt bei Kickstarter dem Entwickler das Geld direkt gebe oder eben indirekt, das nimmt sich IMHO nichts. Allein in der Schuld stehen in dem von mir beschriebenen Fall die übereifrigen Publisher, die endlich Refinanzierung suchen. Das ist das Problem. Das wird sich nicht ändern, wenn keiner vorbestellt. Ein paar Lämmer findet man wohl immer.
Mir war so, als ob einer aus Eurer Redaktion (oder PCG?) im Nachgang des SimCity oder Alien Colonial Marines Release-Debakels einen Kommentar zu Vorbesteller und deren Boni schrieb und zu genau dem gleichen Schluß kam.
Leider finde ich das trotz SuFu nicht mehr.
Alles, was ich noch zu dem Thema gefunden habe:
https://www.youtube.com/watch?v=q2NTxSyb_uQ&feature=youtu.be
https://www.youtube.com/watch?v=mf5Uj4XIT1Y&feature=youtu.be
Ich bin zumindest also nicht allein mit meiner krassen, perversen Meinung.
 
Das mit dem "pervers" bitte nicht falsch verstehen. :-)

Ich fände es einfach pervers, wenn ein Vorbesteller den Markt schädigen würde.
 
Ich bestelle durchschnittlich pro Jahr weniger als ein Spiel vor - da muss ich mir schon extrem sicher sein. Beispiele: Fallout New Vegas, The Witcher 2.
 
Ich bestelle durchschnittlich pro Jahr weniger als ein Spiel vor - da muss ich mir schon extrem sicher sein. Beispiele: Fallout New Vegas, The Witcher 2.
Ich habe mir z.B. Drakensang - Am Fluss der Zeit (Collectors Edition) damals vorbestellt. Einfach weil ich den Vorgänger sehr mochte und ich ziemlich sicher war, dass Radon Labs mit AFdZ ein besseres Spiel abliefern würde. Sinnvolle Neuerungen (Vor- und Nachteile), eine dichtere Spielwelt, ein höherer Wiederspielbarkeitswert usw. Allerdings (leider) mit kürzerer Spielzeit und weniger Gruppenmitglieder. Nichtsdestotrotz ein sehr schönes Spiel, bei dem ich nicht enttäuscht wurde und bei dem ich zusätzlich noch eine sehr schöne Collectors Edition bekommen habe. ;)

Allerdings beweist gerade dieses Spiel, dass Qualität nicht unbedingt ein Garant für schwarze Zahlen sein muss. Andernfalls hätte Radon Labs überlebt, auch ohne die Übernahme durch Bigpoint. Das Spiel war nur für den PC erhältlich und, obwohl qualitativ hochwertig, für die Masse auch vermutlich etwas zu komplex, trotz Erläuterungen zu den jeweiligen Attributen und Würfen. Und dabei wurde das Regelwerk für das Spiel extra entschlackt und vieles lief im Hintergrund. Weitere Gründe, etwa die Marke "Das schwarze Auge" selbst oder der eher bunte, lustige Grafikstil, könnten hierbei ebenfalls eine Rolle gespielt haben.

Ich denke daher, man muss sich als Entwickler an der Masse orientieren, gleichzeitig aber einen Weg finden, um auch Fans komplexerer Spiele zufrieden zustellen. Hierbei können verschiedene Schwierigkeitsgrade helfen, eine pompös inszenierte Story, leicht verständliches Gameplay, das aber viel Tiefgang besitzt, usw. Natürlich muss auch trotzdem die Qualität stimmen und das Spiel soll möglichst fehlerfrei funktionieren. Aber Qualität allein ist nunmal kein Garant für ein gutes/erfolgreiches Spiel.
 
Es gibt Games, bei denen es sich lohnt vorzubestellen, z.B. arma3 bereits in der Alpha gekauft => Reduziert.
Ansonsten bestelle ich nur Games vor, bei denen ich genau weiß was mich erwartet oder ich die CE unbedingt haben will (z.B. Diablo 3).

Da es aktuell nur wenige Games gibt, bei denen ich gerne bereit bin 50 Euro oder mehr zu bezahlen,
finden die Vorbestellungen nur selten statt.
Oft warte ich lieber ein halbes Jahr und kauf das Spiel dann zu einem reduzierten Preis oder warte auf einen Steam Sale :ugly:
 
Das mit dem "pervers" bitte nicht falsch verstehen. :-)

Ich fände es einfach pervers, wenn ein Vorbesteller den Markt schädigen würde.
Wenn ich es falsch verstanden hätte, hätte ich den Beitrag gemeldet. Ob ein Redakteur auch nen 2 Tagesbann bekommen kann...? :schief:

Worauf ich eigentlich hinaus möchte, sind 3 Aspekte:

1. Warum bestellt man vor? Warum möchte man ein Spiel gleich am ersten Tag haben? Oder sogar früher? Warum kann man nicht warten, bis einschlägig bekannte Magazine das Spiel auf Herz und Nieren getestet haben?
2. Warum sollten die Publisher den Entwicklerstudios mehr Geld für ein ausgereifteres Spiel geben, nachdem sie das Geld vom Kunden schon erhalten haben? Klar, nun ist das Geld vorhanden, sie könnten damit die Qualitätssicherungs unterstützen. Aber man darf nicht vergessen, Publisher sind im "Geld-mach-Geschäft".
3. Welchen Gegenwert bekommt man bei einer Vorbestellung?

Ein Beispiel:
Der Supermarkt (Publisher) kündigt eine neue Obstsorte (Spiel) an. Er stellt Bilder auf (von denen man nicht weiß, ob die nicht geschönt sind).
Das Obst soll knackig, saftig, süß und gleichzeitig sauer sein (Gameplay, Garfik etc). Es heißt Apfel.
Nun bietet der Supermarkt die Möglichkeit, dieses neue Obst vorzubestellen. Als Bonus gibt es ein Foto vom Baum, von dem der Apfel stammt. Dafür möchte der Supermarkt 60ct pro Apfel.
Der Apfel ist aber noch in der Entstehung beim Obstbauern (Entwickler).
Der Obstbauer wird wird während der Entstehungszeit vom Supermarkt finanziert (unrealistisch, ich weiß). Je länger die Wachstumszeit des Apfels, je mehr Aufwand zum Schutz des Apfels betrieben wird (Netz gegen Vogelfraß, Wasser gegen Frostschäden der Blüten etc.) desto teurer kommt es den Supermarkt. Der möchte natürlich maximale Gewinne machen.
Ohne Vorbestellung muß der Apfel am Ende in der Auslage den Kunden überzeugen: Prall, rot, keine Stoß-/Druckstellen, kein Wurmfraß etc. Das heißt, der Supermarkt ist gezwungen mehr Geld für die Entstehungzeit zu investieren.
Mit Vorbestellungen aber kann der Supermarkt schon während der Entstehung die finanzielle Unterstützung kürzen oder ganz einstellen, wenn dem Supermarkt der bisher gemachte Umsatz reicht oder absehbar ist, das zu wenige den Apfel kaufen werden, um so den eigenen Gewinn oder den Verlust möglichst groß/Klein zu halten.
Und wenn ich gewartet habe, bis der Apfel in der AUslage liegt, dann kostet er nur 50ct. Okay, es fehlt das Foto vom Apfelbaum, aber dafür kann ich ihn anfassen und ausgiebig von allen Seiten betrachten. Das ist natürlich keine Garantie dafür, das der Apfel wirklich saftig, knackig, süß und sauer ist. Aber ich kann jemanden fragen, der den Apfel kostenlos testen durfte (Spielemagazin).

Ich hoffe, damit wird deutlich, warum ich denke, das Vorbestellungen zumindest Spieler und Entwickler schädigen, langfristig dann wohl auch den Publishern.
Der Mehrwert eine Vorbestellerbox (Pappaufsteller, CD mit Soundtrack) rechtfertigt oft nicht den viel höheren Preis. Natürlich muß diese Edition teuerer sein, weil ja mehr dazu kommt, Dinge, die ebenfalls was kosten. Aber meiner Meinung nach ist das Preis-Leistungs-Verhältnis schlechter.
Und zu guter Letzt: Erst ein oder zwei Wochen nach dem Release ein Spiel spielen zu können, schadet mir nicht. Mag sein, das ein Vorbesteller einen Vorsprung bekommt, die Frage ist, ob der Vorsprung was bringt/wichtig ist?
Bei SimCity zB ist es egal, wann man seien Stadt beginnt, man kann auch als letzter immer noch eine Stadt bauen.
Und auch bei Spielen wie Battlefield, wo man Zeit braucht, um Erfahrung zu sammeln, um "bessere" Waffen frei zu schalten, so sind diese Waffen doch nicht so overpowered, das man damit verhindern könnte, das Nachzügler nicht auch irgendwann genug Erfahrung für "bessere Waffen" haben.
Bei Singleplayer-Spielen fällt dieses entkräftete Argument eh komplett weg.
Es gibt keinen vernünftigen Grund, ein Spiel vorzubestellen.
Einzig mein Wunsch, meine Lieblingsspielserie zu unterstützen, was aber, wie oben erklärt, langfristig zum Nachteil für den Entwickler und damit für die Spielserie wird.

Ob ich jetzt bei Kickstarter dem Entwickler das Geld direkt gebe oder eben indirekt, das nimmt sich IMHO nichts. Allein in der Schuld stehen in dem von mir beschriebenen Fall die übereifrigen Publisher, die endlich Refinanzierung suchen. Das ist das Problem. Das wird sich nicht ändern, wenn keiner vorbestellt. Ein paar Lämmer findet man wohl immer.
Das seh ich nicht so.
Zahl ich für ein Spiel normal 50€, so müssen davon sowohl Entwickler wie auch Publisher leben.
Zahl ich für ein Spiel 50€ über Kickstarter, kommt alles dem Entwickler zu Gute, das heißt für die gleiche Menge Geld können die gleichen Entwickler entweder länger an einem Spiel arbeiten oder aber für den gleichen Zeitraum mehr Entwickler beschäftigen. Beides sollte dem Spiel zu Gute kommen.

Oder unterliege ich da einem Denkfehler? Hab ich die frei Marktwirtschaft und den Kapitalismus falsch verstanden?
 
Dir gibt aber auch keiner die Garantie, dass der "Apfel" 3 Jahre nach Markteinführung "saftig, knackig, süß und sauer" ist, wenn er dann für 10ct irgendwo rumliegt. (Irgendwie finde ich die Vorstellung dieses Apfels merkwürdig)
Ich kaufe das Spiel, wenn mir der Versuch, das Spiel zu auszuprobieren den Preis wert ist. Und wenn mir ein Spiel vom bisher gezeigten (oder auf Messen ausprobierten) die Vorbestellung wert ist, dann ist es mir im Grunde egal, ob es es 3 Monate später für die Hälfte gibt.
 
Naja, beim Apfel mag das nicht gehen, aber wenn ein Spiel beim Release wirklich "saftig, knackig, süß und sauer war"...warum sollte es das 3 Jahre später nicht sein? Der Apfel vergammelt. Aber das Spiel?

Und das, was man vom Spiel zuvor zu sehen bekam, ist oft geschönt, manchmal hat es sogar garnichts mit dem Spiel am Ende zu tun (sie Alien Colonial Mariens und dessen Messe-Präsentation). Klar bringt es dann nichts, wenn das Spiel 3 Monate später nur noch die Hälfte kostet. Denn Du hast bereits vor Release Geld für Mist ausgegeben.

Ich bin kein Spieletester, darum ist mir allein der Versuch, ein Spiel aus zu probieren, nichts wert und daher bedauere ich auch, das es imemr weniger Demos gibt.
Ich bin Spieler, ich kaufe das Spiel, wenn ich es nicht nur ausprobieren, sondern richtuig (durch)spielen möchte/kann. Und dann ist es mir seinen Preis wert.
 
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