E-Sport: DSOB lehnt Anerkennung nach Gutachten ab

Absolut keine Ahnung wo Du inhaltlich "Es geht um die Definition einer SportART nach DSOB, das schließt Wettkampf nach Regeln zwingend mit ein." hergeholt hast.

Für mich geht es im Artikel um die folgenden Sätze: "Ist E-Sport ein Sport im klassischen Sinne der Körperertüchtigung oder nicht?" und "Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) lehnt es ab, E-Sport als Sport anzuerkennen". Ich lese da nichts von Definition einer Sportart nach DOSB und dem zwingenden Einschließen eines Wettkampfes.

Im klassischen Sinne ist Zocken allein kein Sport. Da liegt der DSOB ja richtig. Aber was bedeutet "im klassischen Sinne"? Um das zu beantworten, nimmt man sich die Definition her, die, wie hier im Thread schon einmal erwähnt, besagt:

Duden schrieb:
nach bestimmten Regeln [im Wettkampf] aus Freude an Bewegung und Spiel, zur körperlichen Ertüchtigung ausgeübte körperliche Betätigung

Und damit ist der Bezug zu Wettkampf und Regeln inhaltlich hergestellt.
Wenn man nun "körperliche Betätigung" nur mit "ich strenge meine Muskeln sehr an" gleichsetzt, dann geht E-Sport als klassischer Sport nicht durch.
Würde man aber geistige Aktivität in Zusammenspiel mit Wettkampfgedanken und Sports- und teilweise Mannschaftsgeist als körperliche Betätigung ansehen, käme kompetitives Computerspielen der Sport-Definition schon näher.

Ich sehe in der ganzen Sache viel Potential, vor allem in Richtung der gemeinnützigen Vereinsarbeit, wenn es denn möglich gemacht würde.

Man hat einen Verein mit mehreren Sektionen (Sportspiele, RTS, MOBA, Shooter).
Es können Mannschaften gebildet werden.
Es kann Taktiktraining (reine Theorie) betrieben werden.
Kindern/Jugendlichen könnten ebenfalls Sachen wie ausgewogene Ernährung nahegelegt werden und als Ausgleich zum Zocken gehört auch klassisch sportliche Betätigung zum Programm.
Teamgeistbildende Maßnahmen können eingesetzt werden.
Trainingspläne können erstellt werden, die den Mitgliedern Zeitmanagement lehrt.
Disziplin, Verantwortung und Durchhaltevermögen sind ebenfalls Werte, die vermittelt werden können, wie in jedem anderen Sportverein auch.
Nicht zu vergessen, der Gruppenzusammenhalt, zwischenmenschliche Interaktionen und auch einfach Spaß am Vereinsleben.

Kompetitives Zocken kann weit mehr als "ich sitz meinen Arsch am PC platt und schubs ein wenig die Maus hin und her" und Vereine wollen nur Geld abstauben sein.
 
Dann zeig doch mal das Counter-Strike oder Dota geistig genau so fordernd ist wie Schach, mit körperlicher Bewegung ist nicht viel, dann bleibt nur noch der geistige Hintergrund. Wissenschaftliche Studien und Analysen die das genau beweisen.

Ich kann das ja mal ganz krass sagen, der geistige Hintergrund beim eSport Counter-Strike und Co ist verschwinden gering. Ich sage das mit Absicht so krass, weil dann auch irgendwann Handyspiele ankommen und Sport sein wollen und es dann auch mal lächerlich wird mit der Definition von Sport. Das wird damit dann auch kein Ende haben VR wurde auch schon erwähnt.

Immer mehr kommen dann dazu und wollen das es als offizieller Sport anerkannt wird und hier muss man ganz klar einen Riegel vorschieben.
Starcraft ist sehr wohl mit Schach vergleichbar, aber eben mit der Blitzschachvariante. Bei Schach wird ebenso Dopamin ausgeschüttet, die Spieler sind keine Roboter und lieben den Erfolg wie jeder andere. Bei beiden fehlt die körperliche Betätigung, was sie als eine Sportart im klassischen Sinne disqualifiziert.
Kampfsportarten haben viel mehr mit Taktik zu tun als man denkt. Da gibt es keinen Lag, man bekommt einen Schlag ab :D Und nein Budo und die andere Gehirnwäsche samt Clanbildung gehört nicht dazu. Es geht eher um die Realzeiteinschätzung von Situationen und dem entprechenden Handeln, und der Ethik, dass man sich des eigenen Körpers als eine Waffe bewusst wird und nicht unnachsichtig damit umgeht.
 
Weil dann der geistige Hintergrund nicht mehr vorhanden ist, bei einem Schachspiel ist man geistig gefordert und das sogar sehr. Bei Videospielen wird aber überwiegend Dopamin ausgeschüttet, also Glücksgefühle empfunden was es aus meiner Sicht eher zur reinen Unterhaltung macht.

Wenn ich das jetzt mit Kampfsport vergleiche, Kampfsport ist sowohl geistig wie auch körperlich enorm fordernd und das schon auf geringen Level. In Japan gibt es das Budo, dazu zählen nur die Kampfsportarten, die auch eine Innere Lehre vermitteln.



Quelle: Budo Kampfkunst – Kampfkunst Magazin

In einer richtigen Kampfsportschule wird nicht nur das Kämpfen gelehrt, sondern auch etwas Geistiges gelehrt und ich betone Kampfsport.

Wie will man eSports da einordnen und als Sport rechtfertigen, es ist geistig nicht sehr fordernd, die meisten Spiele kommen Nichtmal an das geistige Level von Schach heran und körperlich fallen sie auch weg.
Es gibt Sportarten die einen geistig und körperlich enorm fordern. Videospiele sind halt nur Unterhaltung.

Wenn eSport geistig wirklich enorm fordernd wäre, dann kann man es auch als geistigen Sport bezeichnen. Aber, wenn das nur sehr gering ist und so ist es ja auch dann funktioniert das halt nicht als geistiger Sport.

Wenn man der Sache eine Chance geben würde, könnten man heranwachsenden E-Sportlern genau solche Tugenden vermitteln. Wie gesagt, engstirnig und nicht über den Tellerrand gedacht...
Und nur weil du vielleicht beim Zocken nicht groß nachdenkst/nachdenken musst, heißt das nicht, dass jeder andere Spieler das selbe in gleichem Maße tut bzw. nicht tut.
Ebenfalls glaube ich dir nicht, dass bei Profis überwiegend Glücksgefühle herrschen. Beim 0815 Zocker, der rein aus Spaß spielt, mag das so sein.

Ich dreh den Spieß (auch) mal rum: ein Rap-Battle hat Regeln! Ist das also bei Dir dann auch automatisch Sport?

Bei Gesang bedarf es keiner Klärung, ob es Sport sei oder nicht, da es sich um Kunst handelt und somit im Sinne der Gemeinnützigkeit gelehrt werden kann. Singen (genauso wie auch Tanzen) kann gesetzlich anerkannt in einem Verein betrieben werden. E-Sport offiziell als Sport anzuerkennen, wäre der einzige Weg, gesetzlich anerkannte Vereinsarbeit zu leisten. Olympisch werden muss es dagegen nicht gleich werden (genauso wenig wie Singen).
 
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