5,7 Prozent weniger Verbrauch
im Halbjahr bei 10,1 Prozent weniger Wirtschaft
im Quartal sehe ich als gar nicht mal so schlecht an. Im ersten Quartal lief die Wirtschaft noch gut, sollte
im Halbjahr also um maximal 5 Prozent eingebrochen sein und der Lockdown schädigte vor allem Geschäfte, deren Tätigkeit Strom nur zur Beleuchtung verbraucht. Die Industrie muss umgekehrt also im zweiten Quartel bei nur geringen Umsatzeinbußen viel Strom eingespart haben.
Ja, also ein Grund mal wieder die Preise zu erhöhen oder`? Wird ja mal wieder Zeit. Diese Kosten des Stroms kotzen mich nur noch an
Wieso sollte Strom teurer werden, wenn weniger verbraucht wird? Die EE-Ausgleichszahlungen, wenn Atom- und Kohlestrom Netzte blockiert, sorgen zwar teilweise für kuriose Entwicklungen, aber tendenziell wird Strom bei Überangebot billiger und die Kraftwerke sind nun einmal da.
Die Strompreise in Deutschland sind im Europa-Ranking ganz vorne. Grund dafür sind vor allem die hohen staatlichen Abgaben, die in Deutschland rund 52% betragen.
tja da fehlen mir die Worte
Ich weiß nicht, wo dieses Zitat herkommt (jedenfalls nicht aus unserer News), aber in dieser Allgemeinheit ist es falsch. Der Strom selbst ist in Deutschland vergleichsweise billig, aber die Abgabenlast wird einseitig zu Lasten der Endverbraucher verteilt. Da sie Netzausbau und EE-Förderung praktisch im Alleingang tragen, zahlen bei uns Privatkunden und Kleinunternehmer den höchsten* kWh-Preis innerhalb der EU. Aber die eigentliche Elektrizität in Form von Industriestrom für Großabnehmer ist teilweise so viel
günstiger als in Nachbarländern, dass niederländische Unternehmen schon mit der Verlagerung von Produktionsstandorten nach Deutschland geliebäugelt haben. Wir haben also keinen teuren Strom, nur teure Industriesubventionen, die über die Privat-Strompreise abgerechnet werden.
*: Absolut. Relativ betrachtet sind unsere Strompreise nichts außergewöhnliches. Es gibt mehrere Staaten, in denen die kWh kaum billiger ist und Deutschland ist seinerseits ein reiches Land. Vergleicht man Durchschnittseinkommen und Strompreise, lagen wir zumindest 2017 (aktuellere Zahlen habe ich gerade nicht griffbereit) ziemlich genau im Median. Beim Durchschnittsdeutschen hätte das Einkommen für 81 TWh gereicht, beim Durchschnittspanier dagegen nur für 71 TWh. Griechenland 51 TWh, Polen 47 TWh und Dauerschlusslicht Rumänien sogar nur 26 TWh. Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele wie Finnland mit 167 TWh, aber insgesamt zahlen wir für Strom auch nur soviel, wie wir uns tatsächlich leisten können. Zumindest bei mir privat sind die Stromkosten auch eher klein im Vergleich zu beispielsweise Sozialversicherungen oder Einkommenssteuer; "arbeiten gehen" wird in Deutschland also härter bestraft als "Strom verschwenden". In Anbetracht von Arbeitslosenzahlen und Klimawandel bin ich der festen Überzeugung, dass es eigentlich anders herum sein sollte.