Hm. Ich kann in der derzeitigen Situationen nur erkennen und zustimmen , dass (sehr viele) Veteranen das Konzept von BF2042 nicht mögen.
Du scheinst aber im Umkehrschluss anzunehmen, dass ein "veteranentaugliches" BF allen oder sehr vielen Nicht-Veteranen nicht gefallen hätte ("nicht die Lösung wäre")
Das sehe ich als nicht erwiesen an. Konventionelle BFs der Vergangenheit waren immer (unterschiedlich) beliebt. Sollte sich in den wenigen Jahren der Geschmack der Spielerschaft so verändert haben, dass ein konventionelles BF gefloppt wäre? Ich bezweifle das. Denn die 65%, die BF2042 jetzt hassen, hätten ein konventionelles BF geliebt. Plus x Neueinsteiger.
Schließlich haben EA/Dice BF2042 ja auch nicht so "anders" gemacht, weil das konventionelle BF Prinzip nicht mehr angekommen ist. Sondern weil sich der Operatoren-Mist noch effektiver monetarisieren lässt. Und natürlich, weil die Entscheider dort einen monumentalen im Riss im Plätzchen haben, aber lassen wir das mal beiseite.
Ich glaube wie Du, dass sie wieder einmal (ich sage nur "TTK") die Community richtig unrettbar gespalten haben und das nur zu kitten ist, indem beide Lager bekommen, was sie wollen, sprich, dass der nächste Titel ein konventionelles BF wird. Eine entsprechende News wäre Balsam auf die Seelen von uns enttäuschten Veteranen.
Leider geht der neueste Leak in eine ganz andere Richtung....
Und die "plumpen Provokation" werden halt mehr (auch bei mir), weil an sachlicher Kritik einfach alles gesagt ist. Niemand will mehr die seitenlangen Aufstellungen der Punkte schreiben, was alles verkorkst ist an diesem Spiel, und lesen will sie erst recht niemand mehr. Erst recht nicht EA. Man muss schon Großaktionär sein, damit die einem zuhören.
Die letzten beiden Battlefields, 1 und V, sind beide hinter ihren finanziellen Erwartungen zurückgeblieben. Battlefield 1 hat sich zwar sehr gut verkauft (im ersten Jahr), aber die Spielerzahlen konnte man nicht lange hoch halten und das Modell über Erweiterungen ist extrem gefloppt, weder haben die sich gut verkauft, noch konnte man damit dem negativen Spielertrend entgegenwirken. Die Folge war das endgültige Aus für das DLC-Format. Battlefield V ist schon bei den Verkäufen hart auf die Nase gefallen und musste zu allem übel auch noch gegen Black Ops 4 antreten, was eines der kontroversesten aber auch erfolgreichsten COD bis dahin war. Was war Black Ops 4? Genau, ein halber Heroshooter, der mit Blackout den Sprung zu Battle Royal schaffte und gleichzeitig aggressiv die Monetarisierung antrieb.
Ich vermute, EA hat nach dem Battlefield V-Flop aufgegeben ein Battlefield für die Veteranen und Hardcore-Community zu designen. Stattdessen liegt der Fokus nun mehr auf Neukunden, die man viel eher z.B. mit einem Season-Pass zum Geldausgeben bringen kann.
Der Plan scheint nicht wirklich aufzugehen, die Verkaufszahlen waren aber trotz des Shitstormes wohl ausreichend, für mir sieht es jetzt so aus, als wird alles daran gesetzt das Spiel bis zum Start der Season 1 im nächsten Jahr noch auf den Beinen zu halten und dann zu gucken, wie sich die Mikrotransaktionen machen (im Moment kann man ja noch nichts wirklich zusätzlich kaufen). Sollte die Season floppen, sehe ich keine lange Zukunft mehr für BF 2042, wobei man hier auch die Verkaufszahlen nach Weihnachten noch abwarten muss.
Meiner Ansicht nach geht der Trend im Shootergenre seit PUBG einfach zu weit weg von der klassischen Battlefield-Formel und erreicht damit noch nie dagewesene Spielerzahlen (zumindest im Genre), die sich mit moderneren Modellen auch noch viel besser vermarkten und monetarisieren lassen, also win-win für den Publisher. Keine Entwicklung die ich gut heiße, aber die Mehrheit scheint es zu mögen und die Marktanalysten sehen das wohl auch.
Ein "konventionelles" Battlefield als nächsten Teil halte ich für unvorstellbar, erst mal könnte man sich hier schon streiten, was denn überhaupt ein konventionelles Battlefield sein soll, da gab es ja so ein paar.
Weiterhin ist das Risiko groß, ähnlich wie mit BFV die verstreute Community nicht (mehr) erreichen zu können und wieder finanziell hinter den Erwartungen zu bleiben. Im positivsten Fall hätte man ein gut bewertetes Spiel und einen Teil der Community wieder versöhnt, der große finanzielle Erfolg bleibt aber auch dann in jedem Fall aus.
Spiele wie Warzone, oder auch das nicht tot zu bekommende GTAV, sind der feuchte Traum eines jeden Publishers mit maximalen Gewinnen, denn von den Mikrotransaktionen musst du auch keinen Cut an die Plattform oder Händler abgeben und sie erfordern vergleichsweise wenig Entwicklungszeit.
Ich persönlich hätte am liebsten weder ein konventionelles Battlefield, noch ein 2042, sondern endlich mal wieder ein Spiel aus der Reihe, wo kreative Ideen drin stecken und man das Gefühl hat, dass sich irgendwer was getraut hat in der Entwicklung. Gefühlt ist seit BF3 nichts neues mehr passiert in der Reihe, nur BF1 hatte ein paar neue Ansätze, die mittlerweile ja auch wieder verschwunden sind. Ich brauche keine Neuauflage von BF4 oder 1942, die Spiele habe ich schon gespielt.