Das ist falsch, da Bristol Ridge auch schon DDR4 unterstützt!
Ich sprach vom Desktop und AMD hatte zu der Zeit keine dedizierte Desktop-Linie mehr, sondern hatte sich hier schon längst hoffnungslos mit den Bulldozer-Derivaten verfahren (Piledriver waren die letzten FX-Varianten in 2013/14 mit teilweise bis zu offiziellen 220 W TDP in 32 nm).
Bei APUs trifft das tatsächlich zu und mit Bristol Ridge (2016) und fast zeitgleich Carrizo wurde auch DDR4 eingeführt (jedoch auch hier erst deutlich nach Intel).
Die Frage ist, ob Zen 3 davon überhaupt nennenswert profitiert. Wenn es so läuft, wie die 3 Generationen davor, dann ist der RAM erheblich wesentlich teurer und nicht sonderlich schneller. Bei DDR4 konnte man sich ja am Anfang für die 16GB DDR4 2133 ganz bequem 64GB DDR3 2133CL9, die auch noch schneller waren kaufen. Wenn es wieder so läuft, dann kann man sich statt der 32GB DDR5 dann 128GB DDR4 kaufen und hat dabei noch Geld gespart. Die IGPs werden dann völlig ad absurdum geführt, da für den Aufpreis vermutlich auch eine RTX 3060 oder 3070 kaufen, die dann erheblich schneller sind.
Wie oben schon gesagt wurde: interessant wird es erst ab 2022/23, wobei ich eher von Ende 2023 ausgehe.
Ob das "
nennenswert profitieren" in einer marketing/vertriebstechnischen Sichtweise relevant ist, dürfte die wichtigere Frage sein. Manchmal geht es einfach nur darum was Neues vorstellen und bewerben zu können.
Fakt ist, dass Intel einiges releasen wird
(hinzu kommen bspw. noch Tiger Lake 8-Kerner, GPUs und Richtung Jahresende auch der Server Sapphire Rapids SP, was absehbar einiges an Medienaufmerksamkeit auf sich ziehen wird), AMD dagegenhat erst mal nichts wirklich Neues zur Hand *), d. h. es muss auf jeden Fall ein Refresh her, denn andernfalls würde man 2021 nur von der Seitenlinie aus zusehen und das wird sich AMD sicherlich nicht aufzwingen lassen, d. h. einen Refresh dürfte man schon als gesichert annehmen. Ob der auch schon DDR5 unterstützen wird (
sprich, dass man ggf. AM5 vorzieht) weiß ich natürlich nicht mit Sicherheit, aber unwahrscheinlich erscheint das nicht, denn nur einen minor Refresh um irgendwas Neues zu bringen (
bspw. die zuletzt veröffentlichten XT-Modelle waren in der dargeboteten Form quasi vollkommen überflüssig), erscheint eher mäßig erfolgversprechend, insbesondere da man sich schon anstrengen müssen wird gegen Alder Lake (
wobei zu beachten ist, dass bspw. der Zen-16-Kerner für den Mainstream anteilsmäßig nur eine unbedeutende Rolle spielt und im Wesentlichen ein Halo-Produkt ist, dagegen den 12-Kerner dürfte Intel mit einem 8+8-Design durchaus erfolgreich angehen können).
Hier wird man einfach abwarten müssen und eine noch größeres Fragezeichen wirft ein möchliches PCIe 5 auf, bei dem ich aber bei beiden Herstellern nur eine sehr kleine Wahrscheinlichkeit für eine zeitnahe Implementation im Consumer-Markt sehe.
Preistechnisch wird man die Entwicklung einfach abwarten müssen. Absehbar werden sich alle Beteiligten den technischen Fortschritt bezahlen lassen
, das muss aber nicht zwingend heißen, dass es Ende 2021 "unbezahlbar" wird und sehr schnelle DDR4-OC-Module sind auch nicht gerade ein Schnäppchen.
Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber bisher hat AMD in diese Richtung nichts verlauten lassen. Ich vermute mal, dass sie wohl, zumindest bei Zen4, noch zu DDR4 abwärtskompatibel sein werden. Eventuell passen die CPUs auch noch auf den So AM4.
Nein, haben sie nicht, daher ja auch das von mir verwendete "
könnte" (Konjunktive verwende ich nicht zum Spaß
). Ein möglicher Zen3+ und Zen4 wird voraussichtlich einen DDR4/5-fähigen Speichercontroller besitzen, d. h. es hängt nur von der Anbindung ab (bspw. dem Package und/oder Mainboard) was man da am Ende nutzen können wird. Dass der AM5-Sockel abwärtkompatibel zu AM4 ist, kann man auch nicht ausschließen, die Wahrscheinlichkeit erscheint mir aber nicht übermäßig hoch, da das etliche freie Pins bei AM4 an der richtigen Stelle erforderlich machen würde und AM4 ist ja bereits aus 2015/2016? DDR5 implementiert hier grundlegende Änderungen und diese könnten hier auch einen Bruch unvermeidbar machen, aber wie gesagt, hängt auch davon ab ob es ausreichend Platz/ungenutzte Pins bei AM4 gibt, die man nun anderweitig belegen könnte. Und selbst wenn das irgendwie möglich wäre, ist immer noch die Frage ob AMD das auch wollte, denn manchmal ist es auch besser technsich einen sauberen Schnitt zu machen und das Design
from scratch für die nächsten paar Jahre zukunftssicher neu aufzustellen (
bevor hier möglicherweise irgendwelche Altlasten bremsend wirken). Auch hier bleibt mir nur zu schreiben ... wird man abwarten müssen.
Man kann jetzt nur mit recht hoher Wahrscheinlichkeit abschätzen, dass im 2HJ21 (noch vor Zen4) auch bei AMD noch irgendwas "passieren" wird, denn sich Intels Treiben tatenlos anzusehen, kann sich AMD nicht leisten. (Für diese Aussage bedarf es aber auch keiner prohpetischen Fähigkeiten.
)