Ist das nicht interessant? "Gib uns jeden Monat Geld, und wir geben dir die Möglichkeit noch schneller noch mehr Geld als die anderen auszugeben."
Amazon hat das aus Sicht des Marketing schon verdammt clever gemacht. Das muss man, selbst wenn man den Laden aus verständlichen Gründen nicht mag, neidlos anerkennen. Wir haben auch noch ein Prime-Abo, aber vor allem wegen dem Streaming. Das wird, sobald wir mit unserer aktuellen Serie durch sind, auch gekündigt. Bei Bestellungen versuchen wir inzwischen so viel wie möglich nicht bei Amazon zu bestellen. Dennoch muss ich zugeben, dass die Abwicklung im Schadensfall bei Amazon mit weitem Abstand am besten ist. Viel zu oft schon hatte ich bei kleinen Händlern das Problem, dass diese sich selbst in den ersten drei Monaten mit Aufflüchten aus der Haftung schleichen wollten. Und das bei Ware, die ich in meiner Gegend im Einzelhandel schlicht nicht bekomme (z. B. Bekleidung bestimmter Marken).
Ein Angebot für Streaming ohne Schnellversand, der bei mir in mind. 40% der Bestellungen ohnehin nicht eingehalten wurde, gibt es leider nicht. Meistens fehlt bei mir sogar die Option, dass ich den Premiumversand abwählen und den normalen Versand wählen kann. Dabei ist es mir viel wichtiger, dass das Paket zu einem genauen Zeitpunkt und kommt, der nicht unbedingt am nächsten Tag ist. Das Ärgernis ist dann groß, wenn man eine Bestellung einen Tag vor dem Wunschtermin aufgegeben hat und Amazon das Prime-Versprechen mal wieder nicht einhält.
Ich werde diesen Blödsinn ignorieren, wie jedes Jahr. Offensichtlich kann man auch ohne Amazon leben, wer hätte es gedacht.
Sehr richtig. Zudem neigt man, ganz unbewusst, bei solchen Angebotsschlachten stets dazu etwas zu kaufen, was man in der Minute bevor man das Angebot sah noch gar nicht wusste, dass man es haben will. Deswegen sind inzwischen ja auch alle Läden 365 Tage im Jahr mit dem Wort "Sale" tapeziert. Der Wahnsinn geht so weit, dass Produkte keinen einzigen Tag mit einem "normalen" Preis im Regal standen. Es verkauft sich einfach besser, wenn der Kunde meint, er hätte ein Schnäppchen gemacht.
Witzige Begebenheit dazu am Rande: Wir haben als einzigen großen Lebensmittelmarkt einen real in der Nähe. Die haben das Prinzip auf die Spitze getrieben: Dort wird auf dem Preisschild der alte und der neue Preis mit Prozentangabe groß gegenüber gestellt. An sich eine tolle Idee, vor allem wenn Produkte einmal wirklich stark reduziert wurden ist das so schön zu erkennen. Neulich sah ich an einem Joghurt das Angebotsschild:
Reduziert! 4% günstiger. Statt 79 Cent kostete er noch 76 Cent.
Ob sich das in einem gesteigerten Abstatz niederschlug würde ich gerne mal wissen. Das sind Dimensionen bei denen man sich fragt, ob das Drucken des Schildes und die Minute die ein Verkäufer auf sich nahm um das alte Schild gegen das Angebotsschild zu tauschen nicht teurer waren wie der Mehrgewinn aus der Reduzierung. Selbst bei einem Laden der ganz klar über Volumen geht.