AW: Google Stadia und xCloud: Preismodell wie bei Netflix gewünscht und Angst vor Performance-Verlust
Also die Leute sind ja lustig, da gibt es für 10€ pro Monat die Leistung eines Rechners zwischen 700 und 900 Euro (mal grob geschätzt), und dann soll da auch noch der komplette Spielekatalog kostenfrei drin sein O.o ?
Ich habe schon länger das Gefühl dass die Preis-Erwartungen im Spiele Bereich extrem in "Geiz ist geil" (Scheiss MM) umgeschlagen ist. Ok, PC Games waren immer günstiger als Konsolen Spiele und es gab schon in den 90er Jahren Wühltische mit vielen Schnäppchen. Aber wenn ich an die Preise von Konsolen Cartridges denke. Für Cruisin USA für das N64 habe ich damals umgerechnet 120 Euro bezahlt!! Durch die digitale Distribution und Portalen wie Steam und co., ist man es sich inzwischen gewöhnt, bzw. wird erwartet, dass Spiele rasch im Preis fallen und man sich die Platte mit Schnäppchen füll. 60-70 Euro gelten schon als teuer. Man hat lieber 4 Spiele für 80 Euro, als ein Spiel für 60 Euro.
Klar, die Spiele-Flut ist da nicht ganz unschuldig, man hat gefühlt mehr Output. Manches Studio produziert eben auch Masse statt Klasse und da inzwischen Indie-Games sich auch auf den Konsolen im grossen Stil breit gemacht haben, wird man fast erschlagen mit Auswahl. Nun kommt noch das Preisgefüge der Streaming Anbieter. Durch Spotify und co. wurde Musik praktisch wertlos, Netflix und co. sägen gerade am Kino und dem Wert von Audiovisuellen Medien. Man ist es sich gewöhnt für 10-15 Euro pro Monat ein Buffet a Discretion vorzufinden.
Nun rollt diese Welle auch in Richtung Spieleindustrie. Dinge wie der Game Pass haben auch mich schon sensibilisiert. Soll ich ein Spiel kaufen, auf einen Sale warten, oder hoffen dass es bald im Spiele-Abo erhältlich ist? Dazu wird der Markt bereits früh fragmentiert. Microsoft, Sony, Google, Ubisoft, EA....Abo-Modelle und Streaming Dienste anzubieten wird chic, jeder möchte dabei sein. Was Spotify noch auszeichnet, ein Katalog bei einem Anbieter, wurde bereits bei der Filmindustrie wieder zunichte gemacht. Studios wollen eigene Streaming Dienste, die Kataloge werden verteilt und man bezahlt am Ende - wenn man alles haben möchte - 60-70 Euro pro Monat für die Streaming Anbieter.
Wer tatsächlich erwartet er bekommt nun Stadia für 15 Euro pro Monat und dazu alle Games, der ist schon versaut von der Industrie. Aber am Ende dürfte es tatsächlich noch so weit kommen, dafür verteilt auf mehrere Anbieter. Was MS beim Streaming Dienst inkludiert und wie das Preismodell ausschaut (Viele hoffen ja dass das Streaming automatisch beim Game Pass Ultimate dabei ist) wird sich zeigen.
Ich finde das Preismodell von Stadia auch doof, kaufe mir doch keine Games die ich nur streamen kann. Oder Google verlangt 40 Euro im Monat und man bekommt den Katalog, aber dann springen wohl auch einige Studios wieder ab, die ja am Ende Geld verdienen wollen. Google legt einfach die Konsole in die Cloud, ob der Plan aufgeht wird man sehen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich finde man sollte gewisse Dinge schon noch wertschätzen und nicht immer alles für nichts bekommen. Aber der Trend geht da eben in eine klare Richtung. Ich bin ja froh dass ich keine 90 - 120 Euro mehr für Games ausgeben muss. Aber man sieht ja was man bei einigen Anbietern dafür bekommt. Beschnittene Inhalte. Kaufe jetzt die Super-Deluxe-Limited Edition (Digital, LOL) um alle Inhalte zu bekommen, für nur 100 Euro. Diese Politik nervt mich extrem. Warum nicht einfach ein Spiel wo alles dabei ist, dafür findet man sich beim Preis in der Mitte?
Aber die versauen es sich eben auch ein Stück weit selber mit dieser Politik.