Trocknet Flüssigmetall ein?

MetallSimon

PCGHX-HWbot-Member (m/w)
Trocknet Flüssigmetall ein?

Ich habe eben den IHS meiner CPU abgenommen und musste feststellen, dass die Wärmeleitpaste(Thermal Grizzly Conductonaut) komplett trocken war. Neben dem Die war auch ein klein wenig, was noch Flüssig war. Die Temperatur eines Kerns ist mit der Zeit auch (gefühlt) etwas schlechter geworden.
Ist es normal, dass das Flüssigmetall eintrocknet?
 
AW: Trocknet FLüssigmetall ein?

Flüssigmetall kann nicht trocknen, weil es kein Wasser enthält. ;)

Es kann aber durchaus ähnliche Effekte wie "harte" Wärmeleitpaste geben, wenn es mit den zu kühlenden Flächen eine Verbindung eingeht, beispielsweise wird Flüssigmetall über längere Zeiträume eine Legierung mit Kupfer eingehen und gewissermaßen etwas "einziehen" was dann auch zu sehr festen Verbindungen oder schlimmstenfalls Ablösungen führen kann (so dass Wärmeübergänge schlechter werden und man erneut auftragen muss). Bei Nickeloberflächen passiert das dagegen nicht (bedeutet da bleibt der Wärmeübergang zeitlich nahezu unbegrenzt gleich gut).

Kommt halt immer drauf an was man damit so bestreicht. Nickel geht unbegrenzt, bei Kupfer kanns nach ein paar Monaten Probleme geben (muss aber nicht) und Alu löst sich in wenigen Stunden auf. :haha:
 
AW: Trocknet FLüssigmetall ein?

Der IHS vom I7 8700K ist doch vernickelt oder? Ich hab damals nur zwischen DIE und IHS Flüssigmetall aufgetragen und zwischen Kühler und IHS nur normale WLP, weil ich eben von der Problematik mit Kufer und Alu gelesen habe. Die "Kruste" auf dem DIE lässt sich leicht runterschaben, aber auf dem IHS scheint es festgebacken.
 

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AW: Trocknet FLüssigmetall ein?

Der IHS ist normalerweise vernickeltes Kupfer, ja. Bei verlöteten ist da noch Indium/Gold aufgesputtert aber der 8700er ist ja nicht verlötet, da sollte es wirklich nur ne minimale Nickelschicht aufm Kupfer sein. Es könnte sein dass die Nickelschicht SO dünn ist (wir reden hier von Mikrometern...) dass das Flüssigmetall da durchdiffundieren könnte, da weiß ich aber nichts genaues. Dass es auf dem Die selbst leicht abgeht ist klar, auf Silizium haftet Flüssigmetall quasi gar nicht.

Jedenfalls sollte es hier eigentlich keine Probleme über Zeit geben, da das Flüssigmetall in einen vernickelten IHS nicht "einziehen" können sollte.
Aber wenn dus eh aufhast kannste auch einfach ne neue Schickt draufpacken und wieder zu machen, das sollte eigentlich ziemlich ewig halten dann. :ka:
 
AW: Trocknet FLüssigmetall ein?

Der IHS vom I7 8700K ist doch vernickelt oder? Ich hab damals nur zwischen DIE und IHS Flüssigmetall aufgetragen und zwischen Kühler und IHS nur normale WLP, weil ich eben von der Problematik mit Kufer und Alu gelesen habe. Die "Kruste" auf dem DIE lässt sich leicht runterschaben, aber auf dem IHS scheint es festgebacken.

So sieht mein alter vernickelter EK LTX CSQ nach direct Die mit Flüssigmetall Coollaboratory Liquid Ultra aus. Es können also auch vernickelte Oberflächen legieren.

https://extreme.pcgameshardware.de/fullsizeImage.php?i=864517
 
AW: Trocknet Flüssigmetall ein?

Ich hab versucht es runter zu kratzen. Mit einem Holzstab und viel Kraft und Mühe scheint es auch ziemlich Kratzerfrei abzugehen. Man hat dann schwarzes Pulver. Ich hab Bilder gemacht, aber in 3D unterm Mikroskop sieht man deutlich mehr als auf den Bilder.
 

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AW: Trocknet Flüssigmetall ein?

Hey, vielen Dank für die Mühe! :daumen:

Sieht für mich so aus, als ob es eine sehr (!) dünne Schicht geben würde wo das FM doch irgendwas mit dem Nickel veranstaltet. Vielleicht auch einfach eine Entmischung der FM-Legierung an der Grenzfläche (was schwarze Rückstände erklären könnte?).
 
Schon älter, aber ich hatte bei mir das selbe. AMD CPU Heatsprecher und Noctua Kühler. Absolut selbes Bild und ich habe locker an die 50 Alkoholpads verbraten und das wollte einfach nicht sauber werden. Ständig waren die Tücher komplett schwarz. Ich hab dann ehrlich gesagt aufgegeben und normale Wärmeleitpaste draufgepackt.

Grund war übrigens, dass der Rechner nicht mehr bootete. Das Asus Board blieb bei der VGA LED stehen. Erst nachdem ich die CPU neu eingesetzt habe und eben die Wärmeleitpaste erneuert habe, lief der wieder. Ich würde mal sagen, überhitzt und vom BIOS aus Sicherheitsgründen deaktiviert.

Ich habe schon oft Flüssigmetall verbaut und in dem Fall weiß ich genau, dass ich beidseitig das Metall verteilt habe. Das war also relativ viel. Umso erschreckender, dass das passiert ist. Ist übrigens gerade mal 2 Jahre her. War jedenfalls das letzte mal, dass ich Flüssigmetall verwendet habe.
 
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