AW: The Witcher-Serie auf Netflix: Fans fragen sich, wo das zweite Schwert auf dem Rücken abgeblieben ist
Es gibt gewisse Vorteile des Schwertes gegenüber anderen Nahkampfwaffen. Ihm überlegen sind nur Fernkampfwaffen,
Es gibt Situationen, da ist ein Messer Fernkampfwaffen überlegen; oder sogar die bloßen Hände. Sind also demzufolge Messer und bloße Hände Schwertern noch weiter überlegen? - Nein! Weil es keine lineare Hierarchie der Wirksamkeit gibt. Waffen- und Kampfkunde folgt immer dem Prinzip "Stein, Schere, Papier".
der Streitkolben kann Knochen brechen aber nicht schneiden,
Bei gut gerüsteten Gegnern ist nicht viel mit schneiden, da muss vor allem kinetische Energie transportiert werden. Das ist ja auch einer der Gründe, warum Schwerter zunehmend länger und schwerer wurden - damit sie dort, wo sie nicht schneiden, immer noch Wumms haben und von ihrer Reichweite her teilweise den Spieß ersetzen können. Warum sollte man das tun, wenn das Schwert bereits in seiner ursprünglichen Form angeblich die ultimative Waffe wäre?
auch ist er verdammt schwer, dazu kann man sich mit ihm schlechter verteidigen (ähnlich der Axt).
Streitkolben und -äxte sind im Durchschnitt das gleiche Gewicht wie Schwerter. Aber sie haben einen anderen Schwerpunkt bzw. eine andere Ratio von Gewicht zu Schnittfläche zu möglichen Angriffsvektoren. Und als eher einhändig geführte Waffen kann man sie einem Schild kombinieren, der in Defensive und Offensive auch nicht zu verachten ist. Und wenn du schon mal mit einem Schwert auf Schilde eingedroschen hast, wünschst du dir einen Streitkolben oder ein kräftiges Beil.
Mit dem Schwert kannst du Schlagen, Schneiden, Stechen, du kannst gezielt auf Schwachpunkte einer Rüstung zielen.
Das Problem dabei ist: Ein Schwert kann das alles, aber es ist in keiner dieser Kategorien das Optimum. Ein Streitkolben schlägt besser, eine Axt ist besser in der Kategorie Schlagen und Schneiden. Ein Spieß oder eine Lanze stechen besser und wenn du gezielt Schwachpunkte einer Vollrüstung angehen willst, hast du mit einem Dolch die besten Chancen - nachdem du den gepanzerten Kämpfer mit dem Streitkolben weichgeklopft und/oder mit einer Stabwaffe vom Pferd geholt hast. Apropos Pferd: Sich mit einem Schwert gegen Lanzenreiter zu stellen, ist auch keine sonderlich lebensbejahende Idee.
Kettenhemden können ohne große Anstrengung durchstoßen werden,
Wenn dem so wäre, hätten sich die Kämpen nicht die Mühe gemacht, eins zu tragen oder es überhaupt erst zu finanzieren. Wozu sich mit Rüstung abmühen und arm machen, die der Gegner angeblich "ohne Anstrengung durchstoßen" kann?
Spalten zwischen 2 Rüstungsteilen können mit einer Schwertspitze leichter durchstoßen werden, als die Knochen mit einem Streitkolben zu zerschmettern.
Primär geht es beim Einsatz des Streitkolbens nicht darum, Knochen zu brechen, sondern Schilde zu zertrümmern, Gliedmaßen zu lähmen und den Gegner benommen zu machen. Erst dann, wenn er dann am Boden liegt und man mit dem Dolch keine passende Lücke in der Rüstung findet (hängt auch von der Lage ab), versucht man eventuell, den Gegner totzuprügeln.
Schon das Gladius der römischen Soldaten war zu seiner Zeit effektiver als jede andere Waffe.
Aufgrund der Kombination mit der sonstigen Ausrüstung und den Formationen und Taktiken der römischen Legionen. Denn üblicherweise wurde das Gladius zusammen mit dem Scutum geführt - ohne Schild wäre sie sofort nicht mehr so optimal. Hinzu kommt, dass das Gladius innerhalb der üblichen Taktik eher eine Aufräumwaffe war, um bereits durch das Pilum schildlos gemachte und durch Bogenschützen oder Kriegsmaschinen verwundeten Feinden den Rest zu geben.
Ein einzelner Legionär ohne Schild und nur mit dem ach so effektiven Gladius bewaffnet hätte gegenüber einem kampferprobten Barbaren mit Spieß (oder sogar nur einem starken Knüppel) schlechte Karten, wenn er nicht zufällig Maximus Decimus Meridius heißt.