Zusammenstellung eines neuen Allround PCs mit Linux

[Proto86]

Aktuelle PC-Hardware

Ich möchte einen Komplett neuen PC zusammenstellen. der alte soll ganz bleiben, da er verschenkt wird.

Ich möchte

Neuen PC zusammenstellen

Monitor(e)

Momentan älteren Samsung Monitor, Später einen 27 Zoll Gaming Monitor (nicht im Budget mitgerechnet)

Budget

1750

Kaufzeitpunkt

In den nächsten 2 Monaten

Anwendungszweck

1. Spielen
2. Arbeiten / Programmieren
3. Video-Schnitt/-Rendering

Sonstige benötigte Komponenten und Wünsche

SD Card Reader
DVD Laufwerk

Zusammenbau

Nein, ich baue selbst

Speicherplatz SSD (in GiByte)

1000

Hallo zusammen,

Da mein PC leider etwas in die Jahre gekommen ist, möchte ich mir in nächster Zeit eine neue
Maschine zusammenstellen. Der alte PC soll als ganzes an meine Mutter verschenkt werden, ich werde also nichts davon wieder verwenden.

Ich werde den PC hauptsächlich für Spiele nutzen, wobei der Fokus da eher auf etwas älteren, bzw. nicht so ressourcenhungrigen Spielen liegt
(das Spiel, das wohl am meisten Leistung benötigen wird, wäre DiabloIV.)

ansonsten nutze ich den PC hauptsächlich für 3D Modellierung (Fusion360 und TinkerCAD)
bzw. für die Slicer-Programme der 3D Drucker

Hin und wieder noch für Video Dekodierung von GoPro Videos

Wichtig wäre noch, das ich in nächster Zeit wieder auf Linux Manjaro oder Linux Mint als Betriebssystem umsteigen möchte
(Ja, ich weiß, Linux und Gaming ist nicht die beste Kombi, aber ich bin ziemlich lange auf meinen Rechnern auf Linux unterwegs gewesen, und bin nur auf Windows umgestiegen, da ich für die Fortbildung ein paar Programme nutzen musste, die nicht in Linux liefen. Ich habe mich einfach zu sehr daran gewöhnt).
Dafür sollten die Komponenten ausgelegt sein, (also z.B. keine AMD - Nvidia Kombi)

Meine letzten 3PCs habe ich alle selbst zusammen gebaut, das sollte also kein so großes Problem darstellen.

PS: Da ich in einer Altbau Dachgeschosswohnung wohne, in der es im Sommer schon gut heiß werden kann, sollte die Kühlung des Systems doch schon vorsorglich mit etwas mehr Reserven geplant werden.

Falls ich angaben vergessen haben sollte, bitte einfach fragen, danke euch schonmal für eure Hilfe.

 

[RyzA]

Ich kenne mich mit Linux nicht aus. Deswegen halte ich mich hier mit einer Beratung zurück.
Aber das hier habe ich nicht ganz verstanden:

Dafür sollten die Komponenten ausgelegt sein, (also z.B. keine AMD - Nvidia Kombi)

Was spricht denn gegen so eine Kombi?

Darf das nur Intel - Nvidia oder AMD - AMD sein?

 

[Proto86]

Ich kenne mich mit Linux nicht aus. Deswegen halte ich mich hier mit einer Beratung zurück.
Aber das hier habe ich nicht ganz verstanden:


Was spricht denn gegen so eine Kombi?

Darf das nur Intel - Nvidia oder AMD - AMD sein?

Für Linux gibt es von Seiten der Hersteller oftmals keine nativen Treiber. Die bereit gestellten Treiber sind von Seiten Nvidia closed, somit kann die Community nur schlecht darauf angepasste Treiber zur Verfügung stellen. Besonders stark wirkt sich das auf AMD CPU und Nvidia GPU Combos aus, weshalb diese Kombination auf Linux Rechenern oft vermiden wird, (zumindest war das mal so, und ich habe leider keine Berichte dazu gefunden, dass sich das inzwischen gebessert hätte.)

 

[MyticDragonblast]

Das Hauptproblem sind vor allem externe Peripheriegeräte, die nicht "Standard" sind, also irgendwelche wilden USB-Audiolösungen, Streamdecks, Capturekarten und manche Drucker ohne Postscript.

Ansonsten sollte jede Kombination aus Intelprozessor und Amd-Grafikkarte je nach Budget erfahrungsgemäß eine sichere Bank sein. Mesatreiber funktionieren hervorragend und man braucht in der Regel nicht mal den AMD-eigenen Treiber.
Das ist vermutlich auch das, was mit "keine X+NVidia Lösung" gemeint war. Die Nouveau-Treiber sind in der Regel Mist und Nvidias eigener zwar brauchbar, aber afaik immer noch ohne echte Wayland Unterstützung.

Wie gut die asymmetrischen 79xx-X3D-AMD-Cpus laufen kann ich leider nicht beurteilen, auch nicht, ob die Intel bigLittle-Lösung optimal genutzt wird(hatte da bisher noch nichts zum testen unter Linux vor mir).
"Auf Nummer sicher" gehen wäre hieße hier vermutlich Ryzen bis 8 Kerne oder ein beliebiger Intel.

Würde halt bei den Zusatzgeräten und beim Mainboard gucken, was alles unterstützt wird; beim Mainboard vor allem Audiochip, Netzwerkchips(Wlan/Lan). (Intel bietet z.B. für die eigenen Netzwerkchips .deb und .rpm pakete an; einfach gucken, was das Mainboard verbaut hat) Der Rest sollte kein Problem sein.
Die üblichen Standardempfehlungen in dem Preisbereich mit AMD-Grafikkarte sollten nach einer kurzer Prüfung der Mainboardunterstützung problemlos laufen.

 

[Proto86]

Wilde Gerätekomponenten habe ich und werde ich auch nicht einsetzen. eine Noname USB Webcam und ein Logitech Wireless Headset sind so ziemlich das einzige (und beide waren schon unter Linux im Einsatz).

Ich hatte von früher noch die Info, besser keine AMD (CPU) und Nvidia (GPU) Combo aufgrund schlechter kompatibilität unter Linux, und wie du schon schreibst, bezüglich Chips (Audio/Wlan/Lan) auf Intel setzen und Realtek vermeiden.

Da ich momentan nicht mehr so sehr in der Materie drin bin bezüglich Mainboardarchitektur, Grafikkartenspecs usw.
könntet ihr mir sagen was eine gute Ausgangslage (Mainboard?) wäre, auf dessen Basis ich mir dann die entsprechenden Komponenten suchen könnte?

 

[kleinesbaertierchen]

Hallo,
Treiber bei Linux sind im Kernel und meistens bereits alle enthalten. Hersteller auf der ganzen Welt sind interessiert daran, dass Ihre Hardware mit Linux funktioniert. Wegen des Lizenzmodells von Linux kommen die nur in den Kernel wenn die Treiber selber Open Source werden.
Der Nachteil ist, dass Zusatz-Software eben nicht dabei ist.
Zum Beispiel Drucker oder Scanner werden oft tadellos erkannt. Nachteil, wenn diese Geräte eine spezielle Software mitbringen die scannen und drucken in einem Rutsch (=kopieren) ermöglicht, dann geht das meist eben nicht, weil diese Zusatz-Software meist nicht für Linux erhältlich ist. Also muss man halt einmal scannen als PDF speichern und dann noch mal den Druckvorgang anschmeißen und zwar mit 2 unterschiedlichen aber kostenlosen Programmen aus dem Linux Repository. (vielleicht gibts da aber mittlerweile ein Open Source Programm dass das in einem macht, kenne halt nicht jede Software)
Bei Grafikkarten bedeutet das, dass AMD und Intel deutlich einfacher mit Linux funktionieren, weil diese beiden Unternehmen Open Source Treiber anbieten, die bereits im Kernel sind und beide Unternehmen haben dafür gesorgt, dass die Performance keine relevanten Nachteile mehr hat unter Linux. Anders bei nVidia. Ich habe zwar irgendwo mal gelesen, dass die nun auch an einem Open Source Treiber arbeiten, aber ich bin bei nVidia nicht auf dem Laufenden. Nach meinem Wissenstand muss man deren Software-Blob installieren um gute Performance zu bekommen.
Trotzdem ist es natürlich bei allen 3 Grafikkarten Herstellern so, dass die Zusatz-Software unter Linux nicht als Open Source verfügbar ist. Aber ehrlich gesagt, das ist in meinen Augen nur Bloatware. Kram den man eh nicht braucht.

Also meine Empfehlung ist eine beliebige CPU zusammen mit einer AMD oder Intel Grafikkarte.

Ich selbst habe eine Logitech Tastatur, eine xtrfy Maus, einen USB DAC (von SMSL), einen Mustek Scanner, einen Xerox Laserdrucker und externe M.2 Laufwerksgehäuse von Sabrent an meinem Linux hängen. Funktioniert alles tadellos. Nur bei Druckern kann es sein, dass man die PPD Datei auf der Hersteller Webseite suchen muss um den Drucker im CUPS einzurichten.
Bei meinem alten Drucker (Lexmark) habe ich dazu einfach den Windows Treiber heruntergeladen und die PPD Datei da rausgenommen (PPD = PostScript Printer Description), die Betriebssystem-unabhängig ist.

Noch was. Viele Geräte die Uralt sind wie mein Mustek 1200CU Scanner aus den 90er Jahren oder sonst Geräte die unter Windows gar nicht mehr funktionieren oder Geräte, die eigentlich gar nicht offiziell für Linux ausgezeichnet sind funktionieren trotzdem. Zumindest in den Grundfunktionen. Das liegt daran, das viele Geräte gleiche Controller Chips verwenden und im Linux Kernel sehr viele solcher generischen Treiber enthalten sind.

Entschuldigung, ist lang geworden. Manches haben auch andere schon gesagt.
Ich hoffe ich konnte irgendwie helfen.
Grüße,
kleinesbaetierchen

 

[Shinna]

Ein Grundsystem auf Basis AM5 könnte so aussehen. Das Fractal Pop ist eines der wenigen aktuellen Gehäuse was noch Platz für 2x 5,25" Laufwerke bietet. Front USB-C lässt sich nachrüsten. Falls Du das brauchst ist der entsprechende Adapter mit in der Einkaufsliste.

Wunschlisten Geizhals Deutschland

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geizhals.de

Da würden dann bis zu 800€ noch für eine GPU drin sein. Da Du selber sagst deine "Gaming Ansprüche" sind eher gering, würde es wohl auch für eine GPU und ein 27" WHQD Display reichen. Hier würde ich abwarten was AMD in den kommenden Monaten noch an RDNA3 Karten released. Und zu welchen Preisen die dann im Handel sind. Alternativ könnte man auch einfach eine RX6700XT nehmen.

 

[Proto86]

Ein Grundsystem auf Basis AM5 könnte so aussehen. Das Fractal Pop ist eines der wenigen aktuellen Gehäuse was noch Platz für 2x 5,25" Laufwerke bietet. Front USB-C lässt sich nachrüsten. Falls Du das brauchst ist der entsprechende Adapter mit in der Einkaufsliste.

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Da würden dann bis zu 800€ noch für eine GPU drin sein. Da Du selber sagst deine "Gaming Ansprüche" sind eher gering, würde es wohl auch für eine GPU und ein 27" WHQD Display reichen. Hier würde ich abwarten was AMD in den kommenden Monaten noch an RDNA3 Karten released. Und zu welchen Preisen die dann im Handel sind. Alternativ könnte man auch einfach eine RX6700XT nehmen.

Klingt wirklich gut, vielen Dank für die Zusammenstellung.
Vor allem das Gehäuse gefällt mir, dezent und schlicht.
Was den Monitor anbelangt, da würde ich noch ein bisschen warten, und das zusätzliche Budget eher in PC Komponenten investieren, sofern das noch sinn machen würde?

 

[Shinna]

und das zusätzliche Budget eher in PC Komponenten investieren, sofern das noch sinn machen würde?

Wenn Du das Budget ausreizen willst kann man das auch direkt incl. einem 27" WQHD 144hz Display machen. Dazu packt man eine dGPU mit rein. Die hilft beim Video Editing dann. Wenn dir der AMD Treiber Support lieber ist dann nimm die Radeon. NVenc von NVidia ist der leistungsstärkere Hardware De/Encoder. CPU kann man anstelle des 8 Kerners den 12 Kerner nehmen. Für den 12 Kerner dann den angepassten Cooler mit höherer TDP. Und bleibt immer noch unter den angesetzten 1750.

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[Proto86]

Wenn Du das Budget ausreizen willst kann man das auch direkt incl. einem 27" WQHD 144hz Display machen. Dazu packt man eine dGPU mit rein. Die hilft beim Video Editing dann. Wenn dir der AMD Treiber Support lieber ist dann nimm die Radeon. NVenc von NVidia ist der leistungsstärkere Hardware De/Encoder. CPU kann man anstelle des 8 Kerners den 12 Kerner nehmen. Für den 12 Kerner dann den angepassten Cooler mit höherer TDP. Und bleibt immer noch unter den angesetzten 1750.

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Danke dir für die schnelle Antwort, und die zusammenstellung.
Hab das System gleich so bestellt

 

[Shinna]

Dann viel Spaß mit dem neuen System. Und gutes gelingen beim Zusammenbau.

 

[sejoro15]

Hallo zusammen @Proto86 und @Shinna ,

könntet Ihr mir die Zusammenstellung bitte auch einmal teilen? Jemand aus meiner Familie sucht nach Tipps für die Zusammenstellung eines Linux/Ubuntu-Systems.

Vielen Dank im Voraus

MfG

 

[Ellina]

Mal was anderes, Nvidia kommt mit ihren treibern halt nicht hinter her die sind nicht aktuell als ich noch ne nvidia karte hatte wahr die update problematik so das es mir das system halb zerschossen hat wegen grafikoberfläche u.s.w
Sehr freundlich ist das nicht und ich hab da schon viel zeit in linux investiert und kenne mich doch ganz okay aus.

Wie schon einige sagten ist das meiste in Linux kernel daher bedarf es viele sachen nicht und ne AMD GPU ist passe mit in der Quelle drine b.z.w schon gestartet amdgpu und dann läuft die karte rx6800 in meinen fall wunderbahr. Zu spielen kann ich wenig sagen wegen dual boot und anderen dingen.

An sonsten kann ich auch sagen das ich das das system was ich im einsatz habe unter debian 12 stabil läuft. Und mir macht debian zu den vorigen versionen deutlich mehr spaß. Und werde wechseln wenn win10 22h2 kein support hat.