Für mich führt an E-Mobilität im städtischen Raum kein Weg vorbei, denn da überwiegen ihre Vorteile.
Kein Lärm, keine Abgase und genug Lademöglichkeiten (ja könnte noch besser sein).
Da braucht man dann auch keine 300PS Boliden.
Naja also gerade im städtischen Raum ... warum brauch ich da motorisierten Individual-Verkehr und in wie fern ist das nachhaltig? Wenn ich mit nem Firmenwagen zum Kunden muss mit Werkzeug etc. ok, aber warum nehm ich sonst nicht einfach den Bus, die Bahn oder das Fahrrad? Da brauch ich gar keine Teslas oder sonst was in die Richtung und vor allem keine Kleinwägen. Ein Auto brauch ich dann wenn ich größere Sachen transportieren möchte (geht auch mit Spedition, Leihwagen, Carsharing etc.) oder wenn ich irgendwo hinfahren möchte, wo ich mit Öffis nicht gut hinkomme. Also wenn ich mich nur im städtischen Raum bewegen würde, bräuchte ich mir selber gar kein Auto anzuschaffen. Viel zu viel rausgeworfenes Geld und unnötige Umweltsbelastung allein für die aufwändigere Produktion. Nachhaltig ist eigentlich das Auto stehen zu lassen wos geht, nur dann wird der Stromer seinen CO2-Rucksack halt nicht los.
Für mich geht für eine gelungene Verkehrswende ehrlich gesagt nichts an einem gut ausgebauten öffentlichen Nah- und Fernverkehr vorbei (auch auf dem Land). Da müsste man aus- und nicht abbauen und dann schaut man sich den Zustand der Bahn an ... aber gerade in der Stadt funktioniert das in der Regel doch echt gut und früher bin ich die Strecke zu meinen Eltern aufs Land auch mit dem Zug gefahren. Als ich dann allerdings mit Bahncard 50 irgendwann so viel zahlen musste wie früher mal ohne, die Qualität aber nicht zugenommen hat, Züge immer häufiger überfüllt waren und die Umstiegszeiten auch noch ungünstiger wurden ... naja Auto is bequemer, wenn man sowieso eines hat billiger und man steht nicht so viel frierend am Bahnsteig.
Aber das ist vllt. ein anderes Thema.
Aus meiner Perspektive ist Batterie betriebene E-Mobilität keine wirkliche Alternative zu den bisherigen Verbrennern. Nur dasselbe Konzept in nem anderen Anzug. Woher kommt denn die Energie für die E-Autos? Wir schaffe es doch jetzt schon nicht uns mit 100% Erneuerbaren zu versorgen und das wird auch in der verfügbaren Zeit für das 1,5° Ziel nicht mehr passieren. Wenn jetzt alle Leute von Beziner auf E-Auto umsteigen und wir dadurch noch mehr E-Verbraucher haben ... wird das dann besser? Dann brauchen wir mehr elektrische Energie, die dann woher kommt?
Da muss halt mal ein gut durchdachtes Konzept her und umgesetzt werden. Wo soll unsere Energie herkommen und wie können wir wirklich möglichst nachhaltig damit wirtschaften. Dieser blinde Ökoaktionismus machts nicht besser.
Dann hat zwar jeder ne Wärmepumpe und ein E-Auto, muss das ganze aber mit Braunkohle und Frackinggas betreiben.
Ja es gibt durchaus auch Vorteile von E-Mobilität, aber mich wundert es nur sehr wenig, dass ein großer Anbieter wie Hertz, der gerade so aus der Insolvenz raus ist, sich dieses undurchdachte Konzept jetzt nicht mehr ans Bein binden möchte, weil es einfach noch viel zu viele Probleme damit gibt sowohl ökologischer, als auch finanzieller Natur. Da sind noch zu viele Fragen ungelöst, nicht nur wo ich die nächste Ladesäule herbekomme.