Moin, heute habe ich wieder ein Update für euch
Bevor es an das Innenleben der Mod geht, wollte ich erst einmal die Front fertig stellen. Die Blende sowie das Inlay sind ja bereits fertig, also geht es weiter mit der Beleuchtung. Um die gelbe Biene gleichmäßig zu beleuchten, nutze ich das gleiche Verfahren, das auch bei einem sLight verwendet wird. Das heißt (von unten nach oben) einen Rahmen, eine reflektierende Schicht, die Streuplatte mit den LEDs und die sichtbare Ebene (hier: Inlay). Als LED Streifen nehme ich wie sonst auch weiße mit einer Dichte von 120 LEDs/m, da habe ich zum Glück noch Reste von anderen Mods gehabt. Als Streuplatte verwende ich keine mit eingraviertem oder gelasertem Muster, sondern 8mm starkes EndLighten T von Evonik. Das ist speziell für eine gleichmäßige Streuung des Lichts bei Kantenbeleuchtung ausgelegt und hat bisher immer wunderbar funktioniert. Die reflektierende Schicht habe ich bei meinem letzten sLight aus Chrom bzw. Spiegelfolie von Oracal gebildet, mehr Licht erhält man denke ich nur noch durch einen echten Spiegel.
Bleibt also nur noch der Rahmen und den wollte ich nicht wieder mühsam aus Winkelprofilen bauen, sondern meinen Drucker verwenden. Also ging es wieder an den PC, bis dann nach 1-2 Stunden der erste Entwurf stand. Hier seht ihr, wie das ganze dann vor dem Druck aussieht. Das Programm Slic3r erstellt aus dem 3D Model (.stl) die für den Drucker lesbare Datei, damit der nachher weiß, wie, wann und wo er zu drucken hat. Man erkennt auf dem Bild die Linien, die der Drucker abfährt, aber in so einer Datei stecken nicht nur Koordinaten, sondern auch andere wichtige Daten wie die Temperatur für den Extruder (quasi der Druckkopf), das beheizte Druckbett und und und, ich denke ihr wisst worauf ich hinaus will. Hört sich vielleicht erstmal alles sehr kompliziert an, ist es aber überhaupt nicht.
Normalerweise würde ich die Teile in PLA drucken, das ist eines der gängigsten Filamente und ist vor allem für Anfänger sehr gut, da kaum Komplikationen auftreten. Da es allerdings schon bei 60°C seine Formbeständigkeit verliert, entschied ich mich dann doch ABS zu nutzen, auch wenn ich es vorher noch nie benutzt hatte.
Das ganze lief dann auch soweit sehr gut, den "Plastikgeruch" den ABS mit sich bringt bekämpfte ich mit einem weit geöffneten Fenster. Das Wabenmuster was man hier sieht, nennt man "Infill", also die Füllung des Objekts. So kann man viel Zeit und Material sparen, indem man große Volumen nicht zu 100% füllt, sondern durch so eine Struktur.
Doch dann wurde mir das weit geöffnete Fenster zum Verhängnis. Da der Druck schon über 5 Stunden lief, hatte es sich draußen langsam abgekühlt. Dadurch, dass das Teil von unten durchgehend beheizt wird und dann oben drüber die kältere Luft zog, kühlte das Bauteil ungleichmäßig ab, wodurch Spannung entsteht. Das führt dann zum sogenannten Warping. Das Bauteil löst sich durch die Spannung vom Druckbett und verformt sich, der Drucker selbst bekommt davon nichts mit und macht einfach weiter, weshalb die heiße Düse dann durch das bereits gedruckte fährt und es dementsprechend verunstaltet.
Es gibt die Möglichkeit, Warping nach dem Druck zu korrigieren, indem man das Teil gleichmäßig erwärmt und von Hand zurück formt. Allerdings kam es dann noch zu einem Layer Shift, beim Beginn einer neuen Ebene hat der Stepper Motor (vermutlich wegen Überhitzung, da ich die Druckgeschwindigkeit erhöht hatte) einige Stufen übersprungen und dann die neue Ebene um ca. 5mm versetzte gedruckt. Das wars dann, nach knapp 6 Stunden habe ich den Druck abgebrochen und mich frustriert ins Bett gelegt.
Am nächsten Tag habe ich das ganze dann nochmal überdacht und mich dazu entschlossen, das Teil doch aus PLA zu drucken. Die LEDs werden zwar warm, aber nicht so warm, dass das PLA seine Form verliert. Außerdem habe ich den Entwurf nochmal überarbeitet, um Zeit und Material zu sparen.
Diesmal hat das ganze nur knapp 3 Stunden gedauert und es gab auch sonst keine Probleme.
Zur Befestigung des Rahmens habe ich in den Rahmen hexagonale Aussparungen drucken lassen, in die perfekt M3 Muttern passen.
Als nächstes ging es wieder ans Gehäuse, genauer gesagt an die Front. Hier muss jetzt noch einiges weg.
Geschliffen wird natürlich noch, erstmal Probesitzen.
Während ich draußen gesägt habe, hat der Drucker drinnen noch eine 1mm starke Platte gedruckt, die in den Rahmen gelegt wird, damit nach hinten kein Licht raus kommt.
Draußen ging es weiter an die Streuplatte. Ich hatte letztes Jahr schon die Platten für die Mod bestellt, leider etwas zu groß, deshalb musste ich die Streuplatte nochmal kürzen und die Kante neu auf hochglanz polieren.
Danach ein kurzer Test um zu sehen, ob die Platte sitzt.
Die frisch geschnittene Kante muss jetzt nochmal gut geschliffen und poliert werden, damit das Licht später nicht zu stark daran gebrochen wird.
Kombiniert sieht das ganze dann so aus:
Weiter im nächsten Post.. (Foto Limit)