Verkabelung in der Mietwohnung -Hilfe beim Durchblick

lipt00n

Freizeitschrauber(in)
Aloha,

ich bin vor ein paar Wochen in meine neue Wohnung gezogen. Heute kommt der Techniker von Unitymedia und danach habe ich, hoffentlich, endlich wieder vernünftiges Internet. Die Multimediadose lasse ich mir im Arbeitszimmer setzen, damit ich meine Spielemaschine klassisch mit dem Kabel in den Router stecken kann ohne mich irgendwelchen Probleme auszusetzen. So weit, so gut.

Das Wohnzimmer bzw. die Ecke, in der mal der Fernseher stehen soll, ist nun dummerweise der am weitesten entfernte Punkt vom Standort des Routers (gleiche Etage, 3 Wände, davon anderthalb "Außenwände" zum Treppenhaus). Dazu hat die ConnectBox von UM eine innenliegende Antenne, ich kann da also auch nicht mal einfach so mit einer anderen Antennenlösung nachhelfen. Die Gefahr, dass im Wohnzimmer kein oder nur ein sehr schwaches Signal und eine störungsanfällige/langsame Verbindung ankommt, ist also sehr hoch.

Glücklicherweise haben meine Vermieter beim Ausbau der Wohnung vor ~15 Jahren nicht nur in jedes Zimmer einen Kabelanschluss gelegt, sondern auch eine Telefondose gesetzt. Heureka! Im Einbauschrank im Flur ist sowas wie die "Schaltzentrale" und ich vermute, da stand/hing mal der alte DSL Router/die ISDN-Anlage. Für mich jetzt obsolet weil a) genau dort keine Kabeldose ist, ich also meine Hardware da nicht anschließen kann und b) das nicht fachmännisch aufgelegt, sondern nur wirr verdrahtet ist. Here we go:

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Im Arbeitszimmer, Wohnzimmer und Schlafzimmer findet sich jeweils eine TAE-Dose:

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In meiner Theorie ersetze ich die TAE-Dosen durch passende RJ45-Dosen, verbinde im "Schaltkasten" das Kabel vom Arbeitszimmer mit dem Kabel aus dem Wohnzimmer und habe -et voila- ein durchgehendes Kabel ins Wohnzimmer. Da stecke ich dann entweder direkt den Fernseher ein oder meinen alten D-Link DIR 600 als AccessPoint. Das ist die einfachste Lösung und sollte funktionieren, habe ich das so richtig verstanden? Zur Veranschaulichung noch mal eine (mit viel Liebe handgezeichnete) Infografik:

IMG_20170124_103455.jpg

Der oben angesprochene Kabelverlauf ist dabei mit rot dargestellt. Mit blau habe ich nur nochmal die Außenwände nachgezogen, damit das etwas deutlicher ist. Jetzt die Frage: Kann ich das so realisieren oder übersehe ich etwas wesentliches? Und, einhergehend: Wie genau realisiere ich das? Ich hätte jetzt auf der einen Seite Aderpaare miteinander kurzgeschlossen, um dann am Schaltschrank mit einem Durchgangsprüfer das korrekte Kabel zu ermitteln. Das erscheint mir die einfachste Lösung. Oder hat jemand eine bessere Idee? Im Schrank ist leider nichts dokumentiert und die abgehenden Himmelsrichtungen lassen mich mutmaßen, aber keinesfalls wissen.

Darüber hinaus bietet das Setup natürlich noch mehr Möglichkeiten. Ich könnte die Kabel im Schrank auf ein richtiges Panel auflegen und der Schrank bietet auch hervorragende Möglichkeiten, einen Mediaserver/NAS/whatever aufzunehmen, da auch ein Stromanschluss vorhanden ist. Das ist aber alles Zukunftsmusik, weil ich momentan noch keine praktische Anwendung dafür habe. Jetzt ist es erstmal wichtig, eine vernünftige Verbindung ins Wohnzimmer zu bekommen.

Schon mal Danke für jedweden Beitrag ;)
 
Adern kurzschliessen und "durchklingeln" ist die einfachste Methode.

Sind alle Kabel mit 4 Doppeladerpaaren ausgestattet und geschirmt? Dann kannst du problemlos eine RJ45-Dose anklemmen und mit etwas Glück sogar GBit übertragen. Aus Sicht von Erweiterungen könntest du ja dann auch in der "Schaltzentrale" jedes ankommende Kabel mit RJ45 ausstatten und dort einen Switch deponieren. Denn so hast du vorort Netzwerk und wenn ich es richtig seh, gehen 3 Kabel dort rein. Dann hättest du an der dritten Stelle in der Wohnung ebenfalls Netzwerk.
 
Ja, die Kabel passen.

Die dritte Stelle in der Wohnung wäre das Schlafzimmer, da isses aber eher vernachlässigbar. Deswegen ist das noch (ferne) Zukunftsmusik. Aber gut zu hören, dass ich das alles schon richtig verstanden habe ;)
 
Rein von der physischen Verbindung her ist dein vorhaben kein Problem.

Ich gebe aber zu bedenken, dass ggf. die elektrischen Eigenschaften des Kabels ein Problem sein könnten.
Je nachdem, was genau da verlegt ist, ist das Kabel nicht zwingend Ethernet tauglich. Wir sehen auf den Bildern hier nur , dass es sich um ein foliengeschirmtes Twisted Pair Kabel handelt. Das könnte im Worst Case trotzdem nur ein Cat 2 Kabel (1-1,5MHz Betriebsfrequenz) sein. Das würde für ISDN (S0 oder S2m) ausreichen, nicht jedoch für Ethernet.

Schau mal ob du noch eine Kabelaufschrift findest, die da da genauere Auskunft gibt.
Ansonsten ist die Vorgehensweise kurzschließen und durchklingeln absolut ok.
 
Danke für den Hinweis. Werde mal schauen, ob ich noch einen Kabelaufdruck finden kann. Wenn nicht, lege ich den Plan auch auf Eis. Mag nicht 30 EUR in Unterputzdosen von BJ stecken, nur um dann zu merken, dass es eine Schnapsidee war ;)

Das mit dem Konverter ist eine gute Idee, für ~240 EUR ist der WLAN Empfang im Wohnzimmer dann aber doch noch zu gut ;) Danke, trotzdem!
 
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