AW: Tomb Raider und die feminine Seite: "Es ging immer nur um die Brüste" - Rhianna Pratchett im Interview
Naja, auch die Glaubwürdigkeit innerhalb eines Universums hat seine Grenzen. Und ich habe nur wenige Film-Reihen oder ähnliches im Kopf wo das der Fall ist.
Sehr wenige sogar. Auf Anhieb fällt mir da auch nur "A Song of Ice and Fire" ein. Da sterben Menschen und zwar in Massen und auch Hauptcharaktere fallen wie die Fliegen, werden verletzt, verkrüppelt und überleben nicht wie durch ein Wunder alles (sieht man mal vom Zwerg ab
). Ansonsten gibt es im Grunde in jeder klassichen Heldengeschichte mehr Szenen als man zählen kann, wo der Held nicht mehr rauskommen darf, es aber dennoch tut.
Im Grunde ist jedes Medium, indem ein Mensch mehr als 1 echten Kugelhagel überlebt extrem unglaubwürdig. Egal ob Buch oder Film. Spiel mal Uncharted auf Extrem Schwer mit der Auflage jedes mal neu zu starten wenn du stirbst. Das ist realistisch, aber vermutlich unmöglich.
James Bond darf man nicht als einzelnen Film betrachten, sondern müsste sein Leben als solches nehmen, SUperagent hin oder her, realistisch ist der Mann in jedem Film 4 mal gestorben.
Oder 24
... man kann drüber unken wie man will, es war zum Großteil ein Kassenschlager und Straßenfeger, auch wenn es komplett überzeichnet war.
Ich empfinde es generell als unfair dem Spiel als solches gegenüber die gleichen Maßstäbe anlegen zu wollen, ein Spiel ist länger, braucht Gameplay und ein Konzept.
Das Problem von Tomb Raider findet sich doch quer durch die Spieleindustrie, egal ob Shooter oder RPG, in den meisten SPielen fängt man als Bauer/ Rekrut und was weiß ich an und tötet im Verlauf des Spiels die Population von ganzen Ländern, dort fehlt nur meist die emotionale Ebene die TR teils aufbaut.
Mit Voice-Acting, mit der stark gezeichneten Verletzlichkeit von Lara, ihrer Reaktion beim Reh, beim Russen usw.
Ich bin auf den Rest vom Game gespannt, wie auch auf Bioshock Infinite, aber ich sehe die SPieleindustrie da in einem großen Dilemma.
Das Medium Spiel hat viel mehr Erzählpotential als jeder Film, aber so sehr ich auch ein Spiel wie Heavy Rain mochte, ist die Balance zwischen glaubwürdiger Charakterzeichnung/Story (vll nicht Nathan Drakes, aber mit Sicherheit Laras Charakter) und Gameplay extrem schwer (Sandboxspiele mal ausgenommen)
Heavy Rain z.b. war äußerst grenzwertig, hätte ich auch nur 2-3 mal weniger Buttons drücken dürfen oder 1-2 mal häufiger die Klospülung betätigen müssen hätte ich es vermutlich in die Ecke gestellt.
Wenn ich 1 Spiel benennen müsste, was dieses Dilemma gelöst hat, dann war das "Beyond Good and Evil", aber das war eine Ausnahme die auch so nur 1-2 mal funktioniert, die frühen Splintercell-Teile wären vll noch was. Da konnte man schließlich fast alles lösen ohne selbst in Gefahr zu geraten oder zu töten. Wobei das Feuer auf der Bohrinsel schon sehr unreal war
Ich kann für mich persönlich nur sagen, das ich selten in einem Spiel mehr Emotionen für einen Hauptcharakter hatte, wie in TR. Afaik fällt mir da nur FF 10, FF 7, Red Dead Redemption im letzten Drittel, und Lufia bzw Terranigma (wo ich zugegebenermaßen am Ende geweint habe, aber hey ich war jung
).