C= / AMIGA / ATARI würde ich ohne Tastatur immer mit Vorsicht genießen, da viele Spiele natürlich
a) davon ausgehen, dass man immer eine Tastatur hat
b) Da die Joysticks nur 1 Button* haben, wird von den Tasten in sehr vielen Spielen auch gebraucht gemacht
Von daher wäre ein "Maxi" Version wahrscheinlich besser gewesen. Ich habe meinen Mini daher auch abbestellt. Eventuell hat man in der Emulation aber auch vorgesehen, zumindest die Pad-Belegung anzupassen - dann könnte man die häufig verwendete LEERTASTE z.B. auch gut nutzen.
Laut Hersteller kann man whdload verwenden, was auf jeden Fall sehr erfreulich ist. Echte AMIGAs nerven heute mit horrenden Ladezeiten und bei späteren Games natürlich auch mit ihren vielen Disketten, die man oft wechseln muss. Da viele Spiele zudem konkret auf eine Diskette warteten, nützte es auch nicht, die Daten auf die Festplatte zu kopieren (außer bei ein paar Spielen, die das unterstützt haben natürlich).
wdhload ermöglicht es, auch alte Games von einer "Festplatte" (heute natürlich meist USB, SD...) aus zu spielen, ohne noch die Disketten oder Disk-Images wechseln zu müssen.
*) Zumindest der AMIGA kann auch 2 Tasten, aber das haben viele Spiele leider nie genutzt
256 Farben konnte der A1200 auch, der Knackpunkt bei Wing Commander, Wolfenstein und Doom war dass der PC Floating Point Operationen beherrschte und der 68000er, bzw, 68020 nicht. Der 68040 aus dem Jahr 1990 hätte eine FPU gehabt, aber dann sind wir wieder beim Thema Commodore und aktuelle Hardware, den 68040 hatte nur der Amiga 4000 (1994), alle anderen Amigas bei denen 3D Applikationen zum Einsatz kamen hatten meist eine Turbokarte mit mehr RAM und da war ein Slot für eine FPU drauf.
Das Konzept Kühlkörper + Lüfter = mehr Takt = mehr Leistung war auch nicht so Commodores Ding.
Im Hold-And-Modify-Modus (HAM) können alle Amiga tausende Farben gleichzeitig nutzen. Die Standardpalette läuft aber auf 32/64 Farben hinaus, beim 1200/4000/CD32 256. Wobei man solche Zahlen nicht immer direkt vergleichen kann, weil die Rechner noch mit Paletten arbeiten und je nach Auflösung auch weniger Farben übrig bleiben. Gerade der AMIGA hat seine Leistung aus Customchips gezogen. Und ja, die einst mächtige 68000 CPU war am Ende völlig veraltet.
Was FPUs angeht: auch viele PCs hatten keine. Die musste man auch extra kaufen. Allerdings waren so ab 386/486 die Leistungsvorteile insgesamt klar auf PC Seite. Vor allem wurden da auch Festplatten schnell bezahlbar und mit schnellen 486ern für wenig Geld in den Frühen/Mittleren 90ern war der "Drops gelutscht".
Ich sehe bei ATARI und AMIGA auch das Problem darin, dass
a) der Weltmarkt sich stark Richtung IBM/Microsoft ausgerichtet hat, was Softwarekompatibilität anging
b) die Produkte hauptsächlich in Europa erfolgreich waren, in den USA und Asien hingegen eher nicht
c) die hochwertigen und richtig leistungsfähigen Produkte kaum beachtet wurden, da man Commodore und ATARI halt auch mit "Spielzeug" oder "Homecomputer" assoziiert hat.
Neben einiger strategischer Fehler sind dies Gründe, die auch bei besseren Produkten zu besseren Preise die Marken IMHO nicht hätten retten können. Ein gutes Beispiel ist der AMIGA 3000 - ein Profirechner, der es damals mit vielen anderen Workstations und PCs aufnehmen konnte, aber ein Randprodukt in der Nische blieb.