AW: Telekom-Tochter soll Software für Studienplatzvergabe entwickeln
und so ein projekt soll 15 millionen euro kosten? ich glaube die haben sie nicht alle
Wenn so ein System fehlerfrei laufen soll, dann kostet das auch einiges an Aufwand.
Abgesehen von der hochbrisanten Datenlage (diese Software wird Zugriff auf die Abi-Informationen, Studienwünsche, Adressen, ggf. Behinderungsgrad, Tätigkeit in den letzten Monaten im Falle von Wartesemestern,.......... ganzer Jahrgänge haben müssen) hätten etwaige Fehler in der Platzvergabe auch noch massive Auswirkungen auf das Leben von ggf. 1000den Personen. Abgesehen vom moralischen ("oops, da haben wir mal wieder jemandem die Zukunft vermasselt") beinhaltet das auch ein Klagepotential, gegen das 15 Millionen ein Witz sind.
Da steht aber 4 Wochen
nach Semesterbeginn.
Und diese 4 Wochen können, wenn das erste Semester ungünstig aufgebaut ist, bereits die Grenze für ein erfolgreiches Studienjahr sein. Abgesehen davon ist es Studienbewerber aus weniger vermögenden Schichten (ja bereits ohne diese Problematik ein sehr trauriges Kapitel des deutschen Bildungssystems) ggf. unmöglich, einen derartigen Studienplatz anzunehmen, weil man sich auf Wohnheimzimmer eben nicht 4 Wochen nach, sondern lieber 4 Wochen bis 4 Monate vor Semesterbeginn bewerben müsste und auch brauchbare WG Zimmer oder gar günstige Wohnungen lassen sich nicht innerhalb von ein paar Tagen auftreiben.
Wenn man aber erst Anfang November den Studienplatz erhält und dann erst bis Ende Dezember/Anfang Januar umgezogen ist, dann kann man dieses Semester vergessen. Dank dem Wechsel von Hochschul-studiumsstrukturen (Diplom) zu Hochschul-schulstrukturen (Ba/Ma) ist das gleich bedeutend mit einem verloren Jahr, was bedeutet, dass Personen, die auf Bafög angewiesen sind, den vollen Flexibilitätsrahmen ihrer Studienzeit ausgeschöpft haben, ehe sie das erste mal im Hörsaal waren.
(und wohlgemerkt: Diese Schilderung bezieht sich auf die, die gerade nicht zu den 18.000 zählen. Die sind nochmal eine Kategorie weiter. Wer da nicht gerade das absolute Genie ist, für den ist die Zuteilung zu so einem Studiengang nichts weiter, als eine Studienplatzgarantie fürs nächste Jahr und das Recht, sich während der elternfinanzierten Faulenzerei bis dahin "Student" zu nennen)
P.S.: Spekulationen über den Reifegrad von Forennutzern sind zu unterlassen.
P.P.S.:
Bezüglich der Noten sollte man zwischen den Fächern unterscheiden. Medizin ist zu einem erheblichen Teil Paukerei. Leute, die das mitmachen, profitieren davon i.d.R. auch in 90% aller Schulfächer, so dass ein gewisser Zusammenhang mit Schulnoten gegeben ist. Bei Ingenieurswissenschaften mit hohen Ansprüchen an logisches Denken und verknüpfen und wenig inhaltlichem Bezug zu irgendwelchem Schulstoff, dürfte die Sache anders liegen.