Mein Beispiel sollte zeigen, dass Betriebssysteme immer zwischen zwei Stühlen sitzen. Der eine Stuhl mit dem das Betriebsystem stumm im Hintergrund verschwindet (bestes Beispiel Konsolen, wo man als Kunde nur mit kommerziellen Front-End kommuniziert und sehr sehr wenig in grundlegenden Einstellungen herumspielt, geschweige denn mit Treibern). Der zweite Stuhl sind immer die Interessen des Herstellers, der irgendetwas ganz toll findet und den Rest der Welt davon überzeugen will und es daher zur Grundeinstellung macht die man erstmal loswerden muss.
Windows und Linux unterscheiden sich in der Hinsicht nicht. Es gibt immer eine Lösung mit der man das Betriebssystem so verbiegt, dass es konform geht. Es ist auch nicht der Punkt, dass man das kann oder nicht. Der Konflikt entsteht aus der Tatsache, dass ein Betriebssystem zu bedinen (nicht ein Programm, ich meine wirklich das OS) vergleichbar damit ist eine Sprache zu sprechen. Und wenn die User Englisch gewohnt sind, aber die neue Version sprich französisch, die danach arabisch und vierte Version spanisch, dann kann es schon sein, dass man genervt ist. Denn wie gesagt, dort wo ein Betriebssystem im Hintergrund verschwindet ist das egal, aber wenn es aufdringlich wird und man sich an zehn kleinen Details stört die man nachjustieren muss, dann geht es auf den Senkel, wenn das jeder anders macht und jede Oberfläche ihre eigenen kryptischen Menüs und Icons hat.
Mein Lieblingsbeispiel waren immer die Linux Kontextmenüs wo harmlose Infofunktion direkt neben selbstzerstörerischen Plattenaushängen der Root Partition zu finden waren. Dann kam das Windows 11 Kontextmenü und hat gesagt: hold my beer. Kann ich das ändern? Ja. Geht mir das auf den Sack und verschwendet meine Zeit das zu tun? Absolut. Stell ich Microsoft eine Shift-Taste für eine mechanische Tastatur in Rechung? Vielleicht.