News Schaden am GPU-Kühler: Der8auer zeigt, was Flüssigmetall auf Aluminium anrichten kann

Ich habe viel zu viel Respekt vor der leitfähigkeit von Flüssigmetall. Ich arbeite zwar konzentriert, aber es ist selbst bei normaler WLP. Das Zeug verteilt sich wie Nutella von selbst und taucht an Orten auf, die man bewusst nie berührt hat. ;)

Bin mit MX4 bisher immer gut gefahren obwohl sie etwas zäh ist. Als nächstes werde ich mal MX6 testen. Die soll etwas flüssiger sein.
 
Für mich kam Flüssigmetall nie in Frage, das Risiko steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Gute WLP reicht. (Wobei ich da mehr auf die Auftragbarkeit als das letzte Grad Leistung achte)
 
Für mich kam Flüssigmetall nie in Frage, das Risiko steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Gute WLP reicht.

das kann ich so einfach nicht stehenlassen

denn das Köpfen eines 4770k war mit Umstieg auf Flüssigmetall ein echtes Upgrade, und das kann man einfach NICHT mit guter WLP kompensieren

auch das Risiko lässt sich minimieren wenn man sich an gewisse Regeln hält (SMDs shielden und der Kühler / Heatspreader sollten das richtige Ausgangsmaterial haben)
 
Keiner der Fett auf 'nem Die haben will...
Wieso, fasst du den nochmal an, nachdem du ihn mit Alkohol gereinigt hast? Da würde ich mir eher Sorgen machen, dass Dreck aus der Atemluft darauf landet.
Blöd ist nur, dass LM so sehr beworben wird. Es stimmt schon, die Temperaturen sind geil, aber man muss es auch richtig anwenden und da gehts los.
 
Naja, gibt es irgendwo einen Warnhinweis? Leider wird es eben als ganz normales Zubehör verkauft und wenn jemand unerfahrenes liest, dass Produkt xy besser ist als zum Beispiel eine MX-4, dann wird es gekauft.
Ich hätte es nicht gewusst, habe mich mit der Thematik allerdings auch nie beschäftigt, da ich kein Interesse an solchen Spielereien habe und mir normale Wärmeleitpaste reicht.


Leider nicht, denn:

Steht in (fast?) jeder Produktbeschreibung, in jeder Anleitung und in jedem lesenswerten Artikel zum Thema.
In Anbetracht der gegen null gehenden Quote von High-End-Kühlern mit Alu im Kontaktbereich und dem eher geringen Interesse an High-End-Wärmeleitmitteln bei Mittelklassekäufern sind aber Probleme trotz "RTFM"-Missachtung sehr selten.

Dann empfehle ich mal zu schauen, was Indium so bei Tierversuchen bislang anrichten konnte.

EDIT

Selbst jeder Fabrikant von Motorenöl ist verpflichtet einen dickes Sicherheitsdatenblatt bereitzustellen, aus dem u.a. Effekte bei Tierversuchen beschrieben werden.

Was haben wir bei Thermal Grizzly? Eine Kurzanleitung und eine FAQ.

Ich weiß nicht, wie es bei TG ist, aber von Coolaboratory habe ich damals problemlos ein Sicherheitsdatenblatt erhalten. Aber da steht halt kaum etwas bedenkliches drin: Wenn man es nicht oral aufnimmt, ist die größte Gefahr das Austrocknen der Haut bei längerem Kontakt, weil es eben eine fettfreie, aber Fett aufnehmende Substanz ist. Man muss gar nicht zu Motoröl greifen, um etwas "toxischeres"/bedenklicheres zu finden. Ein groß Teil aller Putzmittel ist weitaus aggressiver, von so etwas wie Spülmaschinentabs ganz zu schweigen. Wie viele davon werden mit koplettem Sicherheitsdatenblatt geliefert?
 
Ein groß Teil aller Putzmittel ist weitaus aggressiver, von so etwas wie Spülmaschinentabs ganz zu schweigen. Wie viele davon werden mit koplettem Sicherheitsdatenblatt geliefert?

Im Fallle von Somat, wird man auf die Henkel-Webseite verwiesen. Dort kann man sich das Sicherheitsdatenblatt dann herunterladen: https://www.mysds.henkel.com/index.html#

Bei TG gibt es ein nettes Faltblatt: https://www.thermal-grizzly.com/downloads

Aber frag' mich nicht, ob es im Fall von TG überhaupt eine Verpflichtung gibt ein solches Dokument bereitzustellen. Nicht nur hinsichtlich der gesundheitlichen Folgen, sondern auch hinsichtlich der elektrischen Leitfähigkeit und chemischen Reaktionen.

Vielleicht kann uns das ja @der8auer beantworten? :ugly:

EDIT

Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass das hier betroffene Flüssigmetall ein Gefahrstoff sein könnte, wenn man es unter die Gefahrstoffordnung subsumieren könnte, die gemäß §3 Absatz 2 in Verbindung mit Anhang I der Verordnung(EG) Nr.1272/2008 Nr. 2.16 Stoffe, die korrosiv gegen Metalle sind, auflistet.

 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz ehrlich. Wer hat jemals auch nur einen der Zettel zu Wärmeleitpaste gelesen, abseits von Enthusiasten oder Testern, die wissen wollen, was drin ist?
 
Ganz ehrlich. Wer hat jemals auch nur einen der Zettel zu Wärmeleitpaste gelesen, abseits von Enthusiasten oder Testern, die wissen wollen, was drin ist?

Einfache Antwort. Abmahnanwälte und Verbraucherschützer, die ebenso Abmahnungen verschicken.

Nachdem ich mich jetzt etwas näher in die Verordnungen eingelesen habe, könnte das interessant werden.

EDIT

Es gibt keine Pflicht das Sicherheitsdatenblatt unmittelbar zur Verfügung zu stellen, aber es muss gemäß Artikel 31 Nr. 8 Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 kostenlos auf Verlangen zur Verfügung gestellt werden, wenn es denn eines gibt.
 
das kann ich so einfach nicht stehenlassen

denn das Köpfen eines 4770k war mit Umstieg auf Flüssigmetall ein echtes Upgrade, und das kann man einfach NICHT mit guter WLP kompensieren

auch das Risiko lässt sich minimieren wenn man sich an gewisse Regeln hält (SMDs shielden und der Kühler / Heatspreader sollten das richtige Ausgangsmaterial haben)
Sorry, aber für die allermeisten Nutzer, steht bereits das Köpfen einer CPU in keinem Verhältnis von Ertrag und Risiko.
 
solche Leute wie du sie beschreibst kommen nicht einmal auf den Gedanken sowas zu tun gedenke denn überhaupt über sowas nachzudenken

alle anderen setzen damit auseinander, sind vllt sogar technisch/handwerklich begabt, also keine Grobmotoriker oder lassen es von Leuten mit ausreichend Kenntnis durchführen
 
solche Leute wie du sie beschreibst kommen nicht einmal auf den Gedanken sowas zu tun gedenke denn überhaupt über sowas nachzudenken

alle anderen setzen damit auseinander, sind vllt sogar technisch/handwerklich begabt, also keine Grobmotoriker oder lassen es von Leuten mit ausreichend Kenntnis durchführen

mmh, hast du nen Goldesel im Keller oder möchte Oma ihr Erbe bereits verteilen?

Weil ich mir ein Köpfen von 800,- € CPUs nicht leisten kann, bin ich ein technisch unbegabter Grobmotoriker?
Scheinbar gehöre ich zu der Minderheit hier, die weder genug Ahnung noch Geld zur Verfügung hat, um sich hier am Austausch zu beteiligen, ohne dafür angefeindet zu werden.

Muss sagen, dass mir der Tonfall in diesem Forum täglich weniger gefällt.
 
das Köpfen einer CPU ist nicht teuer um den Delid Die Mate und Silikonkleber zu kaufen

der Größe Aufwand ist Zeit und Sorgfältigkeit

ich will oder wollte dich auf keinesfalls angreifen, sondern dir nur meine Erfahrungen damit näherbringen
 
solche Leute wie du sie beschreibst kommen nicht einmal auf den Gedanken sowas zu tun gedenke denn überhaupt über sowas nachzudenken

alle anderen setzen damit auseinander, sind vllt sogar technisch/handwerklich begabt, also keine Grobmotoriker oder lassen es von Leuten mit ausreichend Kenntnis durchführen
Normale Kunden fragen aber gerne mal nach Flüssigmetall, weil es laut Internet besser als Paste wäre. Ich habe schon Leute gesehen, die dachten ihr Intel boxed Kühler wird zum Noctua, wenn sie nur Flüssigmetall verwenden. Es ist etwas für Leute, die wissen was sie tun. Für alle anderen lohnt sich das Zeug nicht.
 
Anbei die Sicherheitsdatenblätter für die TG Conductonaut. Der TG-Service hat die mir auf Anfrage innerhalb von 24h zur Verfügung stellen können. Leider sind diese nicht direkt auf der Webseite herunterzuladen.

Äußerst interessant was da drin steht und ich bezweifle sehr, dass die Anwender mit Schutzbrille und Handschuhe wie empfohlen hantieren.

Und wie zu erwarten ist es wegen seinen korrosiven Eigenschaften gegenüber Metallen mit einem Gefahrenhinweis versehen.
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ich nutze auch keine Handschuhe oder Schutzbrille. Aber die Kinder sperre ich immer weg wenn ich daran arbeite :)
 
Anbei die Sicherheitsdatenblätter für die TG Conductonaut. Der TG-Service hat die mir auf Anfrage innerhalb von 24h zur Verfügung stellen können. Leider sind diese nicht direkt auf der Webseite herunterzuladen.

Äußerst interessant was da drin steht und ich bezweifle sehr, dass die Anwender mit Schutzbrille und Handschuhe wie empfohlen hantieren.

Und wie zu erwarten ist es wegen seinen korrosiven Eigenschaften gegenüber Metallen mit einem Gefahrenhinweis versehen.

Ich weiß nicht, wie vertraut du mit Sicherheitsdatenblättern hast. Aber es wird sehr schwer eins zu finden, dass nicht auf Handschuhe und Schutzbrille verweist. Z.B. der vor dem Auftragen von Wärmeleitpaste beliebte Einsatz von Isopropanol oder gar Aceton verlangt in der Regel (solche Datenblätter werden von Anbietern zusammengestellt) genau die gleiche Schutzkleidung.

Zusätzlich zu diesen paar P-Hinweisen hast du da dann auch noch drei R-Sätze und drei H-Einstufungen zum Thema Schläfrigkeit/Benommenheit, leicht entzündbar und schwere Augenreizungen. Dementsprechend explizite Verhaltensregeln, Auflagen zur Lüftung, Entzündungsvorbeugung und Brandschutz bei Lagerung und Einsatz, zu überwachende toxikologischer Parameter nebst entsprechender Liste lethaler Dosen, etc.. Und wenn du ins Detail gehst, wird aus "Schutzhandschuhen" dann auf einmal spezifisch "chemikalienbeständig EN374" (Durchdringungszeit beachten und entsprechend regelmäßig austauschen!) und ans andere der Extremitäten "chemikalienbeständige Sicherheitsschuhe oder -stiefel", die Schutzbrille muss "dichtsitzend" seind und wenn "gute Raumbelüftung" oder ein Abzug nicht gegeben sind, erübrigt sie sich vermutlich sowieso, weil du einen Atemschutz mit Filter A-P1 tragen sollst.

Und das ist noch simpler Reinigunsalkohol, guck dir besser nicht an was z.B. bei den gewässergefährdenden Zusätzen für Wasserkühlungen so alles zu beachten ist. Da fragt man sich wie die überhaupt kommerziell verbaut werden müssen, denn außerhalb des privaten Raums sollte man gut begründen können, warum man nicht alle Auflagen/Vorschläge perfekt umsetzt. Sonst steht man mit einem Bein im Knast und mit dem anderen im Armenhaus, sobald sich ein Mitarbeiter auch nur den Hauch eines körperlichen Schadens zuzieht.

Ist Flüssigmetall deswegen Kinderspielzeug? Nein. Steht ja auch so im Sicherheitsdatenblatt. Insbesonder wer aus Alu besteht oder sich regelmäßig alles in Augen und Mund steckt, muss aufpassen. Aber verglichen mit vielen anderen Substanzen, mit denen Bastler tagtäglich sorglos hantieren, ist eine Substanz mit der Einstufung "Wenn die üblichen Regeln der Arbeitshygiene eingehalten werden, besteht kein signifikantes Risiko beim Umgang mit den Produkt.", der Gefahr "Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen." und der Notfallplanung "Keine besonderen Erste-Hilfe Maßnahmen erforderlich.", sicherlich nicht die bedenklichste. Mit großem Abstand gefährlicher (aber auch praktisch) sind auf alle Fälle die Spritzen mit Kanüle, in denen Coolaboratory und Alphacool ihre Variationen verkaufen/verkauft haben. :-)
 
Generell kann es nicht schaden, beim Auftragen von Wärmeleitpaste Einmalhandschuhe zu verwenden, damit die Substanzen nicht über die Haut aufgenommen und von der Leber "verarbeitet" werden müssen wie eine Hautcreme. Ich weiß gar nicht wie oft ich schon mühsam versuchen musste, Wärmeleitpaste von den Fingern beim Händewaschen wegzubekommen, das wäre mit Einmalhandschuhen vermeidbar gewesen.
 
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