Verstehe nicht warum sie es bei aktuellen 79xx CPUs nicht auf beiden dies gemacht haben ...
Der stacked Cache ist sehr empfindlich gegenüber hoher Spannung. Das bedeutet, dass man Chiplets mit 3D-Cache drauf nicht hoch takten kann da sie sonst draufgehen. Eine CPU die überall 3D-Cache draufhat ist damit gezwungen, rund ein GHz weniger zu laufen als möglich wäre ohne Cache. Das ist irre effizient und in vielen Workloads auch schneller als hochtakten ohne Cache aber in manchen Anwendungen die nicht vom Cache profitieren ists langsamer und vor allem ist die Kundschaft weitestgehend, sorry, blöd. Die kaufen die 5,x GHz CPU statt der 4,x GHz CPU auch wenn letztere schneller und effizienter ist.
Ein Chiplet ohne und eins mit Cache zu verwenden macht zwar das Scheduling schwerer aber man kann eine sehr effiziente CPU verkaufen die trotzdem eine hohe Maximaltaktrate auf der Packung stehen hat.
@Alk: Dein Erklärungsansatz geht voraussichtlich an den Gegebenheiten vorbei.
Ausschlaggebend sind hier m. M. nach für AMD zwei Faktoren:
a) Fertigungskosten (damit einhergehend ggf. auch Packaging-Kapazitäten), denn das Stacking ist hochkomplex und teuer. Mit einem zweiten stacked-CCD würde man sich die Marge signifikant verringern oder müsste den Verkaufspreis noch weiter anheben.
b) Vergleichende Performance, den ein solcher Dual-stacked-7950X3D wäre in quasi allen anderen Anwendungsgebieten durchgehend langsamer (teilweise gar signifikant) als sein reguläres 7950X-Gegenstück, d. h. diese Modellvariante wäre noch eimal mehr ein reines Gaming-Produkt geworden.
Darüber hinaus ist es aber auch selbst in dem Falle schwer zu vermarkten für AMD, denn es bliebe ja bei 96 MB L3$ (
den Cache kann man bei 2 CCDs nicht einfach doppelt anrechnen) und man müsste argumentieren, dass die Konkurrenz mit 5,8/6,0 (bald gar vermutlich 6,2) GHz @Stock unterwegs ist, während man selbst nicht über 5,4 GHz kommt.
Das Anbieten des Cache auf nur einem CCD ist für AMD der goldene Mittelweg ohne gleiche eine neue Produktkategorie anbieten zu müssen, nämlich die schon oben erklärte reine Gaming-CPU, die zudem für HighEnd-Enthusiasten in vielen Fällen nicht mal nennenswert was bringt, weil die vielfach hart im GPU-Limit spielen.
Man kann die Kosten im Zaun halten und damit einen attracktiveren Verkaufspreis anbieten und hat gleichzeitig noch eine etwas ausbalanciertere Gesamtleistung, da man (wenn das Scheduling korrekt funktioniert) noch den hochtaktenden, regulären CCD hat, der einem zudem auch erlaubt einen Boost-Takt auf die Packung zu schreiben, der nicht ganz so weit von der Konkurrenz entfernt ist.
*) Die Frage wäre eher, warum AMD die Fanbase damals absichtlich in die Irre geführt hat, denn man sprach Mitte 2021 explizit von mit V-Cache gepimpten HighEnd-SKUs und nicht etwa von etwas wie dem 8-Kerner.
Die Antwort ist wohl die gleiche wie heute auch: Medienflaute und nichts Neues zu berichten im Consumer-Space, also muss man sich irgendwie behelfen und im Zweifelsfall auch mal was ausgraben oder konstruieren um nicht der Konkurrenz die gesamte Medienaufmerksamkeit überlassen zu müssen.