Prozessor überhitzt nach wenigen Minuten unter Vollast

murkskopf

Freizeitschrauber(in)
In meinem Rechner steckt seit Jahren ein Intel Core i7-4770K. Ich hatte in anfangs nur milde übertaktet (All-Core-Turbo um 100 MHz angehoben) und das auch mehr aus Interesse als aus Not. Nun habe ich zum ersten Mal festgestellt, dass wirklich mein Prozessor bei einem Spiel an seine Grenzen kommt und zum Flaschenhals wird. Also habe die Übertaktung ein wenig angehoben, vorsichtig die Spannungen optimiert (weniger Spannung als zuvor, trotzdem "stabil genug").

Bei meinen Stresstests ist mir nun aufgefallen, dass nach einigen Minuten die Temperatur sprunghaft ansteigt. Während der ersten ~5-10 Minuten bei einem Prime95-Durchlauf mit 3,9 bis 4,0 GHz All-Core-Turbo liegt die Temperatur bei maximal 65° Celsius, danach springt sie binnen 30 Sekunden auf über 80°C, ehe es dann zur Drosselung kommt.


Liegt das daran, dass meine WLP vertrocknet ist und lässt sich das einfach durch einen Austausch beheben? Ist meine Übertaktung einfach zu anspruchsvoll (bei weniger als 1,2 Volt Vcore)? Ist mein Lüfter (Alpenföhn Brocken 2) nicht ausreichend für solche Werte? Ich dachte gelesen zu haben, dass er eigentlich überdimensioniert sei für "geringe" Übertaktung.
 
Bei meinen Stresstests ist mir nun aufgefallen, dass nach einigen Minuten die Temperatur sprunghaft ansteigt. Während der ersten ~5-10 Minuten bei einem Prime95-Durchlauf mit 3,9 bis 4,0 GHz All-Core-Turbo liegt die Temperatur bei maximal 65° Celsius, danach springt sie binnen 30 Sekunden auf über 80°C, ehe es dann zur Drosselung kommt.
Alles ganz normal, so ist das bei der CPU, darum werden sie auch als Heizwell verspottet. Dagegen kannst Du zwei Dinge machen:

- Die Spannung weiter reduzieren, mein i7-4770K schafft 4100MHz all Core mit 100mV negativem Offset und weniger als 1,1V absolut als Spitzenwert
- Die CPU köpfen und zwischen Silizium und Gehäuse Flüssigmetall bringen. Das hat bei mir über 10°C gebracht und seit dem kann ich problemlos aus 4,4 GHZ übertakten

Wenn Du in Hannover wohnst, komm vorbei, dann köpf ich Dir das Ding schnell. Oder so, wie das in Coronazeiten ohne Kontakt geht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wenn Du in Hannover wohnst, komm vorbei, dann köpf ich Dir das Ding schnell. Oder so, wie das in Coronazeiten ohne Kontakt geht.

Hier würde ich mich mal anschließen, für´s Rheinland/Ruhrgebiet ;) Alternativ verleih ich meinen auch, falls du den Versand übernimmst, aber ich denke, in der Nähe sollte sich einer kostenlos auftreiben lassen...

Köpfen dürfte dir einiges bringen. Neue Wärmeleitpaste ist für den Anfang aber nicht verkehrt.
 
Danke für die hilfreichen Antworten und Angebote. Leider wohne ich weder in Hannover noch im Rheinland/Ruhrgebiet. Ich versuchs erstmal mit neuer WLP und weniger Spannung. Ich habe schon längere Zeit über ein Upgrade (auf Ryzen 3000) nachgedacht, das werde ich dann einfach vorziehen.
 
Danke für die hilfreichen Antworten und Angebote. Leider wohne ich weder in Hannover noch im Rheinland/Ruhrgebiet. Ich versuchs erstmal mit neuer WLP und weniger Spannung. Ich habe schon längere Zeit über ein Upgrade (auf Ryzen 3000) nachgedacht, das werde ich dann einfach vorziehen.
Wie sollten uns im zweiten Schritt Deine Gehäusebelüftung anschauen. Oft finden sich bis zu 10°C durch optimierte Lüfter. Und das ohne großen Aufwand. Wenn Du Lust hast, mach ein paar Fotos vom Innenraum und nenne die gesamte Hardware. Aberr eine R9-290 heizt schon ordentlich, da dürfen es vier Lüfter im Gehäuse sein.

Da geht was! :nicken:
 
Die Gehäusebelüftung sollte eigentlich ausreichend sein. Ich sauge spätestens alle zwei Wochen die Staubfilter ab (von der Innen- und der Außenseite) ab. Insgesamt gibt es einen 200-mm-Lüfter (Gehäusefront), drei 120-mm-Lüfter (einen hinter den Festplattkäfig, zwei an dem Deckel) und drei 140-mm-Lüfter (je einer am Kühlkörper, an der Gehäuserückseite und am Deckel). Vielleich verschiebe ich den 140-mm-Lüfter vom Deckel an den Kühlkörper vom CPU-Kühler, ansonsten sehe ich da nicht viel Verbesserungspotenzial.

Die WLP habe ich noch nicht getauscht, dass lässt sich schlecht nebenbei bei der Teleheimarbeit/beim Home-Office machen. Aktuell erhalte ich bei unter 1,1 Volt Vcore einen Bluescreen nach einigen Minuten Prime95, kann aber auch an anderen Spannungen liegen - da tune ich noch etwas fein.

Die R9 290 ist leider von uns gegangen, fünf Tage nachdem ich sie durch eine untervoltete RX Vega 56 ersetzt habe. Die erzeugt (etwas) weniger Abwärme. Meine Signatur muss ich wohl mal aktualisieren, die ist ein wenig in die Jahre gekommen. Ich denke, dass ich trotzdem nächsten oder übernächsten Monat auf einen Ryzen 3000 umsattle.
 
Kurze Rückmeldung: Der Wechsel der Wärmeleitpaste macht einen deutlichen Unterschied. Ich habe nichts was so fancy wie Flüßigmetal oder Thermal Grizzly Kryonaut zu Hand, aber noch etwas Arctic MX-2 von früher. Nach dem Wechsel erreicht die CPU auf Kern 1 maximal 81° Celsius nach etwa einer Viertelstunde Prime95, die anderen erreichen so etwa 75-77°C maximal. Nicht perfekt, aber im Vergleich zu früher mehr als zehn Grad weniger.

Wirklich als ausgetrocken würde ich die alte WLP nicht bezeichnen, sie sah auf den ersten Blick so aus (rissig und fest), bin beim Abnehmen des Kühlers aber gegen etwas davon gekommen und das wirkte (zäh-)flüssig. Werde morgen mal sehen, ob ich noch etwas Takt herausholen kann, ohne ungewollt hohe Temperaturen in Kauf nehmen zu müssen.
 
Ich hatte noch ein paar Fotos gemacht. Auf denen sieht man schon eher, dass die alte WLP vertocknet war. In Echt war das nicht so offensichtlich.

Vorher - nachher:
 

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