Danke für das Lob.
CPU-seitig ist die Implementation von PCI-E 5.0 nicht ganz ohne, den Löwenanteil der höheren Signalqualitätsanforderungen müssen aber Mainboards und Redriver stemmen. Ich denke daher nicht, dass es sich für AMD oder Intel lohnen würde, getrennte Chips mit 4.0-only aufzulegen. Die Einsparungen pro Chip wären vermutlich geringer als die Mehrkosten durch die Teilung von Produktion und Vertrieb.
Wo man dagegen die Gelegenheit hat, allgemein mit 4.0 auszukommen und nie 5.0 anzubieten, dominiert es dagegen weiterhin den Markt – nicht-Grafikkarten-Lanes bei Intel, APUs bei AMD, quasi alle GPUs und, wenn man mal Einsteiger/Office/usw. mitzählt auch beim überwiegenden Teil der Mainboards und SSDs. Nur bei Oberklasse-Platinen ist es ein Feature, dass AMD zur Ryzen-7000-Einführung als must-have deklariert hat und ab einer gewissen Preisklasse kann man es dann nicht einfach weglassen – zumal man beispielsweise die PCB-Qualität ohnehin braucht, wenn man DDR5-Übertakter bedienen will. Und die SSD-Vermarkter haben natürlich schlichtweg gar keine Wahl: Natürlich
braucht quasi kein Endkunde 5.0-Laufwerke. Aber womit soll man denn sonst als Premium-Marke werben? "Jetzt genauso schnell wie vor vier Jahren und weiterhin teurer als die mittlerweile aufgeschlossenen Billig-Brands" zieht nicht wirklich beim Kunden.
Meiner Erfahrung nach ist ein gewisser Mehrpreis für Leistung, die man
noch nicht braucht aber auch vollkommen okay. Zumindest bei mir werden Laufwerke sehr lange zweit- und drittverwertet oder aber nach ein paar Jahren direkt gebraucht verkauft. Da lohnt es sich schon, die Anforderungen von in ein paar Jahren zu berücksichtigen, wenn es nicht zu teuer wird. Das gilt eingeschränkt auch für Mainboards – 3.0 reicht für ×16-Grafikkarten zwar noch aus, aber bei ×8 ist es schon ein echter Nachteil. Wer z.B. 2020 in der zu ×8-Karten gehörenden Preisklasse ein B450-System aufgebaut hat, weil es noch keinen B550 gab und 3.0 damals reichte, der guckt heute in die Röhre und kann sich ärgern (nicht über einen Fehlkauf, sondern über AMDs Sperr- und I/O-Hub-Politik, die ihm keine Wahl ließ), denn der 5800X3D ist sicherlich noch für 2-3 Jahre Spieleeinsatz ausreichend.