AW: PCGH erklärt PCI-Express: Lanes, Routing, Sharing, Switches - PCI-Express-Wirrwarr entschlüsselt
Gut gemacht!
Hab hier "bloß" die Erstausgabe von "So funktioniert Ihr Computer" liegen; stammt der Artikel aus der Neuauflage?
Nein, der Artikel wurde exklusiv für online erstellt. Einen Teil der Informationen hatten wir aber auch schon in der 12/2014.
Hallo wie sieht es denn aus wenn man ne mittelklasse Grafikkarte an 16x, elektrisch 4x anschließt ?
wie viel Leistung kommt da durch? zb. Gtx 750 ti mit AMD Athlon 5350
Auf nem Asrock Ami1h itx
http://www.asrock.com/mb/AMD/AM1H-ITX/?cat=Specifications
In dieser Leistungsklasse habe ich ehrlich gesagt noch keine Tests gemacht. Eine Kombination aus GTX 780ti und i7-5960X verliert maximal 5% an Leistung, wenn man sie von PCI-Express-×16-3.0 auf -×8-2.0 einbremst. Allein der Unterschied zwischen ×8 3.0 auf ×8 2.0 beträgt dabei 4%, bei einer weiteren Reduktion auf ×4 2.0 würde ich also mindestens 9%, eher aber 12-15% Leistungsverlust gegenüber gängigen ×16-3.0 Benchmarks erwarten. In wie weit sich dieser Wert auf eine 750ti in einem AM1 System überträgen lässt, kann ich aber nicht abschätzen. Die niedrige CPU- und Speicher-Performance wiegen vermutlich schwerer.
Chapeau! Selten einen so guten Artikel gelesen.
Wenn ich mich mal zurückerinnere. PCIe wurde zusammen mit dem Sockel 775 eingeführt, damals als 1.1 mit 16 Lanes für die Grafikkarte und nur ein oder zwei 1x Slots. Mit dem P43 kam erstmals PCIe 2.0, aber auch meistens nur für die Grafikkarte und die 1x waren weiterhin 1.1. Und seit die Grafikkarten-Lanes im Prozessor integriert sind, ging das Aufteilen für Multi-GPU so richtig los. Seit Haswell ist sowieso Schicht im Schacht mit den ganzen Zusatzcontrollern, die nachträglich integriert wurden.
PCI-Express 2.0 für Peripherie hat Intel offiziell mit dem P55-PCH eingeführt, tatsächlich wurde die zugehörige Geschwindigkeit sogar erst mit der 6er Serie unterstützt. Zusatzcontroller gibt es weiterhin in großer Zahl, im Moment vor allem USB 3.1, zusätzliche SATA-Ports, Netzwerkcontroller und übrigens muss auch der PCI-Bus auf aktuellen Intel-Mainboards mit einer PCI-E<->PCI-Bridge realisiert werden.
Grüss euch!
Ein sehr guter Artikel.
Bei den Mainboard Layouts muss man wirklich genau schauen. Habe es gerade erst selbst gemerkt.
Wollte mir das neue Asus Z170 Maximus Hero kaufen. Obwohl es nur einen M2 slot hat, dachte ich mir die zweite M2 kann ich eh über eine zusatzkarte im dritten PCI-E x16 der mit 4 Lanes an das Chipset angebunden ist im RAID fahren. Am 150€ Z170-A funktioniert es ja auch. Aber nach Rücksprache mit Asus Kundendienst geht das M2 RAID am Hero nicht.
Man braucht laut ihnen einen "Spezial Sockel" (keine ahnung was das sein soll) und die Option im BIOS die das Hero nicht bietet.
Finde es schade von Asus das sie diese Funktion am 230€ teuren Republik of Gamer Board nicht bieten.
Der "Spezial-Sockel" dürfte eine stark vereinfachte Begründung gewesen sein.
In der Praxis unterstützt Intels Z170 PCH drei PCI-E-RST (Rapid Storage) Kanäle mit je vier Lanes, die untereinander RAID-Verbünde bilden können. Je nach Implementation kann es aber sein, dass der ×4-Slot des Maximus Hero nicht aus diesen 12 Lanes versorgt wird oder/und dass sich seine Lanes auf mehrere dieser Kanalbündel verteilen. Im normalen PCI-Express-Betrieb ist dies kein Problem und auch Software-RAID sollte funktionieren, aber für einen Chipsatz-basierten RAID müssen eben die richtigen Lanes genutzt werden.
Meine Empfehlung: Zunächst eine etwas günstigere, ausreichend schnelle SSD kaufen und später aufrüsten, wenn Modelle mit deutlich über 3 GB/s verfügbar sind. M.2-RAIDs sind nur so lange im Vorteil, wie SSDs auf Geschwindigkeiten von knapp über 2 GB/s beschränkt sind. Sobald schnellere Modelle auf den Markt kommen, kann aber auch ein einzelner M.2 mit knapp 4 GB/s das Interface zwischen PCH und CPU vollständig auslasten.
Das mit den Sata Ports hab ich nicht ganz verstanden? Wird pro Port eine Lane genutzt oder pro Controller?
Und wenn dann diese dynamischen Switches wie beim ASMedia die Lanes quasi nicht nur für sich beanspruchen, wäre es dann nicht besser immer zuerst die ASMedia sata Ports zu nutzen?
In der neuen PCH-Generation sind alle potentiellen SATA-Ports auch PCI-Express-3.0 tauglich. Das heißt man kann einen HSIO entweder für ein SATA-Gerät oder für eine universell einsetzbare Lane nutzen. Beim Einsatz von eigenständigen Controllern ist das Verhältnis meist 1:2. Man schließt den Controller über eine Lane an, dieser akzeptiert dann zwei SATA-Geräte.
Nicht verwechselt werden darf hierbei ein zusätzlicher SATA-Controlle (z.B. von ASMedia) mit einem PCI-E-Switch (die ASMedia ebenfalls anbietet). Ersterer ist unflexibel, ein Controller benötigt eine Lane – er ermöglicht aber den Anschluss von SATA-Geräten. Letzterer ist flexibel und ermöglicht mehreren Geräten den Zugriff auf eine PCI-Express-Lane – unterstützt aber kein SATA. Natürlich kann man aber einen Zusatzcontroller hinter einem Switch betreiben – siehe Asus Z170-Deluxe.
Als Endnutzer sollte man immer zuerst die nativen SATA-Ports des PCH nutzen, sofern dies möglich ist. Sie sind schneller und treibertechnisch unproblematischer als Zusatzcontroller – auch wenn die Unterschied ggf. unspürbar klein sind. Erst wenn einem native Ports ausgehen, auch weil deren Ressourcen ggf. an andere PCI-Express-Geräte umgeleitet werden, würde ich auf Zusatzcontroller zurückgreifen. Es nützt schließlich nichts, wenn ein halbes dutzend Geräte dank Switch effizient an einem einzige HSIO hängen, andere HSIOs aber gar nicht genutzt werden.