AW: PC Games Hardware sucht neue(n) Volontär/in
Ausbildungswege können von Branche zu Branche höchst unterschiedlich sein. Weil ich mich beruflich unlängst damit beschäftigen musste, gibt es diesbezüglich sehr viel kompliziertere Beispiele (Stichwort Erzieher):
Dem gegenüber stehen dann aber die Klassiker, bei denen direkt nach dem Studium eine adäquat bezahlte Vollzeitstelle wartet (Stichwort Wirtschaftsprüfungsassistenten > die Vorstufe und im Grunde die praktische Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer):
Studium 4 bis 5 Jahre > Berufseinstieg mit einem Gehalt von 3.500 € Brutto. Und glaubt mir. Die können auch nach zwei Jahren nicht alles, werden aber dennoch vergleichsweise hoch bezahlt. Als "Jung-WP" bzw. Steuerberater, den man oftmals zuvor macht, ist das auch nicht viel mehr (dank "speziellen" Überstundenregelung, Wegfall des 13. Gehalts etc.)
Nicht anders verhält es sich beim Redakteur. Da wurde auch im Vorfeld eine entsprechende schulische/wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen. Doch statt einem direkten Einstieg erwartet einem erst einmal das Volontariat mit entsprechend (niedriger) Bezahlung. Das grundlegende Handwerkszeug lernt man bei beiden Berufen in den ersten beiden Jahren. Nur die Bezahlung ist "anders". So gesehen kann ich die Kritik verstehen. Es gibt Branchen bei denen kein zwischengeschalteter (deutlich geringer bezahlter) Ausbildungsweg existiert. Es gibt aber auch Branchen bei denen es noch komplizierter ist und die zwischengeschalteten (deutlich geringer bezahlten) Ausbildungswege noch länger sind.
Kurz gesagt: Es braucht kein Volontariat, um einem das Handwerkszeug beizubringen. Aber einen mindestens zweijährigen Zeitraum der praktischen Ausbildung. Und der, so zeigt es das Beispiel des WP-Assis, geht auch mit einem deutlich niedrigeren Gehaltsgefälle.
So sieht das derzeit nach Tarifvertrag aus: https://www.djv.de/fileadmin/user_upload/2016-07-27_GTV.pdf
Wer über 22 Jahre ist: 1. Ausbildungsjahr: 1.895 €; 2. Ausbildungsjahr : 2.143 €
Redakteur im 1. Berufsjahr: 3.246 €
So hoch ist das Gehaltsgefälle also nicht. Jedenfalls nach Tarif und für die über 22-jährigen (400 € weniger nur weil man unter 22 Jahre alt ist, halte ich für nicht angemessen). Verlage, die weniger zahlen, sollten das schon gut begründen können...
Ausbildungswege können von Branche zu Branche höchst unterschiedlich sein. Weil ich mich beruflich unlängst damit beschäftigen musste, gibt es diesbezüglich sehr viel kompliziertere Beispiele (Stichwort Erzieher):
Wikipedia schrieb:Die Dauer der Ausbildung variiert, je nach Land und Vorbildung oder Praxiserfahrung, zwischen zwei und fünf Jahren. In einigen Bundesländern gliedert sich die Ausbildung in ein ein- bis zweijähriges Vorpraktikum mit Theorieanteilen mit einem anschließenden, meist zweijährigen Schulbesuch in Vollzeit und einem abschließenden Anerkennungsjahr. Andere deutsche Länder regeln die Ausbildung über eine rein schulische Ausbildung mit integrierten, länger andauernden Praktika. Für einzelne Bundesländer ist für die Aufnahme in die entsprechende Schule zwingend eine vorausgegangene Ausbildung zum Sozialassistenten oder zum Kinderpfleger vorgeschrieben.
Dem gegenüber stehen dann aber die Klassiker, bei denen direkt nach dem Studium eine adäquat bezahlte Vollzeitstelle wartet (Stichwort Wirtschaftsprüfungsassistenten > die Vorstufe und im Grunde die praktische Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer):
Studium 4 bis 5 Jahre > Berufseinstieg mit einem Gehalt von 3.500 € Brutto. Und glaubt mir. Die können auch nach zwei Jahren nicht alles, werden aber dennoch vergleichsweise hoch bezahlt. Als "Jung-WP" bzw. Steuerberater, den man oftmals zuvor macht, ist das auch nicht viel mehr (dank "speziellen" Überstundenregelung, Wegfall des 13. Gehalts etc.)
Nicht anders verhält es sich beim Redakteur. Da wurde auch im Vorfeld eine entsprechende schulische/wissenschaftliche Ausbildung abgeschlossen. Doch statt einem direkten Einstieg erwartet einem erst einmal das Volontariat mit entsprechend (niedriger) Bezahlung. Das grundlegende Handwerkszeug lernt man bei beiden Berufen in den ersten beiden Jahren. Nur die Bezahlung ist "anders". So gesehen kann ich die Kritik verstehen. Es gibt Branchen bei denen kein zwischengeschalteter (deutlich geringer bezahlter) Ausbildungsweg existiert. Es gibt aber auch Branchen bei denen es noch komplizierter ist und die zwischengeschalteten (deutlich geringer bezahlten) Ausbildungswege noch länger sind.
Kurz gesagt: Es braucht kein Volontariat, um einem das Handwerkszeug beizubringen. Aber einen mindestens zweijährigen Zeitraum der praktischen Ausbildung. Und der, so zeigt es das Beispiel des WP-Assis, geht auch mit einem deutlich niedrigeren Gehaltsgefälle.
So sieht das derzeit nach Tarifvertrag aus: https://www.djv.de/fileadmin/user_upload/2016-07-27_GTV.pdf
Wer über 22 Jahre ist: 1. Ausbildungsjahr: 1.895 €; 2. Ausbildungsjahr : 2.143 €
Redakteur im 1. Berufsjahr: 3.246 €
So hoch ist das Gehaltsgefälle also nicht. Jedenfalls nach Tarif und für die über 22-jährigen (400 € weniger nur weil man unter 22 Jahre alt ist, halte ich für nicht angemessen). Verlage, die weniger zahlen, sollten das schon gut begründen können...