Man vergleiche das mal mit den Zahlen von AMD oder Intel: Von dem Geld, dass Meta in eine trotz allem beschränkte Zahl an VR-Headsets nebst Servern gesteckt hat, hätte man auch sämtliche Ryzens und Epycs kaufen respektive deren Entwicklung und Produktion finanzieren können.
Dann bekommt man aber einen Haufen CPUs heraus und keine schlechte Version von Second LIfe.
Darum geht es aber - also nicht um Second Life oder dass das von Meta schlecht ist, sondern um die Vision. Es gibt halt eben Dinge, die die Welt radikal ändern. Um das Jahr 2000 haben zwei Typen Tesla gegründet (nein, Elon Musk hat Tesla nicht gegründet. Sie hatten die Vision, dass Elektroautos einmal die Welt übernehmen werden, wenn sie nur gut genug sind. Später ist dann ein gewisser Milliardär in die Firma eingestiegen und noch später haben das quasi alle Industrienationen der Welt den Verbrenner beerdigt. Es ist aufgegangen und eine neue Macht im Automarkt entstanden. Weitere Beispiele wären der MP3 Player, der Walkman, das Smartphone, Peer2Peer Tauschbörsen (Napster), Streamingdienste, soziale Netzwerke, Messengerdienste usw.. Sie alle haben die Welt radikal verändert.
Das vorherzusehen und auch zum richtigen Zeitpunkt zuzuschlagen ist halt eben die Kunst. Steve Jobs war echt gut darin, als er zum richtigen Zeitpunkt Apples Versionen des MP3 Player, das internetfähigen Mobiltelephon/PDA und des Tablets herausbringen lies. Da sind wir dann auch schon beim Problem: sowas läßt sich nicht wirklich planen und am Ende bekommt an anderer die Lorbeeren, nicht der ursprüngliche Visionär.
Hier muß man Zuckerberg tatsächlich Respekt zollen. Er versucht, nach Second Life, den zweiten großen Anlauf der virtuellen Realität zum Durchbruch zu verhelfen. In der Vision schreibst du nicht mehr am Rechner ins PCGH Forum, wie schon seit Jahrhunderten in Textform (Lieber XY, ich habe deinen Brief erhalten, laß mich deine interessanten Ideen weiterspinnen...), sondern du setzt dein VR Headset auf, hockst dich in die PCGH Lounge, debattierst da ein paar Minuten mit den Leuten und vergießt dort deine Weisheit. Nun, soviel zur Vision, momentan sieht das irgendwie nach einem mißglückten Versuch, nach Konsum des Buches "Computerspiele selber machen, mit Anleitung und Werkzeugen auf CD", das Mitte der der 90er herauskam, aus. Wird es floppen? Vermutlich.
Aber es wird wohl hoffentlich einen dritten großen Anlauf geben, diesmal in den 2030ern. Mit einem KI assistierten Weltenbauer und einer wirklich tollen Grafik.
VR wird sich genau so gut durchsetzen wie 3D ferneseher.... also gar nicht.
Aber aber, es ist die Zukunft und das schon seit gut 27 Jahren, als damals der erste bezahlbare (1700DM) Cyberhelm herauskam.
VR wird die nächste große Sau.
Das Problem ist halt eben, dass es für die Sau im Moment keine sonderliche Verwendung gibt. Es gibt ein paar Spiele, die auch echt cool sind. Aber spätestens nach ein (paar) dutzend Stunden landet das teure VR Headset meist irgendwo in der Ecke. Es gibt halt einfach kaum einen Grund, warum man das Ding täglich (am besten stundenlang) nutzen sollte und das ist auch schon der große Unterschied, zu Dingen, wie dem Smartphone, Tauschbörsen, Streamingdiensten, MP3 Playern, dem Fernsehen, Autos und sonstigen Sachen, die wirklich zum heißen Scheiß wurden.