Das ist die Aussage von Linus Torvalds.
Kannst ihm ja gerne sagen das er sich mit Linux nicht auskennt.
Da hast du aber schön einzelne Versatzstücke, die nichts miteinander zu tun haben, zusammengesucht und so zusammengebaut, dass sie deiner Meinung statt der Realität entspricht
.
Für sowas wie Notepad muss der Benutzer bei
allen Distros, die den Desktop als Ziel anpeilen, keinen Compiler anschmeißen. Das ist wirklich ein Vorurteil aus den 90ern.
So viel zu deinem Quatsch.
Seine Aussage ist auch etwas übertrieben, aber Linux hat sich "unter der Haube" trotzdem längst überall durchgesetzt. Android läuft auf Linux, die meisten Router laufen auf Linux-Basis. Bei den Website-Betreibern teilen sich Windows und Linux den Markt auf mit starker Tendenz zu Linux.
Was Linux halt situationsbedingt völlig anders macht als Windows, ist die Verteilung von wichtigen Systemdateien (Bibliotheken; unter Windows DLL-Dateien), war in den 90ern auch als "DLL-Hell" bekannt. Windows löst dieses Problem, indem es soviele Bibs wie möglich mitliefert. Linux löst das Problem mit zwischengeschalteten Paketmanagern, die es in der Form unter Windows nicht gibt*. Beides hat Vor- und Nachteile: Linux kann man aufgrund des flexiblen Ansatzes runterbrechen auf ein System, was gerademal 16 MB Speicher frisst, dafür ist man von den Paketmaintainern abhängig wenn man bestimmte Software haben will, und die Entwicklung für mehrere Distributionen gestaltet sich aufwändiger, je komplexer die Software wird und vorallem, von welchen anderen Bibliotheken diese abhängt. Windows pfeift auf diese Flexibilität, dafür hat man eben auch Software die man nicht haben will und ggf. auch nicht anständig los wird (Cortana! Telemetrie!).
Der Vorteil von Linux beißt sich dann aber bei Leuten, die gern sowas wie Muscle Memory für grafische Benutzeroberflächen aufbauen wollen. Die Oberflächen für Linux (z.B. KDE, Gnome, Mate, Xfce...) werden ständig weiterentwickelt, haben teils grundverschiedene UI-Philosophien und werden teilweise über kurze Zeiträume auch mal komplett umgebaut, während es für teils simpelste Aufgaben keine GUI gibt (bspw. fürs Formatieren eines USB-Sticks). Deshalb verweisen viele Anleitungen von Linux auf die Kommandozeile/Shell, die bei vielen Anfängern aber erstmal einen Abwehrmechanismus triggert, weil die schlichtweg keinen Bock haben, Befehle in einem textbasierten Programm einzutippen. Ein Android umgeht das, indem es "einfach" eine komplett eigene Oberfläche nutzt.
Umgekehrt aber, mal schnell eine Software suchen: Einzeiler in der Shell. Software installieren: Einzeiler in der Shell. Das komplette Betriebssystem inklusive Kernel aktualisieren: Einzeiler in der Shell. Und wir reden hier nicht von komplizierten Befehlen die sich kein Mensch merken kann... Und es funktioniert einfach. So einfach geht das unter Windows eher selten... WENN es zu Problemen kommt und man ein gewisses Grundverständnis in der Shell erlangt hat, ist die Fehlersuche so viel einfacher als unter Windows, was einem vor allem den Weg versperrt. Leider ist die Lernkurve unter Linux steiler...
Last but not least ist das größte Problem von Linux ein Politisches, und das meine ich vollkommen ernst: Das Betriebssystem ist "open by design", es will Nutzer nirgendwo aussperren. "Alles ist eine Datei" und lässt sich auch exakt so manipulieren (was ich damit meine, müsste ich nochmal genauer ausführen, aber der Beitrag ist eh schon so lange... Wer googeln will, ich sage nur "/proc"- und "/sys"-Verzeichnis...)... Das beißt sich mit Software, die sich nicht so einfach kopieren lassen will oder sonstwie DRM-Maßnahmen verbaut. Linux-User sind traditionell pissed, wenn sich etwas als DRM-Maßnahme im Kernel reinfrisst...
Nochmal ein kurzer Schwenker zu den Paketmaintainern: Problematisch ist auch Software, die sich nicht an die Standards halten wollen. Dass sich z.B. Nividia-Treiber so beschi**en unter Linux installieren lassen, ist schlichtweg Nvidias Schuld. Weil die keinen besseren Mechanismus zur Verfügung stellen. Normalerweise gibts für Linux extra einen Bereich für Treiber, den die Kernel-Maintainer rund um Linus Torvalds sogar selbstständig pflegen und portieren. Heißt: Einmal im Kernel aufgenommen, läuft die Hardware sofort. Viele Hersteller tun das auch... Aber eben nicht alle.
*Microsoft versucht mit den UWP-Apps sowas Ähnliches mittlerweile selbst, weil auch sie erkannt haben, dass das Vorteile mit sich bringt. Allerdings ist die Umsetzung davon, nunja, auch noch verbesserungswürdig...