Jetzt wissen wir weshalb die neuen Grafikkarten mehr Strom brauchen.
Damit die kein Geld mehr mit mining machen können
Ich würde sowieso den Strompreis an den Verbrauch anpassen, je mehr mining um so höher die Stromrechung für das Unternehmen.
Bis zur Abschaffung der EEG-Umlage war es sogar umgekehrt – als energieintensive Unternehmen konnten sich große Miner teilweise befreien lassen und haben weniger bezahlt. Ein allgemeiner und bleibender Vorteil ist Zugriff auf Industrietarife mit niedrigeren Grundpreisen für Großverbraucher. (Auch wenn man in der Größenordnung als Miner vermutlich lieber direkt ins Ausland geht.)
Ansich ist es gut, dass es solche Dinger gibt, denn sie nehmen dem Mining mit GPUs auch in Ländern mit billigem Strom die Luft weg. Von daher hoffe ich, dass viele davon hergestellt werden und die restlichen Miningbuden, die mit GPUs arbeiten, in den Ruin treiben.
Die Gleichung stimmt leider nur eingeschränkt: Für die spezialisierte Minig-Hardware werden zwar z.T. leicht andere RAM-Chips verwendet, aber die ASICs stammen aus der gleichen Fertigung wie aktuelle GPUs. Die Konkurrenz zwischen Mining- und Gaming-Markt verschiebt sich also nur vom Wettbieten um fertige Grafikkarten zum Wettbieten um freie TSMC-Kapazitäten. Ich würde mich nicht einmal wundern, wenn Mining-Hardware pro Euro Anschaffungskosten und vor allem pro Watt Stromverbrauch (nur davon hängt ab, wieviel die Miner bei einem gegebenen Kurs kaufen) mehr des wertvollen Siziliziums enthält, da einfach viel drum herum fehlt, dass die armen Miner vollkommen umsonst mitkaufen müssen, wenn sie ihr Geld stattdessen in Gaming-Hardware stecken.
Da fällt mir auf: Das erste objektive Argument für den RGB-Wahnsinn ist gefunden! Zumindest wenn er unabschaltbar auf den Platinen verlötet ist.
Dann kostet das Zeug nämlich kaum Geld und Ressourcen (auch wenn es große Aufpreise rechtfertigt), erhöht aber den Stromverbrauch und das stört Miner durch die hohe Zahl von Betriebsstunden stärker als Gamer.
"Es besteht absolut kein Zusammenhang zwischen Mining und den überdrehten Preisen" O-Ton in vielen Threads über die aktuellen Preise letztes Jahr.
Erstaunlich auch, wie ruhig Vertreter dieser Ansicht geworden sind. Im ersten Quartal haben sie sich noch in jedem Thread zum Thema gemeldet und grundsätzlich alle Argumente, die nicht von ihnen selbst stammten, als vollkommen falsch abgelehnt, was natürlich immer nur mit sinngemäß "du hast keine Ahnung, les dich erstmal ein" begründet wurde.
Aber vielleicht sind die auch einfach beschäftigt, ihre 100.000-Euro-Bitcoins zu zählen, von denen sie solange erzählt haben. (Oder sind es schon 150.000? Ich glaube die Schwelle zum Sechsstelligen sollte nach Aussage von denen, die es besser wissen als alle anderen, schon letztes Jahr überschritten werden.)
Hier ist vieles gefährliches Halbwissen unterwegs
Also erstmal alle Kryptowährungen als Schneeballsystem zu bezeichnen ist mal wieder zu einfach. Die meisten Kryptowährungen (es gibt schließlich tausende) würde ich zustimmen. Aber die meisten verstehen einfach nicht das es eigentlich nur wirklich eine Kryptowährung gibt und die anderen sind nur billige Nachmacher. Es gibt BITCOIN und dann den anderen quatsch der von unternehmen gegründet wurden und auch meistens Zentral gesteuert sind und dadurch auch dann oftmals als ein Schneeballsystem gewertet werden können.
Die Mehrheit der Kryptowährungen ist nicht zentral gesteuert und auch nicht von Unternehmen gegründet.
Das sind andere Schneeballsysteme aber auch nicht. Die zeichnen sich im Gegenteil gerade dadurch aus, dass alle älteren Teilnehmer sich an der Fortführung beteiligen, während die Initatoren möglicherweise schon (mit fettem Gewinn) ausgestiegen sind. Während die Verwendung des Begriffes bezüglich der internen Mechanismen sicherlich trotzdem falsch ist, passt er jedenfalls in Bezug auf die derzeitigen Gewinne und zum Teil auch das Verhalten der Jünger.
Wie jedes andere Guthabensystem auch erzeugt Bitcoin keine Werte, die als Gewinn ausgezahlt werden, sondern vernichtet sie sogar in gewissem Maße durch seinen Betriebsaufwand. Das heißt Gewinne bei einzelnen sind nur durch die Umverteilung von Verlusten anderer möglich. Große Gewinne nur, wenn andere große Verluste machen beziehungsweise im dynamischen Zeitverlauf: Wenn viele neues Geld in das System wieder investieren, dass wenige im gleichen Zeitraum wieder aus dem System herausziehen. Da sich dabei die Zahl derjenigen, die Ansprüche auf Teile des Gesamtwertes schneller erhöht als besagter Gesamtwert insgesamt, weil von letzterem eben immer etwas abgezwackt wird, sind Gewinne mit der Zeit immer schwieriger zu erzielen. Irgendwann überschreitet das System endgültig die Schwelle, an der zum letzten Mal jemand zumindest seine volle Investition retten kann und alle die dann noch drin sind, müssen ihr Geld teilweise oder zu guter letzt komplett abschreiben.
Der einzige Unterschied zwischen einem klassischen Schneeballsystem und Bitcoin oder anderen Cryptos bei dieser umfassenden, von internen Mechanismen komplett unabhängigen Betrachtung: Bei Kryptowährungen glauben einige, es wäre egal wenn man im System gefangen wird und sein Vermögen außerhalb verliert, weil sie hoffen, dass das System irgendwann den gesamten globalen Zahlungsverkehr aufnimmt. Dann zählen Barwerte außerhalb des Systems schließlich sowieso nicht mehr, die darin sind dagegen umso wertvoller.
Diese Hoffnung ist aber zumindest bei PoW-Coins wie BTC zum Scheitern verurteilt, denn deren Absicherung basiert im wesentlichen auf der Vernichtung von Strom. Je wertvoller das Netzwerk ist und umso attraktiver es somit auf Angreifer wirkt, desto mehr elektrische Energie muss es verheizen, damit der Aufwand für einen Angriff weiterhin teurer bleibt als der im Falle eines Erfolges zu erwartende Gewinn. Skaliert man den heutigen Wert und den bereits sehr hohen Stromverbrauch von Bitcoin oder Ethereum auf ein Netzwerk mit dem Wert des gesamten weltweiten Zahlungsverkehrs, de facto also der gesamten Weltwirtschaft, erhält man aber Energiemengen die nicht einmal im Ansatz ökonomisch finanzierbar geschweige denn ökologisch/klimatologisch tragbar wären.