AW: Kaby Lake-X und Skylake-X geköpft: Nicht verlötet, schwer zu köpfen, erste Bilder
@Schaffe
Liest du eigentlich deine Links (Update in Fettschrift)?
Update 31.03.17:
Nach weiteren Recherchen und internem Abgleich aller vorliegender Resultate müssen die aktuellen HWiNFO-Ergebnisse tatsächlich hinterfragt werden. Es hat derzeit den Anschein, dass die Entwickler zwar Register gefunden haben und auslesen können, aber in Ermangelung von AMD-Support ist derzeit absolut unklar, was genau ausgelsen wird und was es für die Praxis bedeutet. An diesem Punkt darf man erneut den Kopf schütteln, dass nach knapp vier Wochen der Verfügbarkeit der Prozessoren noch immer keine Dokumentationen seitens AMD veröffentlicht sind und Anfragen nicht beantwortet werden. Gleichzeitig sind wir hier aber schlicht einer eigenen Fehlauswertung aufgesessen, die hätte auffallen sollen. Es mag sein, dass an gewissen Stellen HWiNFO tatsächlich auf die richtigen Register gestoßen ist, was genau dort aber gemessen wird, bleibt unklar. Es scheint aktuell recht sicher zu sein, dass Ryzen sich als neue CPU-Architektur sich nicht nur noch ausschließlich aus der 12-Volt-Leitung versorgt. Aber alles das prüfen wir aktuell noch einmal intensiv nach.
Zum Verständnis, weil es wirklich etwas verwirrend ist was HT4U (in eigentlich 2 Artikeln) gemacht hat, wenn man sich nicht mit dem Thema Leistungsaufnahme, Spannungswandler, Messtechnik etc. auseinandersetzt:
HT4U hatte zuerst mit einem Zangenampermeter (= inkl. Spannungswandler) selbst gemessen, dabei kamen 93 Watt unter C2MP (-> Lasttool, keine reale Anwendung) und 113 Watt unter Prime95 heraus. Wenn man die Wandlerverluste abzieht, bei geschätzten max. 85-88% Wirkunsgrad, entfallen ca. 79-82 Watt (C2MP) bzw. 96 -99 Watt (Prime95) auf die R7 1800X CPU alleine.
Teils werden Wirkungsgrade von rund 90-95% für die Spannungswandler angenommen, was beim Einsatz von D-PAK Mosfets (MSI X370 Titanium) ins Reich der Fabelwelt gehören dürfte. Effizientere DriverMosfets, die zur Speerspitze der Mobo-Transistoren gehören, können im absoluten Bestfall (idealer Auslastungsbereich) laut Werbe-/Datenblätter der Hersteller 94-95% erreichen. Allerdings muss der Strom auf einer Platine auch durch die Drosseln und Kondensatoren (Spannungsglättung), also selbst bei einem MSI Z170/Z270 Titanium mit Edelbauteilen ala DrMos, Tantal/SMD-Kondensatoren und Titankernspulen ist eine Effizienz von 95% eigentlich nie zu erreichen. Das nur nebenbei, falls jemand meine veranschlagten 88% für zu tiefgestapelt hält.
Dann hat HT4U die eigenen Messungen aber für obsolet erklärt, weil man die ausgelesenen Sensorwerte eines Tools(!) für besser/zuverlässiger hielt als selbst ermittelte Werte mit Equipment... und weil man sich nicht sicher ist ob die CPU lediglich über die 12V-Leitung gespeist wird oder auch über die 3,3/5V-Leitungen. An den (vom Tool falsch ausgelesenen) Sensoren kamen dann horrende Werte heraus: 117 Watt (C2MP) bzw. 148 Watt (Prime95), ohne Wandlerverluste. Hat den Redakteur wohl nicht mal stutzig gemacht, bis Kopfschütteln und kritische Stimmen aufkamen.
148 Watt nur für die CPU, da ergeben sich schon massivste Widersprüche, wenn man die Gesamtleistungsaufnahme des R7 1800X Systems unter Prime95 betrachtet: 177 Watt von HT4U selbst an der Steckdose ermittelt oder auch 169 Watt bei CB. Darin sind dann nicht nur die Wandlerverluste der Platine enthalten, auch die Netzteilverluste und die Grafikkarte, der Chipsatz, der RAM und die Laufwerke werden auch nicht von Luft gespeist. Schon auf dem ersten Blick kann das also nicht hinhauen und daher war HT4U gezwungen, die zuerst als seriös(er) verkauften Sensorwerte, die HT4U zur abenteuerlichen Einschätzung "100- bis 150-Watt-Klasse" kommen liesen, zu revidieren.
Zum Vergleich, das i7 6900K System kommt unter Prime95 an der Steckdose auf 190 Watt (HT4U, gute Platine und/oder CPU-Exemplar erwischt? Automatische AVX-Multiplikator- & Spannungsabsenkung?) bzw. bei Computerbase auf 221 Watt, die vielleicht eine weniger gute Platine und/oder CPU-Exemplar erwischt haben. Vielleicht Fertigungsschwankungen oder ein zu hoher All-Core Turbo, was im Rückkehrschluss aber auch zu hohe Benchmarkwerte ergeben würde. An den LGA2011-Platinen alleine liegt der deutlich höhere Leerlaufverbrauch von Broadwell-E übrigens nicht, denn die CPU zieht isoliet gemessen bereits im Leerlauf doppelt so viel wie Ryzen, was bei einem Quad-Channel MC aber auch nichts ungewöhnliches ist.