ruyven_macaran
Trockeneisprofi (m/w)
Und was ist dann mit den Dualsockelsystemen?
Interconnect via Chipsatz - wenn man die einzige von meinen Optionen wählt, die nicht ganz normalen Dual-CPU-Betrieb ermöglicht, wie er auch jetzt geplant wird.
Der Sockelwechsel wäre dennoch nötig gewesen
Clarkdale hatte keinen (!) wirklich ingetrierten Speichercontroller; der Speichercontroller sitzt bei Clarkdale zusammen mit dem PCIe Controller und der IGP auf einem eigenen Chip, den man gerne als Northbridge bezeichnen könnte, wäre er nicht im CPU Gehäuse "integriert"
Die technischen Hintergründe sind kein unbekanntes Staatsgeheimnis, tragen aber nichts zur Sache bei. Ich sag ja nur, dass Intel den MC nicht deswegen in die CPU aufgenommen hat, um flächendeckend niedrige Latenzen zu ermöglichen. Das ist aber der einzige Vorteil eines IMC, der man als "es gab keine Alternative" anbringen könnte.
Das passiert eben, wenn man keine echte Desktopplattform hat; die Sockel 1155 Plattform ist, wie gesagt, eine aufgeblasene (=mehr Takt, mehr TDP) Notebookplattform; das ist wohl auch der Grund für den "unnötigen" Sockelwechsel zwischen 1156 und 1155; Displayport sollte unbedingt noch integriert werden, da das ja der neue Standard zur Anbindung der internen Displays von Notebooks ist, im Notebook interressiert der Sockelwechsel sowieso niemanden
So1155/1156 hat mit Sockel 988 genauso viel gemeinsam, wie Sockel 775 mit dem mobilen 478. Wenn du das als Kriterium für "es ist eine Notebookplattform" nehmen willst, dann war der 8086 der letzte echte Desktop-Endverbraucher-Prozessor von Intel
Der Grund für den Wechsel zum 1155 liegt auch nicht im Displayport begründet. FDI war von Anfang an DP basiert, der Rest ist sowieso dem Chipsatz überlassen. Der Grund lag in der neuen Strom- und Taktversorgung, weil man nun drei Bereiche hat, die getrennt versorgt werden.
Aber -können. Nur für Stromsparmechanismen müssen sie es auch. Würde man die auf alten So1155 Platinen einfach deaktivieren, sollte ein Sandy Bridge keine Probleme haben. Umgekehrt wäre bei synchroner Ansteuerung der Stromversorgung auch ein Clarkdale oder Lynnfield auf der neuen Plattform lauffähig. Aber sowas muss der Hersteller eben wollen und Intel ist dafür bekannt, lieber jede Kompatibilität zu verweigern/verhindern, als den nötigen Aufwand zu treiben. (siehe z.B. Abwärtskompatibilität der letzten So775 Chipsätze. Intel hat bestenfalls die Core2 freigegeben. Ein Boardhersteller, der den problemlos möglichen Betrieb mit Netburst-CPUs ermöglichen wollte, musste auf eigene Faust testen)
Und wer High-End will muss auch High-End zahlen; wer nur ein High-End Mainboard will aber die Leistung nicht braucht und zahlen will... hat eben Pech gehabt; für diese Zielgruppe gibt es immerhin den 2011er Quadcore
Und wer kein Quad-Channel-Interface braucht/bezahlen will (=quasi alle Endnutzer), aber mehr als 16+7 Lanes?
Wer würde eine Standard- Sandy Bridge CPU für Sockel 2011 kaufen?
Jeder, der die Fähigkeiten und Auswahl an X79-Boards möchte?
Wie immer bei Kompatibilitäten ist die umgekehrte Frage aber die wichtige: Wer, der schon eine Sandy Bridge So1155 CPU hat (oder gar eine 1156...), möchte eines der neuen Boards? Für Aufrüster, die erstmal ein billiges System zusammengestellt hatten, könnte die deutliche Steigerung der Laufwerksanschlüsse durchaus interessant sein. Außerdem ist, sobald PCIe3 taugliche Swiches verfügbar sind, mit einer großen Zahl an So2011 Boards zu rechnen, die diese nutzen, um 4x vollwertige 2.0x16 Bandbreite zu bieten. Mit einer CPU, deren PCIe Controller 50% kleiner ausfällt, sind die zwar nur zur Hälfte nutzbar - aber wenn ohnehin z.B. eine Ivy-Bridge So2011 CPU plant und anfang nächsten Jahres schon auf ein Multi-GPU-Setup aufrüsten will, wieso sollte man dann erst sein Mittelklasse So1155 Board gegen ein teures Oberklasse So1155 Board tauschen, das dann nach 3 Monaten in die Tonne wandert? Wäre doch praktisch, wenn man gleich das So2011 kaufen kann, das man eh will, und das technisch alles dabei hat, was für die gewünschte Leistung mit der So1155 CPU nötig wäre.
Allgemein eine komplett uninterressante Option
Das ist wohl den Käufern überlassen. Millionen von Konsoleros sind der Meinung, dass es komplett uninteressant ist, CPU und GPU beliebig kombinieren zu können. Sollten man diese Interkompatibilität deswegen auch abschaffen?
Wer würde eine Sandy Bridge-E CPU für Sockel 1155 kaufen? Wenn man schon so viel Geld für eine CPU ausgibt kann man auch das passende MB kaufen...
"Wer einmal 500 € ausgibt, hat null Probleme damit, auch das doppelte zu zahlen" - klar
Das kleinest 1366er MB, dass ich kenne ist ein DTX Board aus irgendeinem Barbone; das ist zwar schon sehr klein aber auch recht abgespeckt; immerhin hat es noch Tripplechannel und 2x PCIe x16; bei kleineren Boards könnte die Plattform ihre Vorteile aber kaum noch nutzen
Aus deiner Spiele-zentrierten Perspektive vielleicht. Es soll aber auch Leute geben, die die PCIe-Anbindung eigentlich egal ist, die aber einfach mehr CPU-Power brauchen, als So1156 zu bieten hatte.
Gebe aber zu, dass ich keine Online-Quelle für das finde, was ich seinerzeit auf der Cebit gesehen habe - vielleicht wars auch nur eine Studie (der Aufwand sollte, ausgehend von half-with SSI gering sein, die sind schließlich auch nicht breiter, haben halt nur Dual-CPU-Länge)
Für Sockel 2011 sollten aber auch DTX MBs zu klein sein, da sind wohl mATX Boards die Untergrenze
DTX und mATX unterscheiden sich im CPU-Umfeld genau gar nicht. Nur an der Unterkante fehlen bei DTX ein paar cm. (mir wäre übrigens kein DTX-Barebone bekannt. Der Sinn eines Barebones liegt ja gerade darin, dank propietärer Formate kompakter zu bauen, als es bei Einhaltung der Standards möglich wäre)
Aber warum sollte man auch solche abgespeckten Boards entwickeln? Wenn man die Features des 1366 nicht nutzt kann man auch gleich 1155 nutzen
Für drei Speichermodule und 6 Kerne ist auf ziemlich kleiner Fläche genug Platz...
Sockel 2011 + P67 (Z68 wäre mangels IGP sinnlos) wäre sicher eine Option für billig(st) Boards; bleibt die Frage offen, ob sich ein Hersteller da herantraut; ich bezweifle jedenfalls, dass der Markt für 2011 Billig MBs allzu groß ist
Vermute ich auch, denn wegen dem bescheuerten Speicherinterface wären die eben nicht billig, sondern immer noch sehr weit oben in der Preisklasse. Ich persönlich hoffe drauf, dass Intel noch Single-CPU So1356 CPUs zu normalen Preisen veröffentlicht. Die könnte man dann ganz nett mit einem P/Z68 (das So1155-Angebot lehrt: Z68 wird auch ohne Grafikanschlüsse verbaut) kombinieren und das Endergebniss ab Vorstellung auf dem Preisniveau der heute billigsten So1366 Boards anbieten. Ich brauch keine 10 Laufwerksanschlüsse und bei 28 PCIe3 Lanes kann ich die notfalls auch nachrüsten.
Mainboards "ewig" behalten ist sowieso nicht sinnvoll, da immer neue Features und Anschlussmöglichkeiten dazukommen; auch wenn der Sockel behalten wird: ein bis zwei (Chipsatz/Mainboard)Generationen später kann das beste High-End Board -mit wenigen Ausnahmen, etwa in Form seltener Features oder Anschlusskombinationen- nurnoch mit der Mittelklasse mithalten
Nenn mir dochmal die Features und Anschlussmöglichkeiten, die in den letzten 5 Jahren/Generationen dazugekommen sind.
Mir persönlich fallen nur USB3 und SATA3 ein - beide nutze ich z.B. gar nicht und werde das bis auf weiteres auch nicht.
Und User, die ihr Mainboard liebevoll Wasserkühlen sind leider sicherlich keine relevante Zielgruppe, sorry
"Zielgruppe" wäre ein ganz anderes Thema. Alle Produkte, die Rücksicht auf Aufrüster nehmen, machen das letztlich für eine relativ kleine Zielgruppe. Bilanz und Marktanteile von Intel sind ein exzellenter Beweis dafür, dass man sich keine nenneswerten Einnahmen entgehen lässt, wenn jede neue CPU-Generation zum Kauf neuer Mainboards zwingt.
Das heißt aber nicht, dass Kompatibilität aus Sicht des Käufers nicht oft wünschenswert ist und sich z.T. sehr leicht integrieren ließe.
(Um ein extremes Beispiel zu nehmen: RS232/COM-Port. Quasi jedes aktuelle Mainboard hat einen Super i/o drauf, der den nötigen Controller enthält. Auf allen Serverplatinen ist mindestens ein Port verbaut, weil es eben ettliche technische Anwendungen gibt, wofür das Ding weiterhin genutzt wird. Aber Desktopboards, die einen Port verbauen, findest du seit 3-4 Generationen quasi nicht mehr -selbst wenn das I/O Panel zur Hälfte leer bleibt- und in den letzten 1-2 Generationen verbauen die meisten nicht einmal mehr die Pin-Header auf der Platine obwohl auch da regelmäßig genug Platz ist und die Routing-Ansprüche dieser Steinzeittechnik bei 0 liegen. Am Einsparpotential von vielleicht 10 € im Jahr konzernweit wird das auch nicht liegen, sondern einfach nur an "ist uns scheiß egal")