News Intel-Stellungnahme zu instabilen K-CPUs lässt Fragen offen

PCGH-Redaktion

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Nach wochenlanger Hängepartie hat sich Intel offiziell zum Thema instabile K-CPUs bzw. Intel Baseline Profile geäußert. Damit dürfte der Fall aber noch nicht aus der Welt sein.

Was sagt die PCGH-X-Community zu Intel-Stellungnahme zu instabilen K-CPUs lässt Fragen offen

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Was zum Geier treibt Intel da eigentlich? :ugly:

Ich würde es nicht-Kommunikation nennen.
Die Performance- und Extreme-Profile entsprechen weitestgehend dem, was Intel seit 1,5 Jahre kommunziert. Neu ist nur, dass es jetzt eine klare Empfehlung zu CEP gibt. Aber auch zwei wiederholge Empfehlungen können nicht die vermisste, eine Spezifikation ersetzen. Zumal hier weiterhin Angaben vermischt werden, die zumindest bislang teils Grenzen für den Betrieb des Prozessors zum Wohle desselben waren, Grenzen zum Schutz schwächerer Mainboards vor der CPU und ganz allgemeine, unveränderte Eigenschaften einer CPU, die man gar nicht einstellen sollte und die auch niemanden vor nichts schützen, sondern auf die Mainboards sich vorbereiten sollten.

Ich habe schon zwei Fragenkataloge an Intel geschickt, mal gucken wann und was für eine Antwort kommt. Aktuell könnte man aus dem, was das PR-Team suggeriert, zwar einen Shitstorm ohne gleichen generieren. Aber über die Prozessoren erfährt man gegebenenfalls wenig.
 
Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet, aber ich könnte mir vorstellen, dass Intel versuchen wird die Sache bis zum Release der neuen Generation per Salami-Taktik zu lösen. Hier und da ein paar "Empfehlungen" aber ohne zu viel Presse-Echo
 
Nun in dem Sheet ist n ur noch von 13900k/14900k die rede, also Profile für die großen, sind die xx700k(f) nun raus aus der sache laut Intel?
 
Also mit Ruhm bekleckert man sich nicht gerade bei Intel. Das Statement treibt verunsicherte Käufer doch direkt in die Arme von AMD.
 
Quelle: Uniko's Hardware haben die vielfältigen dort erarbeiteten Informationen zu den Stromversorgungs-Profilen von Intel-Prozessoren sowie für diese aufgelegten Mainboards auf Twitter kompiliert und ins Englische übersetzt...

...was eine feine Übersicht zum aktuellen Wissensstand gibt – und gleichzeitig einen Einblick in jene Untiefen liefert, welche sich die Mainboard-Hersteller in dieser Frage geleistet haben. Denn die Mainboard-Hersteller haben bei ihren Auto-Settings nicht nur jegliche TDP- und Stromstärke-Werte auf "unlimitiert" gesetzt, was angesichts der Schutzschaltungen der Intel-Prozessoren irgendwie noch in Ordnung geht, normalerweise nicht zu einem instabilen Betrieb führen sollte.

Allerdings haben sich alle Mainboard-Hersteller auch ein (indirektes) Herumspielen an der CPU-Spannung mittels des Settings "AC-Loadline" ("AC_LL", Erklärung hierzu im 3DCenter-Forum) erlaubt. Und damit wurden die Prozessoren eben mit eigentlich zu wenig Saft betrieben, was zwar Spielraum für höhere Praxis-Taktraten ergibt, allerdings auch unter harschen Lasten zu Instabilitäten führen kann.

Leider hat Intel die Mainboard-Hersteller wohl sogar dazu ermutigt, hierzu eigene Settings zu setzen – was denkbarerweise der Kardinalfehler Intels war: Die Manboard-Hersteller hätten an TDP- und Stromstärken-Werten herumspielen können, aber an so etwas wie der CPU-Spannung nur in sehr engen Grenzen (zumindest in Auto-Settings). So wurde den Mainboard-Herstellern allerdings gestattet, an allen Schaltern gleichzeitig zu drehen – mehr Takt und mehr Verbrauch, aber auch weniger Betriebssicherheit durch niedrigere CPU-Spannungen.


Interessant auch die Erläuterung zur AC-Loadline...

Eigentlich specced intel ihre CPUs für eine 1,1 mOhm Loadline. Kommt jetzt also ein Board daher und setzt das im Bios auf 0,5 mOhm (wozu intel die Boardhersteller allerdings in ihrer CPU-Spec ermutigt), "fehlen" quasi 0,6 mOhm, was sich bei 100A Strom in 60mV geringerer Spannung an der CPU im Vergleich zur Standard-Spec von 1,1 mOhm ausdrückt. Das kann also am Ende in einem recht massivem Undervolting resultieren, insbesondere bei Volllast (200A => -120mV gegenüber Standard).

Quelle: "AC_LL", Erklärung hierzu im 3DCenter-Forum

Ergo: Die Manboard-Hersteller hätten an TDP- und Stromstärken-Werten herumspielen können, aber an so etwas wie der CPU-Spannung nur in sehr engen Grenzen (zumindest in Auto-Settings).

In diesem Artikel hingegen wird darauf kein Bezug genommen bzw. nicht näher darauf eingegangen...

mit frdl. Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie das klingt haben sie sich mit Rum bekleckert als sie sich das letzte mal beim Marketingtreffen die
Lichter ausgeknipst hatten...
intel.jpg
 
Mittlerweile kann man durchaus darüber diskutieren ob komplettes Schweigen nicht sogar besser gewesen wäre ^^
Das haben sie davor ja 6-8 Wochen lang versucht (eigentlich sogar 6-8 Jahre^^), nicht unbedingt mit besserem Ergebnis. :-)
Nun in dem Sheet ist n ur noch von 13900k/14900k die rede, also Profile für die großen, sind die xx700k(f) nun raus aus der sache laut Intel?
In den Intel-Datasheets stehen entsprechende Profile auch für andere Prozessoren. 8p+8e 125 W non-Refresh, also ein 13700K, ist zum Beispiel ebenfalls mit 125 W PL1, 253 W PL2 und 307 A ICCmax an den Stellen angegeben, die jetzt als "Performance" übernommen wurden, aber ein getrenntes "Extreme"-Profil ist nur für die dicken Kaliber vorgesehen. Bis auf die 8p+12e-Config des i7-14700, die ich spontan nicht sehe, ließe sich das Muster auf das gesamte Portfolio übertragen – wenn Intel mal verrät, ob es für die anderen denn auch neue "Default-Recommendations" gibt und ob die sich aus den gleichen Dokumenten ergeben. Genau diese Fragen habe ich schon gestellt: Was ist mit non-K? Was ist mit 12th Gen? Was denkt ihr, werden User sagen, wenn man sich "die Specs" aus den tiefen technischer Dokumente zusammensuchen muss, die es nicht einmal mehr in archivierbarer Form gibt, während in der ARK und auf der Box andere Werte stehen?

Mal gucken, was als Antwort kommt. Da solche Statements nicht von Intel Deutschland formuliert werden, ist die Rückfragekette aber lang. Und meiner Meinung nach liegt irgendwo da, in den internen Kommunikationsstrukturen des Dampfers Intel, auch das Problem: Die hier genannten Werte sind, auch im Wording der Pressemitteilung, eigentlich weiterhin nur "Recommendations" und das waren sie auch schon immer und auch, bis auf CEP und ggf. PL4, in ziemlich exakt dieser Form. Daran soll(t)en sich System-Builder für eine sinnvolle Config orientieren. Irgendwie scheint nicht durchgedrungen zu sein, dass es endlich aber mal harte Specs bräuchte, nachdem diese Empfehlungen in Frage gestellt wurden, aber der Unterschied zwischen beidem wurde von denjenigen, welche die öffentliche Antwort ausgearbeitet haben, wohl nicht beachtet.
 
Was ist mit non-K?

Auf die Default Setting kommt ein Power Delivery Profile

Die Default Settings konfigurieren wesentliche Stellschrauben wie den Überstromschutzmechanismus, die maximal erlaubte Betriebstemperatur, den Thermal Velocity Boost inklusive dessen „Spannungsoptimierung“ sowie Obergrenzen für AC- und DC-Loadline. Vorgaben für die maximale Leistungsaufnahme oder die maximal erlaubten Stromstärken machen die „Intel Default Settings“ nicht. Dafür sind die „Power Delivery Profiles“ zuständig.

Sie werden auf die Default Settings aufgesetzt, drei verschiedene Profile gibt Intel mit „Baseline“, „Performance“ und „Extreme“ vor, wobei Extreme bei den präsentierten Core i9 der Klassen K, KF und KS weiterhin PL1 = PL2 bedeutet. Bei den KS-CPUs heißt das weiterhin bis zu dauerhaft 320 Watt, sie werden von Intel also auch in Zukunft offiziell abgenickt.

Damit sind für die großen Core i9 vom Typ K, KF und KS 188 Watt als neue Obergrenze vom Tisch, so wie Gigabyte sie zuletzt umgesetzt hatte. „Baseline Power Delivery Profiles are not recommended for 13th and 14th Gen K SKU Processors“, erklärt Intel in diesem Zusammenhang jetzt: Ein Baseline-Profil wird in dieser Klasse also nicht empfohlen, es bleibt bei dem Performance- und Extreme-Profil. Welches als Standard genutzt wird, falls überhaupt, entscheidet offensichtlich der Partner.


Quelle: Instabile Intel-K-CPUs: Intel dementiert Baseline Profile und bringt Default Setting

mit frdl. Gruß
 
Ein ziemlicher PR-Gau, bei der Entscheidung zwischen AMD und Intel wird das vermutlich so manchen in der nächten Zeit beeinflussen.
Na und? Es ist wahrscheinlich wie immer bei Intel. Das betrifft wahrscheinlich nur 0,1% des Intel Umsatzes oder so. Weil quasi nur die Kunden, die MB+CPU für den Heimbedarf kaufen UND sich ernsthaft für HW interessieren das überhaupt mitbekommen.
Für Serverkunden ist das vermutlich nicht interessant und die ganzen Laptop und Fertig-PC Kunden bekommen das eh nicht mit oder interessieren sich dafür nicht.
Und damit sind 99,9% des Umsatzes davon nicht betroffen. Oder?
 
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