Intel produziert Grafikkarten weiterhin bei TSMC und lässt AMD und Nvidia Grafikkarten bei Intel herstellen. So wird es auch etwas mit der Performance Krone... schlauer Kerl!
Hier hast du den Kontext nicht verstanden. Gelsinger sprach hier von den eigenen Produkten, nicht etwa davon Fremdprodukte lediglich zu fertigen (bzgl. "
we are here to win in this space ... We are going to build the fastest ...").
Ob ihnen das gelingen wird, bleibt natürlich abzuwarten aber ihre Chancen stehen nicht schlecht. Bei den CPUs ist das Hauptproblem immer noch die etwas hinterherhinkende Fertigung. Man schließt zwar die Gap langsam, aber für die jetzt gerade kommende Gen hat es noch nicht gereicht. Ein Raptor Lake im nicht um rd. 6 Monate verzögerten Intel 4 hätte AMD weitaus mehr als nur den Wind aus den Segeln genommen. *) Auf der Serverseite ist es bzgl. der Fertigung das gleiche Problem. Der Kernskalierung sind deutliche Grenzen gesetzt, da man mit der Fertigung auf Pro-Kern-Verbrauch noch nicht mithalten kann, sodass bspw. ein 96-Kerner von Intel derzeit keinen Sinn macht. Im HPC-Bereich wird Intel dennoch weiterhin eine zumindest passabel Figur abliefern können, da AMD zwar nun die Gap bzgl. AVX-512 zu schließen versucht hat, die Performance aber pro Kern höchstwahrscheinlich noch deutlich unter der von Intel liegt, sodass der kommende Vergleich SPR gegen Genoa doch noch zumindest ein wenig spannend bleiben wird.
GPUs ist ebenso ein mehrschichtiges Thema. Alchemist ist gerade erst mal der erste Wurf. Beispielsweise AMD hat es jahrelang nicht geschafft nVidia so wirklich unter Druck zu setzen aber bei Alchemist hat man das quasi zur Voraussetzung erklärt und andernfalls eine Totgeburt diagnostziziert? Das macht keinen Sinn und ist viel zu früh. Hier steht lediglich die Frage im Raum, ob sie das Geld haben (und investieren wollen) um das Projekt fortzuführen, denn gegen zwei langjährige, etablierte Hersteller kann man nicht erwarten gleich vom Start weg an die Spitze zu kommen.
Xe HPC dagegen liefert jetzt schon eine gute Figur ab und das für das Erstlingswerk. Zwar dürfte es in Kürze wieder eng werden, wenn nVidia's und AMD's neue Beschleuniger (AMD erst im 1HJ23) kommen aber auch hier schläft Intel nicht und eine etwas weiterentwickelte Variante namens Rialto Bridge folgt bereits gegen Ende 2023, also deutlich bevor die Konkurrenz ihre (Next)NextGen auf den Markt bringt. **)
Man wird abwarten müssen, aber zumindest das Potential diese Ziele zu erreichen haben sie auf jeden Fall und ich würde vermuten, dass es ihnen gegen AMD bei CPUs wie auch GPUs im Vergleich leichter fallen wird als gegen nVidia's Vorsprung bei GPUs.
Noch schwer einzuschätzen ist das OneAPI, das bspw. im professionellen Segment ein wesentlicher Pfeiler sei wird und etwas, bei dem sie AMD ressourcentechnisch deutlich überlegen sind (und genau das war etwas, bei dem es bei AMD in dem Segment schon immer krankte, der SW/Treiber/Lib-Support).
*) Konkret wäre das nicht Raptor Lake sondern dann direkt Meteor Lake geworden Ende 2022, denn letzterer ist direkt auf Intel 4 hin entwickelt worden, während RPL als weitere Überbrückung nachgeschoben wurde auf einem lediglich weiter optimierten Intel 7, als klar wurde, dass man die Timeline für intel 4 nicht halten konnte.
**) Und vermutlich dürfte es weitere 12 - 18 Monate später erneut eine weiterentwickelte Version geben, die dann auch Gebrauch von den modernsten Fertigungsprozessen macht. Hier absehbar Intel 3 oder TSMCs N3(xy), je nachdem wie es ihnen kapazitätstechnisch zum Vorteil gereicht. Da vermutlich in 2024 Granite Rapids SP und Arrow Lake Intel 3 verwenden werden, wäre es nicht abwegig, wenn man für den Xe-HPC-Rechenkern (und möglicherweise auch Celestial) erneut einen TSMC-Prozess wählt, da die Intel 3-Kapazitäten erst ab dem 2HJ23 schrittweise hochgefahren werden und gleich nahezu alle Topprodukte darüber fertigen zu wollen einfach unrealistisch und unwirtschaftlich wäre, weil man hier viel zu hohe Kosten bei der Beschaffung und Installation der notwendigen Tools einplanen müsste.
Will man noch einen drauflegen, müsste man auch die Fertigungsprobleme bei ASML berücksichtigen, die eh schon in deutlichem Verzug sind und das ist nichts, was sie in den kommenden Jahren nennenswert aufholen können werden, d. h. wenn man hier schon eine Consumer-Massenprodukt und den neuen Server auf dem eigenen Node in dem Einführungsjahr fertigen können wird, wird das vermutlich schon das höchste der Gefühle sein, kapazitätstechnisch.