AW: High-Tech-Laser ließen Forscher riesige Maya-Städte im Dschungel finden
Wasserleitungen: Sind aus Stein wesentlich haltbarer.
Armierungen für Gebäude: Die gerade gefundenen haben rund 1,5 Jahrtausende ohne Pflege überlebt. Sollte stabil genug sein. Bis heute bauen wir in Gegendenen mit der damaligen Siedlungsdichte Häuser aus Stein und ohne Stahlarmierung.
Lager für Räder: Wie bereits erwähnt nutzten die Maya keine Räder, owohl sie welche kannten. Und Europäer haben ihre Achsen die ersten 2000-3000 Jahre nach der Entdeckung der Metallverarbeitung vor allem in Holz gelagert.
Äxte zum Roden: Die Gegend war, soweit wir wissen, eine flächige Agrarlandschaft. Da gabs nicht (mehr) viel zu roden. Und aufgrund der vorherrschenden Steinbauweise dürften sie nichtmal großen Bedarf an Bauholz gehabt haben. Mag sein, dass der Mangel an gutem Werkzeug zur Holzbearbeitung dafür mitverantwortlich ist - aber das sind eben zwei Lösungsansätze um das gleiche Problem zu lösen.
Pflüge: Wie bereits erwähnt ist ein Pflug ohne Zugtier ziemlich nutzlos. In Eurasien hat man auch nur in Ausnahmefällen Menschen davor gespannt, wenn man nie ein Zugtier zur Verfügung hat, ist eine Hacke das bessere weil zielgerichtetere Werkzeug.
Waffen: Wie gesagt - das wäre der einzige Ansatz. Nicht weil man damit einer Nachfolgekultur Waffen gegen die Spanier hätte vermachen können, aber weil Steinwaffen einfach schnell stumpf werfen.
Ich erkläre es Dir nochmal. Die Verhüttung von Metallen ist eine komplexe Sache, die hohe kognitive Fähigkeiten, viel Neugier und noch mehr Durchhaltevermögen bedarf. So etwas entwickelt man nicht durch Zufall. Die Maya hatten die Keramik als einfachste Stufe, deren Herstellung aber Temperaturen oberhalb der Verhüttungstemperaturen von Kupfererzen benötigt, schon min. 1200 Jahre v.Chr. [1]. Sie schafften es, trotz vorhandener Kupfer- und Eisenerze im heutigen Nicaragua [2], aber nicht, zur Bronze- geschweige Eisenzeit vorzustoßen. Auch Glas, als nächste schwierigere Stufe, entwickelten sie nicht.
Die Eurasischen Kulturen schafften dieses unabhängig voneinander an vielen Ort parallel von England bis Indien. Es gab zwar auch damals Handels- und damit Know-How Routen, da aber die Verhüttungstechniken unterschiedlich waren, ist von paralleler Entwicklung auszugehen. Metalle zu entdecken ist Grundlagenforschung, die Anwendung kommt später. Zu argumentieren, es gibt keine wichtigen Anwendungen, aber darauf gehe ich im nächsten Absatz ein, vertauscht Ursache und Wirkung. Verhüttung ist eine kulturelle Errungenschaft, es geht um frei gestellte Forscher und Entwicklung von Spezialisten, und man erkennt klare Unterschiede in Kulturen mit Verhüttung und ohne. In Afrika ohne den Mittelmeerstreifen, Australien und Amerika gab es keine Kupfer- und Bronzezeit. Nur Afrika kam durch Know How Transfer direkt in die Eisenzeit.
Was spricht eigentlich gegen Höhlen, das sind doch wunderbar billige und sichere Behausungen, wer braucht da Fortschritt. Wasserleitungen aus Stein sind für große Strecken, denken wir an römische Aquädukte, brauchbar, die Verteilung innerhalb der Städte erfolgte durch Bleileitungen, weil diese dichter sind und gegen geringe Fröste beständiger waren. Ohne Metalle, kein Wasser im Haus. Metalle braucht man für Stürze und Zuganker und kann damit erheblich Baumaterial sparen. Die alten Monumentalbauten der Megalithkultur waren unglaublich aufwendig.
Narben funktionierten erst, als man Holz mit Bronze, später Eisen kombinierte. Holz auf Holz taugt kaum als Lagermaterial, weil man die Wärme nicht abführen kann. Ohne Narbe mit haltbarem Lager konnte man kein funktionstüchtiges Rad bauen. Die These, dass sich darum keine Lastkarren in den mittelamerikanischen Kulturen entwickelten ist schlüssig. Das Rad war bekannt und wurde genutzt [3] , nur nicht in Lastkarren. Mit Bisons, die auch den Maya bekannt waren, gab es ganz hervorragende Zugtiere, die nur hättrn domestiziert werden müssen. Auch das schafften die Maya nicht. Aber ohne Metalle, kein sinnvoller belastbarer Pflug, der nebenbei bemerkt nicht einmal in der Holzvariante entwickelt wurde. Es wurden Setzhölzer verwendet, die erste und primitivste Stufe eines Neolithikers. Und auch das zeigt mangeldes Verständnis komplexer Prozesse. Unsere Bauern lernten, mit schmerzlichen Rückschlägen, wie man das Auslaugen der Böden verhindern konnte. Die Maya kamen über diese Rückschläge nicht hinaus. Folgekulturen hätten es vermutlich geschafft, aber es fehlten die Waffen, um sich gegen die Spanier durchzusetzen.
So hoch die Fertigkeiten der Maya in bestimmten Bereichen anzusehen sind, so groß waren im Vergleich zu Kulturen gleicher zeitlicher Epoche die Rückstände. Auch in Eurasien sind genügend Kulturen untergegangen und aus der Kulturgeschichte getilgt worden, denkt man an Kreta, Assyrien, Babylon, die allesamt überrannt und ausgelöscht wurden. Der Vorteil von Eurasien ist die horizontale Ausdehnung, weil wir immer, auch über die große Klimawandel, weite Bereiche mit möglichem ähnlichen klimatischen Verhältnissen für Ackerbau hatten. In Amerika, vertikal ausgerichtet, gab es im wesentlichen nur den Mittelamerikanischen Raum und damit viel weniger Kulturen im Konkurrenzkampf. Ich bleibe damit bei meiner Behauptung, dass die Maya in der Gesamtheit der Fähigkeiten nur mit steinzeitlichen Kulturen in Eurasien vergleichen werden können. Und Errungenschaften wie Stonehenge und die Pyramiden sollte man in ihrer Präzision nicht unterschätzen
[1]
Die Errungenschaften der Indianer - Keramik der Maya
[2]
Naturräume Lateinamerikas: Die Lagerstätten Zentralamerikas
[3]
Rad – Wikipedia
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