Gaming Virtualisieren

Ich denke einfach, wenn es möglich ist Spiele zu streamen, über das Internet, dann muss es auch per VM möglich sein. Und das wäre über das Internet legendär.
Lokal am Host ist es über VMs möglich. Über ein LAN wird es schon schwierig, da es keine Protokolle gibt, die auf eine Echtzeitremotedarstellung mit über 30 FPS optimiert sind. Über das Internet wird es noch schwieriger, wenn man nicht gerade eine 1 GBit/s Leitung sein Eigen nennt (und selbst das ist schlechter als LAN, da der Ping höher ist). Da ist überhaupt nichts legendär dran, einzig die entstehenden Kosten und die Nachteile im Vergleich zu einem lokalen PC.

Edit: Ich mach dir mal einen Vorschlag. Ich werde das am Wochenende mal auf meinem VM-Host ausprobieren und die Ergebnisse dann hier vorstellen. Das bezieht sich dann allerdings nur aufs LAN, in meinen Internetserver kann ich keine GPU einbauen. Was hälst du davon? Ehrlich gesagt bin ich aktuell zuversichtlich, dass das im LAN sogar einigermaßen funktionieren dürfte, da das mit Steam ja auch klappt.
 
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Ich verstehe nur den Zwang zu einer VM nicht? Warum soll das Game in einer VM laufen und nicht nativ? Hat mal jemand probiert ob man bei Steam inhome mehrere Spiele gleichzeitig von einem Host auf verschiedene Endgeräte streamen kann?

Dann hat der TE doch was er will? Fetten Rechner in den Keller, Steam drauf und ab gehts. Wenn es ihn glücklich macht :daumen:
 
Keine Ahnung, ich sehe das mit mehreren VMs auch eher problematisch, da man dafür schon echt fette Hardware bräuchte. Ich muss mal sehen, mit wie vielen ich das schaffe. Leider habe ich AFAIK keine größeren Platte mehr rumliegen, ich muss also Host-OS, mindestens eine Windows-VM und optimalerweise ein paar Spiele auf etwa 100 GB unterbekommen. Ich kann jetzt schon sagen, dass das eher was kleines wird. Zumal ich da auch nur eine 3k DSL Leitung zur Verfügung habe, da ist das mit mal eben ein paar Spielchen runterladen auch eher schwierig. Wird also wohl kein Crysis werden, muss mal gucken, was ich so da habe.
 
So, erstes Update: Ich wollte mich an Hyper-V mit RemoteFX versuchen, den ersten Anlauf hake ich jetzt aber nach über 5 Stunden ziemlich genervt ab. Kurz zur Idee des Ganzen: RemoteFX ist eine Technik von Microsoft, um 3D-Beschleunigung über RDP-Sitzungen zu erlauben. Das geht sowohl im "normalen" RDP-Server-Modus (Client arbeitet direkt auf dem Server) als auch mit Hyper-V VMs.

Ich habe also in einen meiner Server einer GPU eingebaut, mal eben Windows 2008 R2 Server installiert, Hyper-V und den ganzen RDP-Kram hochgezogen und anschließend eine Windows 7 Professional VM eingerichtet. Dummerweise gibt es RemoteFX erst ab SP1, natürlich ist mein 2008 R2 noch ohne SP1, also erst mal schön Updates über eine 3k Leitung gezogen. Knapp 1,2 GB Download und eine gefühlte Stunde Installation später konnte ich dann in der VM eine virtuelle 3D-Karte einrichten. Beim nächsten Reboot der VM sollte dann diese Karte aktiviert werden - richtig, sollte. Dummerweise sind die Treiber für die virtuelle 3D-Karte nämlich nur in der Enterprise und Ultimate Edition vorhanden, die Treiber kann man nicht manuell nachinstallieren. Ganz großes Kino :wall:

Zusammengefasst sieht das also aktuell wie folgt aus:
1. Man braucht einen Hyper-V Server (den gibt es auch kostenlos, man braucht nicht unbedingt den vollen Windows Server)
2. Man braucht zwingend ein Windows für die VM, das diesen doofen Treiber dabei hat (Enterprise oder Ultimate; alle anderen Editionen gehen nicht)
3. Man braucht natürlich pro VM eine Windows-Lizenz
4. Anders als Lösungen mit dediziertem GPU Passthrough (z. B. XEN und KVM im Linux-Umfeld) nutzt RemoteFX wohl eine GPU für alle VMs
5. RemoteFX funktioniert nur im LAN, ist also auf eine schnelle Leitung angewiesen (bei 100 MBit/s habe ich ohne RemoteFX schon ein leichtes Lag auf dem Desktop)

Das ist also bis jetzt ziemlich ernüchternd und bestätigt meine Vermutung, dass VMs die Sache unnötig kompliziert machen - zumindest bei RemoteFX. Leider kann ich das nicht mit KVM/XEN und GPU Passthrough testen, da ich hierfür Hardware mit VT-d (IO-Virtualisierung) bräuchte. Abgesehen davon befürchte ich, dass das unter Linux in schlimmeres Gefrickel ausarten würde.

Ich habe keine Enterprise/Ultimate Edition hier, da müsste ich mir erst eine Trialversion besorgen. Das hieße aber vermutlich auch knapp 4 GB über die Leitung zu nuckeln und den ganzen Driss neu zu installieren - da bin ich ehrlich gesagt aktuell nicht so scharf drauf. Daher kann ich nicht versprechen, dass ich dieses Wochenende noch zu echten Tests komme.

Ich kann allerdings jetzt schon sagen, dass der VM-Ansatz allein aus Kostensicht (Windows-Lizenzen, Hardware) ziemlich bekloppt ist und in keinem Verhältnis zum (potentiellen?) Nutzen stehen kann.
 
Okay, vielen dank für deine Erfahrungen. Mich hätte halt vor allem die Pass Thru variante unter Linux interessiert. Soll angeblich mit 99% Leistung laufen...
 
Das kann ich jetzt zwar nicht aus persönlicher Erfahrung bestätigen, ich habe aber bereits mehrere Berichte gelesen, die von einer fast nativen Performance sprachen. Zumal beim Passthrough eine GPU exklusiv pro VM genutzt wird, anders als bei RemoteFX. Allerdings wurde vom Host aus direkt auf die VM zugegriffen und nicht über das Netzwerk, da entfallen also die übertragungsbedingten Probleme.
 
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