Blog edel in blau - ein neuer Gaming PC entsteht - Fotos

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BIOS-Overclocker(in)
Ein Bekannter fragte mich, ob ich ihm einen Rechner zusammenstellen könne, mit dem er sowohl arbeiten, als auch zocken kann. Er erstellt 3D-Zeichnungen und benötigt daher einen relativ potenten Prozessor. Er zockt gern Spiele wie Call of Duty und Battlefield, daher sind die Anforderungen an die Grafikkarte auch nicht gerade die geringsten. Der PC soll seinen Dienst leise verrichten. Er soll ein Fester haben und nach Möglichkeit einem edlen, dezenten blauen Look bekommen. Für 1.300 Euro Budget sollen SSD, W-LAN, Tastatur, Monitor und Mouse enthalten sein. Eine Windows-Lizenz ist noch vorhanden. Übertakten ist keine Option, der Rechner soll so wie er ist ein paar Jahre halten.

Konzept:

Die Zusammenstellung begann mit dem Gehäuse. Nach längerer Überlegung sollte es das Fractal Design Define R4 Titanium Grey mit Sichtfenster sein. Die Version ganz in Schwarz mit Sichtfenster wäre zwar die erste Wahl gewesen, allerdings war diese zum Bestellzeitpunkt nirgends lieferbar. Die Idee ist nun, in die Gehäusefront zwei blaue LED-Lüfter (Enermax T.B.Apollish blau oder BitFenix Spectre LED schwarz/blau) zu verbauen und damit edles blaues, blendfreies Leuchten durch die Luftschlitze in der Tür zu erreichen und dem Sichtfenster einen minimalen blauen Touch zu verleinen. Die blaue LED auf dem Gehäusedeckel, sowie ein Monitor mit blauer LED und Eingabegeräte mit blauer Hintergrundbeleuchtung runden das Farbkonzept ab.

Als Tastatur wählte ich die Roccat Isku. Sie bietet einen guten Mix aus Gaming-Tastatur, und Tipplautstärke. Die blaue Beleuchtung und die Daumentasten sind ebenso ein Alleinstellungsmerkmal. Preislich ist die Tastatur mit knapp 69 Euro am oberen Limit. Als Mouse kommt die Razer Imperator zum Einsatz. Sie folgt ebenfalls dem blauen Farbkonzept. Ich habe diese Mouse selbst seit mehreren Jahren im Einsatz und kann sie deshalb allen guten Gewissens empfehlen, die kleine bis mittelgroße Hände haben. Pianisten, Frauenärzte und andere Langfinger werden eher mit Logitech-Modellen der G-Serie glücklich. Der Monitor wird ein LG Electronics Flatron IPS235P. Das zockertaugliche IPS-Panel wird bereits seit einigen Monaten im Forum immer wieder empfohlen und stellt auch für mich einen der besten Monitore für unter 200 Euro dar. Satte Farben, akzeptable Schaltzeiten und eine Höhenverstellung sind in dieser Preisregion selten in Kombination zu finden.



Zum Innenleben:

Eine hübsche Optik ist toll, aber nutzlos, wenn die Leistung nicht überzeugt. Da viel mehrkern-optimiert gearbeitet wird und zudem Spiele genutzt werden, die gute mit mehren Kernen auskommen, ist der Griff zu einem I7-Prozessor denkbar. Da keine Übertaktung erfolgen soll und Onboardgrafik sowieso niemand braucht, spricht alles für einen Intel Xeon E3-1230 v3. Knapp 210 Euro sind für die gebotene Leistung fair, zudem benötigt er im Gegensatz zu AMD-Modellen relativ wenig Strom und liefert auch eine sehr hohe Pro-Takt-Leistung. Der Turbo von 3,7 Ghz ist für alle aktuellen Anwendungsfälle ausreichend. Damit dieser dauerhaft erreicht werden kann, muss Heizwell-CPU kühl bleiben. Aus diesem Grund wird ein ausreichend dimensionierter Kühler verwendet.

Der Kühler soll seinerseits in erster Linie leise sein, gut kühlen und nicht allzu viel kosten. Daher bietet sich hier ein langsam drehender Luftkühler an. Der Thermalright True Spirit 120 M hält eine 80 Watt CPU selbst mit nur 600 UPM nahezu unhörbar sehr kühl. Er ist mit 26 Euro aus Preis-/Leistungssicht in Ordnung und passt auch farblich gut zum Gehäuse. Der Brocken 2 wäre ebenfalls eine Alternative gewesen, ist aber etwas teuerer und für einen Xeon nicht wirklich nötig. Der EKL Sella bringt hingegen nur einen 92mm-Lüfer mit. Bei langen CPU-Volllastzeiten könnte das dann doch mal hörbar werden.

Beim Mainboard stand ich vor der Wahl zwischen dem ASRock Fatal1ty H87 und dem Gigabyte GA-H87-D3H. Während das AS-Rock über die etwas bessere Ausstattung zu einem geringeren Preis verfügt, passt das Gigabyte besser in das Farbkonzept. Ich entschied mich aufgrund des Preisvorteils von 79,00 zu 89,00 Euro und des besseren Soundchips für das AS-Rock. Als Arbeitsspeicher wählte ich ein Kit aus 2* 4 GB (Crucial Ballistix Sport). Dieses Kit verfügt über 1600 MHZ, gute Timings, passt unter jeden CPU-Kühler, ist verfügbar und mit <60 Euro auch noch günstig.

Die Entscheidung für die Grafikkarte stellte das größte Problem dar. Sie sollte alle aktuellen Spiele in Full-HD flüssig darstellen können. Mit Blick auf die Anforderungen als Arbeitsrechner und mit Blick auf das Budget war klar, dass es eine leise, im Idle Strom sparende Karte werden sollte, die nicht mehr als 300 Euro kosten darf. Die Entscheidung lag also zwischen einer GTX 770 oder einer R9 280X. Ich Favorisierte die MSI N770 TF 2GD5/OC Twin Frozr Gaming, da die Karte sehr viel Leistung, bei minimaler Geräuschentwicklung und gutem Stromverbrauch bietet. Leider ist sie nicht überall verfügbar. Nach längerer Diskussion, sollte es nun doch eine Radeon werden. Warum? Minimal günstiger, mehr Speicher (3 GB), und mit Mantle eine API, die gerade für BF 4 interessant werden könnte. Zudem gab es Battlefield 4 gleich direkt dazu. Auch hier stellte sich das Problem der schlechten Verfügbarkeit, sodass ich statt einer Asus-Karte die Sapphire Radeon R9 280X Dual-X Battlefield 4 Edition für 260 Euro wählte.

Als Laufwerke habe ich eine 120 GB SSD (Samsung SSD 840 Evo Series 120GB), eine 1 TB HDD (Seagate Barracuda 7200.14 1TB) und ein Blu-Ray-Laufwerk (LG Electronics CH12NS30, SATA, retail) gewählt. SSD + HDD ist eine Standardkonfiguration, ohne viel Firlefanz. Schnell und gut. Das LG-Laufwerk bringt eine Abspielsoftware für Blu-Rays mit, ist relativ leise und brennt auch mal eine DVD, was will man mehr.

Was noch fehlte war das Netzteil und W-Lan. Als Netzteil sollte ein leises, effizientes Modell mit langer Garantiedauer herhalten, welches den Rechner zuverlässig versorgt. Die Wahl fiel auf die E9-Serie von BeQuiet. Das Straight Power E9 450W ist etwas günstiger als das E9 480W mit Kabelmanagement. Kabelmanagement ist aufgrund des großen Gehäuses mit reichlich Platz für Kabel hinter dem Mainboard nicht zwingend. Zudem sieht das E9 450W mit seiner durchgängig schwarzen Rückseite und nur einem Kabelstrang im Tower deutlich aufgeräumter aus als das 480W mit CM und seinen vielen Kabeln und mehrfarbigen Anschlüssen.

Die Netzwerkkarte wurde eine TP-Link TL-WN881ND, PCIe x1. Ich habe mich aufgrund positiver Erfahrungen mit dieser Karte und mehreren negativen Erfahrungen mit W-LAN-Sticks für diese Karte entschieden.

Fertig:

IMG_1236.JPG IMG_1231.JPG

Die Enermax-Lüfter wurden vorn verbaut, die Bitfenix unten und hinten. Durch die vorderen Schlitze leuchtet nur sehr wenig Licht, das sieht man nur wenn es wirklich dunkel ist. Insgesamt ließen sich alle Komponenten problemlos verbauen und leifen auf anhieb. RAM und CPU wurden sofort erkannt. Das Gehäuse hat ein wirklich schönes Kabelmanagement, was vieles einfach macht. Das System läuft sehr leise. Ich habe leider nicht viel testen können. Im 3D-Mark 2011 waren es aber direkt über 10.000 Punkte im Performance-Test, ohne irgendetwas eingestellt zu haben. Der Xeon rannte durchweg mit 3,7 Ghz, die Graka hielt mit 1.020 MHz ebenfalls durchgängig den Turbo.

Bilder der Komponenten: http://extreme.pcgameshardware.de/members/46590-acdsee-albums-pc-bau-steffen-6329.html
 
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