Du kannst nicht sagen, die Karre frisst (unnötig) einen haufen Energie, die evtl. noch aus stark verschmutzenden, fossilen Brennstoffen stammt, und dann sagen aus Umweltsicht spielt das keine Rolle.
Doch, genau das ist der Springende Punkt. Beim Elektroauto (ich wiederhole mich hier) sind Verbrauch und PS getrennt. Genial oder? Eine wesentlich höhere Leistung führt nicht zu einem wesentlich höheren Verbrauch, einer der ultimativen Vorteile des Elektroautos.
Mercedes hat ja jetzt ein gut ausgestattetes Modell angekündigt, das nur 10 kWh auf 100km verbrauch, obwohl es nicht gerade wenig PS hat.
Dazu kommt noch die Verschmutzung durch den Abbau von Kobalt, die Entsorgungsproblematiken, ...
Die neuen Akkus enthalten kaum oder gar kein Kobalt, du mußt dir also etwas neues einfallen lassen.
Das ist sogar ein ganz zentraler Punkt der E-Mobilität. Wenn ich die Verschmutzung lediglich an einen anderen "Punkt" verschiebe, macht die ganze, schöne E-Mobilität exakt 0 Sinn. Das kannst du nicht trennen. Die E-Mobilität wird IMMER (zurecht) auch unter einem Umweltaspekt betrachtet.
1: wie gesagt: Deutschland ist nicht der Nabel der Welt, es gibt etliche Länder, die damit kein Problem haben.
2: läßt sich der Verkehr so, zumindest perspektivisch CO2 frei machen und das verhältnismäßig schnell, billig und komfortabel
3: oben genanntes Mercedesmodell verursacht, wenn man nur Steinkohlestrom verwendet 80gr pro km, wenn man die neuesten Kohlekraftwerke nutzt 60gr und wenn man Gaskraft nimmt, dann sogar nur 40 gr. Bei einem Verbrenner mußt du schon einiges anstellen, um überhaupt nur auf die ersten zwei Werte zu kommen.
Insbesondere wenn ich sehe, wie die China, die USA, Russland und Indien Energie erzeugen... Und besonders die USA und China und evlt. noch Russland dürften die ersten Märkte für so ein Fahrzeug sein.
Die können ihre Stromerzeugung ändern und, wie oben in Punkt 3 angeführt, fährt man selbst fossil besser.
Doch, es geht auch darum. Denn wie ich bereits ausführte, ohne saubere Energieerzeugung macht die ganze E-Mobilität exakt 0 Sinn. Dann verschmutze ich lediglich nicht im Auto, dafür aber woanders...
Na dann nenn doch mal Alternativen?
Ein quasi Verbot des Individualverkehrs wäre eine Möglichkeit. Autos gibt es nur noch gegen eine Lizenz, die nur erteilt wird, wenn man mehr als 3km (über 10 min mit dem Rad) von der nächsten Bushaltestelle weg wohnt, eine unbedingte gewerbliche Notwendigkeit nachweist (z.B. Handwerker, die Werkzeug transportieren müssen) oder Leute, die jemanden mit Behinderung transportieren.
Glaubst du, die Leute werden soetwas wollen?
Alle anderen Alternativen sind wesentlich schlechter.
Weil es eben um den Mehrverbrauch die eine höhere PS Zahl ging, stell dich nicht dumm.
Die Kosten hier sind auch Absurd. Wenn man bedenkt das die Elektroautos im Gewerbe am meisten bewirken würden was die Gesundheit des Planeten angeht dann ist die Langlebigkeit der Batterie eine Lachnummer. 150.000 KM und dann folgt der Wechsel der mit ~15K Euros im Beispiel des VW ID3 zu Buche schlägt.
Na dann rechnen wir einfach mal: die Hersteller geben die Haltbarkeit mit 700-1000 Zyklen an, dann sind (je nach Hersteller) 70-90% erreicht. In der Praxis ist eher von 1500-2500 Zyklen die Rede und dann kann man den Akku immer noch weiternutzen, wenn auch nichtmehr mit voller Kapazität.
Gehen wir einfach mal von 300km realer Reichweite aus. Schon bei 700 Zyklen landen wir bei 210.000km, was in etwas einem Benziner entspricht. Da hat auch noch keiner gejammert, dass die Kiste so früh auseinander fällt. Bei 1000 Zyklen sind wird schon bei 300.000km, das leigt zwischen einem Diesel und Benziner. Bei 1500 Zyklen, die man real hinbekommt, wenn man die Akku nicht schont, landet man bei 450.000km, etwa das, was man von einem Diesel erwarten kann. Bei 2500 Zyklen, die man erreicht, wenn der Akku schonend verwendet wurde (langsames laden, defensives Fahren, möglichst bei 30% aufhören und nur bis 80% laden), sind wir bei 750.000km. Das erreicht man mit einem extrem robusten Diesel, die es heute so nichtmehr gibt.
Das ganze war konservativ mit 300km Reichweite gerechnet, bei 600km kann man die Werte verdoppeln. Außerdem kann man auch mit einem so verschlissenem Akku längere Zeit fahren.
Die Akkus wird man irgendwann bei Akkuaufbereitern mit neuen Zellen bestücken lassen, das ist deutlich billiger. Dieses Handwerk hat Zukunft, momentan ist es jedoch noch im Aufbau.