AW: AMD übernimmt Sea Micro - und bietet damit vorerst auch Intel-basierte Server an
Man kanns auch abkürzen: Intel hat derzeit Pro core 50-60% mehr Pro Mhz Leistung, einen Prozessor dessen Fläche zu einem guten Teil aus Grafikchip besteht (man ihn also auch mit Cores füllen könnte) und trotzdem schon mehr Power hat, 1.5-2 Jahre oder gar mehr an Fertigungstechnologievorsprung...
Die derzeitigen Intel-IGPs fallen relativ klein aus, vielleicht 20% DIE-Fläche. Man könnte an gleicher Stelle vielleicht zwei Kerne unterbringen.
ich habe mal gelesen das AMD es fast geschafft hätte Intel bei Apple abzulösen, aber leider ist aus Airs mit AMDs nichts geworden weil AMD nicht liefern konnte.
"AMD @ Apple"-Gerüchte gibt es mindestens eins pro Jahr. In Anbetracht fehlender Anlässe ist davon auszugehen, dass sie größtenteils den Wunschträumen von AMD-Fanboys entspringen und es selten einen konkreten Anlass gibt. Praktisch bleibt festzuhalten, dass Apple typischerweise auf sehr wenige Partner setzt (Optimierung ist halt auch ein wichtiger Punkt der Firmenphilosophie) und somit höchstwahrscheinlich nicht AMD zusätzlich zu Intel nutzen würde - sondern nur anstatt von. Und AMD ist und war meilenweit davon entfernt, vom Subnotebook bis zum Workstationmarkt durchgängig technisch überlegene Produkte zu bieten. Wohlgemerkt: Technisch. Sie haben immer mal wieder das bessere P/L-Verhältniss geboten, aber darum geht es bei einem Apple-Zulieferer gar nicht.
50-60% mehr pro Mhz power
Ich hab mir jetzt mal den Test hier zum Augenschein genommen und komme nur auf 22%
Test: Intel Core i7-3820 (Seite 4) - ComputerBase (Bulli vs. i7 3820)
Du bist schon einwenig sehr zuvoreingenommen
[/qUOTE]
Er sprach von "50-60% pro Takt und Kern". In deinem Link sind es 22% Vorsprung für Intel bei gleichem Takt und halber Kernzahl. Bei gleicher Kernzahl, aber knapp 10% niedrigerem Takt sind es 47% Vorsprung.
Die Formulierung mag ein geschickter Einsatz von AMDs verschrobener Marketingbezeichnung gegen AMD selbst sein, aber die Aussage ist nicht komplett aus der Luft gegriffen.
Habe mir das nochmals durch den Kopf gehen lassen und ihr habt wohl recht damit, dass AMD zumindest kurzfristig ihre Kernkompetenzen nicht stärkt, sondern vielmehr das Geschäftsfeld ausweitet.
SeaMicro scheint allerdings ziemlich erfolgreich und innovativ im Serverbereich und Cloud-Computing zu sein, zumindest an Hand der wenigen Informationen, die man über die Unternehmung findet.
Es ist (leider) nicht gerade unüblich, dass kleinere Unternehmen häufig Innovationstreiber ihrer Branche sind und Grosskonzerne davon durch Zukauf und Multiplikation zu profitieren versuchen (Pharmaindustrie, Anlagen- und Maschinenbau, usw.).
AMD hat unter Umständen durchaus die Möglichkeit, damit kurzfristig Erfolg zu haben, selbst wenn sie dafür Intel-CPUs verwenden - auch wenn das verdammt gewagt sein könnte. Mittelfristig wird AMD logischerweise schon seine eigenen CPUs verbauen und wenn der Fokus auf Cloud Computing liegt, dürften auch APUs dafür geeignet (und Intels Atom überlegen) sein.
Bislang sind keine besonderen Vorteile von APUs für Cloud-Computing absehbar. Da können sich eher noch die großen Bulldozer profilieren - aber eben genau mit dieser Art von Servern hat SeaMicro null Erfahrung. Die verbauen bislang nur Atom und So1155 und beiden kann AMD nur die Grafikbeschleunigung entgegensetzen.
Sicherlich hast du recht, dass sie trotzdem damit Geld machen und in ferner Zukunft vielleicht Synergien entwickeln können. Aber Geld verdienen können sie auch genausogut mit Windrädern, Kreuzfahrtschiffen oder Plüschtieren - das wäre einfach nur eine Investition in eine profitable Firma, ohne jeglichen Bezug zu AMD. Ehe es konkrete Synergien gibt, dürfte imho jedenfalls soviel Zeit ins Land gehen (frühestens Trinity-Nachfolger), dass AMD in diesem Zeitraum auch kurzerhand ein eigenes Kompetenzteam aufstellen könnte. In einem so jungen Geschäftsfeld hat eine eingesessene Firma ja keinen uneinholbaren Vorsprung.
Die Frage ist halt, wie erfolgreich AMD in seinem Kerngeschäft überhaupt noch sein kann. Wie kann man in einem Geschäft konkurrieren, wo man technologisch um Monate (Jahre?) zurückliegt, geringe Marktanteile hat und nur einen Bruchteil der Finanzmittel der Konkurrenz hat?
Tjo - das müssen die Investoren von Arab micro devices wohl selbst beantworten
Aber imho läuft AMD nicht Gefahr, rauszufliegen, solange sie sich nicht offen mit Intel anlegen. Denn denen bringen >90% x86 Marktanteil keine nenneswerte Gewinnsteigerung mehr, aber ein enormes Risiko von Wettbewerbsauflagen. Und imho weiß und beachtet Intel das auch sehr genau: Intel hat erstmals zu späten P4 Zeiten einen Teil der hohen Gewinnspanne für einen beidseitigen Preiskampf mit AMD geopfert (zuvor nur einseitige Dumpingpreise seitens AMD) - als AMD langsam aber sicher die 20% Marktanteil überschritt. Und sie haben jetzt seit rund 1,5-2 Jahren wieder Preise auf gewohnt hohem Niveau - seitdem AMD wieder bei deutlich unter 15% liegt. (Im Falle von Sandy Bridge nicht für jeden sofort zu erkennen, weil die So1155 im Vergleich zu AMD nicht wie die Mittelklasse erscheinen, die sie nunmal sind. Aber selbst da gab es quasi keine Leistungssteigerung und kaum Preissenkungen seit der Einführung, was vor 3-4 Jahren noch undenkbar gewesen wäre).
Diese gesichterte Position als Juniorpartner sollte AMD imho für zwei Dinge nutzen:
- Eroberung großer Teile des GPU-Marktes
- Versuch, in den Konsolenmarkt einzudringen
Für beides hat man nämlich fast perfekte Technik in der Schublade. Die CPU-Sparte kann sich nebenbei ihre eigenen Nischen sichern. Gaming-taugliche Mobilgeräte und extrem thread-reiche Server (in Zeiten konsequenter Virtualisierung) scheinen keine schlechte Wahl zu sein. Es bleibt abwarten, wie Intel darauf reagiert - aber zumindest den Gamingbereich haben sie früher schon mal bewusst ignoriert und bis heute fehlen ihnen die nötigen Experten, um zurückzuschlagen.
Warum unlogisch und warum meinst du erst in 2 Jahrzehnten? Zumindest gefühlt häufen sich die Problemmeldungen bei TSMC & Co....
Eigentlich nur bei TSMC. GF/AMD hinken seit Ewigkeiten hinterher (SOI ist halt aufwendig) - da sind nur große Versprechungen neu, im Vergleich zu denen die Realität schlechter wirkt. Davon abgesehen werden eben gerade Probleme nicht für eine Konsolidierung und Verbesserung der Lage für Auftraggeber sorgen, sondern eher für das genaue Gegenteil.
Positiv für die Kunden wäre es wenn denn, wenn sich die Technik einem Punkt annähert, an dem es nicht mehr weitergeht. Dann würde das Gesetz des kleiner werdenden Grenzertrages greifen (weitere Verbesserungen wären so aufwendig, dass sie sich kaum lohnen) und es ginge eher darum, welche Foundry die etablierten Prozesse zum günstigen Preis anbietet.
Soweit ist Silizium aber eben frühestens in zwei Jahrzehnten - und dann stellt sich die Frage, wie weit die Alternativen bei den Fertigern bis dahin gereift sind.
Stimme dir zu, nur wie soll AMD mit solch eingeschränkten Mitteln eine Fertigungskapazität wie Intel handeln oder finanzieren? Die vergangenen Jahre haben doch eigentlich überdeutlich gezeigt, dass AMD mit ihrer Fertigung nicht auf Touren kam und die Auslastung der Fabs nur allzu oft nicht sicherstellen konnte. Eine ausgelagerte Auftragsfertigung scheint mir da das kleinere Übel.
Zusätzliche Investitionen in einen erfolgversprechend wirkenden Fertiger waren schonmal im Gespräch. AMD/GF hat eigentlich recht lange Zeit mit Intel mithalten können - man hinkte zwar einen halben Node hinterher, aber SOI hat das oft ausgeglichen. Dann kamen die ATI-Kürzungen und am Ende der Verkauf. Der Wiederaufbau einer komplett eigenen Fertigung ist sicherlich auf absehbare Zeit nicht zu stemmen, aber eine enge Partnerschaft z.B. mit IBM oder UMC, vielleicht auch TSMC, wäre imho erstrebenswert, wenn man schonmal 300 Millionen übrig hat.