@Mahoy
Bitte sei nicht naiv - orientiere Dich an der Historie, Piledriver!
Das ist eine ganz andere Baustelle. Piledriver hatte im Vergleich zur gebrachten Leistung eine unverhältnismäßig hohe Leistungsaufnahme und die E-Varianten waren der Versuch, letztere zu senken. Das Fatale daran war, dass Piledriver ausschließlich über hohe Taktraten halbwegs in (hauptsächlich, aber nicht nur für Gamer) brauchbare Gefilde kam.
Ryzen hingegen ist viel flexibler und liefert auch bei geringeren Taktraten ordentliche Leistung. Und, wie schon geschrieben, die TDP des 2700E ist eher eine Empfehlung für bestimmte Marktsegmente als eine Festlegung. Wem diese Empfehlung nicht passt, kann problemlos eine Umgebung herstellen, in denen sich der 2700E wie der 2700 verhält. Mehr Skalierbarkeit geht ja nun bald nicht.
Wenn ich schon die viel zu geringe TDP von 45 Watt betrachte und diese zu einer Leistungsaufnahme in die Synthese bringe dann hinterfrage ich mich umso mehr, was die Marketingabteilung raucht.
Bitte sei nicht so naiv. Die haben natürlich mit den Vertretern diverser OEMs eine geraucht, nachdem sie den Deal in Sack und Tüten hatten.
Auch bei dir müsste doch schon mal irgendwann angekommen sein, dass CPU-Hersteller ihren Gewinn nicht beim Endkunden, sondern bei OEMs machen. Und jene wollen Geräte bauen, bei denen sie bei möglichst vielen Komponenten (hier: Mainboard, Kühlung und Stromversorgung) sparen und trotzdem mit 8C/16T werben können. Für die lässt AMD einen 2700E fertigen, nicht für dich, mich oder andere Endverbraucher. Und ich garantiere dir, ohne ausdrückliche Bestellung der OEMs hätte es so ein Teil nie gegeben.
Apropos Endverbraucher, der hat dadurch *trotzdem* grundsätzlich mehr, nicht weniger Optionen. Ich gehe nur mal von Selbstbauern aus: Wenn der 2700E günstiger erhältlich sein sollte als der 2700, wäre man doch schön blöd, nicht den günstigeren zu nehmen, da das werkseitige TDP-Korsett nicht ins Silizium gebrannt ist.
Dem Einen oder der Anderen genügt das Teil womöglich sogar ohne Änderung der Werkeinstellungen, weil sie keinen Spielrechner, sondern ein Arbeitstier basteln wollen, dessen Anwendungseffizienz eher mit der Threadanzahl und weniger über den Takt skaliert. Und bei 24/7-Anwendungen wird die ab Werk gesenkte Leistungsaufnahme, für die man keinen Regler anfassen muss, sicherlich auch wohlwollend aufgenommen.
Und das Allerbeste ist: Wen die CPU aber so was von gar nicht interessiert, der kann sie schad- und straffrei einfach nicht kaufen. Genial, oder?