Das mag stark vom individuellen Konsumverhalten abhängen. Sieht man von Getränkekisten ab, nutze ich das Auto vielleicht ein bis zweimal im Jahr nur wegen Einkäufen. Den Rest mache ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad, bevorzugt auf dem Weg von der Arbeit. Wer überspitzt jede Kaffeekapsel einzeln mit dem V8 aus dem Supermarkt holt, der ist natürlich noch klimaschädlicher als Einzel-Versandhandelsbestellungen. Aber an muskelbetriebene Transporte kommt Amazon nicht ran und der eingesparte Overhead bei gebündelten, größeren Bestellungen dürfte enorm sein. Bei Amazon sind die zugegebenermaßen schwierig, da sechs Objekte in einer Bestellung gerne mal in fünf Pakete ergeben. Das fällt dann in den Bereich "durch Kunden nicht vermeidbar" (respektive nur teilweise durch Anbieterwechsel, wenn man keine Prime-Fessel trägt). Aber den Monatsbedarf am Stück zu bestellen, dass sollte bei nicht verderblichen Waren doch eigentlich möglich sein?
Ich bestelle sehr viel individuell, wenn der Bedarf anfällt. Wir sind ein großer Haushalt(7), da kann man Vieles nicht einen Monat voraus planen. Ich schätze es sehr, da es für mich/ uns eine enorme Entlastung bring, nicht bei jeder Ware für diesen Haushalt irgendwo zum Einkaufen hinfahren zu müssen. Ich rede auch nicht von Lebensmittel/ Drogerie und Co. Weihnachten beispielsweise, das ist eine enorme Zeitersparnis und auch finanziell, wenn ich dann die teureren Lokalpreise gegenüberstelle.
Mit dem Auto ist schön, das habe ich auch fast zwei Jahre gehabt. Ich hatte meinen B8 mit Vollausstattung verkauft, weil er nur rumstand und wir eigentlich alles mit Fahrrad erledigt haben. Das war so entspannt, als er dann verkauft war, ging super schnell über "wirkaufendeinauto", was ich an der Stelle empfehlen kann(Preis lag sogar über dem Gebrauchtportalpreis). Wir sind sogar in den Urlaub mit der Bahn gefahren, bis nach Östereich, das waren die entspanntesten und stressfreiesten 1,5 Jahre(Bis auf die Rückfahrt mit der Bahn...^^) aber dann haben sich die Umstände geändert, der Haushalt wuchs an, ein Auto musste wieder her und das Zeitmanagement war unglaublich wichtig, weswegen man über jede Ersparnis bei Zeit und Geld sehr froh ist. Übrigens auch als Alleinerziehender mit zwei Kinder, so wie es vorher war.
Klar wünsche ich mir auch, dass die Umwelt weniger belastet wird aber irgendwo muss ich da für mich einen Kompromiss finden.
Bei den eigenen Flotten der Unternehmen achtet man gerne mal auf die Öffentlichkeitswirksamkeit. Wobei 100.000 Fahrzeuge bis Ende des Jahrzehnts eigentlich ziemlich wenig für einen global operierenden Konzern sind: Von 2015 bis 2022 wurden allein in Deutschland über 23.000 Streetscooter zugelassen und trotzdem fährt DHL meinem Wissen nach immer noch mehrheitlich fossil; Amazon wird mit den 100.000 vermutlich nicht einmal die USA vollständig abdecken können.
Das stimmt, so viel ist es nicht. In Berlin läuft das jedenfalls schon ziemlich gut und die Flotten wachsen. Schneller wäre natürlich besser aber jetzt deswegen gute und noch neue Verbrenner auszumustern löst das Umweltproblem ja nicht, sondern verschiebt es in andere Länder. Ein bischen Zeit bedarf solch ein Wandel schon.
Die Kernfrage ist doch aber: Wie groß ist der an Subunternehmen ausgelagerte Teil der Auslieferungen? Die fahren meiner Beobachtung nach alle Verbrenner, je älter, billiger und klappriger desto besser, und wie bereits gesagt haben sie zumindest in der nicht-Hauptstadt Fürth ungefähr 100 Prozent Anteil. Bei Amazon, bei DHL, bei DPD, bei Hermes – der einzige qualitative Unterschied ist die Bereitschaft zu klingeln. "Gar nicht", "nur im Erdgeschoss", "mit maximal 10 Sekunden Wartezeit", "Sturm Samstag um 8:30" – wir haben alles, was man sich (nicht) wünscht zur Auswahl.
Da kann man Glück und Pech haben. Bis jetzt habe ich sowohl mit Amazon als auch DHL keine Probleme gehabt. Auffällig waren da eher UPS/GLS und vor allem DPD.
MfG