Amazon: Fast die Hälfte des deutschen Online-Handels läuft über Amazon

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Angebot und Nachfrage.

Ist der Staat daran schuld, wenn manche halt nur ungelernte Arbeit können?
Wie ich schon schrieb: auch ungelernte Arbeit sollte angemessen bezahlt werden. Und nicht jeder der nichts gelernt hat ist faul oder zu doof.
Die Unternehmen, gerade die Großen, maximieren ihre Gewinnspannen und ganz unten kommt nichts davon an.
 
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Es ist halt so, dass nur dort gut gezahlt wird, wo auch die Wirtschaft aktiv angekurbelt wird.
Kranken- und Altenpfleger bauen keine Waffen, Autos oder sonstiges Industriegut, also ist es der Politk und den Versicherungen praktisch egal, was die verdienen.

Das betrifft dann am Ende nicht nur Arbeitnehmer, sondern damit auch Krankenhäuser, Schulen, Kitas, usw.
Die sind kein Wirtschaftsfaktor, dort werden keine Umsätze generiert. Und wenn man sich mal die Zustände, insbesondere von Krankenhäusern und Schulen hierzulande ansieht, dann ist dies für ein so fortschrittliches Land wie Deutschland schon fast ein Armutszeugnis.:rollen:
 
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Doch, weil der Unternehmer eine Verantwortung hat. Wer Mitarbeiter weniger gibt, als zum leben notwendig, ist ein Sklaventreiber und Ausbeuter. Ganz einfach. Genau das ist darum meine Meinung von Amazon und ich würde niemals dort bestellen. Wie sind die Arbeitsbedingungen bei Mindfactory, Alternate und Caseking? Ist es dort etwas besser, um mein Gewissen zu beruhigen, oder der selbe nur ein alternativer mindfucking Käse?

Löhne bei Elektronik Versendern sind generell eher unten anzuordnen, gerade auch weil große Konkurrenz herrscht und die Margen bei den meisten Produkten echt nicht hoch sind. Hängt halt wieder davon ab, was du in der Firma machst.
Ein einfacher Kommissionierer verdient wohl überall zwischen 1,8 und 2 Brutto. Wenn du ne vernünftige Ausbildung und Berufserfahrung hast, gibts natürlich auch bessere Jobs. Allerdings sind die Arbeitsbedingungen natürlich bei vielen Konkurrenten besser.
Sprich man hat net ständig diese Zielvorgaben, auf die man pausenlos kontrolliert wird, man vertraut den Mitarbeitern mehr.

Prinzipiell ist natürlich auch ein Punkt das hier ansässige Unternehmen auch brav ihre Steuern hier zahlen. Während große US-Unternehmen dafür bekannt sind am Ende dann lächerlich wenig Steuern hier im Lande zu lassen. Gerade bei Hardware lohnt imo Amazon eh nicht. Ein besseres und übersichtlicheres Angebot hast du eigentlich zu 90% bei spezialisierten Händlern. Sind auch tatsächlich meist günstiger. Wo sich Amazon lohnt ist halt bei Spezialadaptern, Billigkabeln, Tintenpatronen von Drittherstellern etc. Halt all sowas, was man bei normalen Händlern nicht findet.
 
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Selbst da nicht immer!
Ja, nicht mehr, Mitarbeiter in der Metallindustrie haben früher auch mal mehr verdient, bevor Schröder mit dem Lohndumping dahergekommen ist.:schief:

Schlimm sind ja auch die Zustände in den großen Fleischfabriken, von Tönnies und Co.
Die Arbeit, die dort am Fließband gemacht wird, ist ein Knochenjob, den machst du nicht länger als bis maximal 50-55.
Nur früher haben die Arbeitnehmer dort auch hervorragend verdient, sodass sie auch in Frührente gehen konnten, wenn ihr Rücken quasi kaputt war. War kein Ausbildungsberuf, es handelte sich dabei nicht mal um Frachkräfte, trotzdem waren das früher Spitzenverdiener. Für die Arbeit, die sie geleistet haben, hatten die auch entsprechend Geld verdient.

Nun wurden die Löhne dort dermaßen nach unten gedrückt, dass dies kein Deutscher mehr machen will. Jetzt arbeiten dort nur noch Polen, Rumänen, Ungaren, etc., weil bei denen halt die Löhne noch schlechter sind und sie hier etwas mehr verdienen.
 
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Ich glaube nicht das es nur Lügengeschichten sind.


Was sind schon 11 Euro? Immer noch viel zu wenig. Man müßte, wenn man 45 Jahre in die Rente einzahlt, 12,50 € bekommen, damit man nicht unterhalb der Armutsgrenze landet.

Sind halt Ungelernte und mit Zulagen für Wochenende, Schichten usw kommt man auch schnell auf seine 13+ Euro. Nicht zu vergessen die betriebliche Vorsorge - ich muss meine Zusatzversicherung selber zahlen. Da geht es im Einzelhandel sicher vielen schlechter, die werden aber nicht bestreikt. Kann man medienwirksam aber nicht so gut ausschlachten wie die üblichen Verdächtigen.

Und mit unter 12€ die Stunde kommt man als Single kaum über die Runde, an ne Familie ist da gar net zu denken.

Ich bin als Student mit erheblich weniger Geld ausgekommen. Gut, das soll kein Dauerzustand sein, aber schon das war kein Dahinvegetieren. Verstehe nicht, was heute alles als quasi am Hungertuch nagend dargestellt wird. Wer mit 12, 11 oder auch 10 Euro nicht "über die Runden kommt", sollte sich mal Gedanken darüber machen, ob er nicht mal einen Kochkurs besucht und ob es wirklich nötig ist, sich jeden Monat mit neuer Konsumelektronik einzudecken. Meine Laufenden Kosten als Single ließen sich locker mit 10 Euro die Stunde decken, Zusatzversicherungen, Sport, Freizeitangebote, Netflix, Amazon, Urlaub inklusive.

Nur mal zur Info: Hätte die gesamte Weltbevölkerung auch nur den Wohlstand eines Hartz4-Empfängers, wären die planetaren Rohstoffe mit einem Schlag aufgefressen. Und ausgerechnet die Deutschen meinen, dass jeder Ungelernte, nur weil er Deutscher ist, Porsche und Haus haben sollte? Seltsames Anspruchsdenken. Unsere Verbrauch an Rohstoffen ist doch ohnehin viel zu hoch. Jeden Tag Fleisch selbst für Hartzer, ständig in der Karre sitzen, obwohl man vieles auch mit dem Fahrrad machen könnte ... das muss man nicht noch für jeden Dahergelaufenen ermöglichen. Einfach mal bisschen die Ansprüche zurückschrauben und glücklich sein, dass es einem so gut geht.

Es ist halt so, dass nur dort gut gezahlt wird, wo auch die Wirtschaft aktiv angekurbelt wird.
Kranken- und Altenpfleger bauen keine Waffen, Autos oder sonstiges Industriegut, also ist es der Politk und den Versicherungen praktisch egal, was die verdienen.

Ich habe mehrere Verwandte, die im Gesundheitswesen arbeiten. Denen geht es nicht schlecht. Meine Schwester zum Beispiel ist Kinderkrankenschwester und Besitzer einer Eigentumswohnung, eine Cousine arbeitet bei der Krankenkasse im Büro, jüngst mit ihrem Mann ein Haus gebaut. Dass sie nicht so viel verdienen, wie jemand, der aufgrund besserer Bildung zum Beispiel als Ingenieur tätig ist, sollte klar sein. Wir sind zum Glück noch kein sozialistisches Land. Klar sollte auch sein, dass sie fair bezahlt werden - und das werden sie. In der Verwaltung wird doch teilweise gar nichts groß geleistet. Bisschen Telefonate führen vielleicht noch, Daten in Benutzeroberflächen eintippen ... Hochkomplexes konstruiert oder programmiert wird da jedenfalls nichts.

Daran, dass das Rentensystem in die Sackgasse führt, sind die Deutschen selber schuld. Das ist sei den 70er Jahren bekannt und gewählt werden trotzdem immer die gleichen Deppen. Man hätte schon längst eine Einheitsrente durchetzen könne, mit der niemand in der Altersarmut landet, durch niedrigere Beiträge Gutverdiener hingegen die Möglichkeit hätten, selber mehr vorzusorgen. Stattdessen wird die Demographie entweder weggelogen oder Unterschichtenzuwanderung, die erhebliche Zusatzkosten verursacht, als Lösung aller Probleme verkauft.
 
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Deine Schwester hat aber bestimmt noch ein gut verdienenden Mann denn mit mittlerem 2000er Brutto kaufst du bestimmt keine Eigentumswohnung. Und mehr bekommst du selbst im öffentlichen Dienst nicht als Krankenschwester. Bei den vielen nicht öffentlichem Dienst Angestellten im Gesundheitssektor isses nochmal ein ganzes Stück weniger.
 
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Ich kenne verheiratete Paare mit Kindern, beide in der Krankenpflege tätig, denen bleibt am Monatsende fast nichts mehr.
Und die haben keine Eigentumswohnung.:schief:

In der Altenpflege sieht das auch nicht besser aus, im Gegenteil - das, was die dort verdienen reicht schlicht nicht aus, wenn die mit über 50 nicht mehr arbeiten können. Und das ist in diesen Berufen nun mal sehr häufig der Fall, wenn man jahrzehntelang nur schwere, bettlägrige Menschen aufhieven musste.:schief:

Nur muss den Job halt jemand machen, sonst bricht das System irgendwann zusammen.
Dass jetzt gleich wieder Leute daherkommen und meinen jetzt einen auf breitschnäuzig zu machen und sagen, "ja aber wofür brauchen die denn einen Porsche?" ist schon wieder bezeichnend, für unsere, auf pure Gleichgültigkeit getrimmte Gesellschaft.:nene:

Wer redet denn von Sportwagen?

Zumindest ich rede von einem fairen Gehalt und bessere Arbeitsbedingungen. Ohne später in Altersarmut abzurutschen und bei entsprechender Absicherung im Falle von Arbeitsunfähigkeit. Das sollte nichts mit Luxus zu tun haben.
Wenn dies nur Ingeniuere oder Manager zuteil werden soll, na dann gut' Nacht, Deutschland.;)
 
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Wer in der Krankenpflege oder Altenpflege arbeitet, tut das ja meist aus Überzeugung. Ist doch ok, weiß man doch vorher, dass da ncihts bei rumkommt.

Aber dann muss man damit leben, oder für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gehen. Nur wie sieht es denn mit der Solidarität in Deutschland aus, wenn Berufsgruppen streiken? Da ist doch der Hund begraben.
 
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Hoffentlich arbeitet jeder einigermaßen aus Überzeugung oder? Sonst wäre ziemlich ******** jeden Morgen aufzustehn und 8 Stunden zu schaffen. Isses deswegen gerecht das Leute, die wichtige soziale Arbeit mit Menschen leisten hier schlechter bezahlt werden als jeder Furtz-Handwerker?

Wäre mal gespannt wie es aussehen soll wenn Pflegekräfte plötzlich streiken. Soll man die Alten und Kranken in der Zeit sterben lassen?
 
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Was hier wieder für Ammenmärchen zusammengesponnen werden. Nein, auch ein Altenpfleger nagt nicht am Hungertuch. Und natürlich soll der auch vernünftig leben können. Tut er ja auch, 2.500 Euro im Westen sind jetzt nicht so wenig. Da ich selber ursprünglich aus dem Handwerk komme, kann ich auch nicht bestätigen, dass dort nicht "jeder Furz-Handwerker" schon mehr bekommt. Wenn ein Ehepaar mit zwei Kindern, von denen beide in der Pflege arbeiten und das noch 400 Euro Kindergeld bekommt, vom Lohn nur gerade so leben kann, macht es was falsch.

Das Problem ist doch vielfach das sehr hohe Anspruchsdenken. Ich sehe das jeden Tag. Immer schön alleine im Auto sitzen, anstatt mal das Fahrrad zu benutzen, ist eine regelrechte Wohlstandskrankheit geworden. Eine Straße weiter ist die Lottobude fast pleite dran gegangen, weil der wohlstandskranke Deutsche nicht mehr kommt, wenn er baustellenbedingt nicht bis in den Laden reinfahren kann. Schon vor Jahren hatte ich Kollegen, die, obwohl permanent über das Gehalt motzend, dauernd Bäckerteilchen geholt haben, statt sich Brote zu schmieren. Klar, dass man dann "arm" ist. Wenn man jeden Tag schon fünf Euro beim Bäcker lässt, kann man nur arm werden. Mittlerweile ist es auch üblich, dass man teure Handyverträge am Laufen hat, denn ein Moto G wäre ja nicht zumutbar, dazu kommen diverse Streaming-Abos, teure Friseurbesuche im dreistelligen Eurobereich, der Fernseher im Schlafzimmer und auch Tablets zusätzlich zum Smartphone und Laptop. Man muss doch nicht dauernd was Hübsches zum Anziehen kaufen und in die Türkei fliegen. Früher sind die Leute auch nur bis zur Nordsee oder nach Bayern.

Kochen mag auch keiner mehr selber machen und dann wundert man sich, dass der Einkauf ein Riesenloch ins Budget reißt. Und selber kochen heißt nicht, dass man Fertiggerichte aufwärmt oder was in den Backofen schiebt. Nudeln, Reis und Kartoffeln sind blitzschnell zubereitet und kosten Centbeträge, Obst und Gemüse der Saison kostet bei Aldi 99 Cent das Kilo. Ist aber vielen zu aufwenig, einfach mal für mehrere Tage Aufläufe und so was vorzukochen und mittels Kühlung zu bevorraten. Selbst zu meinen ALG2-Nachbarn kommt mindestens einmal die Woche der Pizzamann. Ich nehme etwa vier bis 5.000 Kalorien am Tag zu mir und handhabe das so, dass ich alle paar Wochen einen größeren Berg verschiedener Gerichte vorkoche, einfriere und nach und nach als warme Mahlzeit aus dem Hut zaubere. Ansonsten esse ich viel selbsthergestelle Müslis mit Haferflocken, Nüssen und Früchten oder belege mir Vollkornbrote oder koche mir eben Reis mit Tiefkühlgemüse und Eiern oder etwas Putenfleisch oder mache Nudeln mit Soße, bei der ich Dosentomaten und Hack verarbeite - nur um mal ein paar Beispiele zu nennen.

Das der einfache Arbeiter in Deutschland sich überhaupt so einen Luxus erlauben kann, liegt daran, dass 90 Prozent der Weltbevölkerung schlechter leben. Deutschland ist reich, weil es Wertschöpfung kann oder besser gesagt: mal konnte. Bald wird das alles vorrüber sein, da unser Schulsystem von linken Ideologen vernichtet wurde und wir nur noch alte Industrie können, während in Asien ein Tigerstaat nach dem anderen aus dem Boden schießt. Da fragt man sich schon, wie Leute es rechtfertigen wollen, dass man in Deutschland vom sich gegenseitig die Haare schneiden und Popo abwischen in Saus und Braus leben können sollte, während der Wertschöpfung betreibende Asiate oder an Rohstoffen reiche Länder das Nachsehen haben.
 
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2500€ als Altenpfleger, wo verdienst du das denn bitte?
Das kriegst du vielleicht, wenn du dort schon etwas länger tätig bist.

Und selbst das Gehalt kann bis zum Monatsende schon reichlich ausgedünnt sein und nein, das verheiratete Paar, das ich kenne, lebt garantiert nicht im Luxus oder fliegt öfterne mal fort.
Gemessen an der Arbeit, die dort verrichtet werden muss, den teils miesen Arbeitszeiten, dem vielen Stress und der recht anstrengenden Ausbildung, sind die 2200€, die sie da verdienen schlicht zu wenig.

Noch schlimmer sieht's nur in der ambulanten Pflege aus, da brauchst du schon Zweit-Jobs um durchzukommen.

Anderen Ammenmärchen andichten wollen aber selber glauben zu wissen, was läuft. Solche Typen sind immer die allerbesten.:schief:
 
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Nur wie sieht es denn mit der Solidarität in Deutschland aus, wenn Berufsgruppen streiken? Da ist doch der Hund begraben.
Meinten sie Union Busting mit all den Mitteln, sich Betriebsrat und Gewerkschaften/Arbeitnehmervertretung zu entledigen? :schief:

Feindbild Betriebsrat – Kollegen in der Krise | MDR.DE
Wie man „Nichts-Tuer“ loswird: Kampf den Unliebsamen - taz.de
Union-Busting in Deutschland: Die Bekämpfung von Betriebsräten und Gewerkschaften als professionelle Dienstleistung | Otto Brenner Stiftung

oder soziale Verelendung und die Folgen daraus: Eliten, Politik und Ungleichheit – ein Teufelskreis - Makronom
Geringe Wahlbeteiligung unter sozial Benachteiligten - "Da verabschieden sich Gruppen der Bevolkerung aus der Demokratie" (Archiv)
 
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Gemessen an der Arbeit, die dort verrichtet werden muss, den teils miesen Arbeitszeiten, dem vielen Stress und der recht anstrengenden Ausbildung, sind die 2200€, die sie da verdienen schlicht zu wenig.

Die Bezahlung richtet sich halt danach wie leicht jemand zu ersetzen ist bzw. wie dringend dieser benötigt wird. Berufe wie Altenpfleger etc. sind im Prinzip von jeden in realtiv kurzer Zeit erlernbar.
Das was du quasi forderst ist Sozialismus. Und das der nicht funktioniert hat hat bereits die Vergangenheit gezeigt.
 
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Nein eher das Gegenteil ist der Fall. Pflegeberufe haben wohl eine der lernintensivsten Ausbildungen, quasi Medizinstudium light. Und dabei wird die ganze Ausbildung noch nichtmal gut vergütet.

Auch das mit Sozialismus ist falsch. Das Gegenteil ist der Fall. Wir haben in der Pflege akuten Fachkräftemangel, trotzdem steigen die Löhne nicht, wie das eigentlich im kapitalistischen System der Fall sein sollte. Das Problem ist das Krankenhäuser von der Politik und den Kassen halt nur ein relativ festes Budget zur Verfügung haben und die vielen privaten Kliniken die es gibt heute ja auch zwangsweise Gewinn ausschütten müssen. Sprich da arbeitet man lieber mit zu wenig Kräften und verschleisst sein vorhandenes Personal, als sich um neue Leute zu bemühen.
Kumpel von mir arbeitet im Personal von ner großen Klinik und meint das sie mittlerweile auch schon ein halbes Jahr nach neuen Leuten suchen, aber sich schlicht keiner bewirbt, weil der Markt total leergefegt ist.

Zur Bezahlung: Da ich während meines Studiums selbst in der Pflege als Hilfskraft gearbeitet habe und meine Mutter auch Krankenschwester ist, habe ich da ganz gute Einblicke.
Altenpflege im privaten Bereich rangiert so zwischen 1800 (Pflegehelfer) und 2,2 Brutto. 2,5-2,7 als Pflegedienstleitung. Krankenpfleger kriegen etwas mehr, hängt halt stark davon ab ob du in ner öffentlichen Einrichtung arbeitest, dann bekommst du Tariflohn. In privaten Kliniken sind es so 200,300 mehr als die Altenpfleger bekommen.

Und klar im Prinzip kannst du als Single von 2200 Brutto schon leben. Aber wir reden hier von nem verantwortungsvollen Job mit ständigem Schichtdienst und Wochenendarbeit. Da ist das schon sehr wenig. Ein Postbote ohne Ausbildung bekommt das aktuell bei der Post.
Verlockendes Angebot der Deutschen Post: 2172 Euro Einstiegsgehalt – ohne Ausbildung - CHIP
 
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Wobei eine völlige Privatisierung der Krankenhäuser auch gefährlich sein kann = siehe USA, dort kann sich nur der Wohlhabende oder gut privat Versicherte (identisch zu 1) eine gute Versorgung leisten.

Prinzipiell bin ich der Meinung, dass die Pflegeberufe im Allgemeinen deutlich unterbezahlt sind.
Das ist mitunter Schwerstarbeit in Kombi mit unattraktiven Dienstzeiten, da muss jeder Bandarbeiter bei VW deutlichst weniger geistig wie körperlich arbeiten und bekommt fast das Doppelte...
 
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Naja ich würde nicht sagen das Pflegekräfte jetzt so schwer anzulernen sind. Das ist kein Studium, das sind keine Ingenieure oder Physiker, das ist eine Ausbildung die minimal schwerer als übliche Handwerksberufe. Deswegen gibts da auch denselben Lohn wie für übliche Handwerker, Hausmeister usw.

Die Postboten bekommen zu wenig, ich stecke denen manchmal auch was zu, gerade wenn es was großes ist. Das mache ich aber nur bei denen, die ordentlich liefern, nix beschädigen und nichts irgendwo abstellen wo es nicht hingehört (dazu gehören Nachbarn, Filialen, Paketstationen und so weiter - wenn ich was auf die Adresse bestelle, dann will ich das dort haben verdammt hoch 10).
Was die Postboten mal machen sollten: ähnliche Bedingungen und Löhne fördern wie bei DHL üblich, für alle Subunternehmer, erst dann wird das was. Die Gewinne sind hoch, die Kohle für die Arbeiter ist also da, ist ja nicht so als ob die jetzt rote Zahlen schreiben würden. Ja, die Marge ist gering - aber nicht so gering um zum Sklaventreiber zu mutieren und die Arbeiter bei Subunternehmen zu beschäftigen wo die Tariflöhne und Gewerkschaften nicht greifen.
 
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Zum Thema Arbeitsbedingungen: Wie Arbeit im Krankenhaus krank macht - Magazin Mitbestimmung

Und was das Streiken in Pflege- und Gesundheitsberufen angeht: Nicht gerade wenige Einrichtungen/Häuser in diesem Bereich sind kirchlich. Damit einhergehend ein eigenes Arbeitsrecht, welches Streiks so gut wie unmöglich macht und selbst die betriebliche Mitbestimmung einschränkt.
 
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Naja ich würde nicht sagen das Pflegekräfte jetzt so schwer anzulernen sind. Das ist kein Studium, das sind keine Ingenieure oder Physiker, das ist eine Ausbildung die minimal schwerer als übliche Handwerksberufe. Deswegen gibts da auch denselben Lohn wie für übliche Handwerker, Hausmeister usw.
Kann man gar nicht direkt vergleichen... das eine ist mehr sozial/medizinisch das andere eher technisch/mathematisch. Und ich glaube kaum das eine Ausbildung zum z.B. Mechatroniker weniger anspruchsvoll ist. Damit will ich die Altenpflegeberufe aber nicht abwerten. Ich bin auch der Meinung das sie mehr Geld bekommen sollten, schon alleine wegen der sozialen Verantwortung.
Und es wird ja beklagt das immer mehr Pflegekräfte fehlen. Da muß man mit dementsprechenden Anreizen entgegensteuern. Ein Anreiz wäre mehr Lohn. Aber es müssten auch ingesamt mehr Kräfte eingestellt werden, damit die einzelne Pflegekraft nicht soviele Patienten verpflegen muß, weil das Stress ohne Ende ist und die Qualität darunter leidet.
 
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Das Problem grad is halt auch wo nimmst du die benötigten Pflegekräfte her? Wurde jahrelang verschlafen den Beruf und die Ausbildung attraktiv zu gestalten und nun hat man keine Leute mehr die den Beruf ausüben wollen. Kann man wie die letzten 20 Jahre natürlich massiv auf osteuropäische Kräfte zurückgreifen, aber auch die sind mittlerweile nicht mehr in der Masse verfügbar, da die auch lieber nach England, Skandinavien und unseren südlichen Nachbarn gehen, da es dort einfach deutlich mehr Gehalt gibt. Mittlerweile wirbt man ja schon in Indonesien und Vietnam Leute an.
 
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